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Wasserfall am ende der Gebirge

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Wasserfall am ende der Gebirge - Seite 4 Empty Wasserfall am ende der Gebirge

Beitrag von Siegfried So Jun 16, 2013 1:54 pm

das Eingangsposting lautete :

Hier befindet sich ein Wasserfall, welcher sich am Ende des Gebirges befindet. Diesen erreicht man nur, wenn man vom Anfang, bis zum Ende des Gebirges geht. Diesen Ort kennt kaum einer, da der Weg dahin, viele gefährliche Dinge bietet. Diesen Ort, nutzt Zetomaru oft, um einfach nur zu meditieren, da das Wasser hier, wie aus einer Heiligen Quelle schmeckt und sehr viel Leben für Fische und andere Tiere bietet. Hier liegt auch eine kleine Hütte, in dem sich Strandmatten und Handtücher befindet.

Über die Zeit ist es ein Ort geworden, den Zetomaru und Kenji oft genutzt haben, um die Aura zu trainieren. Es ist ein wundervolles Plätzchen, das mehr als nur rauschendes Wasser und grüne Flächen zu bieten hat. Es ist etwas spirituelles, etwas, was man kaum mit bloßen Händen erfassen kann. Ein Heiligtum. 

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Beitrag von Kenji Byakuya Mi Nov 12, 2014 3:26 pm

Nun waren sie also bei der nächsten Lektion angekommen, nachdem die Leutnantin es schaffte das Blatt wohl perfekt zu zertrennen, war der komplette Baumstamm dran. Die Übung zuvor , die sich ohne Beaufsichtigung machte, schien sie also abgeschlossen zu haben, da sie sich zu Kenji bewegte, wartend auf den nächsten Schritt, der auch prompt folgte. Er zeigte ihr, dass man mit einem normalen Stock, mit der richtigen Technik und Kraft, einen Baumstamm durchtrennen konnte, wenn man sich gut dabei anstellte und wusste wie. Die Violetthaarige schien ein wenig darüber zu staunen, gab zu dass sie nicht gedacht hätte, mit einem Ast einen Stamm durchtrennen zu können, doch der General bewies ihr das Gegenteil. Wie auch immer, denn nun war sie selbst an der Reihe, das Ganze zu versuchen, auch wenn es nicht grade einfach war, besonders beim 1. Versuch, versteht sich. Sie versicherte dem General zwar, dass sie ihr Bestes geben würde, was er auch sehr schätzte, dennoch war er sich fast sicher, dass es nicht ganz reichen könnte. Diese Aufgabe war eine etwas schwierige, denn sie erforderte so viele Faktoren gleichzeitig, die man sich manchmal erst mit der Zeit aneignen konnte. Doch sollte man es schaffen, hatte man einen Erfolg gehabt und Fortschritte gemacht. Gespannt beobachtete er, wie sie die Sache anging

Ihre Haltung sah vom objektiven richtig aus, sie machte sich für ihren Schlag bereit. Sie probte ein paar mal in der Luft, legte sich die Waffe bereit und setzte dann zum Schlag an. Obwohl es gar nicht mal so schlecht aussah, konnte Saori es nicht schaffen den Stamm zu zertrennen, jedenfalls blieb er unversehrt. Davon ließ sie sich nicht unterkriegen, Kenji hatte ihr schließlich gesagt, dass es keine Schande war, diese Übung nicht auf Anhieb zu schaffen. Saori wartete, dachte anscheinend kurz über ihre Fehler nach, reflektierte den Versuch von eben, wollte es gleich richtig machen. Das war genau die richtige Einstellung. Kenji sagte nichts weiter dazu, er blickte einfach in ihre Richtung und machte sich in Gedanken Notizen, was er vielleicht noch dazu sagen könnte, sollte sie ein paar Hinweise brauchen. Nun setzte sie wieder an, führte den Schlag durch, doch das Resultat war das selbe wie zuvor, sie scheiterte am Stamm. Allerdings prallte ihr Stock weiter ab, was zu bedeuteten hatte dass sie mehr Kraft in diesen Schlag legte als beim 1. Versuch, auch schon mal ein kleiner Fortschritt. Natürlich ärgerte sie sich darüber, dass sie es auch diesmal nicht schaffen konnte, Kenji hingegen sah es nicht so eng wie sie, bei weitem nicht. Beschämt sah sie zu ihrem Lehrmeister, fragte höflich danach, ob er ihr das ganze nochmal zeigen könnte. Mit einem Nicken willigte er ein, warum auch nicht. Doch er hatte er vor, es ihr direkt zu zeigen. Er ergriff ihre Hände, dachte sich nicht viel dabei. "Zuerst musst du den Ast wirklich fest im Griff haben, du musst das Gefühl haben, dass die Waffe nicht fallen gelassen werden kann. Nur so kannst du die meiste Kraft mit einem Schlag übertragen." das war der erste Schritt. Er drückte ihre Hände etwas zu, so bis es ungefähr der optimale Griff war, den sie für diese Übung brauchte. "Wenn du dir sicher bist, dass du genügend Kraft in den Schlag legen kannst, kommt die Technik dazu. Am besten führst du eine Drehung aus, in der du den Stock erst nah, und dann weit vom Körper hältst, um viel Schwung zu bekommen. Damit visierst du den Punkt an , den du treffen willst, und versucht ihn möglichst genau zu treffen, deine ganze Kraft auf eine Stelle zu fokussieren" fügte er hinzu, drehte sich mit Saori langsam im Kreis, führte sie dabei, einfach um ihr ein Gefühl dafür zu geben, wie es Beispielhaft aussehen konnte. "Zudem hilft es, wenn du dabei abspringst, die Drehung und der Schwung fallen einem in der Luft leichter, glaub mir" riet er ihr noch, bevor er wieder von ihren Händen abließ und sich ein wenig auf Abstand stellte. "Alles weitere kommt von alleine, mit der Zeit" damit war seine Hilfestellung abgeschlossen. Jetzt war sie wieder an der Reihe, ihre nächsten Versuche zu starten. Auch wenn sie nun vielleicht besser wusste, wie man es angehen könnte, musste das nicht heißen, dass sie es sofort schaffte. Jedenfalls ging der General nicht unbedingt davon aus. "Lass dir Zeit, wenn du bereit bist versuchst du es einfach immer weiter. Egal wie lange du dafür brauchst, es ist nur entscheidend dass du es irgendwann beherrschst" gab er ihr noch zu verstehen, sie sollte nicht an sich Zweifeln, falls es wieder nicht klappen sollte. Man brauchte sich dafür nicht schämen. Ein Training war dafür gedacht, neue Dinge zu lernen, sie zu üben, nicht gleich perfekt zu können, dann hätte Saori ja gar nicht zum Training kommen brauchen, wenn sie alles schon gekonnt hätte. Schließlich sollte erst am Ende, beim Abschluss das komplette Gelernte bewertet werden, also hatte sie noch Zeit, mit den gestellten Aufgaben fertig zu werden, sie zu verinnerlichen. Noch war es nicht an der Zeit, alles anzuwenden, aber die Zeit rückte näher, lange würde dieses Training nicht dauern, da sie schon gewisse Grundkenntnisse besaß. Mit einem normalen Schwert, würde vieles sicherlich leichter gehen, aber das würde auch die Mehrheit der Schwertkämpfer hinbekommen, nur wenige schafften sowas mit einem normalen Ast aus einem Wald. Es war etwas spezielles, was nicht jeder Krieger konnte. Dabei fiel den beiden kaum auf, dass die Zeit verging wie im Flug, der Tag schien sich langsam dem Ende zu neigen.

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Wasserfall am ende der Gebirge - Seite 4 Empty Re: Wasserfall am ende der Gebirge

Beitrag von Saori Kazuki Do Nov 13, 2014 10:54 pm

Die zweite praktische Lektion stand an. Vielleicht auch Lektion 1, Teil 2, doch die genaue Definition spielte für den inhaltlichen Part ja keine Rolle und auf genau den kam es an. Zuerst musste Saori ein Blatt sauber in zwei Hälften Teilen. Mit einem Stock, statt einem Schwert. An sich noch eine denkbare, machbare Aufgabe. Zwar war die Schwertkämpferin etwas nachlässig, doch ihren Fehler behob sie so schnell es ging wieder. Noch einmal sollte es ihr nicht passieren. Dieser Fehler schärfte ihre Konzentration für den Rest des Trainings. Führte Kenji diesen Effekt mit Absicht herbei, oder war es eine eher zufällig auftretende Begebenheit? Besaß er ein Feingefühl für Didaktik? Er selbst behauptete ja, er habe nie einen Schüler in seinen Fähigkeiten unterwiesen. Jedenfalls war der zweite Teil der Praxis einer, der auf den ersten Teil aufbaute. Wieder sollte Saori etwas mit dem Ast, der in dieser Übung ihr Schwert darstellte, etwas zerteilen, entzweien. Diesmal jedoch sah die Aufgabe von vornherein nicht so simpel aus wie die vorherige. Das Objekt, welches zertrennt werden sollte, war nämlich diesmal definitiv massiver als das Blatt. Die Magierin sollte mit bloßer Kraft und einem Ast bewaffnet einen Stamm, also einen Baumstamm teilen. Um die Bezeichnung ‚bloße Kraft‘ richtig zu stellen: Wie zuvor so war auch hier ein gewisses Zusammenspiel aus Technik und Kraft von Nöten. Das war schließlich der aktuelle Hauptinhalt des Trainings. Doch waren die Ausmaße, die Anteile bei der Übung klar verteilt. Es war wesentlich mehr Kraft nötig um den Stamm zu teilen als noch zuvor für das Blatt. Das Gleichgewicht bei der Synergie aus Kraft und Technik verschob sich stark in Richtung des körperlichen Einsatzes. Doch beim Anblick, bei dem Vergleich der sich Saori bot, namentlich Ast und Baum, kamen ihr Zweifel auf. Kenji hingegen bewies, dass es möglich war. Bei der Routine die er an den Tag legte, sah es sogar recht simpel aus. Doch Die Violetthaarige wusste, dass es bei weitem nicht so einfach werden würde. Ohne großartig zu meckern oder nachzuhaken versuchte sie es dann. Saori nahm sich Zeit. Sie bereitete sich vor, sehr kleinlich sogar. Brächte sie solche Rituale der Vorbereitung in, beziehungsweise vor einem Kampf an, würde man wohl Großes von ihr erwarten. Dort jedoch ging es lediglich um einen Baum. Nach der Vorbereitung, den Atemübungen, dem abwägen des Schwertes und seiner Eigenschaften, schlug sie zu. Fehlversuch. Der Stamm bekam nicht einmal einen Kratzer ab. Was falsch lief war schnell analysiert. Sie hatte definitiv zu wenig Kraft aufgewendet. Wie sie diesen Fehler beheben konnte war ebenso schnell klar. Sie hatte sich mehr ins Zeug zu legen, sie musste einfach mehr Kraft aufwenden. Dementsprechend schnell war die Analyse abgeschlossen. Saori konnte zum zweiten Versuch übergehen. Wieder konzentrierte sich die Kazuki. Wieder nahm sie sich Zeit für den Versuch. Diesmal schlug sie wesentlich kräftiger zu. Mit ihrer Schnittechnik war sie prinzipiell auch zufrieden. Doch erneut widerstand der Stamm. Er brach nicht, zerteilte sich nicht. Eine starke Vibration wanderte durch den Ast in Saoris Hand, das war alles. Es hatte abermals nicht geklappt. Was machte Saori nun falsch? Eine erneute Analyse der Situation brachte sie darauf, dass es vielleicht nicht nur an der mangelnden Kraft lag. Vielleicht war da noch mehr, was die Magierin nicht beachtet hatte, dass jedoch ausschlaggebend für Erfolg und Misserfolg war. Weitestgehend unbeschämt fragte sie Kenji. Er solle es ihr noch einmal zeigen, ihr helfen. Nachdem sie die Zustimmung des Schwertkämpfers registriert hatte, löste sich ihr Blick wieder von ihm. Erneut visierte Saori den Stamm an, als plötzlich etwas in ihre Wohlfühlzone eindrang. Es war Kenji. Lediglich im Augenwinkel bekam die Magierin mit, wie er an sie herantrat, ihr sehr nahe kam. Kurz darauf lüftete sich auch das Geheimnis um das ‚Warum‘. Er umschloss mit seinen Händen die ihre, simulierte ihr etwa den Griff, den sie für das ‚Schwert‘ oder auch den Ast nutzen sollte. So zeigte er ihr, wie fest der Griff sein sollte. Parallel dazu erklärte er ihr, was er genau meinte. Saori brauchte Sicherheit. Die Sicherheit zu wissen, dass sie ihr Schwert tatsächlich so gut im Griff hatte, dass es unmöglich aus ihren Händen entweichen konnte. Die Näherung Kenjis jedoch besaß eine gewisse Wirkung. Saori wurde etwas Warm, vor allem oben herum, im Gesicht. Dennoch versuchte sie sich auf die Sache zu konzentrieren, seinen Worten zu folgen. Warum war ihr so? Sie war doch sonst nicht so verklemmt. Wahrscheinlich hat es mit den Blicken zu tun, die Kenji und sie austauschten. Er wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf. Der Schwertkämpfer bewegte sich, zeigte, wie Saori sich zu verhalten hatte und gab ihr Tipps. "O-Okay.", entwich es ihr dabei etwas verschüchtert. Sanft bewegte er dabei auch sie, damit sie ein Gefühl dafür bekam, wie die Bewegungen von Statten zu gehen hatten. Zwar hatte Saori kleine Schwierigkeiten sich auf die Hilfe einzulassen, sich darauf zu konzentrieren, doch mit Mühe und Not schaffte sie es. Die Drehung fühlte sich durch den Kontakt der Hände schon beinahe an wie ein Tanz. Vielleicht war dieser Gedanke sogar hilfreich! Vielleicht fiel es Saori einfacher, wenn sie den Schwertkampf, speziell diesen Hieb als Tanzschritt ansah. Ein Versuch war es wert. Plötzlich ließ der Schwertkämpfer auch schon wieder von ihr ab, überließ sie sich selbst und ging wieder auf Abstand. Nun lag es wieder an Saori. Sie war wieder an der Reihe. Hatte sie das Vorgeführte gut aufgenommen? Konnte sie es umsetzen? „Vielen Dank.“, lächelte sie. Kurz darauf wendete sie sich ihrem Trainingspartner zu, dem Stamm. „Ich werde mein Bestes geben.“, sprach sie nun. Dabei war sie viel fokussierter als noch bei der Danksagung. Im Geiste wiederholte die Magierin die Szene von eben. Die ganze Scham versuchte sie dabei auszublenden, zu überspielen. ~ Den Griff fest umschließen, kräftig zulangen und am besten eine Drehung ausführen. ~, fasste sie grob zusammen. Erneut machte sie sich bereit. Nach einer kurzen Konzentrationsphase legte sie dann los. Zunächst ohne Drehung, Misserfolg. Beim nächsten Versuch mit Drehung, wieder Misserfolg. Doch spürte sie langsam wie sie Fortschritte machte. Die Violetthaarige brach kurz ab, näherte sich dem Stamm und betrachtete ihn. Eine deutliche Kerbe zeichnete sich ab. Das Ziel war noch lange nicht erreicht, doch Saori kam ihm näher. Für einen kurzen Moment zeichnete sich ein Lächeln auf ihren Lippen ab, doch nun galt es bloß nicht überheblich zu werden. Das Lächeln verschwand genau so schnell wie es aufgetaucht war. „So langsam bekomme ich ein Gefühl dafür.“, sagte die Magierin. Diese Worte richteten sich mehr oder weniger an Kenji. Als Saori zu ihm schaute, eine eventuelle Reaktion abwartete, bemerkte sie erst wie spät es mittlerweile war. Die Sonne näherte sich bereits der Erdkannte. „Ich glaube ihr könnt euch ein wenig Freizeit gönnen. Ich denke fast, ich werde meine Zeit brauchen.“ Kenji brauchte sie ihrer Meinung nach nicht die gesamte Zeit beobachten. Nun wo sie Fortschritte machte, nun wo sie das Gefühl hatte weiter zu kommen, lief doch ohnehin bereits alles auf das Resultat hinaus. Sollte sie dennoch wieder eine Hilfestellung benötigen, so konnte sie sich noch immer an den Schwarzhaarigen wenden. Der Tag war also so gut wie beendet, doch wollte Saori an dieser Stelle nicht aufhören. Jetzt abzubrechen wäre ein äußerst ungünstig gewählter Zeitpunkt. Saori jedenfalls entschied, dass sie noch weiter üben würde.
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Beitrag von Kenji Byakuya Fr Nov 14, 2014 10:38 pm

Mittlerweile war das Training in vollem Gange, konnte man so sagen. Die erste Lektion war zum Teil abgeschlossen, zumindest ein Stück vom praktischen Teil, Kommentare zur Theorie gab es dabei auch immer wieder, dual lernte es sich einfach besser und verständlicher. Die Aufgabe mit dem Blatt konnte Saori schließlich meistern, hatte hoffentlich verinnerlicht worum es dabei ging, und welche Aussagekraft eine solche Lektion haben konnte, auch wenn sie einem banal und klein erschien, so konnte er der Sinn dahinter weltbewegend sein, wenn man es zuließ. Stück für Stück brachte er ihr Dinge bei, die sich am Ende wie ein Puzzle zu einem kompletten Teil zusammenfügten, etwas Ganzes ergaben, etwas sinnvolles. Manchmal erkannte man das wahre Gesicht hinter der Fassade nicht. So auch in diesem Fall. Oberflächlich sah es vielleicht aus wie kleine Übungen, einfach um die Leutnantin irgendwie zu beschäftigen, doch mit der Zeit, je besser sie es konnte, Übung für Übung, merkte man einen deutlichen Fortschritt, Kenji sprach aus Erfahrung. Nicht umsonst war er einer der besten Schwertkämpfer den die Welt zusehen bekam, daher durfte man ihm, was das anging, ruhig vertrauen. Er wusste schon wovon er sprach, wenn er versuchte Saori etwas zu vermitteln. Dabei ging Kenji stets davon aus, dass sie ihm ihr Ohr lieh und versuchte das beste daraus zu machen, diesen Eindruck hatte er in der kurzen Zeit gewonnen, und er sollte auch nicht verlassen, im Gegenteil.
 

Während der Schwarzhaarige sie beobachtete, die weiteren Versuche begutachtete, gab sie nicht auf, arbeitete unkommentiert an sich weiter, versuchte es zu schaffen mit allem Willen den sie hatte. Sie verkündete, dass sie langsam ein Gefühl dafür bekam, das bedeutete, dass sie Fortschritte machte, noch während des Prozesses dieser Aufgabe. Nicht schlecht, das konnte nicht jeder von sich behaupten, jedenfalls rechnete Kenji ihr das hoch an, obwohl er es nicht direkt zum Ausdruck brachte. Sie gab Kenji sogar zu verstehen, dass er sich mit anderen Dingen beschäftigen könne, sie brauchte ihre Zeit, daher musst er nicht ewig dabei zusehen, wie sie es versuchte, vielleicht brauchte sie einfach Ruhe und Privatsphäre dabei, der General jedenfalls respektierte das natürlich, es war auch ein Zeichen der Disziplin und Selbstständigkeit von Saori, sie brachte einfach viele wichtige Dinge bereits mit. "Wie du wünschst, viel Erfolg weiterhin" sprach er noch zu ihr und drehte sich um, gradewegs zur Holzhütte laufend. Ein wenig staunte der General innerlich über diese Entscheidung von ihr , die sie alleine getroffen hatte. Er hatte vor, sich hinter das strömende Wasser des Wasserfalls zu begeben und einfach zu meditieren, die Ruhe zu genießen um nachzudenken und einiges zu reflektieren. Er machte sich am Oberkörper frei und ging dann wieder nach draußen, verstaute vorher die abgelegte Kleidung. Ohne irgendwelche Bedenken lief er dann ans Wasser, unabhängig davon ob Saori ihn beobachten könnte oder nicht, schließlich sah sie ja nur seinen Oberkörper, der nicht so besonders war, dass man sich daran ergötzen konnte, zumindest nicht nach Kenjis Erachten. So ging er durch das Wasser hindurch, platzierte sich auf einem Stein, dahinter konnte man ihn so gut wie gar nicht erkennen. Langsam schloss er die Augen, blendete alles aus und befreite seinen Geist von allem unwichtigem. Die Geräusche um ihn verstummten, alles wurde Dunklen. Es bildeten sich Bilder in seinem Kopf, er sah die Aura vor sich, das Training. Er dachte darüber nach, versuchte das gelernte sich noch einmal vor Augen zu führen. So konnte er es nicht so einfach vergessen und seine Fähigkeiten etwas optimieren. Wenn er daran dachte, was er schon für Fortschritte gemacht hatte, freute er sich darüber wie alles verlief, dass er die neuen Aufgaben bisher gut gemeistert hatte und an ihnen wuchs, sich weiterbildete und schließlich auch etwas weiser wurde. Die Aura zeigte ihm einen Weg, der vorher verborgen schien, eine neue Art die Dinge zu sehen. Vielleicht half sie ihm auch dabei, später Masao gegenüberzustehen. Die Person bei der alles anfing, und vorerst auch enden würde. Kenji sehnte sich nach Rache, doch er hatte das Gefühl, dass Masao etwas getan hatte, für das er Büßen musste, der General hatte nur vor die Ehre und den Stolz zurückzuerlangen die ihm genommen wurden. Ganz legitime Einstellung für einen Krieger, auch wenn sie einst Freunde waren, diese Zeiten waren längst vergessen, sowas wie Meister und Schüler gab es nicht mehr. Die Meditation half dem Schwertkämpfer mit solchen  Dingen in Ruhe und vor allem leichter fertig zu werden, er konnte sich ganz enorm und akribisch auf die Probleme konzentrieren, hatte Augenblicke für sich selbst, in denen er eigentlich nicht gestört, bzw. unterbrochen wurde. Seine Gedanken wanderten weiter, er dachte an seine neue Schülerin. Sie war anders als die anderen Frauen denen er bisher begegnet war, vielleicht auch nur weil sie diejenige war, mit der er sich sogar am meisten beschäftigte. Izanami zählte in diesem Fall nicht dazu. Sie hatte etwas an sich, was dem General gefiel. Ihre Disziplin aber dennoch höfliche, zuvorkommende und respektvolle Art begann er jetzt schon sehr zu schätzen und auch zu genießen, Eigenschaften die einfach nicht jede Person hatte mit der er sich abgab, oder abgeben musste.  Also war es ganz profan ausgedrückt etwas Spezielles. Vor allem aus der Sicht des Generals, denn es gab nicht viele Personen auf dieser Welt die er überhaupt schätzte oder besser gesagt, mochte.
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Beitrag von Saori Kazuki Mo Nov 17, 2014 8:23 pm

Da Saori die Übung nach der ersten Vorführung nicht gleich gelöst hatte, besser gesagt, weil sie es daraufhin nach mehreren Versuchen nicht schaffte und auch selbst keinen deutlichen Lernprozess bei sich sah, fragte sie Kenji, ob er ihr nicht erneut zeigen könnte, wie sie genau vorzugehen hatte. Hilfsbereit lehnte dieser seine Unterstützung nicht ab. Doch die Art und Weise wie er dabei vorging überraschte die Schwertkämpferin, ja weckte sogar eine gewisse Scham in ihr. Er scheute die körperliche Nähe zu ihr kaum, ergriff ihre Hände und führte sie bei einem Testschlag. Saori war zunächst völlig perplex während Kenji den Griff ihrer Hände festigte und sich mit ihr, fast wie bei einem Tanz, im Kreis drehte. Dabei spürte sie, wie ihr Rücken gegen seine Brust gedrückt wurde. Plötzlich ließ er auch schon wieder von ihr ab. So schnell wie er den Körperkontakt aufnahm, so schnell nahm er auch wieder Abstand davon. Innerlich schüttelte Saori sich, sie versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Hatte sie alles mitbekommen was der Schwertkämpfer ihr zu vermitteln versuchte? Oder lenkte sie seine Vorgehensweise zu sehr davon ab? Das würde sich wohl im weiteren Verlauf der Übung noch zeigen. Die Magierin versuchte sich nun zu konzentrieren, jegliche Gedanken die nicht zu der Aufgabe gehörten auszublenden und vor allem nicht an das soeben Geschehene zu denken. Sie wollte nun keineswegs erröten.
Die nächsten paar Versuche versprachen, beziehungsweise brachten noch keinen Erfolg, doch sie zeigten bereits deutliche Fortschritte. Der Stamm zeigte nun bereits gut erkennbare Spuren. Saori schien dem Ziel näher zu kommen, doch konnte man bereits erahnen, dass sie nicht innerhalb der nächsten paar Schläge fertig werden würde. Es erforderte weitere Übung, sie musste es weiter und weiter versuchen. Wenn sie so weiter lernte, dann war die Zeit abzusehen, die sie noch brauchen würde um mit einem Stock einen Stamm zu zertrennen. Da Saori sich selbst soweit einschätzte, dass es noch dauern würde, bot sie Kenji an sich doch Zeit für etwas anderes zu nehmen. Er brauchte ja nicht permanent daneben stehen, wenn sie ohnehin wusste was zu tun war. Bei entsprechendem Erfolg oder weiteren Fragen würde sie sich schon wieder an ihn wenden. Der Schwarzhaarige nahm das Angebot an, überließ sie sich selbst und widmete sich anderen Dingen. Saori nickte seine Entscheidung ab und er trat aus dem Blick der Schwertkämpferin und wenig später war sie dann mehr oder weniger alleine. Eine kurze Pause folgte. Saori sortierte sich. Was war los mit ihr? Was war das eben? Warum beeinflusste es sie so sehr, wenn Kenji sich ihr näherte? Dann noch diese Szene auf der Krankenstation. Weitere Bilder schossen ihr in den Kopf, gespendet von ihren Erinnerungen. Sie erinnerte sich daran wie Kenji sie in Clover vor dem Drachenvieh rettete. Auch die Situation auf der Dachterrasse des Ratsgebäudes fiel ihr wieder ein. Normal war das nicht. So langsam glaubte sie zu verstehen was sich in ihr abspielte, auch wenn sie es noch nicht wirklich wahrhaben wollte. Es würde wohl noch Nächte des Schlafs benötigen, ehe sie sich wirklich im Klaren war. Wie es wohl mit Kenji aussah? War er überhaupt der Typ für eine- Egal. Die Violetthaarige schob ihre Gedanken bei Seite. Sie hatte zu tun. Nachdenken konnte sie immer noch wenn sie wirklich Pause hatte. Die Magierin umschloss erneut mit beiden Händen den Ast. Es war so, als wäre sie nun ein bisschen motivierter als zuvor. Also noch motivierter, sollte es irgendwie möglich gewesen sein. Neben dem Drang sich zu entwickeln, stärker zu werden um ihren Bruder und ihre Familie zu beschützen, entwickelte sich noch ein Antrieb. Unbewusst entwickelte sich ein Drang in Saori. Sie wollte sich von ihrer besten Seite zeigen. Zwar drückte Kenji aus, dass sie ihn nicht enttäuschen würde, doch sie wollte ihm etwas zeigen, ihm etwas beweisen, sich etwas beweisen. Ob sie es schaffte ihn stolz zu machen? Sie war seine erste Schülerin, zuvor trainierte er niemanden in der Kunst des Schwertkampfes. Saori verspürte den Drang sich nicht nur für sich selbst und für ihre Familie aufzuopfern, alles aus sich herauszuholen. Sie tat es nun irgendwie auch für ihn, auch wenn sie es selbst noch nicht wahrhaben konnte oder verstand. Das war es dann mit der Pause. Von diesem Zeitpunkt aus hängte die Magierin sich vollständig rein. Die Minuten verstrichen wie im Flug. Aus Minuten wurden schnell Stunden. Die Sonne hatte sich bereits wortlos verabschiedet. Es wurde stockfinster, doch die Augen der jungen Frau gewöhnten sich an die Dunkelheit und der Mond tat den Rest dazu, sodass sie noch genug sah um ein wenig weiter auf den Stamm einzuschlagen. Das Training wurde anstrengend, schon vor einiger Zeit, doch Saori gab alles. Die Anstrengung zeigte ihre Spuren. Saori war erschöpft, doch quälte sie sich selbst noch etwas. Mittlerweit war bereits viel Holz gebrochen, doch stets das falsche. Saoris Waffen, also die Äste brachen, nicht aber der Stock. Sie hatte sich schon die ein oder andere Ersatzwaffe von einem Baum abtrennen müssen. Irgendwann jedoch konnte sie einfach nicht mehr. Die Schwertkämpferin musste vor ihrem Körper kapitulieren, sie war am Ende ihrer Kräfte angekommen. So ehrgeizig sie auch an die Sache heranging. Es reichte einfach nicht aus um noch an diesem Abend das zu erreichen, was sie sich vorgenommen hatte.
Es war ein schweißtreibender Tag. Ein Tag, der zu Ende ging. Doch bevor die Violetthaarige schlafen ging, wollte sie sich noch etwas Ruhe gönnen, etwas entspannen. In der Hoffnung, dass ihr Körper es am nächsten Tag nicht allzu übelnehmen würde, entschied sie sich dazu ein Bad zu nehmen. Besonders luxuriös war die Unterkunft, die Holzhütte nicht eingerichtet, doch immerhin befand sich genau vor ihrer Nase ein ausreichend großer See. Sicher, besonders warm würde er nicht sein, schließlich befand Saori sich im Hakobegebirge. Ein Wunder, dass sie an diesem Fleckchen nicht fror. Etwas, dass sie nicht wirklich verstand, aber dankend hinnahm. Als die Magierin die Holzhütte betrat fiel ihr auf, dass sie Kenji nirgends gesehen hatte. In der Behausung war er nicht und auch draußen hatte sie ihn gar nicht erspäht. Zugegeben, es war sehr dunkel draußen. Der Mond stellte so ziemlich die einzige ernstzunehmende Lichtquelle dar. Ob er die Nacht woanders vollbrachte? Vielleicht gab es in der Nähe ja eine weitere Hütte. Doch hätte er ihr dann nicht Bescheid gegeben? Saori konnte sich keinen Reim darauf machen, doch war sie ohnehin zu müde um sich noch großartig Gedanken machen zu können. Wie ein fremdgesteuerter Automatismus wandelte ihr Körper selbstständig durch die kleine Hütte, griff sich alles was man für ein Bad eben so brauchte. Handtuch, Wechselkleidung, Seife. Gähnend verließ sie dann mit den Aufgezählten Utensilien den Raum und machte sich auf den Weg zum See. Dort angekommen entkleidete sich Saori Stück für Stück. Die Schuhe zuerst, dann die Strümpfe. So konnte sie einen Fuß ins Wasser halten und vorfühlen, was sie gleich erwarten würde. Ein Ruck ging durch den Körper der Schwertkämpferin, jedes einzelne Haar ihres Körpers, die Kopfbehaarung ausgenommen, stellte sich auf. Sie bekam Gänsehaut. Eigentlich wusste sie ja in etwa was auf sie zukommen würde, doch kalt war es eben dennoch. Erst schaute Saori sich noch einmal um, versuchte Kenji irgendwie auszumachen, dann legte sie auch die restliche Kleidung ab. Er war nicht zu sehen, also sollte sie schleunigst versuchen ins Wasser zu gelangen, bevor er doch irgendwo hervortrat und sie nackt sehen konnte. Entschlossen griff die Kazuki sich ihr Badezeug, legte noch schnell die alten Klamotten zusammen und sprang dann förmlich ins Wasser. Das laute Rauschen des Wasserfalls war das einzige was ertönte, denn Saori biss die Zähne zusammen, machte trotz der enormen Kälte des Wassers keinen Muchs. Bewegung. Bewegung war das Einzige was ihr helfen konnte sich an die Temperaturen zu gewöhnen. Eilig stürmte sie ins Wasser, brachte schon bald ihren Körper größtenteils unter die Wasseroberfläche. Lediglich alles über ihrem Brustkorb ragte noch heraus. Dazu auch einer ihrer Arme, der ein Handtuch, welches für ihre Haare gedacht war sicher zu einem Felsen transportierte, der aus dem Wasser ragte. Mühsam schob sie sich um diesen Felsen herum, bis sie auf der dem Wasserfall zugewandten Seite stand. Hier fühlte sie sich sicher, denn selbst wenn Kenji zu dieser späten Stunde noch draußen herumwanderte, würde er sie wohl nichtsehen. Vom Ufer aus gesehen versperrte der kalte Stein die Sicht auf Saori. Nun konnte sie sich entspannen. Langsam gewöhnte sie sich auch an das kühle Nass. Ein leichter Seufzer entwich ihr und sie legte den Kopf in den Nacken, blickte herauf in den nahezu wolkenlosen Nachthimmel, in dem ein großer, gelber, runder Fleck eine zentrale Position einnahm. Der Mond. Ob Saori sich bald auch seine Kräfte leihen durfte? Die Mächte der Sonne hatte die Magierin bereits verinnerlicht. Als nächstes erstrebte sie die lunatischen Kräfte, die der Schwester der Sonne.
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Beitrag von Kenji Byakuya Mi Nov 19, 2014 11:18 pm

Mittlerweile war es so gut wie Nacht geworden, die Zeit verflog äußerst schnell, was der General nicht wirklich mitbekam. In der Phase der Meditation befasste er sich mit seinen eigenen Gedanken, war in einer kleinen Welt, abgeschottet von der Realität. In diesem Zustand konnte er am besten bestimmte Dinge reflektieren und analysieren. Er war einfach ungestört und umgeben von völliger Stille, dem Nichts. Allerdings waren die Sachen mit denen er sich beschäftigte oftmals die gleichen. Masao spielte zumeist eine Rolle, es war eben etwas was ihn nicht so einfach losließ, und so schnell auch nicht loslassen würde. Jedenfalls nicht, bis einiges zwischen ihnen geklärt war, was noch seine Zeit dauern könnte. Bis dahin setzte er sich mehr oder weniger damit auseinander, was an manchen Stellen auch nicht schlecht sein konnte. So hatte er wenigstens ein Ziel vor Augen auf das er hinarbeiten konnte. Nur so konnte er noch besser werden, als er es nicht ohnehin schon war. 
 

Plötzlich vernahmen seine Ohren ein ungewohnt lautes Geräusch, es riss ihn aus seiner Meditation. Definitiv das Geräusch wenn irgendwas mit Wucht ins Wasser schlug, das hörte er durch den rauschenden Wasserfall hindurch. Zuerst blieb er ruhig sitzen, dachte darüber nach ob er vielleicht schauen sollte, was dort passiert gewesen war. Warum auch nicht, so schlimm würde es schon nicht sein, es störte eben nur. Also bewegte er sich langsam auf das fallende Wasser zu und steckte seinen Kopf hindurch, suchte im seichten Dunkel nach irgendwas auffälligem. Zuerst konnte er nichts entdecken, nichts und niemanden. Doch auf einmal erspähte er eine Person, ganz klar, sie befand sich im Wasser, schien sich zu reinigen. War das etwa…das konnte doch nicht sein oder? Diese Situation würde äußerst peinlich enden, wenn Kenji sich nun erwischen ließ, denn immerhin beobachtete er Saori grade, wie sie sich komplett entkleidet wusch. Zuerst wusste er nicht wie er reagieren sollte, starrte einfach Löcher in die Luft, war einfach ganz perplex, eine solche Situation hatte er nie durchleben müssen, war also etwas neues. Langsam fand er wieder zu sich, fing sich wieder ein. Schnell zog er den Kopf wieder zurück, war so still wie noch nie. Nun musste er hier ganz unauffällig verschwinden, sollte Saori bemerken dass er da war, würde das eine unangenehme Lage werden, voller Charme konnte er ihr nicht einmal ganz ins Gesicht sehen. Die Nacht würde er nicht mit ihr in ein und derselben kleinen Hütte verbringen. Natürlich ließ sich Kenji eigentlich nicht von so etwas beindrucken, egal wie gut sie aussah oder sonst etwas, doch in diesem Fall war das anders. Es verwirrte und verunsicherte ihn ein wenig, wovon sie am besten gar nichts mitbekommen sollte. So musste er irgendwie unbemerkt davon kommen, was sich als nicht grade einfach gestalten sollte. Zuerst musste er überlegen, wie er das gestaltete. Er brauchte den Rest seiner Kleidung, dann würde er an ein etwas entferntes Plätzchen gehen um sich dort auf andere Gedanken zu bringen. Irgendwo wo es ein wenig kälter war, denn dafür brauchte er im Hakobe Gebirge nicht lange suchen. Er war gegen die Gesteinswand gelehnt, fasste sich an den Kopf und musste erst einmal Herr der Lage werden, was nicht so einfach war, im Anbetracht der Sache, dass sich seine Schülerin nur wenige Meter entfernt, nackt ein Bad im See gönnte. Es gab keine andere Möglichkeit, außer Augen zu und durch. Langsam schlich er sich am Rand des Sees entlang, nutzte die Dunkelheit zu seinem Vorteil, kroch förmlich auf dem Boden, ganz langsam, versuchte unbemerkt zu bleiben, so gut es eben ging. Erste Anlaufstation war natürlich die kleine Hütte. Anscheinend war er unbemerkt davon gekommen, mit einem flüchtigen Blick nach hinten sicherte und überprüfte er nochmal die Lage. Schnell eilte er in das kleine Haus, griff sich seine Kleidung und machte sich schnell davon, bevor Saori nachher noch zurückkam bevor er weg war. Als er alles hatte, einschließlich seiner Klinge, machte er sich ohne Worte aus dem Staub. Er ging einen Weg, den er damals mit Zetomaru bestritten hatte. Es war eine Art Schneise im Wald, die zu einem verschneiten Tal führte, dort wo er sich nun aufhalten wollte. Schnellen Schrittes wanderte er den Pfand entlang, begann zu frieren, je näher er seinem Ziel schließlich kam. Von weitem konnte er es bereits erkennen, dieser Ort war ihm bekannt. Er biss die Zähne zusammen, von Kälte ließ er sich nicht kleinkriegen. Es war nun an der Zeit, für ein kleines Aura Training bis zum frühen Morgen, wo das Training mit Saori wohl weiterging. Wohl überlegt platzierte er sich auf einem mit Schnee bedecktem Felsbrocken, sammelte seine Kraft und stellte eine Verbindung zu der Natur her. Der Aurahüter, also er selbst, war nun in der Lage seine Fähigkeiten einfacher und effizienter einzusetzen, was die magische Kraft der Natur anging. Als er seine Magie sammelte, umgab ihn seiner Orange Aura, die Ruhe ausdrückt und symbolisch für ihn selbst ist. Im inneren fokussierte er die Aura, ließ sie in verschiedene Gliedmaßen gleiten und konnte diese damit unterstützen. Auch eine Fähigkeit die er erlernt hatte. Oft hatte die Aura etwas mit Konzentration und Hingabe zu tun, leicht zu beherrschen war sie nicht. Doch die Meisterprüfung hatte der General bestanden, er war nun vollkommen im Stande die Kräfte der Natur zu beherrschen. So verging die Zeit. Seine Übungen bestanden daraus, die Aura zu sammeln und zu fokussieren, nicht mehr. Es diente zu Festigung der Kenntnisse und Fähigkeiten. Was Saori wohl von ihm dachte, wenn er die ganze Nacht lang weg war? Macht sie sich gar Sorgen um ihn? Egal, daran sollte er nicht unbedingt denken. Am nächsten Morgen würde er sie wohl weiter trainieren können, vielleicht hatte er die Bilder in seinem Kopf bis dahin etwas verdrängen können, ansonsten würde er sich kaum konzentrieren können. Die Zeit verging, die Nacht verflog, während Kenji dort mehr oder minder trainierte, sich selbst auf andere Gedanken brachte. So, dass er am nächsten Morgen wieder zurück ins Tal ging, sich zur Holzhütte aufmachte und sofort den Wärmeschwall spürte der ihm entgegenkam. Etwas erschöpft und müde platzierte er sich am Boden, angelehnt an die kleine Hütte, schloss seine Augen und ruhte noch etwas, bis Saori aufwachte und bereit war.
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Wasserfall am ende der Gebirge - Seite 4 Empty Re: Wasserfall am ende der Gebirge

Beitrag von Saori Kazuki Do Nov 20, 2014 5:53 pm

Nach dem anstrengenden Training hatte sich Saori wohl ein angenehmes Bad in einer heißen Quelle verdient. Ein Jammer, dass es so etwas in der Gegend nicht gab, jedenfalls wusste sie nicht davon. Wenn es eine gab, so hätte die Kazuki sie sicherlich kennen müssen, schließlich kannte sie sich recht gut mit der Umgebung um das Hakobegebirge herum aus, lag doch ihr Clan unweit von diesem, nördlich des Gebirges, noch vor dem Meer. Als Alternative herhalten musste demnach der See, welcher von dem prägnanten Wasserfall gespeist wurde. Es wunderte die Magierin, dass sie Kenji nirgends erspähen konnte. Selbst in der Hütte war er nicht, obwohl dort noch einige Klamotten von ihm anzufinden waren. Ob er die Nächte an einem anderen Ort verbrachte? Oder war er einfach noch beschäftigt und darum noch nicht zurückgekehrt? Saori sammelte ihre Utensilien zusammen und machte sich auf den Weg zum See. Noch immer hatte sie keine Spur des Magiers entdecken können. Doch sie wollte auf Nummer Sicher gehen. Demnach entkleidete sie sich rasch, schließlich wollte sie dabei nicht beobachtet werden und sprang dann recht zügig ins Wasser. Das hatte auch den Vorteil, dass sie sich schneller an die recht niedrigen Temperaturen des Bergwassers gewöhnen konnte. Eine heiße Quelle wäre eben doch wesentlich angenehmer gewesen, doch damit musste sie wohl auf die Rückkehr zum Rat warten. Es sollte schließlich auch kein Urlaub werden, sondern eine intensive Trainingseinheit. Logischerweise stand also auch das Training im Vordergrund. Um wirklich nicht entdeckt und beobachtet werden zu können, suchte die Magierin dann noch Zuflucht hinter einem Felsen, welcher weit aus dem Wasser herausragte. Von ihrer Position aus konnte sie das Ufer des Sees nicht erkennen, ergo konnte man sie von selbigem auch nicht ausmachen. Saori fühlte sich sicher, ahnte nichts von der Präsenz des Schwarzhaarigen, welcher hinter dem stürzenden Wasser seine eigene kleine Trainingseinheit absolvierte. Sich absolut in Sicherheit wägend, achtete Saori auch nicht darauf sich irgendwie zu verhüllen, während sie sich mit Seife einrieb und dabei natürlich auch alles von sich  freizügig der Natur preisgab. Dass Kenji sie dabei mehr oder weniger freiwillig beobachten konnte oder sogar tat, bemerkte sie nicht. Größtenteils hielt sie ihre Augen dabei ohnehin geschlossen, vor allem nachdem sie kurz untertauchte, ihre Haare nässte und sie danach ebenso reinigend behandelte. Erst als sie plötzlich vernahm, wie ein paar Steine ins Wasser plumpsten, riss sie ihre Augen auf, drehte hastig den Kopf und blickte in Richtung Kenjis, welcher sich in höchster Ninja-Manier kriechend davonschlich. Doch war es viel zu düster und sein Fluchtweg im Schutze der Schatten, vom Mondlicht unerreicht, sodass sie ihn nicht wahrnahm, an eine Naturbegebenheit dachte. Vielleicht war es ein Tier, welches ein paar Steine lockertrat, die nun ins Wasser fielen. Die anfängliche Aufgeregtheit Saoris verschwand so schnell wie sie aufgetreten war und sie wandte sich wieder der Körperpflege zu. Als sie diese schlussendlich hinter sich gebracht hatte, griff sie die Handtücher, welche sie bis an den Felsen trug. Je weiter sie aus dem Wasser trat, desto mehr verhüllte sie sich mit ihnen. An Land zurückgekehrt sah sich die Magierin dann natürlich auch wieder gefährdet gesehen zu werden. Wie jemand der sich verfolgt fühlte, schaute sie sich stetig um. Doch noch immer war von dem Schwertmeister keine Spur. Selbst als sie nun, lediglich mit einem Handtuch bekleidet, in die Hütte zurückkehrte, fand sie Kenji nicht vor. Doch schnell fiel ihr auf, dass sich in dem Zimmer etwas verändert hatte. Dinge sind verrückt worden, Klamotten fehlten. Also war Kenji doch irgendwo zugegen. Jetzt jedenfalls war er weg. Demnach zog die Magierin sich eilig um. Sie wartete noch etwas, ließ ihre Gedanken schweifen. Dabei dachte sie an ihre Familie, an den Rat, schlussendlich auch an Kenji. Dabei kam sie nicht drum herum grade letzteres zu hinterfragen. Was war es für eine Beziehung zwischen ihm und ihr? Sie war anders als zu anderen, fremden Menschen. Diese Blicke… Dann noch die Tatsache, dass sich Saori so anders fühlte, als Kenji an sie herantrat um sie bei der Aufgabe zu führen. Das war doch nicht normal, oder doch? Zu klaren Gedanken kam die Magierin nach allen Überlegungen dennoch nicht. Bevor sie schlafen ging spielte sie noch etwas mit ihrer Magie herum. Sie ließ ein kleines Planetensystem in der Hütte kreisen. Eine kleine, leichte Übung die im Endeffekt eher dazu gedacht war sich wieder zu sortieren, eine gewisse Harmonie zu finden. Zunächst funktionierte dies auch, doch plötzlich begann sie damit den Planeten Personen zuzuordnen. Sie selbst sah sich als Sonne. Sie selbst war der zentrale Stern ihres Lebens. Ganz hinten, der Neptun, das war ihr Bruder. Er zog weit entfernt von ihr seine Kreise, war nicht zu erreichen. Uranus, ihr Vater, war ebenso weit entfernt, auch wenn sie ihn bereits traf. Doch es war das erste Treffen nach unzähligen Jahren. Ein paar weitere Personen-Planetenverbindungen folgten. Ganz vorne dann, der Merkur, das war ihr nerviger Cousin. Er kreiste stets in ihrer Nähe, verfolgte sie schon förmlich. Doch eine interessante Frage war noch offen. Wer war ihre Erde? Wer spielte den fruchtbaren, lebhaften Planeten? Welche Person nahm diese besondere Position in ihrem Leben ein? Aus dem Nichts kam ihr ein Bild von Kenji in den Sinn. Diese Verbindung war nicht besonders durchdacht. Es war eine Intuition, eine Assoziation, die von ihrem Unterbewusstsein gesteuert wurde. Passend dazu nahm diese Magierin… Izanami, die Position des Mondes ein. Wie ein ständiger Begleiter kreiste sie um Kenji, war für den Mond prädestiniert. Sie hatte eben eine besondere Verbindung zu ihm, doch welche? Wie stand er zu ihr? Vor allem aber, warum interessierte es Saori so sehr? Mit diesem Bild in ihrem Kopf brach die Magierin die Übung ab. Das Planetensystem kollabierte, verschluckte sich selbst in der Mitte, richtete jedoch keine Schäden an. Saori selbst, welche die Zeit lang auf einem Bett in der Hütte lag, drehte sich nun um. Sie wollte schlafen. Ihre Gedankengänge verwirrten sie nur noch mehr, sie wollte also abschalten. Es dauerte dann auch nicht mehr lange, da nickte sie ein.
Am nächsten Morgen richtete sie sich dann gähnend auf, streckte sich und schaute sich sofort um. Doch von Kenji war noch immer keine Spur. Als die Magierin aufstand beäugelte sie das Zimmer. Es schien alles beim Alten geblieben zu sein, der Magier hatte das Zimmer also anscheinend nicht mehr betreten. So langsam fing Saori an sich Sorgen zu machen. Ihr kam es seltsam vor, dass er ihr nichts gesagt hatte. Er war einfach verschwunden, gab ihr keine Hinweise auf seinen Aufenthaltsort. Die Violetthaarige wollte sich noch schnell fertig machen und ihn dann suchen. Dazu griff sie sich noch ein Handtuch und warf eine Art Morgenmantel über. Er hatte der Schnittart verschuldet einen recht tiefen und breiten Ausschnitt, zeigte somit, dass sie darunter nicht sonderlich viel Kleidung trug, doch schenkte er dennoch keinen tiefen Einblick. Er zeigte eben nur recht viel Haut. Ein Gewand, welches mit ihrer Abstammung in Verbindung gebracht werden konnte. Es war gewissermaßen eine Art Statussymbol. Ein Stoff, eine Musterung, die einem Menschen durchschnittlicher Abstammung vorenthalten wurde. Nicht das sie Wert auf derlei Statussymbole legte, doch gehörte es eben zu ihrer einfachen Garderobe. Noch immer etwas müde trat sie also nach draußen, trat in das Licht der aufgehenden Sonne. Im Augenwinkel erspähte sie dann jemanden. Gleich neben ihr, neben der Türe lehnte jemand an der Hütte. Wie konnte es anders sein, es war Kenji. Geschockt beugte sich Saori zu ihm herunter. Seine Verfassung schien nicht die beste zu sein. Er sah ausgelaugt aus, was war bloß geschehen? Vorsichtig legte sie ihm eine Hand auf die Schulter, rüttelte ihn leicht wach. „Ist alles in Ordnung mit euch? Kenji? Geht es euch gut?“, fragte sie mit besorgter Stimme, während ihr offenes Haar herunterfiel und das Handtuch von ihrem Nacken herab baumelte. Die Magierin hatte eben keine Ahnung was in der Nacht geschah. Sie musste mit dem schlimmsten rechnen, wusste nicht was Kenji getrieben hatte, ob er sich vielleicht sogar Gefahren ausgesetzt hatte.
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Beitrag von Kenji Byakuya So Nov 23, 2014 1:41 am

Die Nacht war auch für Kenji nicht grade einfach gewesen. Die Bilder die er noch in seinem Kopf trug musste er loswerden, verdrängen. Aus diesem Grund verschwand er vom Wasserfall, nahm einen Weg den er damals mit Zetomaru gegangen war. Dieser führte direkt in eine Art Tal, dort wo es deutlich kälter war, als der Ort vom dem er herkam. Mit ein wenig Training koinnte er diese Eindrücke vielleicht in den Hintergrund schieben. Mittlerweile war es tiefe Nacht geworden, Kenji trotzte der Dunkelheit und der Kälte, konzentrierte sich nur auf sich selbst. Wenn er darüber nachdachte, wusste er selbst nicht wieso er grade so reagierte. Er kann das nicht, hatte so gut wie noch nie eine Frau komplett unbekleidet gesehen, wie auch? Er hatte bisher auch nicht viel mit dem weiblichen Geschlecht am Hut, was Sachen Liebe anging. Immerhin wirkte er manchmal ein wenig emotional abgestumpft. Saori stand ihm Berufsmäßig nahe, sie war dazu noch in seinem Alter, sah wundervoll aus und hatte einen unglaublich guten Körper, was er ja nun beurteilen konnte. Mehr oder weniger unfreiwillig. Indem er seine Aura festigte, die Kenntnisse besser ausbaute, konnte er sich ablenken, seinen Kopf frei von Saori bekommen. Es war schon komisch, er mochte sie. Sie war nett, zuvorkommend und diszipliniert. Es war noch nie so weit gekommen, dass sich Kenji selbst eingestehen musste, diese Person nach der kurzen Zeit bereits irgendwie zu mögen. So verging die Zeit, die Sonne erstrahlte langsam am Horizont. Das war das Signal, wieder zurück zu gehen, Saori nicht länger warten zu lassen,. Immerhin war er den Rest der Nacht nicht da, überließ sie sich selbst. Vielleicht sorgte sie sich ja um ihn, machte sich Gedanken über seinen verbleib. Wie dem auch sei, schnell machte er sich auf den Weg zurück, ging dort lang, von wo er gekommen war. 

Beim Wasserfall angekommen, lehnte er sich an die Wand der Hütte, schloss seine Augen und versuchte noch etwas Schlaf nachzuholen bis Saori kam und ihn wohl wecken würde, wenn sie wach war. Zumindest war es so gedacht. Er schlief nicht einmal richtig, man konnte es eher Ruhen nennen. Dennoch bekam er nicht sofort alles mit. Eine liebliche Stimme vernahm sein Ohr, gefolgt von Berührungen an seiner Schulter. Als er seine Augen komplett aufschlug und sich umsah, blickte er in ein bekanntes Gesicht. Saori war es, die wohl auch grade erst erwacht war, ihrem knappen Outfit nach zu urteilen. Kenji drehte seinen Kopf etwas zur Seite, schluckte einmal. Es war schwer sich so zu konzentrieren. Allerdings stellte sie ihm eine Frage, sie wollte wissen ob alles in Ordnung war, es ihm gut ging. Mit einem Nicken bejahte er die Frage, wollte aber noch eine mündliche Antwort geben. "Keine Sorge, es ist alles bestens. Nur hatte ich wenig geschlafen, denn auch ich habe in der Nacht ein Training vollzogen. Ich hoffe du hast dich nicht um mich gesorgt" gab er ihr zu verstehen, blickte er ihr in ihre Augen, hielt für einige Moment den Blickkontakt. Seine kalte Miene, der durchdringende Blick waren keines Falls negativ gemeint. "Ich hoffe du hattest eine angenehme Nacht" fügte er hinzu, wartete einen Augenblick und erhob sich dann anschließend. Kurzerhand ging er zu dem Baum den Saori in ihren Übungen bearbeitet hatte, er sah wie weit sie schon gekommen war. Dazu gehörte eine ganze Menge Willen und Kraft. Sie hatte sich förmlich durchgebissen, wollte es unbedingt schaffen. Der General war etwas erstaunt, sie war weit gekommen. "Ich bin beeindruckt. Allerdings sollten wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Wenn der Baum durchgeschnitten hast, folgte alles weitere" trug er ihr auf und sah dann nochmal herüber. Kenji selbst ging wieder zum Ufer, setzte sich dort hin und blickte in das Wasser. Er dachte viel nach. Nicht nur über den gestrigen Vorfall, sondern generell. Solange wie sie damit beschäftigt war, ihr Werk zu ende zu führen, konnte er sich Zeit nehmen um noch etwas zu ruhen, oder sich zumindest zu entspannen. Vielleicht aber auch überlegen, wie exakt es weitergehen würde mit dem Training. Die Methoden und Wege standen ihm ja schließlich offen, er leitete das alles. Der General nahm ein paar Steine, warf sie ins Wasser hinein, ließ sie plätschern. Die Violetthaarige würde sich schon bei ihm melden, wenn sie die Übung überstanden hatte, erfolgreich natürlich. Auch in der kurzen Zeit konnte Kenji erkennen, dass sie gut aufpasste, bereit war zu lernen und das versuchte umzusetzen, was man von ihr verlangte. Eigentlich konnte man sich keine bessere Person als Schüler vorstellen, von diesem Punkt her gesehen. Irgendwie war sie anders als alle Personen mit denen er sonst zu tun hatte, sie hatte etwas an sich, was ihn auf eine gewisse Art reizte, aber nicht einzuschätzen wusste. Schwierig, sonst dachte er nie über sowas nach. Irgendwas war anders, und was genau musste er erst noch herausfinden, die Zeit richtete es schon irgenwie.
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Beitrag von Saori Kazuki So Nov 23, 2014 2:42 pm

Seit dem Kenji seine Schülerin alleine gelassen hatte, hörte sie nichts mehr von ihm. Saori registrierte lediglich, dass er noch einmal in der Hütte war um etwas mitzunehmen. Gesehen hatte sie ihn allerdings nicht mehr. Natürlich blieb es nicht aus, dass sie sich gewisse Gedanken, ja sogar Sorgen machte Welchen Grund hatte er dafür, sie einfach im Unwissenden zu lassen und zu verschwinden. Dann noch auf unbestimmte Zeit. Die Magierin entschied sich jedoch dagegen ihn zu suchen. Zunächst einmal wollte sie die Nacht abwarten und schauen wie der nächste Tag sich entwickelt. Gleich nachdem Saori am nächsten Tag erwachte, schaute sie sich um. Keine Spur von Kenji. Im Zimmer hatte sich noch nichts getan, er hatte es also wahrscheinlich auch nicht betreten. Wieder taten sich die Gedanken des gestrigen Abends auf. ~ Ihm wird doch nichts geschehen sein? ~ Andererseits... So wie die Kazuki den Schwertkämpfer kennenlernte, hätte es auch gut sein können, dass er bereits am Seeufer saß und meditierte. Sie entschied sich dazu, sich noch einmal in der direkten Umgebung umzuschauen, doch zuerst stand die morgendliche Wäsche an. Dazu griff Saori sich wieder ein Handtuch, welches sie sich kurzerhand über den Nacken legte. Grade verließ sie die Hütte, trat über die Türschwelle, da erspähte sie bereits den Schwarzhaarigen, wie er an der Wand gelehnt saß. Die Augen hatte er geschlossen. Schlief er? Die Magierin beugte sich zu ihm herunter. Vorsichtig rüttelte sie an ihm, erkundigte sich nach seinem Wohlbefinden. Kenji öffnete seine Augen. Auf die Frage, ob es ihm gut ginge, antwortete er zunächst mit einem einfachen Nicken. Dann begann er zu sprechen. Er habe lediglich geschlafen... An der Wand der Hütte? Warum betrat er sie nicht einfach? Saori war darauf vorbereitet, ihr hätte es nichts ausgemacht. Nackt schlief sie schließlich nicht. Doch ein anderer Teil seiner Aussage war es, auf den Saori ihren Fokus legte. Sorgen? Die Magierin fühlte sich ertappt. In der Tat, sie hatte sich gesorgt, doch so wie Kenji nun fragte... „Ähm, n-nein. Habe ich nicht!“, antwortete sie mit geweiteten Augen. „Aber ja, ich habe gut geschlafen. Es gibt doch nichts besseres als ein anständiges Training um friedlich zu schlafen.“, antwortete sie dann wenig später noch. Dabei lächelte sie breit, versuchte die Szene wieder etwas zu überspielen. Als der Schwarzhaarige sich dann erhob und seinen Weg zum Trainingsstamm beschritt, folgte die Magierin ihm sogleich. Waschen konnte sie sich auch später noch, zunächst war seine Kritik wichtiger. Kenji sprach ein deutliches Lob aus, welches Saori natürlich erfreute. Sie solle da weiter machen, wo sie aufgehört hatte. Nicht mehr lange und sie hatte den Bogen raus, dessen war sie sich sicher. Dann konnte es auch mit der nächsten Lektion weiter gehen. Die Magierin war erfreut. Kenji sagte, er sei beeindruckt. Ein zusätzlicher Schub an Motivation für den angebrochenen Tag. Die Schwertkämpferin drückte ihre Freude sichtlich aus. Mit einem „Hai!“ verbeugte sie sich strahlend. Nun ging Kenji wieder seines Weges. Er machte sich auf zum Ufer. Saori tat es ihm gleich, auch wenn sie einige Meter von ihm entfernt ans Wasser trat. Sie kniete sich davor, beugte sich über das kühle Nass und wusch sich. Dies getan griff sie nach ihrem Handtuch, fuhr damit ein mal durchs Gesicht und warf es anschließend wieder über die Schulter.
Wenig später ging sie wieder zur Hütte zurück. Sie zog sich um, streifte sich wieder Klamotten über, die als Trainingsklamotten zu erkennen waren. Es konnte weiter gehen. Hunger hatte die Magierin noch nicht und selbst wenn. Sie war fest entschlossen diesen Stamm klein zu bekommen. So schnell es ging. Dann konnte es weiter gehen, dann folgte die nächste Lektion. Entschlossen trat Saori wieder aus der Hütte hervor, ihre Trainingswaffe, also den Ast in der Hand. Sofort machte sie sich auf zum besagten Stamm. Die Schwertkämpferin ließ den vergangenen Tag noch einmal Revue geschehen. Sie ging die Lektion von Beginn an erneut durch, erinnerte sich an jeden ihrer Fortschritte und daran, woher sie rührten.
Saori fokussierte sich. Gleich der erste Versuch am neuen Tage war ein richtungsweisender. Sie sprang ab, vollzog die von Kenji geratene Drehung, den Ast fest in der Hand. Technik und Kraft. Das war es worauf es ankam. Diese beiden Komponenten vernünftig dosiert, aufeinander abgestimmt und der Erfolg war gewiss. Saori hatte den höchsten Punkt ihres Sprungs erreicht, der Schlag war bereits ausgeführt. Ihre Füße berührten erneut den Boden, sie landete. Kurz darauf war es ein massives Stück Holz, welches ebenso den Kontakt zur Erde suchte. Sie hatte es geschafft. Der Stamm war zerteilt, doch war die Magierin nicht zufrieden. Alles was sie erreichte war es, den bereits ausgedünnten Stamm an der schwächsten Stelle zu zertrennen. Das reichte ihr nicht. Sicher war es auch nicht das gewünschte Ergebnis der Trainingseinheit. Konzentriert betrachtete Saori den Stamm. ~ Und jetzt noch einmal richtig ~, wies sie sich innerlich an. Erneut begab sie sich in Kampfstellung. Sie regulierte ihre Atmung, fokussierte sich wieder. Erneut der Sprung, erneut die Drehung. Erneut zitterte die Erde leicht. Der Stamm war zerteilt, die Aufgabe zu ihrer Zufriedenheit erledigt. Ungläubig blickte Saori auf ihre Hand, in der noch immer der Ast lag. Sie hatte grade das geschafft, was sie zuvor für unmöglich erachtete. Sie hatte einen Stamm mit einem Ast zerteilt. Erst jetzt bildete sich ein zufriedenes Lächeln auf ihren Lippen. Das war's. Die Lektion ist abgeschlossen. Bisher war es der anstrengendste Teil des Trainings. Sie war gespannt was noch folgen würde. Zufrieden wandte Saori sich von dem beschädigten Stamm ab, drehte sich zu Kenji und trat zu ihm ans Ufer. Wenige Meter hinter ihm kniete sie sich auf den Boden und legte den Ast neben sich, ihre Hände auf den Schoß. Kurz wartete sie, gab dem General noch etwas Zeit. Erst ein wenig später sprach sie zu ihm. „General Kenji? Ich habe eure Aufgabe erfüllt.“, sagte sie und wartete ab wie er reagierte.
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Beitrag von Kenji Byakuya Di Dez 30, 2014 4:13 pm

Der gestrige Tag blieb nicht vergessen, auf keinen Fall. Dafür gab es einschneidende Vorfälle, oder besser gesagt, nur einen. Es ging ihm nicht aus dem Kopf, egal was er machte. Das konnte doch gar nicht sein. Was war verdammt nochmal los mit ihm? Sowas kannte er nicht, hatte er nicht gehabt. Es war ihm einfach fremd. Deshalb konnte er es einfach nicht vergessen, es war eine neue, erst frisch gemachte Erfahrung, wenn man es so sagen wollte. Sowas blieb natürlich hängen, besonders auf kurzem Zeitraum. Da half auch das Aura Training nicht viel dagegen. Auf eine Art und Weise half es natürlich schon, aber nicht um sich auf andere Gedanken zu bringen. Dass es ziemlich spät wurde zerrte an seiner Kraft, lange konnte er schließlich nicht schlafen, denn im Tal wartete seine Schülerin, bereit um das Training wohl fortzuführen. Deshalb ruhte er noch etwas vor der Hütte. Beim Aufstehen würde sie ihn so oder bemerken, so kam es auch. Natürlich sagte er ihr nicht direkt, weshalb und wieso er nicht da war, fragte die Violetthaarige aber auch, ob sie sich um ihn sorgte. Sie zögerte kurz, gab ihm aber zu verstehen, dass sie sich nicht sorgte. Wohl auch besser so, dann fühlte er sich wenigstens nicht so schlecht dafür, dass er ging ohne sich vorher abgemeldet zu haben. Immerhin hatte sie gut geschlafen, begünstigt durch das Training am gestrigen Tage. Anscheinend hatte sie es verinnerlicht. Es half ihr möglicherweise, ob es aber auch was gebracht hatte, würde man erst gleich erkennen. Der General schlug vor, dass sie da weitermachen sollte, wo sie aufgehört hatte, denn der Baum war noch nicht ganz durchtrennt.

Ruhig setzte sich der Byakuya anschließend ans Wasser. Wartete nachdenklich ab, schwieg solange, warf ab und zu einen Stein ins Wasser hinein. Er vernahm die Stimme seiner Schülerin, sie schien die Aufgabe erledigt zu haben, so sagte sie es zumindest. Zuerst reagierte Kenji nicht, ließ sich etwas Zeit. Plötzlich stand er auf, ging an ihr vorbei, direkt zu dem Baum den sie die Zeit über bearbeitet hatte. Mit prüfenden Blicken begutachtete er das Ganze, wartete einige Augenblicke ab. Saubere Arbeit, sie hatte zwar eine Weile gebraucht, aber nicht nachgelassen, sondern weitergemacht, das zahlte sich auch aus. Schweigend ging er zu ihr herüber, stellte sich vor sie und blickte dann zu ihr. "Gute Arbeit. Du hast auch diesen Schritt erfolgreich gemeistert. Vergesse nicht, was du gelernt hast, sondern entwickle es im Laufe der Zeit weiter" machte er ihr klar und nickte. Nun, jetzt war es an der Zeit, langsam aber sich die nächste Lektion einzuläuten. Später musste sie alles was sie gelernt hatte, so oder so noch kombinieren, es war nicht umsonst. "Da du diesen Schritt erfolgreich gemeistert hast, können wir nun weitermachen" fügte er noch hinzu, schwieg dann wieder. Plötzlich zog der General seine richtige Klinge, ging wieder zum Ufer des See's. "Ich möchte dass du ebenfalls deine richtige Waffe ziehst. Mit einem Stock funktioniert es nicht wirklich" rief er zu seiner Schülerin, blickte aber nicht hin. Kenji wartete bis zu ihm kam, hob dann seine Klinge und blickte auf das Wasser hinaus. "Mit genügend Technik und einem gelungenen Schwung, schafft man es, die Luft zu verdrängen. So können geübte Schwertkämpfer eine Art Schnittstelle auf ihre Feinde feuern. Sicherlich hast du davon schon mal etwas gehört. Ich zeige dir, wenn du dir diese Fähigkeit zu Nutze machen kannst" Der General holte aus, blieb ruhig und fokussiert, hielt die Augen dabei geschlossen. Mit einem Mal schlug er zu. Man hörte ein komisches Geräusch, fast schon wie eine Art Surren. Wenn man genau hinsah, konnte man etwas in der Luft erkennen, als wenn die Sonne auf den Asphalt prasseln würde. Außerdem erkannte man es daran, dass die Luft das Wasser mit sich zog und somit sich eine Art Welle bildete die an den Felsen zerschellte. Die Schnittstelle zerfiel einfach, da sie nirgends mit genügend Kraft auftraf. "Siehst du. Wenn du damit einen Gegner treffen solltest, wird er das nicht so schnell vergessen. Dies ist eine Technik, die ein guter Schwertkämpfer beherrschen sollte" verriet er ihr anschließend. "Du solltest es probieren, auf deine eigene Art und Weise. Finde heraus, wie es für dich am besten funktioniert" forderte der General und setzte sich in den Sand, beobachtete sie. Nur wenn sie wirklich nicht weiter wusste, konnte sie ihren Meister natürlich zu jeder Zeit um Hilfe bitten. Aber es machte sich immer am besten wenn man seine eigene Technik, seinen eigenen Rhythmus herausfinden konnte. Nur dann war Saori in der Lage, sich selbstständig sehr gut weiterzuentwickeln. Ansonsten wäre sie immer nur eine ungefähre Kopie von Kenji, was ihr nicht viel bringen würde. Deshalb musste sie selbst kreativ werden und es so lange probieren, bis etwas passierte.
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Beitrag von Saori Kazuki Sa Jan 03, 2015 12:34 pm

Nichts ahnend, was den vergangenen Abend anging, eröffnete Saori ihren Tag. Natürlich machte sie sich so ihre Gedanken wo Kenji verblieben war, doch ging sie davon aus, dass es ihm schon gut ging. Als sie ihn dann wenig später vor der Tür hocken sah musste sie sich zunächst selbst davon überzeugen, dass sie sich keine Sorgen um ihn gemacht hatte. Lügen an die man selbst glaubt sind schließlich die besten. Ihrer Meinung nach hätte der Schwertkämpfer sie ruhig von dem Nachtausflug unterrichten können (besser gesagt sollen), doch nahm er ja die Meisterrolle in diesem Lehrverhältnis ein, drum nahm sie sich allgemein zurück. Ganz davon abgesehen, dass er es auch war, der den höheren Rang im Rat bekleidete.
Die erste Aufgabe des Tages, die zeitgleich auch die letzte des vergangenen Abends darstellte, hatte Saori schnell erledigt. Das lag nicht daran, dass sie ein Naturtalent war, sondern vielmehr daran, dass sie sich am vorherigen Tag bereits bestens in die Lektion eingearbeitet hatte. Der Rest, das fehlende Stück, war lediglich Übung. Blindes, intuitives Ausführen der einstudierten Bewegungen. Der Feinschliff hatte eben gefehlt. Nachdem die Schwertkämpferin den fordernden Feind Baum niedergestreckt und in Zwei geteilt hatte, suchte sie umgehend Kenji auf, welcher relativ ruhig am Ufer des Sees saß. Nachdem die Violetthaarige wenige Minute schweigend und sitzend hinter ihm verbrachte ergriff sie letztendlich das Wort. Sie berichtete von dem Erfolg ihrer Aufgabe. Wieder folgten ein paar Minuten der Stille. Es dauerte etwas bis der General aufstand, an ihr  vorbei schritt und den Stamm des Baumes begutachtete. Stumm stand sie auf und folgte ihm. Gespannt lag ihr Blick auf seinem, als er das Holz prüfend betrachtete. Das Ergebnis seiner Beschauung war ein Lob. Der leichte Ansatz eines zufriedenen Lächelns zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Darauf ausruhen konnte und wollte sie sich natürlich nicht. Wie Kenji im gleichen Atemzug sagte: Saori durfte das Gelernte nicht vergessen, sondern musste weiter darauf aufbauen. Die Meisterschaft des Schwertkampfes war diesbezüglich mit einem Kartenhaus zu vergleichen. Zieht man die unteren Karten, also in diesem Fall die Grundlagen heraus, so bricht alles zusammen. Man kann nicht einfach oben anfangen und meisterhafte Techniken erlernen, wenn man nicht die vorausgesetzten Lehren durchlebt und verinnerlicht hat. Zwar war die absolvierte Lektion ganz bestimmt nicht für einen Anfänger bestimmt, aber dennoch war sie für darauffolgende Lektionen möglicherweise von elementarer Bedeutung. Saori nickte beinahe synchron mit Kenji. Ein Nicken der Bestätigung. Ohne lange zu fackeln ging er dann zur nächsten Lektion über. Aus diesem Anlass schritt er wieder zum Ufer des Sees. Auf dem Weg dorthin zog er seine Klinge. An seinem Ziel angekommen wies er Saori an es ihm gleich zu tun. Auch sie solle ihre Klinge ziehen, ihre richtige allerdings. Nicht wieder den hölzernen Ersatz. Die Anweisung sogleich befolgend machte also auch sie sich auf den Weg zum See. Dort angekommen platzierte sie sich leicht versetzt, also rechts hinter dem Schwertkämpfer. Anschließend erzählte der Schwarzhaarige ihr etwas von einem fliegenden Schnitt. Eine Fernkampftechnik für schwertführende Kämpfer. Wie er bereits vermutet hatte, hörte Saori bereits etwas von derlei Fähigkeiten. Eigentlich sollte es sie nicht einmal überraschen, zertrennte sie doch wenige Augenblicke zuvor mit eigenen Händen einen Baumstamm, lediglich mit einem Stock bewaffnet. Doch der Mensch glaubte nun mal von Natur aus eher das, was er mit eigenen Augen sehen konnte. Glücklicherweise führte Kenji die besagte Technik vor. Saori staunte nicht schlecht, als sie nach seinem Hieb die hinterherrollende Welle betrachten konnte, welche sich ihren Weg über den See bahnte. Der Schnitt selbst nahm die leicht zu übersehende Form einer durchsichtigen Sichel. Ein jähes Ende nahm der Schnitt an einem Felsen, an dem er keinen Schaden verursachte. Es war wohl recht wahrscheinlich, dass Kenji, hätte er es denn so beabsichtigt, den Felsen zertrennt hätte. Allerdings handelte es sich bei seinem Angriff lediglich um eine Veranschaulichung. Mit den Worten „sie solle ihre eigene Technik entwickeln“, setzte er sich wieder auf den Boden. Dem Anschein nach beobachtete er sie wieder, verfolgte ihren Lernprozess. Saori jedenfalls verbeugte sich leicht vor ihm. „Ist gut.“, sprach sie recht gelassen und höflich, mit einer Miene der Entspannung. Innerlich jedoch tobte sie schon fast. Die Magierin war ratlos. Was tun? Kenji hatte leicht reden. Bei ihm sah es so leicht aus. Locker flockig zog er sein Schwert, schlug ins Nichts und wie von Zauberhand flog sein Schnitt quer über den See. Und Saori? Sie malte sich bereits aus, wie sie ein ums andere Mal in die Luft schnitt und dabei wie ein hyperaktives Kind aussah, welches wie blöd um sich schlug. Zunächst konnte sie noch etwas Zeit herausholen. Die Violetthaarige ging zum Rande des Ufers. Das bereits gezogene Schwert, ihre treue Klinge Meteora führte sie sich selbst vor. Der Griff ihrer Schwerthand festigte sich. Die Waffe selbst hob sie an. Ihr rundliches, weibliches Gesicht spiegelte sich in dem glänzenden Schwarz der aus einem Meteor geschmiedeten Klinge. Nun versuchte Saori sich auch innerlich zu entspannen. Dem allgemeinen Problem (was solle sie bloß tun) brachte sie zunächst nur einen einzigen Lösungsweg entgegen. Ihr blieb gar nicht mehr viel übrig als das soeben gelernte zu wiederholen. Das einstudierte, in Fleisch und Knochen übergegangene Verhältnis aus Technik und Kraftaufwand, welches zum Zerschneiden des Baumes geführt hatte, wiederholt anzuwenden. Dieses Mal jedoch einfach in die Luft und mit einer wahren Klinge. Vielleicht reichte dieser Unterschied, also die scharf geschliffene Waffe ja bereits aus, um aus dem Hieb einen fliegenden Schnitt zu zaubern. So wirklich glauben wollte sie es zwar nicht, doch einen Versuch war es eben wert. Nachdem sie sich etwas gesammelt hatte, brachte Saori sich in Stellung. Kenji  versuchte sie auszublenden, auch wenn es ihr recht schwer fiel. Ein letztes Mal ging sie alles im Geiste durch, bis sie ihren Schwertarm von links nach rechts zog. Fast schon wie zu erwarten, nichts passierte. Selbstverständlich wollte Saori sich von diesem Rückschlag nicht unterkriegen lassen. Abermals brachte sie sich in Position und wieder führte sie ihren Schlag aus. Leider auch wieder mit demselben Ergebnis. Nichts tat sich. Der Tatsache zum Trotz, das Saori ratlos war, wollte sie noch lange nicht aufgeben. Was machte es denn für einen Eindruck, wenn sie sogleich hinwarf und sich hilflos nach einem Tipp umdrehte, wenn sie es grade erst ein paarmal versucht hatte? In ihrem Kopf ratterte es. Mehr Kraft? Vielleicht doch mehr Augenmerk auf die Technik legen? Bisher lief es in Kenjis Lektionen eigentlich nur auf das richtige Verhältnis dieser beiden Mächte hinaus. Ob es bei dieser Aufgabe ebenso war? Vielleicht allerdings verbarg sich auch ein anderes Geheimnis dahinter. Saori atmete tief ein und aus. ~ Du packst das ~, sprach sie sich gedanklich selbst zu. Bisher versuchte sie nur den Querschlag von links nach rechts. Kenji sagte doch, sie solle ihre eigene Technik entwickeln. Vielleicht musste sie diese gezielter suchen. Vielleicht sah sie anders aus als dieser Querschlag. Die Schwertkämpferin nahm wieder eine Kampfhaltung ein. Dieses Mal allerdings eine andere. Der nächste Schlag ging umgekehrt, also von rechts nach links. Nichts. Nur weil es nicht funktionierte hieß es ja nicht gleich, dass es nicht die richtige Bewegung war. Statt wieder abzusetzen entschied sich Saori nun dafür gleich einen zweiten Hieb hinterherzusetzen. Aus einem zögerlichen Schlagen in verschiedene Richtungen entstand plötzlich ein wilder Wirbel an Schlägen. Die Magierin schlug sich quasi in Rage. Es genügte ihr nicht jeden Hieb einzeln zu analysieren. Saori schlug nun wild in alle Richtungen, natürlich zum See blickend. Ziel dieser Strategie war es die Wirkung der verschiedensten Bewegungen auf das Wasser zu beobachten. Vielleicht ließ sich ja wenigstens ein Ansatz, ein Hinweis auf den richtigen Weg finden. Sie strengte sich wirklich an, holte alles aus sich heraus. Eine Reaktion des kühlen Nass blieb allerdings aus. Dabei schlug sie nicht einmal planlos drauf los, sondern konzentrierte sich darauf wirklich vernünftige Schläge auszuführen. Dennoch brachte es nichts. Nichts bis auf die Erschöpfung die ein solches Schlagbombardement eben mit sich brachte. Nach Minuten der pausenlosen Bewegung hielt Saori dann schließlich inne. Sie keuchte, arbeitete daran ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen. Hätte sich ein Gegner in Reichweite befunden, so wäre von ihm sicher nicht mehr als ein Haufen unkenntlichen Breis befunden. Einen fliegenden Hieb jedoch brachte Saori nicht zustande. Es war soweit. Sie kam nicht weiter. Noch immer etwas keuchend hob sie ihre Klinge wieder an. Sie betrachtete sie. Ihr Blick viel dabei auf die erschöpfte Miene ihrer selbst, die sich erneut in der Klinge spiegelte. Es half nichts, sie brauchte Unterstützung. Von sich selbst verärgert drehte sie sich um. „General? Ich brauche einen Rat.“, sprach sie bittend. Ohne eine Antwort abzuwarten fügte sie jedoch noch etwas an. „Gibt es dabei einen Kniff? Eine mentale Übung?“ So sehr arbeitete sie bisher an Technik und Kraft. So lange, dass sie mittlerweile vermutete, dass es damit nicht getan war. Sie vermutete den „Fehler“ woanders.
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Beitrag von Kenji Byakuya Sa Feb 14, 2015 12:45 pm

Und schon ging es zum nächsten Schritts des Trainings über. Nachdem Saori das Erste gemeistert hatte, war es nun Zeit, ihr noch etwas zu zeigen. So geschah es auch, Kenji machte es vor, ihre Aufgabe war es, das Ganze nachzumachen. Einfach war es sicherlich nicht, nach einmaligem zugucken, es so hinzukriegen wie es der Meister vormachte, aber darum ging es auch nicht. Sie musste es nicht sofort perfekt machen, das verlangte keiner, sie sollte nur zeigen, inwiefern sie es verstand und umsetzen konnte, so dass Kenji wusste, wo er ansetzen musste. Während sie sich bei machte, die Technik zu versuchen, fiel Kenjis Blick noch immer auf sie, ließ nicht von ihr ab. "Irgendwas stimmt nicht mit mir, so etwas kenne ich nicht. Unmöglich, etwas einzuschätzen was man noch nie in dieser Art fühlte, ich weiß nicht was es ist, und das macht mich fertig. Ich kann es nicht einschätzen, weiß nicht damit umzugehen. Ich sehe nicht jede Frau so an, sie hat etwas an sich, was sie besonders macht. Was genau das heißt, muss ich wohl noch herausfinden" sprach Kenji in Gedanken, zerbrach sich ein wenig den Kopf darüber, war sich mit sich selbst nicht einig. Es war eben etwas neues, auf eine gewisse Art und Weise, etwas was er noch erlernen musste, auch wenn es komisch klang, es war so. "Vielleicht sollte ich nicht weiter darüber nachdenken, das Ganze einfach vergessen, ich habe andere Dinge auf die ich mich konzentrieren, Dinge die höchste Konzentration und Hingabe erfordern. Man brauch mich" fügte er noch hinzu, legte eine Hand an die Stirn und versuchte nicht weiter darüber nachzudenken, sondern einfach alles weiterhin aufs Training zu beschränken. 

Währenddessen hatte die Violetthaarige sich an der Schnittstelle probiert, scheiterte aber, mehr oder minder. Deshalb wollte sie von Kenji wissen, ob er ihr irgendwie helfen könnte. Kurz überlegte der General, wie er ihr auf die Sprünge helfen konnte, darauf hatte er auch schnell eine Antwort gefunden. Eine kleine Geschichte, sollte ihr das Ganze zum Teil ein wenig näherbringen. "Vor einigen Jahren, versuchte mir mein Meister auch diese Technik zu zeigen. Auf eine ähnliche Art und Weise. Ich wusste nicht viel damit anzufangen, aber er ließ mich damit alleine. Wenn es nicht lernen würde, ohne seine Hilfe, dann würde es mir nicht helfen. Also wusste ich nicht, dass ich es alleine schaffen musste, es gab keine andere Wahl, wenn ich weiterkommen wollte. Ich hatte es beim ersten Versuch auch nicht geschafft, brauchte aber Hilfe, welche er mir nicht geben wollte. Ich schloss meine Augen, ließ den Bewegungsablauf von meinem Meister und mir nochmal in meinem Kopf durchgehen, versuchte zu entschlüsseln, warum es nicht klappte. Dann hatte ich es raus, woran es lag. Ich war so darauf versessen, es zu schaffen, dass ich nicht wirklich nachempfinden konnte, dass eine solche Technik und Gefühl und Präzision brauchte und das manche Dinge, eben nur mit Ehrgeiz und Willen erreicht werden konnten. Sofort danach, klappte die Technik zwar nicht, aber je mehr ich daran glaubte, es zu schaffen, alles zu geben, passierte es irgendwann. Ich beherrschte nicht nur diesen Kniff, sondern auch ein Stück mehr Weisheit" damit beendete der General seine Ausführungen und blickte Saori nochmals in die Augen. "Zeig mir, wie sehr du es willst und führe die Technik nochmals aus" wies er an, blieb bei einem neutralen Gesichtsausdruck. Er ging nicht davon aus, dass es sofort klappte, aber die Einstellung war eben wichtig, sie wusste wohl, ihr Meister stand zu 100% hinter ihr, war darauf aus, ihr diese Technik und andere zu lehren. "Komm, wir machen es gleichzeitig" bot er ihr an, hob sogleich seine Klinge in die Luft. "Konzentriere dich auf die Ausführung, habe vor Augen was du tun willst und führe es dann aus" riet der junge Byakuya ihr noch, bevor er selbst ansetzte, die Schnittstelle auszuführen. Erneut schloss er seine Augen, atmete gleichmäßig. Normalerweise brauchte er die einzelnen Schritte für solch einen Angriff nicht durchzuführen, aber es machte sich besser, um es Saori nochmal zu verdeutlichen. "Bereit?" fragte er nochmal nach, hielt aber die Augen geschlossen, blickte somit auch nicht nochmal herüber.
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Beitrag von Saori Kazuki Mi Feb 18, 2015 4:31 am

Saori hätte sich zuvor nicht ausmalen können, was sie für geheimnisvolle Techniken gezeigt und sogar beigebracht bekam. Es begann ganz simpel mit dem Zerteilen eines einfachen Blattes. Nichts außergewöhnliches, eine leichte Übung sogar. Doch Der Schwierigkeitsgrad wuchs rasant an. Gleich danach wurde sie vor die Aufgabe gestellt, einen Stamm zu zerteilen. An sich eigentlich auch nichts Besonderes. Jedoch durfte sie dafür nicht ihre Klinge, Meteora nutzen, sondern sie musste auch diese Aufgabe, wie zuvor das Zerteilen des Blattes, mit einem Stock bewältigen. Diese, zunächst unmöglich scheinende Aufgabe hatte sie bewältigt. Doch ging es spektakulär weiter. Ein fliegender Schnitt war es nun, der Saori abermals zur Verzweiflung bringen sollte. Klar, Kenji hatte sich kurz die Mühe gemacht ihr den Angriff vorzuführen, doch das reichte der Kazuki leider nicht um ihn nachzuahmen. Wieder und wieder versuchte sie es, doch es gelang einfach nicht. Zugegeben, es irritierte sie leicht, dass ihr Lehrmeister sich hinter ihr befand und sie wohlmöglich beobachtete. Saori selbst hingegen hatte ihren Körper zum Wasser gewandt. Ihr blieb nur das Gefühl beobachtet zu werden. Es lenkte sie gewiss etwas ab, machte sie nervöser, als sie eigentlich sein sollte und vielleicht… Vielleicht trug es auch zu ihrem Versagen bei. Als Ausrede würde sie diese Tatsache selbstverständlich nie gebrauchen, doch grübelte sie schon etwas, ob es wirklich dazu beitrug. Allgemein, an Kenjis Anwesenheit heftete so oder so etwas mysteriöses. Wieder und wieder fiel dies der jungen Schwertkämpferin auf. In seiner Gegenwart fühlte sie sich manchmal so eigenartig, so hilflos, so… so schwach. War es Schwäche? Nicht einmal das vermochte sie zu sagen. Es war einfach merkwürdig. Sie war doch nicht etwa… Nein. Bestimmt nicht. Wie denn? Sie kannte ihn doch kaum. Saori kam zu dem Schluss, dass sie viel zu viel nachdachte. Kein Wunder, dass sie es nicht schaffte die Technik zu erlernen. Ihr Kopf war einfach nicht frei. Viel zu viele Gedanken beschäftigten sie für den Moment.  Um eine weitere Hilfe, einen Denkanstoß kam sie jedenfalls nicht herum, denn aus eigener Kraft vermochte sie es nicht den Hieb zu imitieren. Ja sie kam dem eigentlichen Angriff nicht einmal wirklich nahe. Saori erkannte keinerlei Fortschritt in ihren Versuchen und das war es auch, was sie dazu bewegte noch einmal bei ihrem Meister nachzuhaken. Solange sie das Gefühl hatte, sie würde vorankommen, war ja alles in bester Ordnung. Doch Stillstand bedeutete nichts Gutes. Stillstand konnte zum Untergang führen, dessen war sich die Kazukiprinzessin bewusst. So kam sie nicht darum herum sich einen Ruck zu geben und Kenji noch einmal zu beten ihr zu helfen. Gespannt erwartete sie die Worte des Byakuya, um ihnen zu lauschen. Dann war es so weit, er sprach. Saori nickte das ein oder andere Mal zur Bestätigung. Doch im Nachhinein fühlte sie sich so schlau wie zuvor. Einen Trick verriet Kenji ihr nicht. Eigentlich, bei der ersten Betrachtung, verriet er ihr so gut wie gar nichts. Der Schwarzhaarige erzählte lediglich eine kleine Geschichte. Er berichtete davon, wie er selbst einst diese Technik erlernen sollte. Auch er hatte so seine Probleme damit und auch er erwünschte Hilfe. Doch er bekam sie nicht. Was sollte Saori damit anfangen? Hieß das etwa, dass sie es aus eigener Kraft erlernen musste? Besonders die Worte „Wenn er es nicht erlernen sollte, so würde sein Meister ihm auch nicht helfen“, taten es ihr besonders an. Hieß das, dass sie Pech hatte, wenn sie die Technik nicht erlernte? War es das dann? Wohl kaum, so schätzte sie Kenji nicht ein. Er selbst hatte es jedenfalls damals aus eigener Kraft geschafft. Die wirkliche Botschaft seine Worte war nämlich, dass ein gesunder Wille so seinen Anteil an Lernprozessen haben konnte. Eigentlich konnte ja dann nichts mehr schief gehen. Wenn es alleine nach dem Willen ging, so würde Saori den Hieb binnen Sekunden erlernen. Nicht nur ihn, noch vieles mehr. Willen hatte Sasori. Einen sehr, sehr starken sogar. Sie nickte ein letztes Mal, zumindest halb, denn ihr Kinn blieb unten. Sie knirschte etwas mit den Zähnen, biss sie fest zusammen. Wenn es denn sein musste. Dann würde sie es eben ohne weitere Hilfestellung schaffen müssen. Das Angebot, den Angriff gemeinsam auszuführen, nahm sie jedoch dankend an. >> Ja, gerne General. << Zusammen mit Kenji machte sie sich dann bereit. Im Geiste ging sie die Bewegungen noch einmal durch. Wo war er, der Fehler? Was machte Saori falsch? Sie glaubte kaum, dass sie es einfach zu wenig wollte. Mit ziemlicher Präzision, nahezu synchron führte sie gemeinsam mit Kenji die Bewegungen durch. Ob sie bereit sei, fragte er noch einmal, schaute sie allerdings nicht dabei an. >> Bereit wenn ihr es seid. <<, entgegnete sie, um dann weiterhin zeitgleich mit ihm zu agieren. Sie ließ sich gewissermaßen von seinen Bewegungen leiten und das, obwohl sie beide unabhängig voneinander agierten. ~ Gib dir Mühe, streng dich an! ~, trieb sie sich selbst im Geiste an. Als sie die Bewegungsvorgänge abgeschlossen hatte, schaute sie zur Seite. Von Kenji aus pflügte eine sichelförmige Schnittwelle durch die Luft. Er beherrschte diese Fähigkeit wirklich gut. Doch, was war das? Hatte sie richtig gesehen? Direkt vor ihrer Nase schien etwas in der Luft zu schimmern. Der Hauch einer Welle bewegte sich durch das Wasser. Plötzlich blendete die Magierin Kenji komplett aus. Ein leicht euphorisches Gefühl machte sich in ihr breit. War es das? Gelang es ihr? Ohne den Arm, bzw. das Schwert abzusetzen, zog Saori einen weiteren Schwerthieb hinterher. Da! Wieder! Kaum zu erkennen, doch Saori sah es genau. Dort tat sich etwas. Wieder vertiefte sie sich ins Training. Ein Schlag folgte dem anderen. Das Prinzip glaubte sie nun heraus zu haben. Es ging noch um den Feinschliff.
Es kostete Saori eine Menge Schweiß und Fleiß. Sie gab sich Mühe, fokussierte sich vollkommen auf die Bewegungen. All die Gedanken, die sie zuvor belästigten, verflogen. Nun steckte sie drin, nun war sie in ihrem Element. Mehr als den Ansatz eines leichten Lächelns brachte sie nicht auf die Lippen und dennoch, sie freute sich über ihren Fortschritt. ~ So wird das was! Kage? Ich werde dich retten. So kann ich es schaffen. So kann ich dir entgegentreten und dir die Augen öffnen. Für dich, für die Familie. Für die Kazuki ~ Dieses kleine Erfolgserlebnis schien Saori regelrecht zu beflügeln. Schlag um Schlag führte sie aus. Sie schlug ins Nichts. Nicht vorzustellen was einer Person zustoßen würde, die sich den Schlägen aussetzen würde. Die Magierin schlug sich regelrecht in einen Rausch, wurde schneller und schneller. Mal wurden diese schimmernden Wellen deutlicher, mal weniger deutlich, bis plötzlich. Saori stockte. Grade hatte sie ihre schwarze Klinge von unten nach oben gezogen, als etwas über das Wasser raste. Eine Art Kamm, eine senkrecht aufgestellte Schnittwelle, die sich sichelförmig durch das Wasser arbeitete, um sich am Ende des Sees ins Gestein zu graben. Ungläubig schaute Saori ihr nach. Sie hatte es geschafft. Es mag ein Zufall gewesen sein, doch sie hatte es in der Tat geschafft. Dann erst fiel ihr ein, dass Kenji zuvor ja neben ihr stand. Mit einem suchenden, fragenden Blick schaute sie sich um, sie suchte Kenjis Augenkontakt.
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Beitrag von Kenji Byakuya Fr Feb 20, 2015 11:27 pm

Rasch waren sie von einem Schritt bei dem nächsten angekommen. Saori lernte relativ schnell, war ehrgeizig und wollte Dinge in die Tat umsetzen. Gute Voraussetzungen für eine Schülerin. Ihren Willen konnte man ihr nicht abstreiten, doch sie musste auch lernen ihn richtig einzusetzen, denn das konnte manchmal Berge versetzen. Damals als Kenji in seiner absoluten Lernphase war, ging es ihm nicht anders. Masa musste ihm erklären, dass es manchmal nicht reichte, die richtige Position oder Ausführung zu haben, das Herz und der Kopf spielten immer eine essenzielle Rolle, das durfte man niemals vergessen. Ein Schwertkämpfer brauchte mehr als nur Kraft. Kenji schickte Saori und sich selbst ein paar Jahre zurück in die Vergangenheit, in dem er eine Geschichte erzählte, die darüber handelte, wie auch er die gleiche Technik, von Masa beigebracht bekam, es sollte ihr verdeutlichen, dass sie bestimmte Sachen auch alleine schaffen konnte, mit bloßem Willen. Vorher bat sie den General um Hilfe, da sie beim ersten Versuch gescheitert war, diese Hilfe war ihr nun, mehr oder minder, durch diese Erzählung gegeben. Zudem bot ihr der junge Byakuya an, dass sie diese Technik zeitgleich durchführen konnten. Unter Umständen gab ihr das noch ein wenig Kraft, es konnte sie stützen. Nun standen sie dort, Seite an Seite, die Klingen in die Luft gehoben, die Augen geschlossen. Sie brauchten sich nicht sehen, es ging nur um die Ausführung. Als sie bereit war, ging es dann auch schon los.


Schnell schlugen sie zu, Kenji wusste natürlich genau was er tat, ging davon aus dass es zu hundert Prozent klappen würde. Noch konnte er nicht sagen, wie das bei Saori aussah, obwohl sie sich mit Sicherheit gut konzentriert hatte und vor allem gewillt war, es nun zu schaffen.  Fast synchron fielen beide Klingen, aber erzeugten sie auch dasselbe Resultat?  Vom bloßen Hören konnte man es nicht wirklich sagen, allerdings konnte man sagen, ob etwas einschlug. Als der General die Augen öffnete, sah er wie seine Weile davonflog, daneben war auch etwas, es schien als wenn die Violetthaarige es wirklich geschafft hatte. Etwas erleichtert war der General innerlich. Er konnte es ihr vermitteln, sodass sie es von alleine erlernen. Auch er war ein wenig angespannt, schließlich machte er sich Gedanken darüber, ob seine Methoden und Wege das Ganze anzugehen, auch gut und verständlich ankamen. Es war ihm einfach wichtig, dass man ihn verstand und es schätzte was er dort tat. Schließlich war er nicht dazu verpflichtet, eine Person auszubilden. Er tat das aus freien Stücken, wollte im Gegensatz nichts dafür haben. Solange Saori ihre Familie damit rennen konnte, war ihm das Preis genug. Schließlich schaffte sie das, was er nie konnte. Ein Teil davon zu sein, war sicherlich auch nicht schlecht.  Das Training war aber damit noch nicht beendet, obwohl sie schon einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht hatten. Nachdem es geschafft war, trafen sich die Blicke von Meister und Schülerin zwangsläufig erneut. Eine Weile lang schauten sie sich wieder nichtssagend an. Was es zu bedeuten hatte, war dem schwarzhaarigen Byakuya noch ein Rätsel das es zu lösen galt. Früh genug würde er es sicher erfahren. Tief atmete er dann durch, blickte in die Ferne und steckte Senbonzakura wieder weg.  „Gut gemacht. Wir kommen deinem Ziel immer näher. Du tust dir selbst einen großen Gefallen, mit deiner Fähigkeit nicht lange für bestimmte Dinge zu brauchen. Ich habe Leute gesehen, die wahrscheinlich noch heute überlegen, wie sie diese Schnittstelle verwenden. Gib allerdings Acht, Fehler können noch immer passieren. Nur weil du sie eingesetzt hast, garantiert es dir nicht, dass es nun immer klappt, wen du unvorsichtig bist. Also vergiss meine Worte nie, auch nicht in den härtesten Situationen“ teilte ihr Lehrer ihr mit, schwieg dann wieder, zuvor stieß er einen kurzen Seufzer aus. „Nimm dir ein wenig Zeit und mach eine Pause. Wenn du fertig bist, sag mir Bescheid, dass wir weiter machen können“ schlug er vor, dabei blickte er sie nicht an. Vielleicht brauchte er selbst noch einen Augenblick um über Bestimmtes zu reflektieren, einfach einen Moment für sich. Eine frische Brise zog auf, der Himmel verdunkelte sich ein wenig. Das musste nicht unbedingt schlechtes Wetter bedeuten, doch es war denkbar. Der Wind ließ den Haori des Generals im Winde wehen.  Das Wasser begann leichte Wellen zu schlagen, es wurde unruhiger.  Das störte den General weder, noch hielt es ihn von irgendwas ab. Es animierte ihn eher dazu, nochmal etwas zu probieren, eine seine liebsten Techniken der Aura. Die Orange Aura bildete sich um ihn, umschleierte dann die Klinge, welche er erneut zog. Mit ihr strich er durch das Wasser, konnte es ableiten, sodass es haften blieb. Mit einem stärkeren Schlag, feuerte er dann eine Schnittstelle aus Wasser ab, die ein Stück vom entfernteren Felsen abtrennte. Das Stück fiel ins Wasser, ließ es hochspritzen. Mehr wollte Kenji nicht, nur seine spezielle Technik einmal einsetzen um zu sehen, ob der Aurahüter es auf Anhieb konnte. Da er nun bestätigt wurde, fand Senbonzakura den Weg zurück in die Scheide.  Als nächstes hatte Kenji die vorletzte Prüfung für Saori. Ein Test, bei dem sie zeigen musste, dass sie sich auf sich selbst und ihre Sinne verlassen konnte. Etwas Essenzielles für einen Krieger. Manchmal können Gefühle oder Eindrücke die Sinne vernebeln, sodass man bei einer Auseinandersetzung behindert wird, genau dort will der Schwarzhaarige ansetzen. Das letzte dann, ist ein Kampf bei dem sie alles einsetzen muss, was sie hier lernte.  Wenn sie weiter an sich arbeitete und dort weitermachte, wo Kenji ansetzte, konnte sie noch viel besser werden. Nun musste er eigentlich nur noch darauf warten, dass Saori bereit war, dann würde alles wohl noch an diesem Tage, bzw. in der Nacht beendet werden. Nur sie selbst konnte entscheiden, ob sie sich in der Lage waren, ihrem Bruder gegenüberzutreten um ihn zu bekämpfen.  Wenn Kenji das Training beendet, wollte er sich sicher sein, dass es auch reichte, um sie zu unterstützen
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Beitrag von Saori Kazuki Sa Feb 28, 2015 3:43 pm

Das Training nahm seinen Lauf. Saori hätte zuvor nicht gedacht, dass sie tatsächlich noch so viel lernen könnte und das auch noch in einem Zeitraum von nur wenigen Tagen. Klar, Saori brauchte stets ihre Zeit um gesehenes verarbeiten und selbst umsetzen zu können. Doch aller Anfang war schwer. Sie besaß die nötige Geduld und das Durchsetzungsvermögen, den Willen sich durchzubeißen. Genau deswegen schaffte sie auch erneut was ihr aufgetragen wurde. Die Schnittwelle. Sie war lange nicht perfekt, doch das konnte auch niemand von ihr erwarten. Wichtig war, dass sie die Grundsätze ausarbeitete. Das Prinzip. Darauf konnte sie dann immer noch aufbauen. Allgemein war das Training Kenjis ja nicht dazu da, dass man aus ihr direkt eine perfekte Schwertkämpferin machte. Sie musste ohnehin das gelernte vertiefen, eigenständig bis zur Perfektion treiben. Saori musste ihre Hausaufgaben machen um sich zu entwickeln. Über den letzten Schritt jedenfalls, also das Bewältigen der Schnittwelle, freute sich die Schwertkämpferin sehr. Ihrer Natur gemäß, trug sie es nicht nach außen. Doch innerlich freute sie sich wie ein kleines Kind darüber, dass sie es geschafft hatte. Doch wie sollte sie einen solchen Ausraster, einen Freudentanz quasi, vor Kenji erklären? Es war ohnehin einfach nicht ihre Art. Außerdem musste sie doch vor dem General ihre Haltung wahren, sich professionell verhalten. Dementsprechend zeigte Saori nichts weiter als ein herzliches Lächeln auf den Lippen, als sie in die Augen ihres Lehrmeisters blickte. Es war wie ein Déjà-vu, wie schon zuvor im Krankenflügel. Saori schaute ihn einfach nur an, blickte ihm in die Augen, ja vielleicht sogar etwas tiefer in ihn selbst hinein? Das war es schon, mehr nicht. Einen Moment lang standen sie einfach da, taten nicht mehr. Es war der Kazuki nicht unangenehm, im Gegenteil sogar. Sie begann diese Zweisamkeit zu genießen, schätzte die Anwesenheit des Schwarzhaarigen sehr. Unter anderen Umständen, wäre Saori in einer anderen Situation, so würde sie es wohl möglich noch viel mehr genießen. So stand alles unter dem Stern der Vorbereitung. Die Vorbereitung auf das, was sie in den nächsten Tagen und Wochen erwartete. Eine ungeahnt schwere Aufgabe.

Es war logischerweise Kenji, der das Schweigen schließlich durchbrach. Er steckte sein Schwert in dessen Scheide zurück und begann zu sprechen. Saori tat es ihm gleich, verstaute Meteora und erwartete also das Fazit, eine Bewertung ihrer Handlung oder ähnliches. Dies folgte auch, zumindest kurz und knackig. Das „gut gemacht“ streichelte ihre Seele. Kenji hatte Lob für sie parat, doch ging es mit der Mahnung zur Vorsicht einher. Die Schwertkämpferin schätzte seine Worte. Es bedeutete ihr viel, dieses positive Feedback. Zweifel hatte sie, sollte sie jemals welche gehabt haben, nun nicht mehr. Im Gegenteil, die Kazuki schätzte sich glücklich mit ihrem Trainer. Sie hatte ihrer Meinung nach die wohl beste Wahl getroffen. Kenji war ihr sympathisch, sie begann ihn zu mögen, war wenn sie ehrlich war wohl sogar einen Schritt weiter als mögen. Darüber hinaus konnte er ihr noch vieles beibringen. Ohne sich selbst in den Himmel loben zu wollen und ohne zu übertreiben, hätte sie wohl von sich behauptet bereits sehr im Schwertkampf geübt zu sein, doch Kenji räumte ihre Selbsteinschätzungen von zuvor bei Seite, ermöglichte ihr einen vollkommen neuen Blick auf die Dinge. Saori besaß sogar schon etwas Vorfreude, wenn sie daran dachte das Gelernte weiter zu vertiefen. Es in Fleisch und Blut übergehen zu lassen und zu perfektionieren. Der Schwarzhaarige gab ihr nun eine Pause. Saori sollte sich ausruhen, ihm Bescheid geben, wenn sie bereit war fortzufahren. Erst jetzt ließ sie mit ihren Augen von den seinen ab. Die junge Frau verbeugte sich. >> Habt Dank, Kenji. <<, sprach sie. >> Ich danke Euch für eure Zeit und dafür, dass Ihr euer Wissen mit mir teilt. << Mit dem gleichen, warmen Lächeln von zuvor richtete sie sich wieder auf. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren wendete sie sich dann von Kenji ab. Saoris Schritte waren voller Energie, sie wirkte motiviert, als ihr Weg sie zur Hütte zurückführte. Doch was dann? Saori war viel zu aufgedreht für eine ordentliche Pause. In der Hütte angekommen setzte sie sich kurz hin, trank etwas, vergriff sich kurz an den eingepackten Vorräten, um etwas Nahrhaftes zu sich zu nehmen. Es dauerte jedoch nur wenige Minuten, da kehrte sie wieder an die frische Luft zurück. Kurz schaute sie sich um, wollte wohl nachsehen was Kenji in der Zeit trieb. Die Magierin hielt nur kurz inne, setzte ihren Gang wenig später bereits fort und ging auf dem direkten Wege zum Ufer des Sees. Dort, einige Meter von der Stelle entfernt, an der sie zuvor noch mit Kenji  verweilte, setzte Saori sich erneut nieder. Dabei nahm sie allerdings die Haltung des Schneidersitzes ein. Erfahrene Beobachter mochten es bereits ahnen, sie meditierte. Ihren Körper und Geist in Einklang bringen, darauf hatte sie es abgesehen. Das war bitter nötig, da beide vollkommen unterschiedliche Schwingungen besaßen, wenn man das so ausdrücken mochte. Ihr Geist war belebt, voller Tatendrang. Der Körper der jungen Dame jedoch war erschöpft, benötigte eine Pause. Wenn Saori in diesem Zustand weiter trainiert hätte, wären ihre Aktionen, ihre Handlungen definitiv wesentlich unkoordinierter gewesen als üblich. Fehler hätten sich eingeschlichen und gehäuft. Ein wirkliches Training hätte so gar nicht stattfinden können, jedenfalls keines das Ertrag brächte. Nach Minuten der Meditation spürte Saori, dass es ihr zunehmend besser ging. Sie fokussierte sich, hatte sich bald wieder im Griff, doch sie verblieb in der Position. Revue geschehen lassen, was sie lernte, das tat sie. Verinnerlichen, sich einprägen. Die Schritte der Techniken noch einmal nachvollziehen, im Geiste durchgehen. Nachdem die Schwertkämpferin dies zu genüge getan hatte, öffnete sie wieder ihre Augen. Saori stand auf, griff nach ihrer Klinge und zog sie. Ein paar Schwerthiebe folgten. Saori sendete Schnittwellen über das Wasser. Mal kleinere, mal größere, kräftigere. Doch wie sehr sie diese Technik beherrschte war ihr nicht wichtig. Sie vergewisserte sich lediglich, dass sie es überhaupt hinbekam. Alles Weitere würde folgen.
Erst als Saori sich wirklich hundertprozentig sicher war, dass sie bereit war weiter zu trainieren, trat sie erneut an Kenji heran. Und sie war bereit, sehr sogar. Mit Körper, Geist und dem Herzen war sie bereit. Dementsprechend ging sie also wieder zu dem Schwarzhaarigen. Ein letztes Mal atmete sie tief ein und aus, ehe sie ihn ansprach. >> Herr General? Ich bin so weit, wir können fortfahren. <<, sprach sie. Käme was wolle, die Kazuki fühlte sich bereit die höchsten Berge zu erklimmen. Irgendetwas sagte ihr, dass das Training sich seinem Höhepunkt näherte. Nicht mehr lange und sie würde sich auf den Weg machen ihren Bruder zu treffen. Dieser Augenblick zählte. Darauf hatte es Saori abgesehen. Zu diesem einen Zeitpunkt musste sie ihr gesamtes Potenzial abrufen können. Dafür war sie mit Kenji in die  Berge gereist. Dafür unterzog sie sich seinem Training.
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Beitrag von Kenji Byakuya Do März 05, 2015 8:24 pm

Nun, es war an der Zeit, den finalen Schritt des Trainings einzuläuten, das letzte bisschen, das Ende dieses doch relativ begrenzten Lehrgangs. Mehr Zeit benötigte der General allerdings auch nicht, um seine Schülerin für das bereit zu machen, was ihr womöglich auf der Mission, ihren Bruder zu retten, widerfahren könnte. Saori war eine Schülerin, die von ihrer Vorgehensweise und ihrer Moral, sehr weit war, weiter als mancher der seine Klinge vielleicht noch besser schwang, aber nicht weiter kam. Im Gegensatz zu den Anderen, konnte die Violetthaarige sich noch um einiges steigern, brauchte nur Ansätze, an denen sie arbeiten konnte, um sich zu verbessern. Sie war schon mal nicht schlecht, doch da ging mehr, viel mehr. Kenji wollte sie nicht perfekt ausbilden, denn das würde ihr nicht helfen. Ein fähiger Schwertkämpfer musste dazu in der Lage sein, seinen eigenen Weg zu finden, und ihn bis zum bitteren Ende zu gehen, egal was kommen würde, was man erlebte oder wahrnahm. Wer eine Klinge trug, musste bereit sein, zu jeder Zeit sein Leben zu verteidigen, oder des anderen Leben zu retten, doch niemals ein Leben zu nehmen, mit einer dunklen Gesinnung. Auch Kenji war nicht perfekt, als Masa und sein Weg sich trennten, doch er vollendete das, was ihm sein Master beibrachte, er wuchs durch seine eigene Stärke über sich hinaus. Genau das, hatte die junge Kazuki auch noch vor sich, auch wenn sie etwas später damit begann. Das spielte keine Rolle, solange sie eine Entwicklung machte, die sich sehen ließ. Da sie die Lektionen gut verstehen und umsetzen konnte, welche Kenji sie lehrte, durfte sie nur nicht vergessen, sondern musste es umsetzen und erweitern. Darum machte sich der Byakuya aber keine Sorgen, er schätzte seine Schülerin als Fähig genug ein. Nun wusst er selbst wie es war, jemanden zu haben, der auf einen zählte, zu einem aufschaute und darauf hoffte, etwas lernen zu können. Ein Gefühl was einen gewissen Machtstatus hervorrief, doch Kenji beließ es auf einer gleichgestellten Ebene, machte nicht deutlich dass er der Meister ist, und sie ihm bedingungslos zu gehorchen hatte, das war einfach nicht seine Art. Sie sollte das Gefühl haben, Kenji vertrauen zu können, er würde sie schon fangen, wenn sie fiel. 

Jedenfalls war Saori fertig, mit ihrer kleinen Pause, die ihr Kenji zur Verfügung stellte. Währenddessen bemerkte er, wie das Wetter sich ein wenig veränderte. Es wurde düsterer, ein wenig unruhiger. Das behinderte das Training allerdings nicht, von daher brauchte sich niemand sorgen machen. Vielleicht war es sogar besser, mit ein paar anderen Bedingungen zu trainieren. Als sie zurück kam, und sprach dass sie bereit war, drehte sich Kenji zu ihr um, schaute sie einen Augenblick lang an, fing dann ihr etwas zu erläutern. "Ein Kämpfer muss sich auf viele Dinge gleichzeitig konzentrieren können, muss sich auf seinen Körper zu Einhundert Prozent verlassen können, muss immer handeln können. Jedoch gibt es viele Dinge, die einen ablenken, einen benebeln und daran hindern, das Beste aus sich heraus zu holen. Alleine die kleinsten Gefühle können dich zögern lassen, Dinge die sich vor deinen Augen abspielen, lassen dich nachdenken, auch wenn es nicht notwendig ist. Das hat schon so einigen eine Niederlage eingebracht, obwohl sie ihrem Feind klar überlegen waren. Du musst dich auf dich selbst verlassen können, deine Sinne müssen dich unterstützen, frei sein von jeglichen Einwirkungen deiner Umwelt." soviel erstmal dazu, er ließ diese Worte erstmal so im Raum stehen, sie für einen Augenblick auf Saori einwirken, bevor er zum Teil kam, inwiefern das in ein Training gehörte. "Ich sagte ja, dass dich selbst deine Augen täuschen können. Doch jemand der auch in der Lage ist, etwas zu bekämpfen was er nicht sehen kann, ist gewappnet für einen Kampf um Leben und Tod. Die Augen sind nicht das einzige, womit du einen Feind ausfindig machen kannst. Es reichen kleinste Dinge, dein Gehirn agiert umso intensiver, wenn du in einer lebensbedrohlichen Situation bist, und vor deinen Augen nur Schwarz siehst. Aus diesem Grund, wirst du nun etwas tun, was dir sicherlich nicht leicht fallen wird, etwas was eine lange Zeit dauert, um es perfekt zu beherrschen, aber auch so wichtig ist, um siegreich zu sein" damit beendete er seine kleine Rede. Die genaue Erklärung dessen, was sie gleich tun sollte, folgte umgehend, aber mit Sicherheit hatte sie nun schon einen Wink, in welche Richtung es gehen könnte. Der General blickte auf den See des Wasserfalls, schloss seine Augen. "Wenn du genau hörst, nimmst du nicht nur das Rauschen des Wasserfalls wahr. Do hörst das rascheln der Blätter, welche vom Wind gestreichelt werden, du hörst das sanfte Pfeifen der Luft, wenn sie an deinem Gesicht vorbeizischt. Doch du kannst es nicht sehen, aber wissen was es ist. Ich werde dich nun vor eine Aufgabe stellen, die schwierig erscheinen kann. Ich bitte dich deine Augen zu schließen. Wir werden uns steigern, fangen mit einfachen Aufgaben an, bis du mir schließlich sagen musst, von welcher Seite ich dich attackiere. Wenn du richtig liegst, könntest du mich in einem Kampf abwehren, doch wenn du falsch liegst...klärt sich das Ende wohl von alleine" äußerte der General, während er tief ausatmete, seine Augen wieder öffnete und mit seinem Blick erneut seine Schülerin fokussierte. "Bist du bereit dich dieser Aufgabe zu stellen ? Wenn deine Antwort ja lautet, dann stelle dich auf dieses freie Feld, du wirst erfahren wenn es beginnt" meinte Kenji noch dazu, überließ den Rest ihr. Mit seiner Hand griff er ins Wasser, holte ein paar kleine Steine heraus. Natürlich würde er dieser nicht auf sie direkt werfen, es reichte erstmal, wenn sie bestimmen konnte, wo die Steine ungefähr landeten, beziehungsweise ihre Richtung. Danach würden sie sich steigern. Mit Sicherheit. Wenn sie diese Aufgabe meisterte, fehlte nur noch, dass sie sich selbst in einem Kampf, gegen ihren Meister, vor ihm beweisen musste. Natürlich ohne sich zu verletzen, doch eine Gefahrensituation sollte es definitiv simulieren können. Dann konnten sie am nächsten Morgen auch schon, das Gebirge verlassen, dann hieß es für Saori, zu ihrem Bruder zu gehen, alles zu geben, Kenji erfüllte die Aufgaben eines Generals, wie auch immer diese als nächstes lauten würden. Erfahren würde er es sicherlich bald, sehr bald schon. Früher als es ihm vielleicht lieb war.
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Beitrag von Saori Kazuki Fr März 06, 2015 2:41 pm

Das Training neigte s ich dem Ende, Saori spürte es. Sie lernte bisher eine Menge nützlicher Sachen, doch viel würde nicht mehr kommen, ehe sie sich dem stellen musste, was ihr Schicksal für sie bereit stellte. Tag X rückte näher und näher und die Gefühle der Violetthaarigen diesbezüglich waren gespalten. Einerseits freute sie sich darauf ihren Bruder endlich wiederzusehen, ihm zu helfen auf die richtige Bahn zu geraten und ihrer Familie einen großen Dienst zu erweisen. Andererseits jedoch war da dieser Faktor der Ungewissheit. Saori wusste nur grob was auf sie zu kam, hatte keine Ahnung wie alles von statten gehen würde und um ihre Erfolgschancen wusste sie genau so wenig. Es blieb ihr nur zu hoffen, dass Kenji sie bestmöglich vorbereitete. Wobei er natürlich ebenso wenig über die Mission wusste, wie Saori selbst. Wenn überhaupt. Allerdings konnte sie guten Gewissens behaupten, dass sie definitiv das ein oder andere lernte. Die Kazuki war äußerst zufrieden mit ihrem Lehrer, denn er hob ihr ohnehin schon überdurchschnittliches Niveau an und das, obwohl er niemals zuvor einen Schüler oder eine Schülerin trainierte, wie er selbst sagte. Kenji machte seinen Job jedoch gut.Von mangelnder Erfahrung im Unterrichten war nicht viel zu spüren. Er agierte, als wüsste er genau, was er da tat. Saori fühlte sich in seinen Händen gut aufgehoben. Sie hatte sogar ihren Spaß daran, mit ihm zu trainieren. Sie genoss es richtig. Auch die Tatsache, dass sie irgendwie einen Gefallen an seiner puren Anwesenheit fand, tat ihren Teil dabei.


Saori nutzte die ihr von Kenji gegebene Pause, um sich auf die Fortsetzung des Trainings vorzubereiten. Etwas Ruhe tat ihr dabei ganz gut. Runter kommen und sich neu ordnen, beziehungsweise fokussieren. Nur so konnte sie das bestmögliche aus dem herausholen, was Kenji ihr anbot. Erst als die Schwertkämpferin sich hundertprozentig bereit fühlte, kehrte sie zum Schwarzhaarigen zurück um das Training fortzusetzen. Mittlerweile schwang das Wetter um. Es wurde düsterer, sah danach aus, als würde es in naher Zukunft regnen. Der Wind wurde aktiver, fegte mit immer stärkeren Böen durch das Tal. Dabei brachte er die Blätter der Bäume zum Tanzen, scheuchte das Wasser des Sees auf, welches mit unruhigen Wellen zum Ufer schwappte. Dies war jedoch nur eine Kleinigkeit am Rande, denn es veränderte für einen Schwertkämpfer nichts. Schließlich duellierte man sich nicht nur unter der warmen Sonne und bei angenehmen Temperaturen. Saori wusste, dass sie jederzeit bereit sein musste zu kämpfen, egal unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen. Kenji begann zu sprechen. Er erklärte Saori wie wichtig es war, sich auf seinen Körper verlassen zu können. Er sprach von den menschlichen Sinnen, die einen unterstützen sollten, jedoch auch täuschen konnten, wenn man sie nicht weise nutzte. Außerdem sprach er von Gefühlen. Dies war ein Knackpunkt, den Saori bereits fürchtete. Davor hatte sie am meisten Angst, vor ihren Gefühlen. Sie würden schließlich noch eine wichtige Rolle spielen. Ihre Gefühle zu Kage waren enorm. Es spielte keine Rolle, dass sie ihn nicht richtig kannte, ihn seit seiner Geburt nicht mehr sah. Es war wie ein unsichtbares Band, dass sie mit ihm verband. Ein Band, dass äußerst dehnbar und reißfest war, denn es hielt jeder Entfernung zwischen beiden stand. Es waren also Saoris Gefühle, die ihr und ihrer Mission am wahrscheinlichsten im Weg standen. Ob man sie auch trainieren konnte? Konnte Saori lernen ihre Gefühle zu kontrollieren? Sie außen vor zu lassen? Wusste Kenji, was sich in ihrem Kopf abspielte? Ihre größte Angst war es, einen Fehler zu begehen. Einen Fehler, der genau darauf beruhte, auf Gefühlen. Wusste er davon? War diese Lektion wirklich einfach eine weitere für Schwertkämpfer, oder doch etwas individuell auf Saori angepasst? Kenji verstummte, gab der Magierin etwas Zeit über seine Worte nachzudenken. Saori hielt inne und suchte nach einer Antwort auf ihre Fragen. Nach einer Lösung, die ihre Zweifel bei Seite räumen konnte, doch sie suchte vergebens. Es war ein Thema, welches sich auf keinen Fall von jetzt auf gleich ad acta legen ließ. So kam sie zu keiner Lösung. Dennoch nickte die Violetthaarige bestätigend. Sie hatte sehr wohl verstanden worum es ging. Keine Frage. Der General fuhr also fort. Es ging vorerst um die Sinne an sich, statt um Gefühle. Speziell die Augen sprach Kenji an. Sie waren wichtige Werkzeuge, die Hauptwerzeuge um Feinde auszumachen. Mit ihnen sah der Mensch. Sehen war enorm wichtig für Menschen. Viele glaubten hauptsächlich nur an Dinge, die sie selbst sehen konnten. Doch bot das Leben oft Szenarien, in denen man selbst seinen eigenen Augen nicht trauen konnte oder durfte. Außerdem gab es Situationen, in denen einem die Augen nicht einmal weiterhelfen konnte. Finsternis war das große Stichwort. Saori ahnte, worauf Kenjis Worte hinauslaufen würden. Es würde darum gehen, dass Saori ohne ihre Augen agieren sollte. Was genau ihre Aufgabe ist, wusste sie noch nicht, doch das würde sicherlich bald folgen. Jedenfalls würde sie ihre Augen schließen müssen, bekam sie wohl möglich sogar verbunden. Geduldig wartete sie darauf, dass der General fortfuhr. Ihr Blick wirkte konzentriert, als die Kazuki ihrem Gegenüber tief in die Augen schaute. Erneut nickte sie. Voller Neugierde, was genau folgen würde, lauschte sie weiter Kenjis Worten. Die Aufgabe war eine recht simpel. Saori folgte den Worten des Magiers, lauschte nach dem, was die Natur ihr an Geräuschen entgegenbrachte. In der Tat hörte sie dabei den Wasserfall, der eine recht dominante Geräuschquelle darstellte. Auch die raschelnden Blätter vernahm sie, ebenso wie das Pfeifen des Windes. Sie sollte allein durch ihr Gehör identifizieren, aus welcher Richtung Kenjis „Angriff“ folgen würde, das war die erste Stufe dieser Lektion. Die Antwort Saoris war leicht vorherzusehen, sie war schließlich für schier alles bereit, was auf sie zukommen sollte. >> Ja, ich bin bereit. <<, antwortete sie kurz und knackig und tat daraufhin, wie ihr befohlen. Sie stellte sich ungefähr dahin, wo Kenji zuvor hingedeutet hatte. Ein letztes mal blickte sie zu ihm, ehe sie die Augen wie angewiesen schloss. Sie atmete noch einmal durch, regulierte ihre Atmung daraufhin. Eine schwere Atmung verursachte nur unnötige Geräusche, die Saori wiederum ablenken würden. Ihre Hände legte Saori ineinander, platzierte sie in ihrem Schoß. Bei dieser Aufgabe war lediglich eine einzige Körperpartie wichtig. Nur einen ganz geringen Teil ihres Körpers benötigte sie für diese Lektion, ihre Ohren. >> Ich wäre soweit. <<, sprach Saori noch einmal, bevor sie sich vollkommen ihrer Konzentration hingab. Kenji hatte Steine aus dem Wasser genommen, so viel hatte sie noch mitbekommen. Was folgen würde lag also mehr oder weniger auf der Hand. Kenji würde nicht, wie zuerst angenommen, direkt agieren und ihr nahe kommen, sondern überließ dies den Steinen. Wie auch immer. Saori musste nun also lauschen.
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Beitrag von Kenji Byakuya So März 08, 2015 8:12 pm

Nun, Kenji hatte soweit alles gesagt, was er loswerden wollte. Der letzte Trainingsschritt konnte nun beginnen, die Zeit war gekommen. Er erklärte ihn ihr genaustens, brachte ihr bei, wie es miteinander verknüpft war, und welche Aufgabe sie nun zu erledigen hatte. Dafür musste sie nur ihre Augen schließen und die richtige Position einnehmen, dann konnte es auch schon losgehen. Soweit so gut, sie befolgte die Anweisungen welche man ihr gab, fragte nicht viel nach. Kenji holte ein paar Steine aus dem Wasser, es waren nur 4 an der Zahl. Mehr brauchte der General für den Anfang nicht, es reichte aus. Da Saori auf der vorgegebenen Stelle war, begann Kenji mit seiner Übung. 

"Ich werde nun diese Steine werfen, und du wirst mir einfach sagen, wo sie gelandet sind. Es reichen die Richtungen. Ich denke das ist verständlich genug" äußerte der schwarzhaarige General und machte sich bereit. Schon ging es los. Den ersten Stein warf er vorsichtig rechts von ihr, sodass er sanft im Gras landete. Allerdings wartete er nicht lange, bis er den 2. Stein warf, ansonsten wäre es doch zu einfach, wenn sie Zeit hatte sich es genau einzuprägen, bis es weiterging. Den nächsten Stein warf er direkt über sie, er prallte an den Stamm eines Baumes und fiel einfach hinab, blieb auf dem Boden liegen. Für den 3. Stein, drehte sich der General um und beförderte ihn mit Schwung in das Wasser des Sees zurück. So, da war dann nur noch ein einziger übrig. Allerdings warf er diesen erst gar nicht, er behielt ihn in der Hand, packte ihn dann in seine Tasche, einfach um zu sehen, wie Saori das lösen würde. "Das wars, alle Steine sind geworfen. Behalte deine Augen geschlossen und zeige mir mit der Hilfe deiner Hand, in welchen Richtungen die Steine wohl gelandet sind" verlangte Kenji dann von seiner Schülerin, keine all zu schwierige Aufgabe, oder ? Für jemanden der vor solch eine Aufgabe noch nie gestellt wurde, konnte es durchaus Probleme geben. Schließlich verzichtete man sonst eher weniger auf seine Augen, zumindest wenn man nicht wusste, dass man sich auch sehr gut auf andere Sinne verlassen konnte, wenn das Sehorgan nicht zur Verfügung stand. Manchmal war das sogar um einiges besser und brachte Vorteile in einen Kampf, die eine Entscheidung zu eigenen Gunsten herbeiführen konnten. Es kam nur immer darauf an, ob man sich darauf einließ und wie groß der eigene Willen war. Natürlich spielte es auch eine Rolle, ob man darin gut geübt war, mit geschlossenen Augen gut zu agieren, doch ein Großteil davon kam auch darauf an, wie konzentriert man zu Werke ging. Man musste eben den Mittelweg finden, die Konstanz halten. Als der General selbst damit anfing, lag er oft falsch, im bestimmen der Richtungen. Hätte man ihn im Ernstfall getestet, wäre er wohl nicht mehr am Leben. Als Kind war er zu impulsiv, zu ungeordnet und einfach nicht geeignet, um auf sein Augenlicht zu verzichten. Erst durch Masa und der Schmerz der kam, als sie sich auf eine unversöhnliche Art und Weise trennten, brachte ihn dazu, die Aufgaben mit vollster Konzentration und Hingabe zu erledigen. Mehr als den Schwertkampf hatte er nicht. Daher konnte er sich auch optimal darauf konzentrieren, ohne Probleme und Einwirkungen. Bis er schließlich in den Rat kam. Dort bekam er eine neue Aufgabe, einen neuen Sinn neben der Sache mit Masao. Doch je mehr Zeit verging, desto klarer wurde er sich über bestimmte Dinge, und dass manche seiner Gedanken von Früher, einfach falsch waren. Sein Blickwinkel erweiterte sich, er war in der Lage mehr zu erkennen. Das machte ihn wohl unter anderem zu dem, welcher er nun war, auch bezogen auf die Weise wie er seine Klinge führte. Diesen Weg musste Saori auch gehen, mit Sicherheit hatte sie ihn bereits eingeschlagen. Das Ereignis mit ihrem Bruder war ein wichtiges. Es prägte sie, in jeder Hinsicht. Um sich zu verbessern, war ein solcher Schicksalsschlag manchmal nötig. Und wenn sie es tatsächlich schaffte alles in Ordnung zu bringen, würde das ihr eine unglaubliche Mentale Stärke geben. Kenji würde auch nach diesem Training ein Auge auf ihre Entwicklung werfen, so viel stand fest. Auch wenn es nur eine kurze Zusammenkunft war, blieb sie ab diesem Augenblick für immer eine Schülerin von ihm. Der Byakuya blickte auf die Violetthaarige, bemerkte wie kleine Regentropfen auf seinen Kopf hinunterfielen. Schlimm war es nicht, allerdings musste Saori nun noch mit einer sekundären Ablenkung klarkommen. Sie musste versuchen es auszublenden, sich aufs wesentliche zu konzentrieren, selbst wenn die Welt neben ihr unterging. "Lasse dich von deiner Umwelt nicht ablenken, fokussiere dein Ziel" gab ihr der General noch als Tipp, bevor er wieder schwieg um eine Antwort von ihr entgegennehmen zu können.
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Beitrag von Saori Kazuki Di März 10, 2015 7:04 pm

Es ging weiter. Saori befand sich am Anfang der nächsten Aufgabe. Dieses Mal sollte sie sich auf ein freies Plätzchen stellen und die Augen schließen. Es ging um den richtigen Einsatz seiner Sinne.Ein einzelner Sinn konnte leicht getäuscht werden. Illusionen blendeten schon mancherlei Auge. Sehen alleine reichte also nicht aus um ein starker Schwertkämpfer zu sein. Krach konnte Ohren betäuben. Gestank Nasen vernebeln. Ein Sinn alleine war leicht zu täuschen, zu überlisten oder gar auszuschalten. Aus diesem Grund war es wichtig seinen Körper zu schulen, alle Sinne zu schärfen. In dieser Übung jedenfalls ging es darum das Gehör zu sensibilisieren. Saori tat wie angewiesen. Sie stand da, hielt ihre Augen geschlossen und konzentrierte sich. Kenji fuhr mit der Erklärung fort. Er würde Steine in verschiedene Richtungen werfen. Sie müsse einzig und alleine andeuten wo sie landeten. Saori musste also aus den ganzen Umgebungsgeräuschen nur bestimmte herausfiltern und ihre Herkunft erkennen. Das Rascheln der Blätter, das Rauschen des Wasserfalls, aber auch die leiseren, feineren Geräusche. All diese Störfaktoren musste die Magierin ausblenden um erkennen zu können, wo die Steine landeten. Saori nickte. Die Aufgabe war in der Tat sehr verständlich.
Die Schwertkämpferin senkte ihren Kopf. Sie versank in ihrer Konzentration. Langsam blendete sie ihre Umgebung aus. Der Wasserfall versiegte, die Blätter hielten still. Zumindest in ihrem Kopf. Die Geräusche verschwammen, ebbten langsam ab. Sie waren halbwegs konstant und damit auch recht gut zu ignorieren. Plötzlich nahm Saori einen dumpfen Aufprall wahr, gefolgt von einem ganz kurzen Rascheln direkt neben ihr. Das Geräusch trat so plötzlich auf, dass Saori ihren Kopf hob und leicht in die Richtung neigte. Es war ein Reflex. Normalerweise hätte sie wohl nachgesehen, was dort geschah und woher das Geräusch stammte, doch ihre Augen blieben geschlossen. Ehe Saori sich versah, vernahm sie wieder etwas. Der nächste Stein traf definitiv auf Holz, prallte hinter ihr an einem Baum ab und fiel herunter und landete  wie der erste im Gras. Gespannt wartete die Schwertkämpferin auf den nächsten Stein. So schnell wie die ersten beiden hintereinander aufkamen, da würde der nächste sicherlich auch nicht lange auf sich warten lassen. Grade als Saori schon damit rechnete, dass sie etwas verpasst hatte, hörte sie plötzlich ein Plumpsen. Es war recht leise, viel weiter weg als die anderen Steine. Der dritte traf als auf das Wasser des Sees, versank darin. Das war's auch schon. Kenji kündigte das Ende der Übung an. Die Magiern solle nun weiterhin ihre Augen geschlossen halten und mit den Händen in die Richtungen deuten, in der die Steine ihrer Meinung nach gelandet waren. Saori dachte nach. Sie überlegte, ob sie wirklich alle Steine mitbekommen hatte oder ob ihr etwas entgangen sein könnte. Nummer eins gleich neben ihr. Nummer zwei hinter ihr gegen den Baum. Nummer drei ins Wasser. Nein, sie war sicher. Etwas anderes hatte sie nicht vernommen. Nichts was darauf hindeuten könnte, dass noch ein weiterer Stein geworfen wurde. Wie Kenji es ihr riet, sie fokussierte ihr Ziel. Besser gesagt ihre Ziele.
>> Okay. Nummer eins landete hier. << Ihr linker Arm wanderte herum und deutete links neben sich ins Gras. >> Der zweite ist gegen den Baum hinter mir geprallt.<< Während sie dies aussprach, winkelte sich ihr anderer Arm an und sie deutete mit dem Daumen hinter sich. >> Und der Letzte ist dort vorne ins Wasser geflogen. << Für diese Ansage wanderten ihre beiden Arme nach vorne und sie zeigte mit beiden Zeigefingern in die Richtung, aus der sie das Plumpsen gehört hatte. >> Das war es, Kenji. Mehr Steine habt ihr nicht geworfen. << Mit dieser Aussage lehnte sie sich sehr weit aus dem Fenster, das wusste sie. Doch sie war sich eben ziemlich sicher. Ein Fehler würde den Schwarzhaarigen schon nicht dazu bringen ihr den Kopf abzureißen, auch wenn es ihr dennoch äußerst unangenehm wäre. Diese Aufgabe war wirklich etwas knifflig. Es war nicht mal eben so getan, die Störgeräusche auszublenden, doch Saori schaffte es recht gut. Doch sie wusste genau, das es damit noch lange nicht getan war. Sicher würde die Lektion noch um einiges schwerer werden. So war es bei den vorangegangenen schließlich auch. Ein Blatt mit einem Stock zu zertrennen war schließlich ein Kinderspiel gewesen. Was darauf folgte war eine Meistertechnik des Schwertkampfes. Wer hoch hinaus wollte, musste auch die ersten Stufen nehmen. Es baute alles aufeinander auf. So war Saori sich sicher, dass sie auch aus dieser Übung etwas mitnehmen konnte und wohl möglich sogar etwas noch viel besseres lernen würde. Das alles lag allerdings in Kenjis Händen. Er gestaltete das Trainingsprogramm und von ihm lernte sie. Was hatte er ihr also noch so zu bieten?
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Beitrag von Kenji Byakuya Mi März 11, 2015 7:32 pm

Somit hatte nun auch der letzte Trainingsabschnitt begonnen. Nachdem Kenji ihr in einer ausschweifenden Form erklärt hatte, was sie zu tun hatte, und was es bedeutete, fackelte Saori nicht lange. Recht vorbildlich, wie bei den anderen Übungen eigentlich auch. Sie verstand schnell, worum es ging, brauchte nicht ewig nachfragen und Zeit verschwenden. Sie versuchte einfach alles so gut zu lösen, wie sie es eben konnte. Eine gute Einstellung, auch für später. Solange sie natürlich die Übungen auch einigermaßen gut umsetzen konnte, hieß es. Wenn sie sich dort hinstellte, ohne etwas verstanden zu haben, hatte das Training keinen Zweck. Aber Kenji war sich sicher, dass Saori genau wusste was sie tat. Zumindest hatte sie das bisher gut beweisen können. Der General hatte einen guten Eindruck von ihr bekommen, in einer relativ kurzen Zeit, zumindest was ihr Potenzial und Talent um Umgang mit dem Schwert anging. Über mehr konnte und wollte er sich kein Urteil erlauben, obwohl da immer noch Gedanken waren, die an seinen Nerven nagten und Bilder sowie Szenarien abspielten, an die er vorher nicht dachte, für die er gar keine Zeit hatte. Das waren Gefühle die er in diesem Ausmaß irgendwie noch nicht erfahren hatte. Anders konnte er sich das gar nicht erklären. Wenn plötzlich etwas auftrat, was man sonst nie gespürt hat, dann war irgendwas passiert, was genau das aufrief. Und schließlich trat es während der Zeit hier im Hakobe Gebirge auf, wo als einzige Person Saori anwesend war. Es lag also auf der Hand. Obwohl der General erst noch herausfinden musste, wie genau es zu definieren war, was dort vorging. In sowas war er normalerweise nicht konform. Alleine diese Blickkontakte, die die beiden manchmal führten. Nun ja, mit seinem Kollegen Zhang Fei hatte er sowas nicht gehabt, also musste es schließlich etwas Besonderes sein, etwas was man nicht mit jedem einfach teilte. Es löste etwas aus, was gut tat. Auf eine gewisse Art und Weise. Nichts was dem Byakuya ein Lächeln ins Gesicht zauberte, aber etwas was den Magen zum Grummeln brachte, auch wenn das absurd klang. Kenji schüttelte den Kopf. Es konnte es selbst nicht glauben, was in seinem Körper vorging. Vielleicht wollte er es gar nicht verstehen, oder wahrhaben, da er eigentlich recht kühl gegenüber solchen Gegebenheiten bleiben konnte, und es bisher auch immer blieb. Es würde noch ein wenig Zeit benötigen, bis sich der General dahingehend im Klaren mit sich selbst war. Nach dem Training hatte  er genügend Freiraum, darüber nachzudenken, ohne dass diese Frau, die ihn so unsicher machte, in seiner Nähe war.
 

Jedenfalls konnte es nicht so weitergehen, immerhin war Saori noch nicht ganz fertig, und solange wie er sie aktiv trainierte, sollte er sich auch genau auf das fokussieren. Die nächste Aufgabe hatte begonnen, Kenji hatte alle Steine geworfen. Sie sollte einfach sagen, in welchen Richtungen das Geröll landete. Sie blieb ruhig, auch wenn sie wohl am liebsten ihre Augen reflexartig aufgeschlagen hätte, um nachzusehen, riss sie sich effektiv zusammen. Kenji ließ sie nicht aus den Augen, beobachtete sie eindringlich, wollte sehen, welche Miene sie verzog, wenn die Steine irgendwo auftrafen, einfach den Gesichtsausdruck, der manchmal verriet wie angestrengt man doch nachdenken konnte, wenn es eine schwierige Aufgabe war. Bedenkzeit hatte die Violetthaarige bekommen. Dann fing sie auch schon ein, der Reihe nach aufzuzählen, und ungefähr zu zeigen, wo die Steine gelandet sein könnten. Dabei war Kenji auch gespannt, wie sie auf den letzten Stein reagierte, den Kenji gar nicht erst warf. Der Byakuya staunte ein wenig, jeden einzelnen Stein hatte sie richtig erkannt. Nicht schlecht für den Anfang. Sogar bei dem 4. Ging sie davon aus, dass ihn Kenji nicht mal aus der Hand ließ. Zwar war diese Aussage für die selbst im Moment etwas holprig, da sie nicht erahnen konnte, ob es überhaupt wirklich so war, oder sie nur schlecht hörte, wo er landete. „Du hast vollkommen Recht. Bei jedem der Steine, lagst du richtig. Die ersten 3 habe ich geschmissen, den Letzten behielt ich allerdings in meiner Hand. Schritt Nummer Eins hast du erfolgreich gemeistert, würde ich behaupten“ sprach Kenji ruhig, während er Saori weiterhin anblickte. „Doch wollen wir doch mal sehen, wie es aussieht, wenn wir die Übung erweitern, eine Stufe höher gehen“ folgte es kurz danach aus dem Munde des Generals. „Ich werde mich nun an die verschiedensten Positionen begeben, und du sagst mir dann, an welchem Punkt ich einen Pfiff ausgestoßen habe. Die Schritte die du zwischendurch hörst, welche ich von Punkt zu Punkt zurücklegte, dürfen dich nicht irritieren, versuche dich aufs wesentliche zu konzentrieren. Wenn du diese Übung ebenfalls perfekt meisterst, werden wir es noch ein wenig schwieriger gestalten, Saori“ erklärte der Meister ihr, und legte auch sofort los. Er entfernte sich viele Meter von ihr, ging ein wenig in den Wald hinein. Ein relativ kurzer, auch nicht allzu lauter Pfiff, drang in die Ohren der Kazuki Schwertkämpferin. Kenji wanderte weiter, stellte sich ans Ufer des Meeres, Pfiff wieder einmal.  Als nächstes kam etwas wirklich Schweres. Er lief einige Meter durch eine Waldschneise, kam dann in einem Tal an, welches von ein paar hohen Bergen umgeben war. Von dort aus, pfiff er sehr laut, sodass es eine Art Echo gab, das wirklich schwer zu definieren war, aus welcher genauen Richtung es denn nun stammte. Mehr brauchte er gar nicht. Mit einer gewissen Erwartungshaltung stellte er sich nur wenige Meter vor Saori hin, schwieg einen Augenblick. „Nun, das war’s. Da du die Umgebung nun vielleicht wenig kennst, will ich dass du mir sagst, wo genau ich mich befand. Stelle dir gedanklich das Gebiet vor, und kombiniere es mit dem, was dir dein Ohr vermittelt hat. Ich bin mir sicher, dass du dazu im Stande bist. Bisher hast du mich schließlich nicht enttäuscht, im Gegenteil“ sprach der Schwarzhaarige nun zu ihr, überließ ihr nun den Vortritt, zu sagen, was Kenji von ihr hören wollte. Da es sich meist etwas weiter von ihr befand, und auch nur ein kurzer Pfiff war, war es definitiv anspruchsvoller, als der vorherige Schritt mit den Steinen. Es blieb abzuwarten, wie sie sich zu schlug.
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Beitrag von Saori Kazuki Sa März 14, 2015 7:41 am

Das Training gefiel Saori. Sie hatte nicht nur das Gefühl, dass sie wirklich etwas lernte, denn das tat sie wirklich und zwar nicht zu knapp, sondern auch die Zweisamkeit verschaffte ihr ein durchaus positives Gefühl. Es brachte ihr irgendwie Freude, sie fühlte sich wie ein kleines Mädchen. Das tat sie schon Ewigkeiten nicht mehr. Ja eigentlich hatte sie sich noch nie zuvor so gefühlt. Die Kazuki wurde seit dem Kleinkindesalter zu einer verantwortungsvollen Person, zu einer Erwachsenen erzogen. Denn genau das musste sie eines Tages, sie wusste nicht wann genau, sein. Wenn der Tag kam musste sie eine Respektsperson sein. Eine Person, der tausende und abertausende Menschen blind vertrauen konnten und auch würden. Eine Person, die eine Nation führen konnte. Die große Unbekannte dabei war die Zeit. Genau darum fing es eben schon in ihrer Kindheit an. Niemand wusste, ob sie nicht schon mit 18 Jahren an die Spitze des Clans stoßen würde, oder vielleicht noch früher. Mit Kenji in der Nähe war es einfach anders. Er gab ihr ein so positives Gefühl, dass sie sich nicht erklären konnte. Mit ihm fühlte sie sich so frei, so unbeschwert, anders herum jedoch ließ es die Magierin sich hinterfragen. Sie fürchtete plötzlich Fehler zu machen, etwas Falsches zu tun. Es gab ihr ebenso Unsicherheit. Eigentlich konnte das nur … sie wollte über das Wort nicht nachdenken. Es erschien ihr zu absurd. Saori kannte ihn doch kaum. Und doch war da etwas.

Das Training schritt voran. Die Aufgabe hatte Saori hinter sich gebracht. Sie hatte bestimmt, wo ihrer Meinung nach die geworfenen Steine gelandet waren. An sich eine einfache Sache, dachte sie sich. Jedenfalls hatte sie keine größeren Probleme damit, auch wenn es doch so seinen kleinen Kniff hatte. Jedoch keinen, der Saori zum straucheln gebracht hätte. Nun stand eigentlich nur noch die Bewertung aus. Kenji hatte zu bestimmen, wie gut sie sich geschlagen hatte, wie zufrieden er mit ihr war und ob, beziehungsweise was sie möglicherweise zu verbessern hatte. Damit ging es dann auch unmittelbar weiter. Der erste Satz des Generals stimmte Saori glücklich. Sie habe alles richtig gemacht, sagte er und die Bestätigung ließ ihr Herz, nicht zuletzt aufgrund der Erwähnten Gegebenheiten, höher schlagen. Dann löste er das auf, was sie nicht sehen konnte. Er erklärte, wie er vorgegangen war. Da sie ihre Aufgabe ja erledigt hatte, öffnete sie bei der Bewertung auch wieder ihre Augen, um Kenji mit einem warmen Lächeln und voller Freude anblicken zu können. Wie erwartet sollte es dann schwerer werden, das kündigte der Schwarzhaarige bereits an. Als nächstes ging es um Pfiffe, dessen Ursprungsort Saori zu bestimmen hatte. Dass das Ganze kniffliger werden würde, als die Sache mit den Steinen, konnte sie sich zu diesem Zeitpunkt schon vorstellen. Das Pfeifen würde ein Echo mit sich bringen und so alles etwas verschleiern. Doch auch die Schritte erwähnte Kenji. Er würde sich ja fortbewegen und Saori würde seine Schritte wahrnehmen. Davor warnte er. Sie solle sich nicht ablenken und in die Irre führen lassen. Ein wichtiger und hilfreicher Ratschlag, des Magiers. Es konnte also weiter gehen. Saori machte sich wieder bereit. Dazu schloss sie natürlich erneut ihre Augen. >> Ich bin soweit. <<, sprach sie ruhig aus und Kenji ging los. Er wanderte durch die Gegend, bis plötzlich ein Pfiff ertönte. Er stammte definitiv aus dem nahegelegenen Wald. Zwar wohnte dem Geräusch ein Hall bei, allerdings konnte Saori klar und deutlich erkennen, wo der Hall seinen Ursprung hatte. Die nachhallenden Pfiffe trafen zwar von den verschiedensten Richtungen bei ihr ein, doch so verzögert, dass sie sich absolut sicher sein konnte, wo der Pfiff wirklich herkam. Er war zwar nicht laut, doch schaffte sie es die konstanten Geräusche auszublenden. Auch das langsam und stetig deutlicher werdende Prasseln des Regens ignorierte sie dabei komplett. In Gedanken malte sich die Magierin dazu aus, wie weit Kenji ungefähr entfernt gewesen sein musste. Es folgten Sekunden der „Stille“. Zumindest war es recht still, wenn man wie Saori den Wasserfall, den Wind und den Regen ausblendete. Dann wieder ein Pfiff. Er stammte direkt aus der Nähe, einige Meter vor der Magierin. Es standen ihrem Gefühl nach nicht einmal Hindernisse zwischen Kenji und ihr. Eigentlich müsste er direkt am See gestanden haben. Dann kam wirklich lange nichts mehr. Die Kazuki fragte sich schon, ob die Aufgabe beendet war und sie auflösen sollte, doch hatte Kenji nichts dergleichen gesagt. Auch glaubte sie, dass er gar nicht in der unmittelbaren Nähe war. Seine Schritte führten ihn von ihr weg, so viel glaubte sie erkannt zu haben, auch wenn sie sich ja von den Schritten nicht täuschen lassen sollte. Dennoch, Saori wurde unsicher. >> Kenji? <<, fragte sie in normaler Gesprächslautstärke. Plötzlich, fast so als hätte er sie gehört, ertönte der ersehnte nächste Pfiff. Wie beim ersten, so brachte auch dieser Hall mit sich. Doch war er wesentlich… wirrer. Es war so, als käme ausschließlich Hall bei Saori an. Kein klarer Ton war für sie auszumachen. Kein Hinweis auf ein „Original“. Die Magierin konnte nur ungefähr schätzen, wo der Pfiff herkommen könnte, mehr nicht. Es dauerte wieder etwas, da trat Kenji an sie heran, begann gleich zu sprechen. Mit Auflösen der Aufgabe gab Kenji noch ein Lob über Saori von sich. Er meinte, dass sie ihn bisher alles andere als enttäuscht habe und sie diese Aufgabe sicher auch gut bestreiten werden würde. Damit übte der Magier, ob gewollt oder nicht sei dahingestellt, Druck auf sie aus. Vor allem, da sie sich grade vor Kenji so gut wie möglich präsentieren wollte. Die Magierin schluckte, tat jedoch wie ihr aufgetragen war. Sie versuchte sich die Umgebung bildlich vorzustellen. Sie stand dort, nicht weit vom Ufer des Sees entfernt. Von ihrem Standpunkt aus versuchte sie zu schätzen, wo sich alles befand. Die Hütte, der Wasserfall, das Gebirge, der Wald. Alles stampfte sich in ihrem Kopf nach und nach aus dem Boden, bis sie eine Karte des Gebietes im Kopf hatte. Wie detailreich und vor allem, wie richtig diese Karte war, wusste niemand. Sie selbst nicht und auch Kenji konnte es nicht korrigieren, ohne in ihren Kopf blicken zu können, was er hoffentlich nicht konnte. Zumindest wäre es ihrer Meinung nach besser so. Saori versuchte ruhig zu bleiben, sich nicht stressen zu lassen und  vor allem nicht nervös zu werden. Und das obwohl sie wusste, dass sie Probleme mit dem letzten Pfiff hatte. >> Okay, also der erste Pfiff kam von dort, aus dem Wald. << Saori zeigte mit ihrer Rechten, aus welcher Richtung genau. >> Hundert, vielleicht Hundertzwanzig Meter würde ich schätzen. <<, fügte sie an und sprach damit die Entfernung an, die Kenji ihrer Schätzung nach hinter sich gebracht hatte, ehe er Luft holte. Ohne zu zögern fuhr sie dann fort. >> Der zweite kam von dort, direkt vom Ufer würde ich sagen. Etwa… 50 Meter. << Wieder zeigte sie die Richtung genau an. Nun begann Saori doch etwas nervös zu werden. >> Der dritte und letzte Pfiff kam von… << Sie zögerte deutlich, kniff die Augen noch etwas fester zusammen und versuchte ihre Konzentration zu steigern, doch es half kaum. >> Dort… << Alles was die Magierin anzeigen konnte, war ein ungefährer Winkel. Sie fächerte ihre Arme auf, zeigte mit offenen Händen an aus welchem Gebiet der Pfiff stammte. Doch ihr ungeschultes Ohr half ihr nicht dabei den genauen Standpunkt zu identifizieren. >> Genauer kann ich es leider nicht sagen. Hier kam nur ein Hall an. Ein wahres Wirrwarr aus Geräuschen. Der Pfiff überschlug und überrollte sich selbst. Dort zwischen den Bergen stammte der Pfiff her… << Die Wahrheit. Saori wollte es nicht riskieren zu raten, auch wollte sie Kenji nicht anflunkern und das Ergebnis der Aufgabe verfälschen. Der Stimme Saoris war ein gewisses Maß an Enttäuschung zu entnehmen. Zu gern hätte sie die Aufgabe perfekt gemeistert, den Schwarzhaarigen weiter stolz auf sich gemacht, doch es wollte nicht funktionieren. Das Bild in ihrem Kopf war zu ungenau. Ihrem Plan nach hätte er überall aus dem Gebirge pfeifen können.
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Beitrag von Kenji Byakuya Mo März 16, 2015 9:08 pm

Sie steckten nun mitten im letzten Abschnitt ihres Trainings. Die anspruchsvollste, aber mitunter auch wichtigste Lektion für einen Schwertkämpfer. Sinne waren etwas, auf was sich ein Krieger immer verlassen können musste, doch sie konnten einen auch täuschen. Daher musste man in der Lage sein, einen Sinn ausfallen zu lassen, um ihn verstärkt durch andere zu ersetzen. Genau das probte Kenji mit seiner Schülerin. Sie schloss ihre Augen, sodass ihre Sehkraft wegfiel. Das bedeutete, dass anatomischer Weise, die Ohren nun verstärkt zum Einsatz kamen. Darauf baute der General. Sie sollte einfach nur an einer Stelle stehen bleiben, brauchte nicht mehr zu tun, als auf die Geräusche ihrer Umgebung zu achten, die Kenji zusätzlich verursachte. Anschließend sollte sie „nur“ die Richtungen deuten, aus denen es kam. Mehr nicht. Wenn sie dies beherrschte, konnte man ihre Sinne nicht komplett vernebeln. Denn alles was man sah, konnte einen beeinflussen. Schloss man aber die Augen, war man dagegen gewappnet. Das galt auch für Gegner die man nicht sehen konnte. Meistens waren sie aber hörbar. Daher hatte man einen Vorteil, wenn man ein gutes Gehör hatte, und auf seine Augen verzichten konnte. Bisher war die Violetthaarige auf einem guten Weg, musste Kenji zugeben. Die erste Herausforderung mit den Steinen, hatte sie mit Bravur bestanden. Ohne einen einzigen Fehler, deutete sie alle Orte an deinen das Geröll auftraf. Doch wie sah das bei der 2. Und etwas schwereren Aufgabe aus ? Nun waren es nur Pfiffe, die von verschiedenen Positionen ausgingen, kreiert durch den Byakuya. Die ersten beiden waren noch relativ einfach im Vergleich zum Letzten. Doch dessen war sich Kenji natürlich bewusst. Vielleicht sollte sie auch einfach nicht genau darauf kommen können, denn selbst für einen Meister in solch einer Übung, war das fast unmöglich, es genau zu bestimmen. Nun war er gespannt, Saori war an der Reihe, die Standorte zu nennen. Würde sie wieder jedes Mal richtig liegen?
 

Kenji schwieg, überließ seiner Schülerin den Vortritt. Sie musste ihm nun sagen, von wo sie die Geräusche vernahm. Nach und nach nannte sie es, lag wieder bei den ersten beiden richtig. Doch beim 3., schien sie zu zögern. Die Entfernung und das Hallen in den Bergen hatten sie wohl verunsichert. Verständlich, es war auch eine beachtliche Entfernung. Sie nannte einen Bereich, bzw. ihn ungefähr. Kenji ging nicht davon aus, dass sie es zu 100 Prozent herausfand, sie sollte improvisieren, handeln wenn sie eine Aufgabe hatte, die vorerst unmöglich erschien. „Ich verstehe“ sprach er erstmal aus, schwieg eine Weile um nachzudenken. Er wollte Saori ein bisschen warten lassen, schließlich wusste sie ja noch nicht ob sie richtig lag oder nicht. „Du liegst erneut richtig. Du konntest den letzten Ort nicht richtig bestimmen, das solltest du auch nicht. Ich bin beeindruckt. Nicht jeder hätte es sofort richtig machen können“ sprach er direkt zu ihr. „Damit stehst du nun vor dem letzten Schritt. Mehr brauch ich dich nicht mehr zu unterstützen. Ich werde dich von verschiedenen Seiten attackieren, und du sagst mir, von welchen Seiten ich zugeschlagen hätte. Keine Sorge, ich werde meine Klinge nicht ziehen. Es geht nur um die Simulation einer richtigen Gefahrensituation.“ Äußerte er noch. Ohne eine Vorwarnung, begann er schon damit, seine Angriffe durchzuführen. Kenji war unglaublich schnell, das musste sie wissen. Es würde es nicht unbedingt leichter für sie machen, alle Richtungen perfekt zu erkennen, und wo er sich am Ende aufhielt. Zuerst spurtete er in unglaublichem Tempo von Links auf sie zu, sprang ab, sodass er auf ihrer rechten Seite landete, von dort aus nahm er wieder Abstand. Frontal rannte er erneut auf sie zu, sprang wieder hoch, sodass er fast Rücken an Rücken bei ihr stand. Von dort aus, ging er wieder über Links, blieb schließlich direkt vor ihr stehen, so nahe, dass sich fast ihre Nasenspitzen berührten. „Das wars. Wenn du mir gesagt hast, wie der Ablauf meiner Bewegungen war, darfst du deine Augen wieder öffnen“ meinte er zu seiner Schülerin, blieb derweil dort stehen. Regentropfen vielen leicht auf sein Haupt. Er wollte wissen wie sie auf diese Nähe reagieren würde. Nein, er musste es einfach wissen. Es war eine Art Verlangen in ihm, das Verlangen danach, sich selbst und Saori dahingehend zu testen. Wieso auch immer er das tat. Vielleicht war es, weil er diesem Gefühl in sich unbedingt nachgehen musste. Selbst würde er gerne wissen, was genau das war, und warum es ihn so nachdenklich machte, ihn solange gedanklich in Schach hielt.  Es gab also keine andere Möglichkeit, als irgendwie eine direkte Konfrontation anzustreben. Dieses Gefühl in ihm, ließ ihm keine andere Wahl, Kenji sah sich fast schon gezwungen dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Wie Saori das betrachtete, wusste er nicht. Doch diese Blickkontakte die sie manchmal führten, konnte viel verraten. Doch in irgendwas reininterpretieren, tat er sowieso nicht, da er schlicht und einfach von solchen Angelegenheiten keine Ahnung hatte. Vieles würde sich sicherlich klären, wenn das Training erstmal vorüber war und Kenji genügend Zeit und Ruhe hatte, das erstmal zu verarbeiten und einzuordnen. Möglicherweise, war er dann in der Lage, die Dinge von einer anderen Sicht aus, wahrzunehmen. In welche Richtung es sich entwickeln würde, war ungewiss, obwohl Kenji einfach wissen wollte, was hier passierte.
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Beitrag von Saori Kazuki Do März 19, 2015 5:29 pm

Wie die anderen Aufgaben zuvor, besaß auch die nächste mehrere Stufen, mehrere Level. Sie fing recht einfach an, wurde schwerer und schwerer, bis sie letztendlich ihr Finale erreichte und alles bisherige ausgereifter und komplizierter wurde. Schritt eins war simpel. Saori musste anhand von Geräuschen erkennen, wo Kenji Steine hinwarf. Eine Aufgabe, die Saori auf Anhieb meisterte. Schritt zwei war schon komplizierter. Der General wanderte zu verschiedenen Orten in der Nähe und stieß einen Pfiff aus. Sie musste dann erkennen, wo genau Kenji sich zum Zeitpunkt des Pfiffes befand. An sich war dies auch keine viel schwerere Aufgabe, doch sie hätte keinen Sinn gehabt, hätte sich der Schwarzhaarige nicht extra etwas einfallen lassen. Einen Kniff, an dem Saori scheitern sollte. Er wanderte mitten in das Gebirge, pfiff von dort aus. Alles was bei der Magierin ankam, waren wirre, durcheinander schwirrende Geräusche. Sie konnte keine Richtung heraushören, zumindest keine genauere. Die ersten Pfiffe waren kein Problem für Saori, doch an diesem scheiterte sie. Sehr ärgerlich, vor allem, da Kenji sie zuvor auch noch gelobt hatte und prompt versagte sie. Doch daran konnte sie nichts mehr ändern. Das Geräusch war schon lange versiegt. Überlegen half auch nicht weiter, sie bekam es einfach nicht mehr heraus. Dann war es eben an der Zeit das abzuliefern, was sich die Kazuki erarbeitet hatte. Saori zeigte, an welchen Orten Kenji sich befunden haben soll. Um ihr mangelhaftes Ergebnis bezüglich des letzten Pfiffes auszugleichen, gab sie sogar Schätzungen über die Entfernungen ab. Ihr Lehrmeister hörte sich schweigend an, was sie zu sagen hatte und erst als sie mit ihrer Erklärung fertig war, erhob er wieder seine Stimme. Er wirkte nachdenklich, registrierte was Saori von sich gab, doch überlegte dann noch eine Weile, wertete ihre Aussagen aus. Gespannt wartete sie darauf, was er wohl sagen würde. Sie wusste ja bereits, dass sie zum Schluss scheiterte, doch wie würde er darauf reagieren. Würde Kenji enttäuscht sein? Wenn ja, wie brächte er das zum Ausdruck? Nun, es sollte ganz anders geschehen, als Saori es sich ausmalte. Er offenbarte ihr, dass sie den letzten Ort gar nicht hätte bestimmen können. Ihr Scheitern war also bereits fest einkalkuliert. Saori staunte nicht schlecht. Es überraschte sie, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie wurde bloß weiterhin gelobt, dabei ging sie davon aus, andere Worte von Kenji zu hören. >> So? <<, entfuhr ihr bloß und die Überraschung in ihrem Gesicht ließ kein Lächeln zu. Doch lange Zeit zum freuen ließ der Magier ihr ohnehin nicht. Es sollte gleich weiter gehen, ohne Pause. Die hätte sie ohnehin nicht gebraucht. Der Schwarzhaarige erklärte, dass er Saori nun angreifen würde, mehr oder minder. Er würde Angriffe starten, sie jedoch nicht zu Ende bringen. Sie müsse dann, wie schon zuvor, bestimmen, wo die Angriffe herkamen, beziehungsweise hergekommen wären, hätte er sie durchgezogen. Es war die finale Lektion. Saori stand kurz vor Ende ihrer Trainingseinheit. Als Kenji mit seiner Erklärung fertig war, nickte sie heftig. >> Gut, ich bin bereit! << Saori betonte bereits mehrfach, wie bereit sie doch war. Doch die Nachricht, dass sie kurz vor Abschluss des Trainings stand, gab ihr noch einen weiteren Motivationsschub. Nun war vor allem eines wichtig. Vertrauen. Kenji würde auf sie losgehen und sie musste ihm vertrauen, dass er die Situation unter Kontrolle hielt. Es war weise von ihm, diese Übung als letztes, oder zumindest ziemlich am Ende des Trainings zu setzten. So konnte Saori ihn eine Weile kennenlernen und das nötige Vertrauen zu ihm aufbauen. Dies war der Fall. Sie vertraute ihm, legte quasi ihr Leben in seine Hände, auf dass er es wohl hüten möge.
Die Aufgabe begann. Der Magier lief abrupt los, wartete nicht mal auf ihr "Bereit", sodass Saori keine Vorbereitungszeit vergönnt war.  Gleich bei dem ersten Angriff bemerkte sie etwas. Sie konnte nicht nur die Schritte des Schwarzhaarigen hören, die Geräusche seiner Klinge, nein. Sie spürte auch einen Luftzug. Die Bewegung des Magiers veränderten die Luftströmungen. Der sonst recht konstante Wind, der stets Böen nach einem gewissen Muster mit sich brachte, war klar und deutlich von diesen Luftstößen zu unterscheiden. Sie waren viel spontaner, kürzer und besaßen eine gewisse Stärke. Das gab Saori also weitere Anhaltspunkte, durch die sie die Angriffe identifizieren konnte. Sicher bemerkte sie diesen Trick lediglich dadurch, dass sie bei den bisherigen Aufgaben auf ihre Augen verzichtete. Wie Kenji es sie lehrte, ihre anderen Sinne schärften sich. Saori begriff, wie sie sie nutzen musste.

Beim ersten Angriff stürmte Kenji auf ihre rechte Seite zu. Kurz darauf änderte sich der Regenfluss, der sich auf auf das Haupt der Magierin niederließ. Er sprang über sie und kurz darauf war seine Landung zu ihrer Linken zu vernehmen. Mit minimalen Bewegungen folgte sie den Einflüssen, die sie wahrnahm. Fast so, als würde sie doch sehen was um sie herum geschah. Als Kenji frontal auf sie zustürmte, zuckte Saori sogar etwas nach hinten. Wieder sprang er über ihren Kopf hinweg, landete diesmal hinter ihr. In einer flüssigen Bewegung rotierte er um sie herum, bis plötzlich vor ihr, aus nächster Nähe seine Stimme ertönte. Saori malte sich im Geiste noch einmal den Verlauf seiner Bewegungen aus, ehe sie den Anweisungen des Generals folgte und ihre Augen öffnete. Sie erschrak, als sie bemerkte, wie nahe er ihr doch gekommen war. Sie musste sogar etwas schielen, um ihn in voller schärfe erkennen zu können. Diese plötzliche Nähe brachte die Kazuki vollkommen aus dem Konzept. Sie wusste genau, wie Kenji sich bewegt hatte. Sie war sich zumindest verdammt sicher, dass sie das wusste, doch sie stockte dabei, sich die richtigen Worte zurechtzulegen. Ihre Augen waren weit aufgerissen, Röte stieg ihr zu Gesicht. >> D-Das, also. Z-Zuerst von dort. Dann über, also mit einem Sprung nach hier. << Parallel zu der stammelnden Erklärung gestikulierte Saori etwas hektisch mit ihren Armen, deutete noch einmal auf Kenjis Bewegungsverlauf. >> Also, dann... von vorne, mit einem Sprung über mich, um dann von hinten... Also der Angriff danach wäre von hinten gekommen... hätte von hinten... von hinter mir stattgefunden. Als nächstes bist du, seid ihr rechts an mir vorbei... Ja... << Die Magierin wäre am liebsten im Erdboden versunken. Was war nur mit ihr los? Saori war geübt darin, vor sehr vielen Menschen zu sprechen, sich mit den wichtigsten Personen Fiores, gar Earthlands zu unterhalten und nun? Kenjis Handeln brachte sie vollkommen aus der Fassung. Sogar so sehr, dass sie das offensichtlichste vergaß zu erwähnen. Kenjis letzte Position. Er stand noch immer dort, sie konnte ihn sogar sehen, doch vergaß sie zu erwähnen, dass er sich zuletzt vor ihr befand. Saori schluckte, versuchte ihre plötzliche Nervosität in den Griff zu bekommen. Ihr Herz schlug viel zu schnell. Mit ihrer Rechten streifte sie sich kurz durchs Gesicht, um ein paar durch den Regen schwer gewordene Haarsträhnen wieder bei Seite zu schieben.
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Beitrag von Kenji Byakuya Fr März 20, 2015 8:04 pm

Schritt für Schritt ging das Training dem Ende entgegen, was auch daran lag, dass Saori ein ordentliches Tempo an den Tag legte, dabei aber nicht die Gründlichkeit und Sorgfalt vergas, in dem was sie tat. Nur so konnte man zügig vorankommen. Schließlich wollte sie auch nicht so lange brauchen, denn ihr Bruder war in Gefahr. Sie sah sich in der Situation, ihre Familie zu retten. Natürliche Instinkte eines Menschen, denen er nachgehen muss, mit allen Mitteln die ihm zur Verfügung stehen natürlich. Man würde sein Leben leichtfertig aufs Spiel setzen, für die Menschen die man liebte, auch wenn man selbst nicht so jemand war. Besondere Umstände erforderten besondere Maßnahmen. Kenji hätte das Gleiche getan, dessen war er sich bewusst, auch wenn er heute viel klüger und reifer war, als damals. Er war schon früh genug eher ein Mann, als ein Kind. Eine Kindheit hatte der Schwertkämpfer nicht. Auch wenn er sich innerlich wünschte, dass es anderes gewesen wäre. Es war zu spät um irgendwas zu ändern, in seiner Macht stand es außerdem leider Gottes auch nicht. Allerdings hatte er das Beste aus seinem Leben gemacht. Sagen dass es ihm schlecht ging, konnte er eigentlich nicht. Er hatte alles was man brauchte. Eine Unterkunft, eine Arbeit, genügend Geld und Izanami, die er mehr schätzte als alles andere auf dieser Welt. Sie ersetzte die Familie ein wenig, die er nicht mehr hatte. Wenn sie bei ihm in der Nähe war, konnte er sich wieder wie ein großer Bruder fühlen, der seine Sorgen vergaß, sich nur um seine Schwester kümmerte. Dieses Gefühl vermisste der General ab und zu. Immerhin war Izanami auch nicht jede Sekunde um ihn herum, sie wurde auch älter und lebte ihr eigenes Leben. Das respektierte Kenji natürlich, trotzdem machte er sich Sorgen. Zwar war er sich bewusst, dass Izanami sich auch gut wehren konnte, doch was war, wenn sie einem zu starken Gegner gegenüberstand? Sie wäre hilflos ausgeliefert. Davon fürchtete sich der General. Wenn er wieder eine Person verlor, ohne die Chance zu haben, sie davor zu bewahren. Wenn er sich eines geschworen hatte, dann war es die Tatsache, dass er nie wieder eine Person kampflos aufgeben würde, die ihm wichtig war. Auch wenn er selbst dafür über seine Grenzen gehen müsste, bis zum allerletzten. Das war der Grund, warum auch Saori die Chance bekommen sollte, ihre Familie zu retten, denn noch hatte sie die Möglichkeit alles zum positiven zu verändern. Es lag in ihrer Hand.

Nachdem Kenji fertig war, mit den simulierten Angriffen, sollte die Violetthaarige nur sagen, aus welchen Richtungen Kenji kam, zudem den Ablauf genau beschreiben. Zum Schluss blieb der General direkt vor ihr stehen, nur wenig von ihrem Gesicht entfernt. Damit wollte er nur sehen, welche Reaktion sie ihm gegenüber vornahm, er testete sich selbst, sie dazu. Es war ein aufregendes, komisches Gefühl, eine Aktion vorgenommen zu haben, bei einer Frau, aber nicht zu wissen, welches Resultat man erhalten konnte. Eigentlich dürfte Saori sich bedrängt fühlen, da er ihr so Nahe auf die Pelle rückte. Irgendwie hatte er aber das Gefühl, als wenn sie nicht so abgeneigt reagieren könnte. Er kam sich selbst komisch vor, dass er sowas tat, aber musste es nun mal wissen. Nun, sie öffnete ihre Augen. Ohne sich zu bewegen oder sonst etwas zu tun, blieb Kenji da stehen, blickte sie ganz ruhig an. Er achtete genau darauf, wie sie sich nun verhielt. Unsicherheit machte sich schnell in der jungen Dame breit, gefolgt von Röte in ihrem Gesicht. Kenji war etwas überrascht, was man seinem Gesicht natürlich nicht entnehmen konnte. Der General hörte sich von seiner Schülerin den angeblichen Ablauf an, den er vorgelegt hatte. Gespannt lauschten seine Ohren ihren Worten. Etwas stotternd und nervös sprach sie zu ihrem Meister. Das hatte also seine Position direkt vor ihr bewirkt? Interessant, sehr interessant. Sie machte einen Eindruck, als wenn sie sehr sicher war, keine Schwierigkeiten hatte, doch plötzlich sah das anders aus. Diese Entwicklung machte Kenji etwas Neugierig. Das bewirkte er also bei ihr, in dem er ihr Nahe kam? Zusammen mit dieser Röte auf ihren zarten Wangen. So wie sie den Ablauf schilderte, war es etwas schwammig, es fehlte sogar eine Position, und zwar die, die Kenji grade einnahm. Kenji nickte ein Paar Mal. Vorsichtig machte er ein paar Schritte nach hinten, blickte auf den Boden. „Gut. Du hast einen Fehler gemacht. Doch Fehler sind menschlich. Doch, nun zeige mir doch, wie schnell du einen Fehler wieder gut machen kannst, oder wie schwer du dafür bezahlen musst“ äußerte Kenji kalt und eindrucksvoll. Die Worte waren natürlich mit Absicht eher harsch und nicht allzu freundlich gewählt. Es sollte eine relativ reale Situation widerspiegeln. Auf einmal zog Kenji seine Klinge, blickte dabei direkt in das Gesicht von Saori. Mit der Aura, stieß er eine Druckwelle aus, die die Bäume zum Wackeln und die Wellen zum Schlagen brachte. In seinen Augen sah man kurz ein orangenes Leuchten. Senbonzakura wurde vom General auf die Kommandantin gerichtet. „Zeige mir, was du bei mir gelernt hast, und wie sehr du in der Lage bist, es auch zu verwenden“ ohne große weitere Worte, hob er das Schwert in die Luft. Atmete tief ein, hielt die Luft an. Beim Ausatmen, feuerte er eine Schnittstelle ab, die nicht zu unterschätzen war. Natürlich wollte er Saori nicht verletzen, doch dieser ernsthafte Test musste nun mal sein, ansonsten hatte sie nichts gelernt. „Erinnere dich an das Blatt und den Baumstamm“ rief er ihr als Tipp zu, während der Angriff weiter auf sie zuflog, nicht stoppte. Im Notfall musste Kenji eingreifen. Wenn sie unsicher wirkte, und nichts unternahm, schickte er wohl noch schnell eine andere Schnittwelle hinterher, um die erste zu neutralisieren, oder etwas in der Art. Er hoffte nur, dass es dazu erst gar nicht kommen musste. Am besten wäre es, wenn sie gleich das Richtige tat. Der General verharrte noch auf seiner Position, blickte nur zu seiner Schülerin rüber. Schwieg still und beobachtete. Das Finale war eingeläutet, danach gab es für die Violetthaarige nichts mehr zu tun, solange sie sich in diesem Kampf, als fähig bewies, hieß das. Sie musste erst zeigen, dass das Training auch was gebracht hatte und es nicht nur Kenjis Einbildung war. Daran zweifelte er allerdings noch nicht. Auch wenn Saori am Ende wegen ihres Meisters nervös schien, musste sie sich jetzt wieder voll konzentrieren, hatte auch genügend Abstand zum Schwarzhaarigen. Beste Voraussetzungen um sich zu beweisen, oder nicht?
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Beitrag von Saori Kazuki Sa März 21, 2015 9:51 am

Saori staunte nicht schlecht, als sie ihre Augen öffnete und der Schwarzhaarige unmittelbar vor ihr stand. So nahe kam sie ihm noch nie. So oft sie ihm auch schon in die Augen sah, aus dieser Nähe war es ein ganz anderes Gefühl für sie. Kein unangenehmes, aber dennoch brachte es die Magierin vollkommen aus dem Konzept. Im einen Moment noch ging sie in Gedanken durch, welche Bewegungen er wohl vollzog, im nächsten Moment war alles wie weggeblasen. Ihr Kopf war leer, sie fühlte sich aufgeschmissen, bloßgestellt. Dabei tat Kenji doch nichts weiter als dazustehen und sie anzuschauen. Es war nicht einmal eine besondere Art Blick. Er schaute völlig neutral drein. Das einzige, was Saori verstörte war diese Nähe. Sie wusste plötzlich nichts mehr, musste sich spontan völlig neu sortieren und machte aus diesem Grund auch den Fehler. Von ihrer deutlich nervösen Art, ihrem Gefuchtel und den brüchigen Sätzen mal ganz abgesehen. Langsam wurde es Saori wirklich klar. Sie mochte Kenji. Sie mochte seine mysteriöse Art. Er war so erwachsen, so reif, so geheimnisvoll und doch irgendwie liebenswert. Er verstand sie, konnte ihre Gedanken bezüglich ihres Bruders nachvollziehen. Nur aus diesem Grund brachte seine Handlung sie für den Moment um den Verstand. Jeder dahergelaufene Kerl hätte ordentlich etwas zu hören bekommen, wenn er sich der Magierin so aufdrängte. Bei Kenji verstummte sie. Natürlich wollte sie nicht einfach wortlos dastehen. Sie hatte ihre aufgetragene Aufgabe noch zu verrichten. Sie musste die Bewegungen bestimmen. Hektisch kramte die Magierin in ihrem Kopf, brachte alles so gut es noch ging zu Worten zusammen und löste die Aufgabe. Den Fehler verzieh Kenji ihr. Er war nicht einmal sonderlich erzürnt, schien weiterhin mit Saori zufrieden zu sein. Sie machte ihre Arbeit wohl gut. Jedenfalls gut genug für den Schwarzhaarigen. Seine nachfolgenden Worte verwirrten Saori jedoch etwas. Ihre Scham wurde bei Seite gespült. Kenji sprach so rau, so gefühlskalt. Noch bevor sie fragen konnte, was er meinte, was nun folgen würde, ging ein Ruck durch die Magierin. Sie wurde etwas nach hinten gedrückt, die gesamte Umgebung reagierte auf das, was von Kenji ausging. Die Kommandantin glaubte, ein kurzes Flackern in den Augen ihres Vorgesetzten ausgemacht zu haben und nicht mal einen Wimpernschlag später richtete sich schon seine Klinge auf sie. Saori stolperte nach hinten, ruderte dabei etwas mit den Armen um das Gleichgewicht zu halten. Ein überraschter Schrei entfuhr ihr. Kenji wollte sie auf die Probe stellen. Sie sollte zeigen, was sie von Kenji gelernt hatte. Es sah nach einem Kampf aus. All die  Gefühle, welche die Magierin grade erst in sich entdeckte, welche sie erforschte, mussten weichen. Verträumt und voller Gedanken würde sie klang- und sanglos untergehen. Die Magierin zog ihre Klinge, Meteora und nahm ihre Kampfhaltung ein. Sie war recht unvorbereitet, war überrascht von dem plötzlichen Einstieg in den Trainingskampf, doch es half nichts. Als Schwertkämpferin musste sie allzeit bereit sein ihre Fähigkeiten abzurufen. Saori versuchte sich zu fokussieren, während Kenji einen Angriff  vorbereitete. Was hatte er vor? Er sammelte sich und atmete tief ein. Als er wieder ausatmete, analysierte sie seine Bewegungen. ~ Schnittwelle! ~, raunte es durch den Kopf der Violetthaarigen. Doch was nun? Sie wusste, wie sie eine Schnittwelle erzeugte, sie abfeuerte, doch wie wehrte man eine ab? Das wurde ihr nicht gesagt. Sollte sie nun selbst eine erzeugen, um die Kenjis zu kontern? Allerdings war die Zeit knapp, sie hätte nur einen Versuch und die Technik des Schwarzhaarigen wirkte kraftvoll. Saori wusste gar nicht, ob sie in der Lage war eine ähnlich kraftvolle Welle zu erzeugen. Zum Glück ereilte sie der Hinweis ihres Lehrers. Blatt und Baumstamm. Kenji sprach den kräftigen Hieb an, wodurch sie selbst mit einem einfachen Stock einen Stamm teilen konnte. Es wurde eng. Die Kommandantin sah den schimmernden Klingenstreich gradewegs auf sich zu fliegen und er war nicht langsam. >> Okay. <<, murmelte sie konzentriert. Sie holte aus, nahm den Schwertarm nach hinten und wartete auf den richtigen Moment. >> Und… jetzt! << Saori schlug zu. Doch noch während sie dies tat, bemerkte sie erst, dass ihr Timing schlecht war. Sie überschätzte Kenjis Technik doch, was ihre Geschwindigkeit anging. Ihr Schlag war zu schnell und ein Abbremsen hätte wohl zur Folge, dass er deutlich an Kraft verlieren würde. Sie musste also improvisieren. Schnell brachte Saori ihren Schlag zu Ende. Damit war der Angriff allerdings nicht abgewendet. Anstatt nach dem Schlag abzubremsen beschleunigte Saori ihre Bewegung. Sie drehte sich um ihre Achse, nahm den Schwung aus der Drehung mit und legte einen weiteren, sogar noch effizienteren Schlag nach. Diesmal mit einem deutlich besseren Timing. Sie zerschlug die Schnittwelle, welche sich daraufhin in Luft auflöste. Die Kommandantin hielt inne, den Schwertarm noch immer erhoben, Meteora, die schwarze Meteorklinge weit von sich gestreckt. ~ Es hat funktioniert. ~ Eine Mischung aus Überraschung und Zufriedenheit machte sich in ihr breit. Doch darauf konnte sie sich nicht ausruhen. Der Trainingskampf hatte grade erst begonnen. Es würden noch eine Menge weitere Prüfungen auf sie warten. Es war eben das große Finale und Saori musste funktionieren. Sie musste ihre neu erworbenen Fähigkeiten präsentieren so gut sie konnte. Die junge Frau war aufgeregt. Irgendwie war sie nun voller Vorfreude. Sie konnte sich zeigen. Es waren nicht mehr einzelne Aufgaben, Prüfungen. Es war ein richtiger Kampf, mehr oder weniger. So seltsam es für Außenstehende auch aussehen und klingen mochte, Saori freute sich über ordentliche Kämpfe. Es freute sie, gefordert zu werden. Sie wurde nahezu euphorisch, ihr Körper schüttete Adrenalin aus. Saoris Pose hielt nicht lange an. Sie war bereit, es konnte weiter gehen. Die Schwertkämpferin fokussierte sich erneut, in Erwartung einer weiteren Schnittwelle, oder aber eines anderen Angriffes, einer anderen Anweisung. Sie wollte sich beweisen, Kenji zeigen, dass sie sein Training honorierte.
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Beitrag von Kenji Byakuya Mi März 25, 2015 3:20 pm

Das Training hatte fast sein Ende gefunden, alles was Kenji ihr so lehren konnte, hatte sie nun vernommen. Ob es die Sache mit dem Blatt war, der Baumstamm, die Schnittstelle und die geschlossenen Augen, sie hatte alles gut gemeistert, verinnerlicht. Die Grundkenntnisse waren ihr gegeben, nun musste sie selbst dafür sorgen, es zu erweitern. Nur so war sie in der Lage, eine Meisterin der Klinge werden zu können. Um sich jedoch noch einmal zu versichern, wie gut die Violetthaarige doch alles verstanden hatte, was Kenji sagte, musste er sie prüfen. Das ging am besten, natürlich doch, in einem Kampf. Fast komplett aus dem Nichts, direkt nachdem sie die letzte Übung absolviert hatte, legte Kenji los. Sie wirkte noch verunsichert, von der Aktion die er zuvor durchzog, sich ihr so einfach näherte. Trotzdem musste sie in der Lage sein, ihre Einstellung sofort umzustellen, von jetzt auf gleich. Er ging ein paar Schritte zurück, zog die Klinge, eröffnete die Probe mit einem eindrucksvollen Trick der Aura, gefolgt von einer Schnittwelle, die er auf sie schoss. An ihr war es, sie abzublocken. Würde sie es schaffen? Kenji glaubte daran.

Gespannt aber auch ruhig blickte der General seinem Angriff hinterher, welcher weiter auf Saori zuflog. Sie war bereit, das erkannte man an ihrer Haltung und dem Gesichtsausdruck. Entschlossen diese Schnittwelle abzuwehren. Sie musste es einfach schaffen, eine andere Wahl hatte sie nicht. Sie setzte zum ersten Schlag an, wartete ab bis der Angriff in guter Reichweite zu ihr war. So schlug sie zu, realisierte aber schnell, dass das nicht genug sein würde. Mit einer gekonnten Drehung, balancierte sie es aus, schaffte es dann doch noch, mit etwas Mühe den Angriff ins Nichts zu befördern. Es war also geglückt, das erfreute Kenji irgendwie, auch wenn sie mitten in einem Kampf steckten. "Nicht schlecht, das war es aber noch nicht" meinte der Byakuya zu ihr, richtete Senbonzakura erneut in die Richtung seiner Schülerin. Der Regen ließ nicht nach, war aber auch noch nicht all zu stark. Man konnte zumindest noch alles vernünftig erkennen, ohne dass permanent Regentropfen die Sicht versperrten oder sie zumindest behinderten. Kenjis Haare waren leicht nass geworden, lagen aber noch recht  gut, fielen ihm nicht ins Gesicht. Mit einem beachtlichen Tempo spurtete er auf sie zu, kreuzte nur für den Bruchteil einer Sekunde die Klingen mit ihr. Es war fast so, als wenn sie sich nur streiften. Er raste einfach vorbei, befand sich hinter ihr, in dem kleinen Waldstück. Der Regen prasselte weiter auf das Laub der Bäume. Dort nun, im begrenzten Terrain, wollte er den Kampf fortführen, mit ein paar Baumstämmen als Hindernissen. Kenji lief auf und ab, schlug mit seiner Klinge leicht gegen die Stämme, blickte herausfordernd zu Saori hin. "Zeig mir was du kannst, greif mich an, Saori. Sonst wirst du nichts ausrichten können" äußerte er kühl zu ihr, ging in eine eher defensiv gerichtete Haltung über. Seine kalten Augen behielten ihre Bewegungen im Blick, fokussierten sie, jeden Mucks den sie machte, nahm er auf. Diesmal war sie am Zug, konnte zeigen mit welcher Taktik sie ihren Meister attackieren würde, den defensiven Part übernahm diesmal er selbst.
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Beitrag von Saori Kazuki Do März 26, 2015 1:34 am

Mit dem was Kenji tat und vor allem der Art und Weise, wie er es tat, hatte Saori in der Tat nicht gerechnet. Seine schamlose Annäherung, die sie vollkommen aus der Fassung brachte, gefolgt von einem spontanen Überraschungsangriff. Sicher war sie nicht darauf vorbereitet. Welchen Grund hatte sie denn auch dazu? Sie wägte sich bei dem General in Sicherheit, befand sich darum nicht in Alarmbereitschaft. Nur zu gut, dass er seinen Angriff nicht voll durchzog und straight auf sie los ging, sonst hätte er sie wohl gleich damit auf die Bretter geschickt. Durch die Bewegungen, die Aktionen die er vollzog, hatte Saori eine gewisse, wenn auch kurze Vorbereitungszeit. Noch während des nach hinten Stolperns zog sie ihre Klinge, machte sich bereit den ersten Angriff abzuwehren, was dann auch geschah. Sicher, perfekt sah anders aus, doch sie schaffte es. Die Schnittwelle Kenjis war gebrochen, durch einen fokussierten Hieb neutralisiert. Sicher konnte sie sich nicht darauf ausruhen, das war der Schwertkämpferin durchaus klar. Allerdings sorgte dieses kleine Erfolgserlebnis für Euphorie. Saori durfte nun am eigenen Leib erleben, wozu ihre Übungen nützlich waren. Sie durfte sich nun an die Praxis wagen, hatte die Theorie hinter sich gebracht. Das was sie zuvor lernte, musste sie nun anwenden und das Training schien tatsächlich gefruchtet zu haben. Auch Kenji sprach ihr zu, lobte sie für ihr erstes Manöver. Kurz schaute die Schwertkämpferin ihn mit großen Augen an, freute sich über seine Worte, ehe sie sich gleich darauf wieder konzentrierte. Auch er sagte noch einmal, was ihr ohnehin bewusst war. Es war noch nicht alles, der Kampf würde weiter gehen. Dass der Regen langsam nachließ, war nur ein kleiner Randeffekt. Nach einer wirklich sehr kurzen Pause, ging der General wieder auf sie los. Es war ein einfacher Hieb, Anfängerkurs, Stunde eins, sozusagen. Saori blockte ihn leicht ab, bemerkte jedoch sogleich, dass es in dieser Situation ohnehin nicht in seinem Interesse lag, sie frontal anzugreifen. Er huschte eher an ihr vorbei, wechselte den Ort des Geschehens und lief etwas in Richtung Wald. Dass er dabei auf seinem Weg die Bäume streifte, nahm Saori zwar wahr, doch erkannte sie keinen näheren Sinn dahinter. In einer abwartenden Haltung forderte Kenji seine Schülerin dann zu handeln. Sie sei am Zuge, solle angreifen. Ein, von Überzeugung strotzendes >> Gut! << ertönte aus ihrer Kehle.  Natürlich ließ Saori sich nicht zwei mal bitten, setzte sogleich zum Spurt ein und rannte auf ihn zu. Grade als sie am Rande des Waldstückes angekommen war, nahm sie plötzlich ein leises, jedoch markantes Knacken wahr. Die Violetthaarige wurde hellhörig, schaute im Lauf zur Seite und sah plötzlich, wie die Bäume, welche Kenji streifte, zu wanken begannen. Zunächst langsam, dann jedoch immer schneller kippten sie zur Seite, fielen gen Boden. Saori bremste sogleich, schlitterte noch ein paar Zentimeter auf dem feuchten Gras, kam jedoch recht schnell zum erstehen. Zwischen zwei Bäumen, die kurz darauf mit lautem Getöse zu Boden krachten, blieb sie stehen. Noch bevor der Baum hinter ihr den Boden berührte, machte die Magierin plötzlich einen Satz zurück. Sie sprang rückwärts zum Baum, stieß sich von ihm an und machte damit einen weiteren Sprung über den Baum vor ihr, welcher nun schon auf der Erde auftraf. Dadurch versprach sich die Magierin wieder etwas Geschwindigkeit für ihren Angriff. In der Luft, holte sie bereits aus, obwohl Kenji noch ein gutes Stück entfernt war. Ihr Ziel war es jedoch nicht ihn mit dem Hieb zu treffen, nicht direkt. Sie war es nämlich nun, die eine Schnittwelle erzeugte. Zu diesem Zweck riss sie Meteora, ihre Klinge von unten, quer nach oben. Das war allerdings noch nicht alles, was Saori vorhatte. Das Schwert nach oben und auch wieder etwas zurück gezogen, lief sie ihrer Attacke hinterher. Sie holte quasi mit dem ersten Streich aus, um gleich den zweiten folgen zu lassen. Bei Kenji angekommen, kurz nach ihrer Schnittwelle, schlug sie zu. Dabei achtete sie noch darauf, dass ihr Angriff ebenso ungefährlich war, wie der von Kenji zuvor. Auch wenn sie sich den Fähigkeiten des Generals bewusst war, wusste, dass er ein herausragender Schwertkämpfer war, war dies noch immer ein Trainingskampf. Saori war vorsichtig, denn um direkte Treffer ging es nicht. Soweit sie die Situation einschätzte, ging es um die Techniken, die ihr durch die Lektionen gelehrt wurden.
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Beitrag von Kenji Byakuya Di März 31, 2015 3:32 pm

Weiter ging der kleine Kampf zwischen Meister und Schüler. Nachdem Kenji sie in ihrer Defensive testete, mit der Schnittwelle auf die Probe stellte, wechselte er das Ganze ein wenig, suchte den direkten Weg in den kleinen Wald, angrenzten an das Ufer des Sees. Dabei streifte er Saoris Klinge nur kurz, schlug ein paar Bäume leicht an. Mit gespanntem Blick auf die Violetthaarige gerichtet, stand er nun da, Senbonzakura fest in seinen Händen, bereit für jede Aktion die aus ihrem Schaffen entstehen könnte. Sie war nun dazu gezwungen, in die Offensive zu gehen, da Kenji keinen Angriff mehr startete, sich zurückzog und abwartete, vielleicht sogar kontern wollte. Das Hindernis welches er seiner Gegnerin gestellt hatte, würde sich auch gleich noch bemerkbar machen. Der kühle Blick lag in seinem Gesicht, er machte nicht einen einzigen Mucks. 
 
Nun, Saori wusste natürlich nicht, was gleich passieren würde, deshalb suchte sie auch  wieder den Zweikampf. Allerdings noch bevor sie den Wald überhaupt betreten konnte, ertönte ein Knacken. Die Bäume die Kenji vorher nur leicht berührt hatte, begannen einfach zu fallen, das hatte man der Schärfe von Senbonzakura zu verdanken. Agil und reflexartig entglitt sie den umkippenden Stämmen, befand sich in der Luft, als sie es plötzlich war, die eine Schnittwelle auf ihren Meister abfeuerte, dabei blieb es aber nicht. Natürlich erkannte Kenji schnell, dass dieser Angriff auf ihn zukam, doch Saori gleich hinterher, so schien es zumindest. Wenn der Byakuya versuchen würde, ihren Angriff mit der Klinge direkt zu parieren, dann würde er Schwierigkeiten mit Saori selbst bekommen, die mit ihrer Klinge auf ihn zuflog. Es musste eine andere Strategie her. Erneut hob der Schwarzhaarige seine eigene Klinge, feuerte schnell improvisiert ebenfalls eine Schnittstelle ab, die mit der anderen aufeinander traf, beide lösten sich dann im Flug auf. Mit der Klinge stemmte er dann gegen den Angriff von seiner Schülerin, konnte sie abfangen, drückte sie so weg, dass sie ein paar Meter nach hinten rutschte.
 

Er schwang die Klinge ein paar Mal demonstrativ in der Luft, fixierte und fokussierte Saori genau. Um sie herum lagen ein paar zerstörte Baumstämme, die Regentropfen kamen vereinzelt durch die Laubdecke hindurch. Was würde nun folgen? Vielleicht ein kleiner direkter Schlagabtausch der Klingen, oder doch etwas Kniffliges und umso Forderndes für Kenjis Schülerin. Noch überlegte er, keiner wollte den ersten Schritt in Richtung Offensive machen. Würde Kenji nochmal den Schritt machen, ihr einen Latz vor den Kopf zu verpassen? Entfernt hörte man ein paar Vögel zwitschern, auch der Regen hinterließ eine sanfte Geräuschkulisse. Der General ließ sich davon natürlich nicht ablenken, das wäre doch zu einfach und zu naiv von ihm gewesen. Nicht mal für eine einzige Sekunde ließ er sie aus den Augen, musste stets darauf achten, welcher ihr nächster Zug sein könnte um ihm effektiv entgegenwirken zu können. Diesmal war es jedoch erneut, der die Offensive startete. Mit einem Mal, war er wahrlich schwer zu erkennen, da er ein enormes Sprinttempo aufwies. Eigentlich rannte er mehr oder minder im Kreis, drehte ein paar Runden, blieb an einigen Plätzen kurz stehen um Saori zu verwirren oder aus der Fassung zu bringen. Ab und zu kreuzte er die Richtungen einfach, streifte mit Senbonzakura die Klinge von Meteora, sodass ein kurzes Klirren und ein minimaler Druck auftraten. Jedoch konnte man ihn so einfach nicht erfassen, hier wurde das Auge wirklich schwer beansprucht, dafür konnte man ihn hören, wenn man sich genau konzentrierte. Darauf baute Kenji. Sie sollte ihn hören, sie sollte davon Abstand nehmen, auch in einer gefährlichen Situation weiterhin auf ihre Augen zu vertrauen, obwohl sie ihr in dem Fall nicht wirklich helfen konnten. Natürlich würde sie ihn erkennen können, dann spekulieren wo er hingeht, aber auf Dauer wäre das sehr anstrengend und eine hohe Nebenbelastung. Warum also nicht einfach mit den Ohren arbeiten? Eben genau so, wie sie vor einigen Momenten erst geübt hatten, wo sie eigentlich sicher schien, es zu beherrschen. Doch wie sah es in einem Gefecht aus? War sie in  der Lage alles weiterhin umzusetzen? Kenji forderte sie natürlich, das musste ja auch sein, ansonsten war alles umsonst. Wenn sie diesen Test relativ gut überstand, war sie auch bereit für alles was noch auf sie zukommen würde, soweit sie jedenfalls weiter an sich arbeitete. Immerhin war das nur
Grundlagenerarbeitung die ihr aber definitiv half. Plötzlich wurde der Regen stärker, der Wind stürmischer, die Bäume wackelten leicht, schwankten umher. Das störte Kenji jedoch nicht, vielleicht machte es das sogar noch etwas interessanter und spannender, wenn sie nebenbei noch mit den Launen der Natur umgehen musste. Letzten Endes beendete Kenji seinen Sturmlauf fast, indem er nun von hinten mit der Klinge nach vorne angerauscht kam, kurz bevor er ankam, vollführte er eine Drehung, schlug mit Schwung frontal zu.
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Beitrag von Saori Kazuki Fr Apr 10, 2015 3:45 pm

Der Ansturm in den Wald hinein hätte wirklich gefährlich werden können, hätte Saoris Ohr das Knacken und Knarzen der Bäume nicht registriert. Aufmerksam beobachtete sie die Bewegungen der Stämme, welche sich zunächst langsam, dann immer schneller in ihre Richtung bewegten und letztendlich unter lautem Krach und bebendem Boden auf die Erde trafen. Die Bahn eines der Bäume berechnend, sprang Saori auf diesen zu, stieß sich von ihm ab um erneut Schwung und Geschwindigkeit aufzunehmen, welche sie verlor, da sie nicht erschlagen werden wollte. Noch in der Luft schleuderte Saori dann eine Schnittwelle auf Kenji, der ihren Angriff bereits erwartete. Er konterte diesen Angriff, indem er ebenfalls eine Schnittwelle erzeugte, sodass sich beide trafen und gegenseitig neutralisierten. Damit war das Manöver der Galaxymagierin natürlich noch nicht vorbei, denn sie warf sich selbst ebenfalls auf den Schwarzhaarigen. Ihren Schwertschlag blockte der Magier ab, stieß Saori dadurch ein paar Meter zurück. Saori landete und bremste auf dem feuchten Waldboden nur langsam ab, bis sie letztendlich zum stehen kam. Sogleich nahm sie eine abwartende Kampfhaltung an, sah zu, wie Kenji sein Schwert schwang. Mit ernstem Blick fokussierte sie das Gesicht des Generals, erhoffte sich so die kleinste Reaktion des Magiers zu erkennen, deuten zu können und damit einen Angriff frühzeitig zu erkennen. Doch Saori vermochte es nicht, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Mit einem Mal, ohne das geringste Zucken in Kenjis Gesicht, befand er sich in mitten seiner Bewegungen. Von jetzt auf gleich beschleunigte er, sodass nur noch seine Silhouette zu erkennen war. Er drehte seine Kreise um die Magierin, welche sich zunächst etwas umschaute. Ihr Blick wanderte von links nach rechts, zurück und dann noch einmal nach hinten. Immer wieder stoppte Kenji, setzte seinen Lauf jedoch sofort wieder fort. Hin und wieder ertönte ein Klirren und die Klinge in ihrer Hand wurde leicht zurückgestoßen. Kenji stieß sie immer wieder leicht an, sorgte für leichte Rückstöße. Es war soweit, mit ihren Augen konnte Saori nichts gegen einen solchen Kampfstil ausrichten. Ehe sie sehen würde, wann und wie ihr Feind auf sie zukommen würde, wäre sie bereits getroffen und verwundet. Die Violetthaarige schloss die Augen. Die kleinen „Angriffe“ wehrte sie nicht ab. Sie ließ sich eher etwas drücken, fing jeden kleinen Stoß ab wie ein Blatt, dass sich im Wind bog. Nun musste sie erneut die Störgeräusche ausblenden. Den Regen, der zunächst gleichmäßig, im nächsten Moment jedoch mal intensiver oder schwächer gen Boden fiel und in Pfützen für Plätschern sorgte. Der Wind drehte auf, drückte Saoris Haar mit einem stummen Schrei zur Seite, wehten ihr Haarsträhnen ins Gesicht, doch davon wollte sie sich nicht ablenken lassen. Sehen wollte Saori ja ohnehin nicht, sie wollte hören. Natürlich wollte nicht einfach so planlos in die Gegend „hineinhören“. Es waren spezielle Geräusche, die wichtig für die Schwertkämpferin waren. Genauer gesagt die, die Kenji erzeugte. Die, mit denen er Aufschluss über seinen genauen Aufenthaltsort preisgab. Schritte, die Töne seines Gewandes, welches in der Luft flatterte, das Klirren der Klingen, wenn er wieder an ihr vorbeihuschte. Das Knarzen der Bäume, das Rascheln der Blätter, die im Wind tanzten, auch das Rauschen des Wasserfalls, der seine Wassermassen in den See warf drang noch bis in den Wald hinein. All diese Geräusche musste Saori ausblenden, sie ignorieren, überhören. Nur dann hatte sie die Chance einen Angriff hervor zusehen, ehe er ausgeführt wurde. Grade die Tatsache, dass das Wetter etwas stürmischer wurde, bereitete ihr dabei ein paar Probleme. Saori kniff ihre Augen enger zusammen, versuchte sich durch das Gewühl der Schallwellen zu schieben, Kenji zu visualisieren. Links, rechts, direkt vor ihr, wieder links. Er war schnell, schwer auszumachen. Plötzlich bemerkte sie etwas. Der Schwarzhaarige hielt an, hinter ihr! Seine Kreisbewegungen stoppten, er bewegte sich auf sie zu. Ob es nur eine weitere Finte war, oder aber der finale Streich dieser Übung, sie musste reagieren. Eilig drehte sich Saori, öffnete ihre Augen und sah wie sich Kenji von einer Stichbewegung in einen Schwerthieb hinein drehte. In letzter Sekunde bewegte sie ihre Körpermitte nach hinten, wich so dem Schlag aus. Dann erhoffte sie sich die Chance zum Gegenschlag. Da Kenji zuschlug, an ihr vorbei, glaubte Saori eine Lücke in seiner Deckung zu erspähen. Sie brachte sich wieder in eine stabile Stellung und versuchte ihm einen Schlag mit dem Griff ihrer Waffe zu versetzen. Dabei zielte sie auf die Seite des Magiers, die entgegengesetzt zu seiner Schwertklinge lag. Zeit dafür, sich über die ohne ihre Sehkraft gelungene Abwehr des Angriffs zu freuen, hatte sie nicht. In diesem Kampf ging es, wie in einem realen, Schlag auf Schlag. Ihr Puls raste, Adrenalin pumpte sich in ihre Venen und trieb sie so zu Höchstleistung.
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Beitrag von Kenji Byakuya Mo Apr 27, 2015 5:09 pm

Meister gegen Schüler. Das absolute Klischee traf wiedereinmal vollkommen zu. Hier war es allerdings nicht abzuwenden. Schließlich trainierte Kenji Saori für einen mehr als wichtigen Zweck, aus ihrer Sicht zumindest. Familie, darum ging es. Ein Thema das Kenji sehr zu schätzen wusste, innerhalb seiner kalten und abweisenden Hülle. Der Kern war rein, gutherzig, warm und freundlich. Allerdings musste man diesen erstmal wieder zum Vorschein bringen. Leichter gesagt als getan, das stand fest. Irgendwann würde der Tag schon kommen, an dem Kenji reinen Gewissens lächeln konnte, aus einem Grund der ihm wirklich viel bedeutete. Dieser Moment und die Person die dann damit zusammenhing, lagen gar nicht in all zu weiter Ferne. Natürlich konnte Kenji das nicht wissen, wie auch? Deshalb war er so wie immer. Im Moment hatte er eh keinen Kopf für etwas anderes, denn er steckte mitten in einem Kampf gegen Saori. Da musste er schließlich aufpassen, ihr ein Vorbild sein, zeigen dass er der Meister war, auch mit der Klinge umgehen konnte anstatt nur zu bluffen. 

Mittlerweile befanden sich die beiden im kleinen Wald, fast direkt angrenzend an das Ufer vor dem See des Wasserfalls. Eine kleine Idylle die perfekt dafür geschaffen war, in aller Ruhe zu trainieren, auch wenn ihnen das Wetter grade einen Strich durch die Rechnung machte. Oder etwa nicht? Vielleicht ließ sich der strömende Regen sogar ganz gut nutzen. Den General störte es nicht wirklich, dass kleine Wassertropfen auf sein Haupt prasselten, ihm die Sicht erschwerten. Kenji versuchte der Violetthaarige auch schon beizubringen, dass man in einem solchen Kampf sich nicht auf die Augen verlassen konnte, daher brauchte er nur nach dem Gehör und seinen Sinnen zu kämpfen, seinem Instinkt. Daher war es egal, ob es regnete und er einiges schwerer erkennen konnte. Sein letzter Angriff war recht trickreich gewesen. Er täuschte einen Sturmlauf frontal an. Bevor er den Angriff doch ausführte, führte er eine Drehung aus und schlug mit der Schwungkraft vollends zu, nachdem er sie zuvor mit schnellen, undurchsichtigen Bewegungen aus dem Konzept bringen wollte. Dennoch durfte der Schwarzhaarige nicht unvorsichtig sein, niemals auf die Idee kommen, sie zu unterschätzen. Generell kämpfte der Byakuya nicht gerne gegen Frauen, aber hier war es zu einem guten Zweck. Plötzlich bemerkte er, wie sich Saori dem Angriff entzog, sich wich knapp aus, ließ Kenjis Schlag ins Leere wandern. Sofort musste er selbst reagieren, um keinen fatalen Gegentreffer zu kassieren. Seine Schnelligkeit war dabei ein Vorteil. 

Wie erwartet, versuchte Saori Kenji zu erwischen. Sie setzte dabei auf den Griff ihres Schwertes, holte aus um ihm einen gezielten Hieb zu verpassen. Dabei hatte sie wohl kaum damit gerechnet, dass Kenji selbst noch die Möglichkeit hatte, die Aktion zu seinen Gunsten zu wenden. Er erahnte ihre Attacke, musste sich schnell zu ihr wenden, um einen Treffer in die Seite zu vermeiden. Er kam mit ordentlich Wucht und Stärke, so musste er versuchen, es taktisch und schnell auszuhebeln, ansonsten würde er es nicht direkt und sicher aufhalten können. Mit großer Vorsicht und einer schnellen Bewegung, ergriff er ihr Handgelenk, packte es fest, bremste so die Wucht ihres Schlages ab. "Du warst unaufmerksam" meinte er kühl zu ihr, drückte sie von sich, um direkt zu einem Gegenschlag ausholen zu können. "Ein Fehler kann dich dein Leben kosten" rief er noch, bevor er mit Senbonzakura gegen ihr Schwert schlug und bis zum Schlagschutz nach unten entlang fuhr. Dort verkeilte er die Klingen und schaffte es somit, Saori das Schwert kurzerhand zu entreißen. Durch den Schwung, flog es direkt ein paar Meter weg, war so scharf, dass Meteora bis zum Anschlag in einem Baumstamm hängen blieb.

Nun stand Kenji dort, mit seiner Klinge in der Hand. Es war still, der Regen fiel noch immer vom Himmel, der Wind zischte schnell durch die Baumkronen. Ein Wetter, bei dem man sich ganz leicht erkälten konnte, doch das war vollkommen irrelevant. Es zählte nur der Augenblick und zwar der, dass der Kampf nun so gut wie beendet war. Kenji hatte den Moment genutzt um sie überraschenderweise zu entwaffnen. Mit Sicherheit ein Ereignis was ihr zu denken geben würde. In einer wahren Auseinandersetzung hätte ihr das, ihr eigenes Leben gekostet, wenn sie nicht noch irgendwelche Tricks auf die Schnelle parat hatte. Jedenfalls, war es das erstmal. Der kühle Blick des Generals streckte sich dem Himmel entgegen.
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Beitrag von Saori Kazuki Di Jun 16, 2015 4:38 pm

Tag X rückte immer näher. Saori befand sich nun kurz vor Abschluss des Trainings, nachdem es an der Zeit war sich ihrem Bruder in den Weg zu stellen. Die Vorbereitungen dafür waren fast abgeschlossen. Die Trainingseinheit unter Kenjis Führung würde ihr nicht nur eine Verbesserung ihrer Fähigkeiten verschaffen, sondern noch einen weiteren Vorteil mit sich bringen, einen psychischen. Sie würde vollgetankt mit Motivation an die Tat schreiten, mit stolzer Brust und voller Tatendrang. Doch zuerst musste sie noch die letzte Lektion, wenn sie denn eine war, hinter sich bringen. Zu diesem Anlass duellierte sich die Kazuki mit dem General. Ein Schwertkampf. Dabei kitzelte der Schwarzhaarige ihr die Erkenntnisse der vergangenen Lektionen heraus, das zeichnete sich ab. So wie der Kampf jedenfalls verlief, kam Saori ganz gut mit. Sie war ja bereits vor Beginn des Trainings des Schwertkampfes mächtig, doch man konnte wohl mit Recht sagen, dass niemand je auslernte, auch im Umgang mit dem Schwerte nicht. Demnach konnte es also nicht schaden sich von einem offensichtlich besseren Kämpfer unter die Fittiche nehmen zu lassen. Saori merkte auch schnell, dass ihr die pure Praxis am meisten Spaß machte. Sich einfach nicht mit Theorien und Übungen herum quälen und die Fähigkeiten durch direkte Verwendung ausbauen, das lag ihr.


Das Wetter war Saori egal. Ob gleißendes Sonnenlicht vom Himmel herab schien, oder aber unzählige Meter dicke Wolkendecken den Himmel verdunkelten, Blitze warfen und schwere Regentropfen gen Boden schickten. All das durfte keinen Einfluss auf die Konzentration eines Schwertkämpfers nehmen, auch wenn es unvermeidbar war, dass die verschiedenen Wettereinflüsse den Kampf direkt beeinträchtigten. Ganz so schwerwiegend war das Wetter in diesem Kampf nicht. Es war kein riesiges Unwetter, lediglich ein schwererer Regen. Schwer genug allerdings, um den Untergrund zu verändern, ihn rutschiger zu gestalten. Es war also nun eine gewisse Leichtfüßigkeit gefragt. Körperkontrolle. Man musste sich vorsichtig genug verhalten, um nicht wegzurutschen, denn ein solcher Fehltritt konnte, nein sollte sogar den Kampf sofort beenden und entscheiden. Kenji besaß eine ausreichende Körperkontrolle für ein solches Regenszenario. Er bewegte sich trotz des Wetters noch sehr schnell, setzte weiter Finten an um Saori aus dem Konzept zu bringen. Sein letzter Versuch scheiterte jedoch. Die Violetthaarige durchschaute sein Manöver und durchkreuzte es, ja fand sogar etwas Freiraum um einen direkten Gegenschlag versuchen zu können. Sie nutzte den Griff Meteoras, um, nachdem sie Kenjis Hieb ausgewichen war, selbst einen anzusetzen. Dabei entging ihr jedoch, dass der General doch nicht so ungeschützt war, wie sie vermutete. Er nutzte seine freie Hand um ihren Schlag sofort abzubremsen. Dazu musste er lediglich nach ihrem Handgelenk greifen. Saori hob erschrocken ihre Augenbrauen, als Kenji zu ihr sprach. Kurz darauf spürte sie bereits, wie er sie wegdrückte und sah, wie er erneut zum Schlag ausholte. Eigentlich war der Kazuki ihr Schwert viel zu wertvoll, um es zum Abblocken von Attacken zu verwenden, doch es gab eben spontane, schnell ablaufende Situationen, in denen es nicht vermieden werden konnte. Nicht immer schaffte sie es Hieben auszuweichen, so auch diesmal. Grade so hievte Saori ihre Klinge nach oben, nachdem sie sich von dem Schubser erholt und in der Matsche wieder einen stabilen Stand gefunden hatte. Das magische Schwert des Generals glitt die Klinge Meteoras entlang. Der Griffschutz ihrer Waffe verhinderte, dass ihrer Hand Schaden zugefügt wurde. Mit einem geschickten Manöver entriss Kenji ihr die Schwarze Klinge. Ein Unding. Das hätte Saori nicht passieren dürfen, einfach so seine Waffe zu verlieren war fatal.Ungläubig schaute sie ihr hinterher.
Durch den Ruck, mit dem der Schwarzhaarige ihr das Schwert entzog, wurde sie noch ein Stück in seine Richtung mitgezogen, ehe sie ihre Waffe aus der Hand gleiten ließ.
Mit Mühe und Not, sowie Kenji als unfreiwillige Stütze, schaffte Saori es auf den Beinen zu bleiben. Sie hielt sich reflexartig an seinem Shikaikoushou fest, hielt sich so oben. Sie fiel also in Kenji herein. Plötzlich änderte sich die Wahrnehmung der Kazuki etwas. Einflüsse, die sie zuvor vollkommen ausblendete kehrten zurück. Das rauschen des Wasserfalls, der Wind, der durch die Bäume pfiff und sie zum tanzen brachte. Der Regen, der ebenfalls ein Rauschen zur Kulisse beitrug und unaufhörlich in die immer größer werdenden Pfützen plätscherte.
Saori schaute auf. Ihr Blick traf auf die nachdenkliche Miene ihres Vorgesetzten. Ihr wurde warm. Trotz des kalten, bitteren Wetters wurde ihr plötzlich immer wärmer. Die Nähe zu Kenji beeinflusste sie und das wusste sie auch. Obwohl sie dies die vergangenen Tage immer und immer wieder hinterfragte.
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Beitrag von Kenji Byakuya Fr Jun 19, 2015 1:57 am

Es war das große Finale, zumindest konnte man das so sehen. Ein Kampf in dem Kenji alles von seiner Schülerin abverlangte. Sie musste sich beweisen, einfach zeigen dass sie etwas gelernt hatte. Auch wenn es einen eher überraschenden Einstieg in diese Prüfung gab, musste sie auf alles gefasst sein, denn der General versuchte die Situation möglichst ernst und glaubhaft zu gestalten, als wenn sie ihre Klinge um ihr Leben schwingen musste. Kenji war natürlich in der Lage mit diesem Zustand umzugehen, schließlich hatte er ihn selbst instruiert. Ein Meister des Schwertkampf war fähig in jedem Augenblick passende Antworten in Form seiner Klinge zu geben. Das musste er auch, ansonsten könnte es in jedem Moment zu spät sein, jeder Moment konnte der letzte gewesen sein. Saori war schon weit fortgeschritten, sie war sich den Gefahren und Verpflichtungen wohl auch bewusst, doch man konnte nie ausgelernt haben. Da sie den Byakuya bat, ihr zu helfen, bekam sie das volle Programm, ganz oder gar nicht. Saori sollte nach diesem Training in der Lage sein, ihre Klinge etwas besser zu kennen und zu benutzen, dieses Wissen ließ sich mit der Zeit durch eigenes Aufarbeiten noch erweitern. Dieses Mal war es nur ein Test, doch wenn sie ihrem Bruder gegenüberstand, war es bitterer Ernst.

So verlief der Kampf also vorerst noch relativ ausgeglichen, beide hatten gute Momente, konnten denen des jeweils anderen zum Teil entgehen. Oftmals prasselte das Stahl der Schwerter aufeinander, erzeugte einen unverkennbaren Klang. Das Wetter kam ihnen in die Quere, spielte verrückt. Immer wieder rasten die Regentropfen auf sie hinunter, zersprangen als sie auftrafen. Sie blockierten zum Teil das Sichtfeld, sorgten für ein komisches Gefühl, es war kühl auf der Haut, irgendwie fühlte man sich in der Kleidung unwohl. Davon durfte sich in diesem Augenblick allerdings keiner der beiden ablenken lassen. Schlag auf Schlag ging es weiter, bis der Schwarzhaarige seine Partnerin in eine knifflige Situation brachte, sie rechnete definitiv nicht damit. Aus diesem Grund war es dem General möglich, ihr die Klinge aus ihren Händen zu entreißen, sie einfach ohne eine Waffe, ihrem Gegner ausgeliefert stehen zu lassen. In einem richtigen Kampf, war das der sichere Tod. Da das eine Übung war, musste Saori einfach nur mit ein wenig Demut leben und dem Gefühl, dass das wohl einer ihrer fatalsten Fehler sein könnte. Besser ihn jetzt gemacht zu haben, als dann wenn es ernst wird. Jedoch verlor die Kommandantin bei dieser Aktion ihren Halt, war kurz davor umzufallen, doch rettete sich in dem sie dem Byakuya quasi direkt in die Arme fiel, sich in seinem Kleidungsstück vergriff. Es herrschte Stille, man konnte sich gegenseitig fast atmen hören, während der Regen noch Laute von sich gab. Etwas verwirrt und hilflos stand er da, fing Saori ab in dem er instinktiv die Hände um sie schlang, ihr halt gab. Was sollte er jetzt tun? Was war das für eine Situation. Er schluckte kurz unbemerkt. Sein kalter und nichtssagender Blick traf die Augen seiner Schülerin, hielt sich daran gefangen. Sein Kopf war im Moment nicht zu gebrauchen, er hatte keine Lösung hierfür parat. Da offenbarte sich wohl eine neue Schwäche des Generals. Irgendwie gab sie ihm im Moment ein Gefühl, das er bereits in Ansätzen gespürt hatte, während die beiden am Wasserfall trainierten. Die Nähe zu ihr fühlte sich gut an, aber dennoch wusste er nicht, wie er es handhaben sollte. Trotzdem wollte er nicht, dass dieser Augenblick jetzt schon endete. Wenn sein Bauchgefühl richtig lag, ihn leiten konnte, dann war es nun an der Zeit, etwas für Kenji sehr gewagtes zu versuchen. Wenn es schief gehen würde, könnte er ihr wahrscheinlich niemals wieder in die Augen sehen. Für einen Menschen wie ihn, der Emotion an manchen Stellen nicht mehr kannte, eine Bindung zu anderen Menschen kaum aufbauen konnte, war diese Aktion etwas, was mehr als nur Überwindung kostete.

Wort blickte Kenji sie noch einen Moment an, entfernte eine Hand von ihrem Rücken, um sie vorsichtig auf ihrer Wange zu platzieren. Schon dabei hatte er Respekt, dass sie es nicht wollen würde. Verständlicherweise war eine solche Berührung nichts was aus heiterem Himmel kam. Er spürte ihre Haut an seiner Handfläche. Sie war kalt, durch das Wetter bedingt. Das tat aber nichts zur Sache, denn er blendete so gut wie alles andere aus. Während er sanft versuchte ihren Kopf zu sich zu ziehen, senkte er den seinen etwas, kam ihr entgegen. Dabei schloss er seine Augen, wollte sich genau darauf konzentrieren was er wohl fühlen würde, wenn ihre Lippen sich trafen, möglicherweise zumindest. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er sowas noch nie getan, obwohl es für viele Leute doch selbstverständlich war, eine Person in ihrem Leben zu haben, mit der sie das taten. Nicht so für den General. In seinem Leben gab es nur den Rat, den Schwertkampf, Izanami und seine Rechnung mit Masao. Natürlich war dort auch noch die Aura, dessen Verantwortung er nun trug. All das, trieb ihn an, doch nun wollte er wissen, wie es sich anfühlte, wenn man Berührungen mit einem Menschen austauschte, bei dem man so ein gewisses Gefühl verspürte. Deshalb tat er es, er hatte dieses Gefühl bei ihr und musste herausfinden was er zu bedeuten hatte. Also fuhr er fort, hoffte dabei innerlich, dass sie seinen Kuss erwidern würde. Noch waren ihre Lippen nicht aufeinander. Die Zeit schien viel zu langsam zu vergehen, aus Sekunden wurden Minuten. Sein Herz schlug schneller, ihm wurde warm in seinem Körper obwohl der kalte Regen sein Haupt zierte. War es das, was man vielleicht Liebe nannte?
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