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Kleiner See mitten im Wald

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Kleiner See mitten im Wald - Seite 3 Empty Kleiner See mitten im Wald

Beitrag von Gast Mo Jul 29, 2013 10:13 pm

das Eingangsposting lautete :

Ein kleiner See mitten im Wald der Seelen. Etwas abgelegen zwischen den Bäumen hinter einer Lichtung, liegt der See, ruhig, still und fast unberührt mitten in der Natur.

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Kleiner See mitten im Wald - Seite 3 Empty Re: Kleiner See mitten im Wald

Beitrag von Gast Sa Sep 28, 2013 6:37 pm

Die Augen von Shin weiteten sich. Er wusste nicht warum, aber diese Worte bewirkten Trauer und Freude zugleich.
Mit aller Kraft konnte er die Tränen zurückhalten, die sich langsam an seinen Augenlidern sammelten.
Für ihn war es das netteste was er je gehört hat soweit er zurück denken kann.
Was für eine Magie hast du benutzt? Mein Herz.. es fühlt sich schwer an. Er legte seine rechte Hand an sein Herz um es deutlich zu machen Was.. ist das? Sag es mir..?
Shin war völlig verwirrt und überfordert mit der Situation.
Soetwas kannte er zuvor einfach nicht.
Er lachte auf, weil er die Situation einfach zum lachen fand, so war er normalerweise nicht.
Schon komisch.. überlegte er Irgendwie haben wir so viel gemeinsam und doch so verschieden..

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Kleiner See mitten im Wald - Seite 3 Empty Re: Kleiner See mitten im Wald

Beitrag von Mika Tullaryn Sa Sep 28, 2013 6:50 pm

Mika sah Shin etwas belustigt an.
Dies ist keine Magie, das sind bloß Worte.
Allerdings verwende ich sie nicht oft.
Die einzige Magie die ich beherrsche ist Schattenmagie, und diese ist nicht gut.
Zumindest nicht gänzlich., erklärte die Magierin.
Während sie mit Shin redete, beschwor sie einen kleinen Schattenwelpen herauf.
Sie mochte es sich Tiere aus Schatten zu formen und dann mit ihnen zu spielen.
Auch wenn Mika dabei quasi mit sich selbst spielte.
Das kleine Schattentier legte sich vor die junge Magierin und sah aus den schwarzen Augen zu ihr auf.
Sein Fell war ebenso schwarz und schien nicht wirklich da zu sein.
Manche mochten es beschreiben wie Rauch oder Nebel, andere wie echtes Fell.
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Kleiner See mitten im Wald - Seite 3 Empty Re: Kleiner See mitten im Wald

Beitrag von Gast Sa Sep 28, 2013 11:03 pm

Aber woher kommt das Gefühl in meinem Herzen..? fragte er mit Unwissen.
Er schaute ihr vergnügt zu, während sie dieses "Ding" erschafft hatte. Sie fing an mit diesem schwarzen Knäuel zu spielen, aber Shin interessierte sich nicht sonderlich dafür - seine Augen konnten nicht anders als sich auf Mika zu konzentrieren.
Die Zeit verging und Shin fühlte sich so langsam ignoriert also wollte er die Aufmerksamkeit etwas auf sich ziehen.
Der Schwarzhaarige wollte Mika zeigen, dass er auch soetwas kann.
Seine Augen schließten sich, sein Arm angehoben und ausgestreckt bis sich eine blaue Flamme bildete - Ein Irrlicht.
Die Flamme flog wild um ihn umher, doch als er sein Geschöpf mit dem von Mika vergleichte, bläste er auch schon wieder Trübsal. Eine kurze Handbewegung in der Luft und die Flamme war weg.

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Kleiner See mitten im Wald - Seite 3 Empty Re: Kleiner See mitten im Wald

Beitrag von Mika Tullaryn So Sep 29, 2013 4:27 pm

Der Welpe rollte sich zusammen.
Sobald Mika aufhörte ihn zu streicheln jedoch, rannte er in die Schatten und war weg.
Das sind einfach Emotionen die jeder empfindet.
Nichts schlimmes, das ist gut., erklärte sie.
Sogar ein leichtes Lächeln rang die Magierin sich ab. 
Sie beobachtete das Licht dass Shin erschuf. 
Ist das hübsch!
Mach das nochmal., bat sie.
Schon immer war Mika sehr leicht zu beeindrucken gewesen.
Selbst normale Steine hatte sie schön gefunden.
Wenn man sie in der Hand hielt, waren sie gleich.
Aber wenn man sie ins Wasser hielt, waren sie alle verschieden.
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Kleiner See mitten im Wald - Seite 3 Empty Re: Kleiner See mitten im Wald

Beitrag von Gast So Sep 29, 2013 10:41 pm

Er dachte über die Worte Mikas nach.
Mein Herz schmerzt.. und das soll gut sein? Gefühle oder wie sie sagt Emotionen sind komisch. . Ich..
Seine Gedanken wurden unterbrochen.
Was sagte sie da gerade? Hübsch?!
Ihm blieb die Spucke weg.. Sprachlos.
Als sie ihn dann noch fragte ob er es nochmal machen könnte, konnte er seine Freude nicht mehr für sich behalten - er fing an zu grinsen.
Ein stummes Ok gab er von sich und seine Augen schliesten sich.
Aber.. er öffnete ein wenig sein rechtes Auge und schaute zu ihr Es ist nichts besonderes wie dein Wollknäuel..
Eine blaue Flamme entfachte sich aus seiner Hand und schwebte langsam um seinen Körper herum.
Doch er wollte noch eins drauflegen:
Mit Hilfe von Druckwelle versuchte Shin die Flamme zu formen, doch eine Sekunde nicht aufgepasst und schon breitete sich die Flamme aus bis diese Verschwand.
Shin senkte den Kopf auf den Boden und sickte ein.
Er war nicht so talentiert wie das Mädchen.

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Kleiner See mitten im Wald - Seite 3 Empty Re: Kleiner See mitten im Wald

Beitrag von Mika Tullaryn Mo Sep 30, 2013 7:43 am

Mika grinste und sah fasziniert zu was Shin machte.
Welche Magie benutzte er dass er sowas konnte?
Teleportation und eine Flamme erschaffen… ihr fiel gerade keine Magie ein die das kombinierte.
Wiederum legte sie den Kopf schief, musterte Shin mit nachdenklicher aber irgendwie faszinierter Miene.
Welche Magie benutzt du, Shin?
Bitte sag es mir.
, sagte sie leise.
Mika hatte eine Art Funkeln in den Augen, wie sie es sonst nur als Kind hatte.
Es faszinierte sie dass er soetwas konnte.
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Kleiner See mitten im Wald - Seite 3 Empty Re: Kleiner See mitten im Wald

Beitrag von Gast Mo Sep 30, 2013 7:54 am

Irgendwas hatte sich von eben auf jetzt geändert.
Plötzlich hatte er keine Panik mehr seine Magie zu verraten.
Shin seufzte. Er tippte gegen seinen Kopf.
Psychomagie.. es ist ein sehr unpassender Name.. mir fällt da nichts besseres ein.. Der Junge streckte seine Hände gen Mika. Er drehte seine Handflächen nach oben und hebte diese. Mika fing an zu schweben.
Ich kann noch viel mehr als du bisher gesehen hast.. nur.. sind diese für den Kampf gedacht.Mit bedacht setzte er Mika vor sich ab, damit sie sich nicht verletzt. Achja..! sagte er Ich kann Gedanken lesen.. wies er darauf hin auch wenn das nicht ganz genau stimmt.

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Beitrag von Mika Tullaryn Mo Sep 30, 2013 9:49 am

Immer noch völlig fasziniert sah Mika Shin an.
Und er dachte ihre Magie war etwas besonderes?
Psychomagie war doch viel Erstaunlicher!
Der Einzige weg wie ich fliegen könnte wäre, wenn ich mir Flügel forme., murmelte sie.
Während Mika so erzählte tat sie was sie beschrieb.
Hinter ihr formten sich zwei Flügel, jeder etwa 2 Meter lang.
Sie sahen in etwa so aus wie man sich Engelsflügel vorstellen mochte jedoch wie der kleine Welpe tiefschwarz und wie aus Nebel.
Lächelnd faltete sie die Schatten hinter ihrem Rücken als ihr Shins weitere Worte einfallen.
Aber du liest nicht gerade meine Gedanken oder?
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Beitrag von Gast Mo Sep 30, 2013 1:45 pm

Shin sah sie mit bitteren Ernst an als sie fragte ob er ihre Gedanken gelesen hat.
Den Blick hielt er noch einige Momente an, doch so langsam hebten sich seine Augenbrauen an und seine Mundwinkel fingen an zu kitzeln.
Neeeeiiin.. sagte er ganz unschuldig und zeigte auf sich Waaaaaas? Iiiiiich? Nein.. nein..
Doch als er sie so anblickte war Shin erneut von ihrer Magie beeindruckt womit sie Sachen formte.
Die Arme nach unten gestreckt, die Handflächen nach oben zeigend und die Finger auseinander gestreckt hebte sich Shins Körper langsam in die Lüfte.
So fliege ich.. aber es sieht nicht so elegant aus wie bei dir.. selbst wenn ich Flügel formen würde, könnte man sie nicht sehen.. Ich wünschte ich könnte Sachen formen wie du..
Nach diesen Worten beugte er den Oberkörper leicht gekrümmt nach vorne und versuchte es dennoch.
Zwei Flammensäulen loderten hell aus seinem Rücken.

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Beitrag von Mika Tullaryn Mo Sep 30, 2013 8:58 pm

Etwas bedrückt sah Mika zu Boden.
Sachen formen ist nichts besonderes, allerdings diese Flammen und generell Psychomagie schon.
Du bist der erste Psychomagier den ich treffe.
Außer mir kannte ich noch meine ganze Familie, die alle Schattenmagier waren., sagte sie eher leise.
Allerdings lebt von denen keiner mehr.
Mika entfaltete die Flügel wieder und hob ein bisschen vom Boden ab. 
Sie öffnete die Kuppel oben, sodass man hinaus konnte wieder.
Während sie in dieser Position verharrte und Shin ansah, setzte sie wieder ihre altbekannte Maske auf.
Kühl, Gleichtgültig, etwas Verrückt und Emotionslos.
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Beitrag von Gast Mo Sep 30, 2013 9:35 pm

Shin hob eine Braue an und schaute verdutzt.
Was sagte sie da gerade?
Shin flog langsam mit bedacht auf sie zu bis sie auf gleicher Ebene waren.
Hey.. Kopf hoch..
Im selben Moment er dies sagte hebte er das Kinn von Mika Daumen und Ringfinger an, sodass er mit ihr Augenkontakt hatte. Noch bevor er etwas weiteres sagen konnte, zischte ein Blitz durch seinen Kopf.
Er fiel zu Boden und verweilte einige Momente dort - er wurde Ohnmächtig.
Shin stützte seinen Oberkörper mit den Armen ab.
Er schüttelte den Kopf und man hörte ein Puuuh...
Ich habe Gedanken von Mika empfangen als ich sie berührte.. sie dachte wohl in diesem Moment sehr an ihre Eltern stellte er fest.
Erneut erhob sich der schwarzhaarige in die Lüfte.
Du findest meine Magie besonders und ich deine.. Komisch oder?
Doch als er sie so anschaute bemerkte er schon das sie beschäftigt war..
Ich habe keine Familie mehr.. meine Eltern sind tod.. wie de.. Shin stoppte.
Er hatte ganz vergessen, dass Mika es ihm garnicht erzählt hatte.

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Beitrag von Mika Tullaryn Mo Sep 30, 2013 11:24 pm

Mika ließ sich treiben und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.
Wie sie es hasste, so aufgefühlt zu sein! 
Erst als sie ihre Gefühle geordnet, ihre Gedanken sortiert und alles anderen wieder unter einer Maske versteckt hatte, sah sie zu Shin.
Jedoch sagte dieser gerade etwas, dass sie ihm nie erzählt hatte.
Woher weißt du das?, fragte sie verwirrt.
Da fiel es ihr eiskalt wieder ein.
Du hast meine Gedanken gelesen., stellte sie fest.
Während sie das sagte klang ihre Stimme etwas traurig.
Nebenbei verdunkelte sich der Platz auf dem sie standen.
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Beitrag von Gast Di Okt 01, 2013 8:23 pm

Gelassen schaute Shin um sich.
Ja.. es war ein versehen..
Die Arme verschränkt fuhr er fort.
Es war.. als ich dein Kinn berührte.. so inetwa..
Seine Hand schmiegte sich an ihr Kinn.
Nichts.. also ist meine Vermutung richtig: Du hast in dem Moment als ich dich berührte an deine Familie gedacht.. sagte er gleichgültig.
Er ließ den Arm fallen und musste feststellen das seine Worte wenig hilfreich waren.
Er nahm seine Hände und hebte die Mundwinkel von Mika an. Lächeln.. Krampfhaft lächelte er, ließ es aber dann sofort sein.
Besser..?

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Beitrag von Mika Tullaryn Sa Okt 05, 2013 8:49 pm

Mika lächelte nicht, sie sah den Jungen vor ihr nur an.
Sie war dabei zu analysieren ob ihr das gefährlich werden konnte, ob er eventuell mehr wissen konnte.
Eine Angewohnheit von ihr war es in solchen Momenten nicht zu antworten.
Alles was sie dann tat war nachdenken, was auf Andere vermutlich sehr komisch wirkte.
Nach der Zeit legte sie ihren Kopf etwas schief.
Mika mochte es nicht recht wenn jemand Macht über sie hatte - und Wissen war für sie Macht.
Wie viel weißt du?, fragte sie Shin daher einfach nur.
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Beitrag von Gast Mo Okt 14, 2013 11:36 am

Als sie so nicht antwortete, wandte sich der Junge von ihr ab um ein Sicherheitsabstand zu erschaffen.
Nunja.. sagte Shin relativ nachdenklich Im Prinzip.. Alles! Auch wenn alles zu schnell ging.
fiel es ihm kaltherzig von den Lippen.
Ihm war nicht so recht bewusst was so schlimm daran sei, da seine Gefühle für Mitmenschen relativ abgestorben waren. Aber.. es macht sowieso keinen Unterschied.. meine Eltern wurden von einer offiziellen Gilde ermordet und von einer dunklen Gilde verraten.. was auch immer.. Seine Schultern erhoben sich und senkten sich auch wieder genau so schnell.

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Beitrag von Gast So Nov 10, 2013 4:28 pm

First Post

Leise raschelten der Wind durch die Bäume und Gräser und Büsche und ein durchgehendes Rascheln erfüllte den dunklen Wald, welcher ansonsten still und ruhig da lag. Nur hier und dort wiegte sich ein Blatt oder ein Strauch im Wind. Silbern schien das Mondlicht des Vollmondes vom Himmel und schimmerte durch die Blätterkrone und erhellte die Dunkelheit und überall schimmerte es grünlich- silbern. Die Luft war gesättigt vom letzten Regen und kleine Wassertropfen perlten von den Blättern. Liefen an ihnen hinab und sammelten sich, bis sich das Grün unter der kleinen Last bog und die Tropfen, im Mondlicht silbernen Kugeln gleich, zu Boden fielen und zersprangen. Unendlich viele winzige Explosionen erüllten den Wald, unbemerkt von Mensch und Tier. Ein Zauber der ganz eigenen Art.
Ein Windhauch jagte durch den Wald und einen Moment später knackte es, als sich eine Reihe von Klauen in die feuchte Rinde eines starken Astes bohrten und kurz darauf zwei Füße zwischen den Klauen landeten. Der Ast schwankte unter dem Gewicht seines nächtlichen Besuchers und es knackte erneut leise, doch der Besucher rührte sich nicht. Das Holz würde nicht bersten, sondern ihn tragen, während er seine Umgebung erforschte. Der Wind strich ihm übers Gesicht und der Besucher regte ihm seine Schnauze entgegen. Unendlich viele Gerüche drangen auf ihn ein, Gerüche von Wald und Wiese, von Regen und Sturm, von Tieren und Pflanzen und Menschen. Er schnupperte vorsichtig und das rechte Ohr zuckte. Was war das für ein Geräusch gewesen? Mit einem Satz sprang der Schatten von seinen Ast und segelte durch die Luft, lautloser und tödlicher als ein Falke.
Es krachte als der Schatten den schützenden Blätterwall durchstoßte und sich auf das Reh im Busch stürzte. Sofort versuchte sich das braune Tier zu befreien, aber nur einen Moment später drangen die Reißzähne des Schattens in seinen Hals und es brach leblos zusammen. Mehrmal überschlugen sich die Körper, ehe sie an einem Baumstamm liegen blieben. Eine Spur der Zerstörung zog sich für das geübte Auge durch den Wald und alamiert lauerte der Schatten über seiner Beute. Waren andere Jäger zugegen? Rivalen? Erneut schnupperte der Schatten, das Ohr zuckte. Nein, keiner traute sich noch in seine Nähe, während der Jagd. Selbst hier hatten die Tiere ihn aktzeptiert. Es blitzte kurz auf und zwei Reihen schneeweißer Zähne schienen sich im Schatten selbst zu seinem Lächeln zu verziehen, ehe sie wieder im Nacken des toten Rehs verschwanden. Blut spritzte als der Schatten begann sein Mahl zu verzehren und die Pflanzen im Mondlicht färbten sich rötlich.
Die Minuten verstrichen, in denen der Schatten sein Mahl verzehrte. Als er sich erhob, blieben große Teile des Rehs zurück und beinahe zärtlich glitten die Klauen über den unversehrten Schädel des Tieres. Natürlich füllte ihn kein Mitleid, er hatte schon häufig getötet. Täglich sogar. Er tat es um zu überleben und genau deswegen töte er. Fressen oder gefressen werden, so war es schon immer gewesen und würde es immer sein. Und er würde stets fressen, es gab kein gefährlicheres Tier als ihn. Waren es Gedanken, die durch seinen Kopf gingen oder war es eher die schlichte ehrliche Gewissheit? Er wusste es nicht und konnte es auch nicht. Als er sich von dem Reh erhob und den Kadaver zurückließ, hatte er ihn schon wieder aus seinem Gedächtnis gelöscht. Für einen Moment blitzten eine blonde Mähne auf, als der Schatten den Kopf in den Nacken legte und die Nase in den Himmel streckte. Er schnupperte erneut, suchend. Er brauchte Wasser, viel Wasser. Sein Körper war über und über mit dem Blut des Rehs beschmiert und kein Jäger konnte erfolgreich jagen, wenn ihn seine Beute meilenweit wittern konnte. Als der Geruch des Wassers in seine Nase stieg, stieß der Schatten ein langes, tiefes Heulen aus. Dann hastete er los, auf zum Wasser. Kaum war der Schatten außer Reichweite, schien der Wald zu erbeben und aufzuschreien. Tausende von Tieren kamen zurück aus ihren Verstecken gekrochen, zurück an die Oberfläche. Am selben Abend noch war der Kadaver des Rehs bis auf die Knochen abgenagt.
Ein langgezogener Schatten durchbrach die Blätterkrone, kaum sichtbar für menschliche Augen und nur einen Moment später klatschten Klauen in Wasser. Den ganzen Abend über hatte der kleine See still in seinem Wäldchen dargelegen, nur seichte Wellen hatten ihn überzogen. Schlitternd kam der Schatten zum stehen und richtete sich im Mondlich auf. Die nackten Füße standen bis zu den Füßen im glasklaren, eiskalten Wasser, welches Wellen schlug und seine Knöchel umspülte. Eine dreckige braune Hose hing an den schlanken, kraftvollen Beinen und ein muskulöser Oberkörper schimmerte im Mondlicht silbern und einem ehemals grünen Hemd hervor, welches nun bedeckt mit rotem Tierblut war. Wie flüssiges Metall schimmerte das blonde Haar unter den Strahlen des Vollmondes und suchend blickte sich ein paar brauner Augen um. Erneut zuckte ein Ohr und Beast zog die Nase kraus. Dann stieß er erneut ein tierisches Heulen aus. Zeit sich zu waschen. Ohne Zeit zu verlieren bückte er sich ins Wasser und begann es sich über den Oberkörper zu reiben; nach Sekunden klebte die zerstörte Kleidung an seinem Körper.

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Beitrag von Kibe Asano So Nov 10, 2013 5:23 pm

Es war ein Scheiß-Tag gewesen. Er hatte schon scheiße angefangen und würde vermutlich auch so zu Ende gehen. Mies gelaunt stapfte die junge Magierin durch das Dickicht, während hervorstehende Dornen ihre kalte, blasse Haut zerschnitten und rote Striemen hinterließen. Noch immer feucht vom letzten Regen klebten ihr Haar und Kleidung am Körper, was ihr eine Gänsehaut bescherte und dafür sorgte, dass sie bis auf die Knochen durch gefroren war. Anscheinend hatte die junge Frau ein wirkliches Talent dafür, sich ständig und überall zu verirren. Und das dann auch noch in der kompletten Einöde. Keine Menschenseele war ihr begegnet und das obwohl der Name des Waldes doch eine Menge von ihnen versprach. Nicht mal Tote liefen ihr über den Weg. Auch nicht, wenn sie danach suchte. Mutterseelenallein war sie. In welche Gott verlassene Gegend hatte es sie hier getrieben, wenn nicht mal der Tod zugegen war?
Nur mühsam konnte Kibe ein Gähnen unterdrücken, während sie sich mit ihren Händen unablässig über die Oberarme fuhr, um die Kälte wenigstens für einige Augenblicke zu vertreiben. Die Glieder wurden ihr Schwer und ihre Schritte verlangsamten sich, so dass sie sich nur noch an den Bäumen vorbei schleppte, auf der Suche, nach einem geeigneten Platz für die Nacht. Hier heraus finden würde sie an diesem Tag bestimmt nicht mehr. Nicht zuletzt wegen der Dunkelheit. Sie sah ja kaum die Hand vor Augen. Das klägliche Mondlicht das hier und da zwischen dem Geäst hervor blitzte war ihr bei weitem keine Hilfe. Die Augen der Nekromantin waren an diese absolute Schwärze nicht gewöhnt. Für sie war es stockdüster. Kein Wunder also, das sie ab und zu mal über eine Wurzel stolperte und sie weniger elegant auf die Knie begab. Als es ihr zum dritten mal passierte und Kibe sich im Dreck wieder fand, entfuhr ihr ein leises Brummeln. Nein, sie würde keinen einzigen Schritt mehr tun! Die Wahrscheinlichkeit, hier in diesem verdammten Wald eine Schlafmöglichkeit zu finden, war sowieso verschwindend gering. Also war hier genauso gut wie überall anders. Frustriert und missmutig krabbelte die Silberhaarige bis zum nächsten Baumstamm und lehnte sich mit ihrem Rücken daran, um gleich darauf ihre Beine heran zu ziehen und sie mit ihren Armen zu umschließen. Ihre Lider senkten sich und schlossen sich dann ganz. Es brauchte nicht lange, bis sich ein dünner Schleier über ihre Sinne legte und der Schlaf zum Greifen nahe war und als Kibes Gedanken dabei waren, davon getragen zu werden, ließ ein Geräusch ganz in der Nähe sie zusammen fahren.
Benommen hatte sie ihren Kopf gehoben und blinzelte in den Wald hinein, der ihr jetzt, wo sie von Vollkommener Dunkelheit umfangen gewesen war, um einiges heller erschien. Konturen begannen sich aus dem Schwarz heraus zu schälen und hier und da konnte sie sogar einige Farb-Nuancen wahrnehmen. Möglicherweise spielte ihr Verstand ihr einen Streich und die Müdigkeit gaukelte ihr Dinge vor, die gar nicht da waren. Ja, so musste es sein. Das Geräusch musste sie sich einfach eingebildet haben. Warum nicht einfach wieder die Augen schließen und dort weiter machen, wo man aufgehört hatte. Völlig fertig sank der Kopf des Mädchens wieder auf ihre Knie, als sie das Plätschern von Wasser vernahm. Diesmal war es ganz eindeutig keine Einbildung gewesen. Dort musste etwas gewesen sein! Aber selbst wenn... ihr konnte es doch egal sein, oder etwa nicht? Es würde schon nichts gefährliches sein. Wahrscheinlich nur ein Tier, das seinen Durst am Wasser stillte und bald wieder friedlich von dannen zog. Andererseits wusste man ja nie, was im Schatten des Waldes lauerte. Von ihrer Neugierde getrieben stand die Nekromantin auf, die Müdigkeit war vergessen und nur noch ihre fahrigen Bewegungen erinnerten sie an ihren Zustand. Vorsichtig und leise ließ sie sich von dem Geräusch führen, auch wenn 'Leise' nicht zwingen das richtige Wort war. Das Metall ihrer Zwillingsklingen schlug bei jedem Schritt gegen die Kette, die jene umfassten und am Gürtel befestigten, so dass jeder Versuch unbemerkt zu bleiben ins Wasser fiel. Trotzdem scheute die junge Frau sich nicht, hinter dem Baum hervor zu treten und war erstaunt, was sich nur wenige Meter von ihr befunden hatte. Eine Lichtung öffnete sich vor ihr und mitten im grünen Gras prangte ein Fleck Blau. Jedenfalls würde er es, wenn man etwas erkennen konnte. Lediglich die Reflektion des Mondlichtes verriet, dass dort die Wellen gegen das Ufer schwabbten. Ausgelöst von einer Gestalt, die im See stand. Neugierig legte Kibe den Kopf schief und kniff ihre Augen zusammen, um besser sehen zu können. Der Schatten im See erinnerte an die Gestalt eines Menschen. Ein Reh war es jedenfalls nicht, das konnte selbst Kibe erkennen. Im ersten Augenblick zögerte sie, doch dann trat sie ganz auf die Lichtung und ging langsam, jedoch mit beständigem Schritt auf den See zu. Je näher die Nekromantin kam, desto mehr Nuancen bildeten sich aus den dunklen Farbtönen. Sie erkannte das saftige Grün des Rasens und das dunkel schimmernde Blau des Wassers, was in der Dunkelheit beinahe der Schwärze von Tinte glich, an manchen Stellen weniger als an anderen. Plötzlich blieb Kibe stehen und ihre rechte Hand fuhr zum Griff ihrer Klinge. Der Geruch von Blut, schwer und metallen, war ihr in die Nase gestiegen und warnte sie vor jedem weiteren Schritt. Der Geruch ging von der Gestalt aus, die nach ihrem Körperbau zu urteilen ein Mann war. In Gedanken ärgerte sich die Silberhaarige darüber, überhaupt aufgestanden zu sein. Nicht zum ersten Mal würde sie ihre Neugierde in Schwierigkeiten bringen. Schließlich konnte ein mit Blut besudelter Fremder mitten im Wald – Nachts – nichts gutes bedeuten.
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Kleiner See mitten im Wald - Seite 3 Empty Re: Kleiner See mitten im Wald

Beitrag von Gast So Nov 10, 2013 6:17 pm

Langsam glitten die Krallenfinger in das kalte Wasser, die Hand zu einer Schale geformt und vorsichtig schöpfte Beast Wasser und ließ es sich über die nackte Brust laufen. Sofort glitt das Wasser an seinem muskulösen Oberkörper hinab und fiel zurück ins Wasser oder lief über seinen Körper, wobei es Blut und Schmutz der letzten Tage abwusch. Es war schon eine Weile her, seit sich der junge Wilde hatte waschen können. In den letzten Wochen war er Meilen über Meilen gereist, von einem Revier ins nächste immer weiter, ohne sagen zu können wonach es ihn trieb. Es gab keinen rationalen Grund für sein Handeln, er fand überall etwas zu Fressen wo es Lebewesen gab und so lange Wasser vorhanden war, konnte er zur Not Wurzeln ausgraben und verschlingen. Aber dennoch war er immer weitergezogen. Von den großen Bergen am Horizont bis zum großen Wasser am anderen Ende, immer auf der Suche nach etwas. Die Reise hatte ihre Spuren hinterlassen; überall waren Schrammen und Kratzer auf dem Körper des Mannes und an seinem linken Oberarm fand sich eine tiefe Bisswunde. Ein Tiger hatte gemeint sich mit ihm anlegen zu können. Beast hatte den Rivalen vertrieben, doch der Kampf hatte seinen Tribut gefordert. Als er dort im stillen Wasser saß, ließ zum ersten mal seit Tagen die innere Anspannung nach. Das ständige Aufpassen und Wachsamsein. Zum ersten mal seit Tagen entspannte der wilde Junge und gab sich ganz sich selbst hin. Die Minuten verstrichen in denen Beast nur da hockte und sich vorsichtig Stück für Stück wusch und schon bald war das Wasser um ihn herum rot gefärbt. Die braunen Augen schlossen sich erschöpft und langsam atmete Beast weiter, seine rechten Fingernspitzen hingen im Wasser, während er sich mit der linken am Grund des Ufers abstützte. Kleine Fische umschwammen ihn neugierig und kleine runde Kiesel drückten sich sachte gegen seine Handinnenfläche. Ohne Grund schloss sich Beasts Hand und sperrte einen kleinen Fisch ein; ein leises Zischen entglitt dem Mann, ehe er den Fisch wieder in die Freiheit entließ. Er hatte bereits gefressen und man tötete nicht aus Vergnügen.
Ein metallenes Klappern rieß den jungen Mann aus seiner Starre und sofort duckte er sich, während er sich in die Richtung des Geräusches drehte. Blutrotes Wasser spritzte umher und wühlte den kleinen See auf, welcher bisher so friedlich dagelegen hatte. Sämtliche Fische verzogen sich in kürzester Zeit und Beasts Fluchttrieb sandte Wellen in sein Gehirn es ihnen sofort nach zu machen, doch seine Neugierde verhinderte es. Seine Ohren zuckten wild, um jedes Geräusch zu vernehmen und sofort versuchte Beast die Witterung aufzunehmen, von was auch immer sich ihm da näherte. Vergebens. Der Wind war in seinem Rücken und um ihn herum schwamm überall Blut, nicht einmal seine Nase hatte noch eine Chance zu erschnüffeln, was sich ihm näherte. Feind oder Freund, Jäger oder Beute, Rivale oder Weibchen? unendliche viele Möglichkeiten und Situationen schossen durch das Gehirn des Magiers, so viele das dieser für einen Moment komplett iritiert war, ehe er sich fassen konnte und regungslos stehen blieb. Die braunen Augen starrten in die Finsternis der Nacht. Im ersten Moment erblickte er nichts, es war eine sternenklare Nacht und doch schien das Licht des Vollmondes in diesem Wald nicht existent zu sein. Wäre er ein normaler Mensch gewesen, wäre er nun blind. Aber Beast war kein normaler Mensch, war kein Mensch. Er war eine Bestie, ein Monstrum, ein Tier. Kein Mensch konnte sich mit ihm messen und kein Tier im Wald, in der See oder in der Luft konnte mit ihm konkurreiren. Die braunen Augen schienen zu schmelzen und in sich selbst zu verschimmen. Immer weiter kreisten sie um sich selbst, bis sie langsam erstarrten und zwei leuchtende Schlitze entstanden; die Augen einer Katze.
Der Wind schien aufzufrischen und ein langezogenes Heulen hallte über die Lichtung; irgendwo fern ab von ihnen schrie eine Eule auf und die Härchen auf Beasts Armen und Nacken stellten sich auf, trotz des Blutes konnte er den Tod genau riechen. Den beißenden Gestank von Verwesung und Leichen, nichts was auf der Welt wandeln sollte und schlimmer noch, es stank nach Magie. Der Körper des Magiers spannte sich an, bereit jeder Zeit loszustürmen oder zu fliehen und leise knurrend hob er die Lippen und zeigte seine spitzen Zähne. Als die schlanke Gestalt aus dem Dickicht des Waldes trat, sträubten sich Beasts Härchen noch stärker und ein aggressives Fauchen, eines wütenden Tigers gleich, entrang sich seiner Kehle, so natürlich und echt wie es nur ein Tier zu stande bringen konnte. Was immer die Kreatur war, Beast konnte es nicht bestimmen. Keine Tier, keine Pflanze, kein Ding das er je getroffen hatte war dieses... Ding. Es war gefährlich... magisch... Die Alarmglocken seiner Instinkte schrillten. Magie war böse, unnatürlich und gefährlich. Sofort bereitete sich die Bestie auf einen Kampf vor.
Adrenalin rauschte durch die Adern des jungen Magiers und immer stärker schlug sein Herz. Er erkannte dies wieder... dieser... Rausch. Vorfreude glitzerte in den braunen Augen auf und ein wildes Knurren ertönte. Wieder bleckte Beast die Zähne und fauchte die Kreatur an, die ihm entgegen getreten war. Sie war kleiner als er, schwächlicher und zerbrechlich. Weißes Fell bedeckte ihren Körper, während sie ansonsten nackt war. Aber sie trug etwas bei sich, an sich. Sie hielt es in ihren Pfoten. Es glänzte wie der Mond in einer Sommernacht und sofort breitete sich in Beast das Verlangen aus, die Mond-Licht-Dinger aus den Pfoten der Schwächlich-Magie-Kreatur zu entreißen. Ungeduldig zuckten die Ohren Beasts umher, während seine Instinkte gegen die Neugierde und sich selbst ankämpfen. Noch immer dröhnte das Blut in den empfindlichen Ohren des Magiers, seine Nase zuckte. Dann gewann sein Überlebensinstinkt. Im einen Moment stand er noch im Wasser, im nächsten explodierten Wasserfontänen im See und schossen auf das Ufer zu. Kaum hatte Beast festen Boden erreicht, sprang er ab und raste auf die Kreatur zu, ein wildes Fauchen lag in der Luft. Direkt vor der Kreatur kam er auf und kauerte sich zusammen, eine Sekunde später warf sich der Magier zur Seite. Die Schwächlich-Magie-Kreatur war nicht normal und er würde sie bestimmt nicht einfach so angreifen, niemals. Auf allen vieren landete Beast und kam schlitternd zum stehen, tief über den Boden gebückt und Fänge fletschend fauchte er die Kreatur an, eine Krallenhand zum Schlag erhoben. Ein wildes Tier, durch und durch. Ein wildes, aggressives Tier, welches mit Dingen konfrontiert wurde, die es nicht kannte.

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Beitrag von Kibe Asano So Nov 10, 2013 7:16 pm

Sie hätte sich bewusst sein sollen, dass er sie gehört hatte. Sie war ja auch schlecht zu überhören. Das Klirren von Metall begleitete jeden ihrer Schritte. Doch nun war es still auf der Lichtung. Der Fremde hatte sich zu ihr umgedreht und musste sie erblickt haben. Es sei denn, er konnte noch schlechter im Dunkeln sehen als sie selber. Im ersten Moment erschien das gar nicht so unrealistisch, immerhin wusste die Nekromantin nicht, womit sie es zu tun hatte. Auch wenn das Knurren, das wohl von der Gestalt kam, deutlich hören konnte. Kibe war nicht zwingend feige. Nur hielt sie sich aus Konflikten raus und vermied Auseinandersetzungen wo sie nur konnte. Vor allem wenn die Bedingungen nicht optimal waren. So wie in diesem Augenblick. Sie wusste nicht mit wem sie es zu tun hatte und verdammt, die Sichtverhältnisse machten das ganze nicht besser. Sie hatte keine Angst vor der Dunkelheit. Sie fürchtete nur das, was sich in ihr verstecken könnte. Die Laute, die der Fremde von sich gab klangen nicht menschlich und warne mit nichts vergleichbar, das ihr schon einmal zu Ohren gekommen war. Von Tieren hielt Kibe sich stets fern. Denn ihre Unberechenbarkeit war ein Risiko-Faktor. Aber der Schatten war doch kein Tier! Oder etwa doch?
Im Kopf ging die Nekromantin ihre Möglichkeiten durch. Das erste was ihr einfiel war der Rückzug. Wenn sie annahm, dass es sich bei dem Schatten nicht um einen Menschen handelte, war es das beste, erstmal aus der Gefahrenzone zu weichen und sich unbemerkt von Dannen zu machen. Unbemerkt war dabei utopisch. Aber wenigstens würde sie somit signalisieren, dass sie keine Gefahr war. Allerdings stellte sie in diesem Augenblick auch keine dar. Dennoch wollte das Knurren nicht aus der Kehle des Fremden weichen und langsam fühlte Kibe sich ernsthaft bedroht. Sie begann vorsichtig einen Schritt zurück zu weichen, umfasste dabei aber noch immer den Griff ihrer Klinge. Die Fremde Gestalt zögerte, als wüsste sie nicht recht, was sie tun sollte. Und für einen kurzen Augenblick war die Nekromantin gewillt zu glauben, dass ihr 'Plan' funktionieren würde. Sich hier in der Nähe nieder lassen würde sie definitiv nicht. Sie würde weiter wandern. Egal wie müde sie war – hier könnte sie ja doch kein Auge zu tun. Jedenfalls nicht, solange der Fremde sich in der Nähe befand. Gerade, als die junge Frau einen weiteren Schritt tun wollte, setzte sich der Schatten in Bewegung. Und er war verdammt schnell. „Fuck!“. Scheiß auf die Stille, nun war es auch zu spät. Und das erste was der Magierin in solchen Augenblicken einfiel war nun mal fluchen.
Schnell löste sie ihre Klingen von den Ketten und hielt nun jeweils eine in der Hand – da befand sich die Gestalt auch schon direkt vor ihr. Ein wenig erschrocken stolperte die Nekromantin zurück und biss sich selbst auf die Unterlippe, während ihre Augen die Dunkelheit nach dem Geschöpf absuchten. Zu spät erkannte sie den Angriff und einzig und allein ihre Instinkte halfen ihr in dieser Situation. Wie von selbst hatte sie ihre Klingen hoch gerissen und überkreuzt, schützend, wie andere es oft mit ihren Unterarmen taten. Das kreischende Geräusch das ertönte, als seine Krallen über das Metall schrammten war entsetzlich und zerschnitt die Stille, die sich über den Wald gelegt hatte.
Kibe selbst war dabei über den nassen Rasen einige Zentimeter zurück geschlittert, hatte sich gerade noch so vor dem Fall bewahrt. In diesem Augenblick spiegelte sich das matte Licht des Mondes in ihren Klingen wieder und sie konnte einen Blick auf das Gesicht des Angreifers erhaschen. Aus braunen, raubtierartigen Augen starrte er sie an und dennoch handelte es sich eindeutig um einen Menschen. Umso verwunderte war die Nekromantin über sein Verhalten.
Ob Worte in solch einer Situation etwas bringen würden? Kibe blieb kaum Zeit zum nachdenken, sofort rappelte sie sich vollständig auf und brachte Abstand zwischen sich und den Fremden. War er ein Magier? Ein normaler Mensch war er sicherlich nicht, das war selbst ihr bewusst geworden. Ihre rechte Zwillingsklinge steckte sie zurück, während sie flink nach einem kleineren Messer griff, das sich an ihrem Gürtel befunden hatte. Sie hob die Klinge an und schnitt sich damit selbst in die linke Handfläche, zwischen Griff und Haut. Sofort schoss warmes Blut aus der Wunde und der süße Geruch von Schmerz und Metall erfüllte die Luft. Kibe suchte verzweifelt nach irgendwelche Leichenteilen, Knochenfragmenten oder ähnliches, das sie verwenden konnte. Einige Sekunden blieb sie reglos stehen, ehe sie das Messer zurück steckte und die Klinge die Hand wechselte. Nun hielt sie jene in der Rechten, während das Blut über die Fingerspitzen ihrer Linken liefen und auf den Boden tropften. Den Schmerz spürte sie schon lange nicht mehr. Dafür kannte sie ihn zu gut und begrüßte ihn wie einen alten Freund.
Ohne noch großartig zu zögern, lief sie auf die Gestalt zu und hob die Klinge an, um sie schräg auf den Hals des Angreifers nieder fahren zu lassen. Doch kurz zuvor ließ sie sich zurück fallen, taumelte wieder einige Schritte zurück. Knacken von Ästen verriet, dass sich etwas den Beiden näherte. Und obwohl Kibe nicht viel sah, wusste sie, was sie erwartete. Während ihr Angriff nur eine Täuschung war, hatte sich eine ganz spezielle Art von Verbündeter auf den Weg gemacht. Die Nekromantin liebte diese Art von Magie – mit ihr war sie niemals alleine. Aus dem Dickicht brach ein Geschöpf, die nichts viel mit einem Menschen gemein hatte. Nicht mal die Proportionen stimmten überein und gefährlich blitzten die Klauen und die spitzen Zähne im Mondlicht auf. Knochenbeisser – so hatte Kibe ihre Kreation genannt – gehörten zu den offensivsten Kreaturen die sie beschwören konnte. Sie waren schnell und durch ihre Klauen und Zähne verdammt gefährlich. Sie bestanden nicht aus einer einzigen Leiche, sondern waren aus verschiedenen Teilen zusammen gebastelt. Der Knochenbeisser setzte kurz vor der Gestalt zum Sprung an, um sich auf sie zu werfen und die reihe von Spitzen Zähnen in seinen Rücken oder Nacken zu vergraben – ganz egal! Hauptsache er war abgelenkt. Denn Kibe setzte schon zum Rückzug an, ohne ihren Blick dabei von ihrem Angreifer zu nehmen, schritt sie rückwärts, zurück in die Schatten. Nicht langsam, aber auch nicht übereilt. Kibe war müde, die Nekromantie kostete sie Energie, von der sie im Augenblick nicht viel besaß.
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Beitrag von Gast So Nov 10, 2013 10:04 pm

Egal wie schnell die Kreatur war, er war schneller. Kaum hatte sich Beast in Bewegung gesetzt, da war er auch schon an die Kreatur heran gesprungen, welche zu einem seltsamen Gekreische ansetzte. Der Schrei zerriss die Stille und nur eine Sekunde später erhob sich eine Gruppe laut meckernd aus den Baumwipfeln und flog davon, auf der Suche nach einem ruhigeren Schlafplatz. Während Beast auf die Kreatur zugerast war, hatte diese mit den Pfoten zu ihren Mond-Licht-Dingern gegriffen und hielt sie in beiden Pfoten zu riss sie vor ihren Kopf. Ein kreischendes Geräusch ertönte und sofort brach Beast den Angriff ab und flüchtete sich in sichere Gefilde seitlich von der Kreatur, wo er den Kopf schüttelte, um das Geräusch aus seinem Kopf zu kriegen. Die Mond-Licht-Dinger waren gefährlicher als sie aussahen und wütend knurrte Beast die Kreatur an, nur um sich zu schütteln und tiefer zu bücken, bis ihn nur noch Zentimeter vom Boden trennten. Das Silber-Licht von der großen Dunkel-Silber-Scheibe störte seine Augen, er war ganz auf das Dunkel der Finsternis fixiert.
Auch die Magie-Kreischen-Kreatur schien lieber auf Abstand bleiben zu wollen und heiß durchfuhr es Beast, als seine katzenartigen Augen erblickten, wie sie zurückwich. Heiß blitzte es in seinen Augen und seine Ohren zuckten, sein Jagdinstinkt war geweckt. Die Kreatur wollte flüchten! Jagd, er würde sie jagen und niederstrecken. Sie durch den Wald-Groß-Und-Dunkel jagen bis sie zusammenbrach und er sie fing. Wie ein Kind im Süßigkeitenladen breitete sich die Anspannung immer weiter durch Beasts Körper aus und er begann sich hin und her zu bewegen, seitwärts zu kriechen und wieder zurück. Die Kreatur müsste nur loslaufen, sich umdrehen und rennen und dann wäre seine Zeit gekommen. Ein bestialisches Grinsen breitete sich in dem Gesicht des Magiers aus und entblößte erneut seine Fänge. Die ganze Haltung des Wilden deutete schon darauf hin, dass er sich auf eine Jagd vorbereitete.
Plötzlich packte die Kreatur ihr Mond-Licht-Ding weg und zückte stattdessen eine Art Stein. Verwundert und neugierig legte Beast den Kopf schief und ein fragender Ausdruck trat auf sein Gesicht, als sich die Kreatur plötzlich den Stein in die Pfote schob. Rot-Heiß-und-Feucht schoss aus der Pfote der Kreatur, so kam es zumindest Beast vor. Hatte es vor Sekunden noch nach Tierblut und Angst gerochen, war das einzige was er jetzt noch vernahm, Blut und Magie. Brennende, tötende, gefährliche Magie. Alle Haare Beasts stellten sich auf und instinktiv wich er zurück, was immer die Kreatur auch vor hatte, sie würde ihn nicht erreichen. Doch nichts geschah. Sekunden verstrichen. Nervös, beinahe ängstliche blickte sich Beast in der Gegend um. Irgendwas war falsch. Böse-Tod lag in der Luft. Fauliger Gestank, Gift für Lunge und Körper. Als wäre ein Kadaver zu lange liegen geblieben. Egal was die Magie-Tod-Kreatur gemacht hatte, es kam näher.
Auch wenn es noch nur winzigste Erschütterungen war, vernahm Beast sie sofort. Irgendetwas kam auf sie zugerast und es war groß. Groß-Wie-Felsen und Gewicht-Wie-Baum! Alle Alarmglocken schrillten bei Beast, er musste sofort fliehen. Als die Kreatur plötzlich auf ihn zu rannte, hatte sich Beast bereits umgedreht. Mit beinahe panischem Blick starrte er die Magie-Tod-Kreatur und sprang von ihr weg. Ihre Klinge durchschlug die Luft und lief ins Leere, aber die Kreatur taumelte nur zurück und dann kam es. Wie eine Naturgewalt brach es durch das Dickicht der Bäume und setzte sofort zum Sprung an und warf sich auf den fliehenden Beast.
Was auch immer sich auf sie zu bewegte, es war verdorben. Der Gestank von Tod und Verwesung war dermaßen übermächtig, dass Beast es nicht wagte zu atmen. Ohne Luft zu holen sprang er von der Kreatur weg, als diese auf ihn zugerannt kam und selbst als die Kreatur begann zu fliehen, dachte er nur noch an die Flucht. Wie ein gehetztes Tier begann er Haken zu schlagen, flog geradezu über die Erde, während das riesige Monster hinter ihm her raste und immer wieder den Boden aufschlug. Von seinen Instinkten getrieben, wich Beast den Angriffen des Monsters immer wieder aus, überschlug sich, riss sich Knie und Schultern auf. Aber er rannte weiter, immer weiter weg. Als er den Rand des Waldes erreichte, hielt Beast keine Sekunde lang an. In vollem Anlauf sprang er den erstbesten Baum an und vergrub seine Krallen und Klauen in der Rinde und sprintete am Baum nach oben, während das riesige Ungeheuer unaufhörlich auf den Baum zuraste. Rinde und Splitter flogen umher und panisch vor Angst stieß Beast ein tierisches Brüllen aus, als sich das Holz in seinen Körper bohrte und der vermeintlich sichere Baum umkippte, zerborsten und dem Aufprall des untoten Kreatur.
Noch im Fallen, sah Beast die aufgerissenen Mäuler der Kreatur unter sich, die geifernd und gierig nach ihm schnappten und im Licht des Mondes glitzerten. Würde er so sterben? Zermalmt im Maul einer solchen unnatürlichen Kreatur, einer Kreatur aus Tod und Magie? Nein, er konnte nicht sterben. Heiße Wut brach in Beast hervor und er brüllte sie in die Welt hinaus. Seine Wut über seine Wunden, über diese Magie, den ekelhaften Geruch des Monsters und den schrecklichen Geräuschen der Mond-Licht-Dinger. In der einen Sekunde, war die ganze Gegend eingehüllt dann ertönte plötzlich ein goldener, ruhiger Ton und es begann immer stärker zu duften. Zu erst war es nur ein Hauch, der jedoch immer stärker wurde und schon bald duftete es nach heißem Sand, weiten Eben und dem lieblichen süßen Duft der Savanne. Doch nicht nur der Geruch veränderte sich. Kaum hatte sich der süße Geruch begonnen auszubreiten, hatten die Augen Beasts zu glühen begonnen, immer stärker bis sie zu zwei kleinen Sonnen, die am Himmel schwebten wurden und noch während Beast auf das Monstrum hinab fiel, wuchs sein Körper.
Bäume erzitterten. Die Erde erbebte. Die Luft vibrierte. Ein ohrenbetäubendes Donnern ertönte und dort, wo vor Kurzem noch die untote Kreatur gestanden hatte, schien der Erdboden selbst zu explodieren. Stein und Gras flogen in Brocken umher und eine gewaltige Staubwelle, schoss in den Himmel. Das Donnern verstarb und eine unendliche Stille legte sich über den Wald. Kein Tier regte sich, nicht einmal der Wind erklang und langsam begann sich der Staub zu legen. Dunkle Shillouetten waren darin erkennbar, die untote Kreatur lag zerquetscht am Boden. Stücke zerfetzter Kleidung lagen zwischen den Teilen der Leiche und darüber... kniete eine gewaltige Bestie. Ein Löwe, größer als ein kleiner Baum mit nachtschwarzem Fell und glühend gelben Augen. Dunkles Blut quoll aus Rissen überall in seiner Haut, doch langsam richtete er sich mit schwerem Atem auf. Dann erblickte er die fliehende Kreatur... und verschwand.
Nur einen Augenblick später erschien er im Sprung über der Kreatur, das Maul zu einem gewaltigen Gebrüll geöffnet und das Gesicht verzerrt. Geifer flog ihm aus dem Maul, als er direkt vor der Kreatur zum Stehen kam und sie anbrüllte. Er war weit mehr als doppelt so groß, wie die Fliehende und mehr als drei mal so breit. Riesige Zähne zierten sein Maul und gewaltige Pranken hingen an seinen Armen. Ein Hieb würde ausreichen, nur ein Hieb. Wie ein Berg, stand er vor der Kreatur und langsam hob er die Tatze. Ein einzelner Streich für einen Menschen nicht sichtbar und die Kreatur wäre nur noch ein blutiger Fleck am Boden, doch er schlug nicht zu. Trotz Größe der Pranken war das schwarze Fell seltsam weich und seidig und obwohl sich Beast zurückhielt, dürfte der kleine Stubs mit der Pranke ausreichen um die schmächtige Kreatur umzuwerfen. Der Schweif des riesigen Löwen schlug hin und her und auf dem humanoiden Gesicht erschien so etwas wie Lächeln. Das Leuchten der Augen erlosch und der riesige Körper fiel zusammen. Blutend, nackt und vorfreudig auf weiteres Jagen stand Beast erwartungsvoll da und wartete darauf, dass er weiterspielen konnte.

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Beitrag von Kibe Asano So Nov 10, 2013 11:20 pm

Menschen reagierten auf Kibes Magie verängstigt. Sie war unnatürlich und abstoßend. Für Manche der pure Wahnsinn, Unchristlich, Boshaft. Aber dass ein Mensch – in sofern er einer war – so intensiv auf ihre Kreationen reagierte war ungewöhnlich. Er schien zu spüren, dass es falsch war, was Kibe da mit der Natur anstellte. Zu ihrem Glück. Sie nutzte die Verwirrtheit und Angst der Gestalt aus und rannte los. Auf dem Absatz drehte sie sich um und lief in die Dunkelheit, vorbei an der Rinde der Bäume. Nicht selten stolperte sie, wie shcon einige Stunden davor, über Wurzeln und fand sich so Manches mal im Dreck wieder. Doch die Panik trieb sie wieder auf die Beine. Sie durfte nicht stehen bleiben, um keinen Preis. Mit viel Glück würde der Knochenbeisser den Fremden weit genug von ihr weg treiben, vielleicht sogar töten. Ja, auf diese Beschwörungen war immer verlass. Noch nie hatten sie die junge Magierin enttäuscht. Von diesem Gedanken beruhigt, verlangsamte Kibe ihren Schritt, bis sie nur noch langsam einen Fuß vor den anderen setzte.
Ihr Atem rasselte und ihre Lunge schmerzte. Ein wenig Wasser wäre jetzt wirklich nicht schlecht. Welches, dass kühl ihre Kehle hinab rann und sie beruhigte, ihren Körper beruhigte. Suchend wanderte ihr Blick umher. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand. Der Wald sah überall gleich aus! Wie sollte sie sich hier orientieren? Sie war in die gleiche Richtung gerannt, von der sie gekommen war, vielleicht müsse sie nur gerade aus laufen, damit sie wieder hinaus fand. Ja, das hörte sich nach einem Plan an. Nun, nachdem sich ihr Atem ein wenig beruhigt hatte, fiel es der jungen Nekromantin auch leichter sich fort zu bewegen. Nur noch ab und zu geriet sie ins Straucheln und je weiter sie sich von dem See entfernte, desto sicherer fühlte sie sich. Doch plötzlich zuckte sie zusammen und die Wunde, die sie sich für das Ritual selber zugefügt hatte, begann zu schmerzen. Instinktiv umfasste sie ihr Handgelenk und betrachtete fassungslos den rot glühenden Schnitt. Der Fremde konnte ihn unmöglich besiegt haben! Die Furcht, die sie vor einigen Augenblicken erst frei gegeben hatte, langte mit eiskaltem Griff nach ihrem Herz und hielt es für einige Sekunden an.
Sofort hastete Kibe wieder los, erst langsamer, dann immer schneller. Ihre Energie-Reserven neigten sich dem Ende zu und der Blick ihrer blauen Augen glitten rastlos über ihre Umgebung. Die Dunkelheit starrte mit tausend Augen zurück, doch ansonsten konnte sie nichts erblicken. Kein Bersten von Ästen, kein Rascheln von Laub und keine Schritte durchbrachen die Stille. Nur hier und da der Ruf einer Eule und der Wind, der durch die Blätter und ihr silbernes Haar fuhr. Er fühlte sich erfrischen kühl auf ihrer Haut an und für einige Augenblicke schloss die Magierin ihre Augen, atmete durch und lehnte sich mit dem Rücken an einen großen Baumstamm. Gerade war sie versucht, daran herunter zu rutschen, ehe sie selbst den Kopf schüttelte. Sie würde nicht ruhen, ehe sie hier raus war! Das hatte sie sich selbst fest vor genommen. Und wenn sie auf dem Weg dahin im Stehen schlafen musste.
So setzte die Hellhaarige sich wieder in Bewegung, lief dabei etwas schneller als Schrittgeschwindigkeit, doch überanstrengt sich auch nicht gleich. So recht wollte ihr Verstand noch nicht begreifen, was passiert war. Sie konnte die Beweggründe des Fremden nicht nachvollziehen – selten wurde sie so plötzlich und völlig ohne Grund angegriffen. Zudem vermochte sie ihn nicht so Recht zuzuordnen. Er war ein Mensch, keine Frage. Höchstwahrscheinlich sogar ein Magier – wie sonst hätte er ihren Knochenbeisser auslöschen sollen? Und dennoch hatte er nichts mit den Menschen gemein, die sie bis jetzt getroffen hatte. Ein markerschütterndes Brüllen riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie zusammen fahren.
Doch was sich vor ihr aufbaute erinnerte keines Wegs an den Fremden, dem sie noch vor einigen Augenblicken am See begegnet war. Das Fell der Bestie schimmerte seidig im Mondlicht und lud dazu ein, angefasst zu werden, Wären da nicht diese glühenden Augen, aus denen es sie anstarrte. Erschrocken hielt Kibe den Atem an, taumelte einige Schritte zurück. Würde sie nun wieder kehrt machen, würde es sie direkt zum See führen und sie würde dort rauskommen, wo sie angefangen hatte. Es würde ein Spiel werden, wo Gewinner und Verlierer schon fest standen. Ehe Kibe diesen Gedanken zu Ende bringen konnte, traf sie etwas großes, dunkles unvorbereitet und sie verlor den Boden unter den Füßen. Äußerst unsanft kam sie zwischen Dreck und Laub auf. Sie war versucht liegen zu bleiben. Ihre Knochen schmerzten, sie hatte Durst und war müde. Kurzzeitig war ihr sogar schwarz vor Augen geworden. Sie müsste einfach nur die Augen schließen. Für ein paar Sekunden...
Doch plötzlich richtete sie Kibe übereilt auf und stolperte auf den nächsten Baumstamm zu, hielt sich an jenem fest und blickte den Fremden an.
Nun stand wieder der junge Mann vor ihr, diesmal jedoch vollkommen entblößt. Wäre Kibe bei klarem Verstand, dann würde sie daraus schließen können, um welche Magie es sich handelte. Dass es eine war, stand dabei ja wohl außer Frage. Unwillkürlich schüttelte Kibe den Kopf, fixierte ihn mit ihren blauen Augen die in der Dunkelheit funkelten, ehe sie sich an dem Baum vorbei schob und lief. Sie wusste, dass sie bei seiner Geschwindigkeit keine Chance hatte, weshalb sie im Laufen erneut nach ihrem Ritual-Messer griff und es in einer fließenden Bewegung durch ihre Handfläche zog. Erneut sprudelte das Blut hervor und hinter einem Baum blieb Kibe stehen. Sie hielt den Atem an und presste sich an die Baumrinde, hoffend, dass er sie nicht finden würde. Dabei kniff sie ihre Augen leicht zusammen und Knochen gruben sich aus der Erde unter ihr, wanderten ihren Körper hoch und verformten sich. Schützend, wie eine weiße Rüstung legten sie sich um ihre Unterarme und schützten sie dadurch. Sollten unerwartete Angriffe folgen, könnte sie sich dadurch Schützen.
Ihr Herz Schlug ihr bis zum Hals und beinahe war sie sich sicher, dass man es hören musste. Doch nicht ihr Herz hörte man, sondern einen unnatürlich hohen, schrecklichen Schrei, der den Wald erfüllte. Seine Tonlage steigerte sich in die Frequenz wurde immer höher, selbst Kibe musste sich die Ohren zu halten, während sie angstrengt in die Dunkelheit blickte. Der Fremde hatte definitiv eine animalische Seite an sich. Und sollten seine Sinne geschärft sein, würde diese hohe Tonlage ihn definitiv irritieren. Diese Gelegenheit sollte sie nutzen und weiter rennen. Gesagt getan, so fern es ihr erlaubt war lief die Weißhaarige weiter, blickte sich unablässig um, während der Schrei langsam abebbte und schließlich ganz verstummte. Erneut schlossen sich ihre Hände um ihre Klingen und sie zog jene hervor, setzte lautlos einen Fuß vor den anderen.
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Beitrag von Gast Mo Nov 11, 2013 9:58 am

Nicht einen Moment hatte die Tod-Rufende-Kreatur abgewartet, nachdem das Monstrum aus dem Wald gestürmt war und sich auf Beast gestürzt hatte. Sofort machte sie kehr und rannte so schnell sie konnte davon. Sie war keine Gegnerin für Beast, es würde nur Momente dauern, bis er sie eingeholt und zu Boden geworfen hätte, wäre sein panischer Geist nicht damit beschäftigt vor der untoten Kreatur davon zu laufen und deren Angriffen auszuweichen. Aus den Augenwinkeln konnte Beast die fliehende Kreatur erhaschen, bevor sie zwischen den Blättern des Waldes verschwand und er seinen Kopf schnell einziehen musste. Zähne-Spitz-Und-Hart gruben sich in den Waldboden und rissen ihn auf, nur eine Sekunde nachdem der junge Magier sein Gesicht zurückgezogen hatte. Ein Moment der Unachtsamkeit und es wäre aus mit ihm. Als die Kreatur gegen den Baum prallte, auf den sich Beast geflüchtet hatte, brach dieser wie ein Zweig im Wind und der junge Magier fand sich bewegungslos in luftigen Höhen wieder. Scharf pfiff ihm der Fallwind durch die Ohren und betäubte jedes andere Geräusch, während der Gestank der Kreatur seinen Würgereiz auf eine harte Probe stellte. Der Vollmond strahlte in seiner ganzen Schönheit am nächtlichen Himmel und der Schatten des Magiers ließ die Kreatur im Dunkeln stehen, während Beast und alles um ihn herum in einem Silberglanz erstrahlte. Erst das unnatürliche Brüllen der Kreatur, riss den Magier aus seiner Starre heraus und sofort begannen seine Augen zu leuchten. Ohne Rücksicht zu nehmen, zermalmte Beast das Monstrum unter seinem massigen Körper. Zerfetzte Gliedmaßen und riss Köpfe aus dem Körper.Ein einzelner Arm zuckte noch hin und her, wand sich auf dem Boden als wolle er sich nicht dem endgültigen Tod beugen. Ein ekelhaft matschendes Geräusch erklang, als der mächtige Löwe ihn unter seinem Fuß zermalmte. Er knurrte leise. Böse-Nicht-Tot-Kreaturen sollten nicht durch sein Revier streifen. Die kräftigen Muskeln in den Waden des Löwen spannten sich und mit einem leisen Knall sprintete er los, schneller als dass ein Mensch ihm folgen könnte. Der Waldboden erzitterte unter jedem seiner Schritte und nur wenige Momente waren vergangen, da stand das riesige Monster auch schon vor der fliehenden Kreatur, welche sofort zurückwich und Abstand zwischen sich und den riesigen Löwenkörper brachte. Benommen blieb die Kreatur am Boden liegen, nachdem Beast sie mit seiner Pranke an gestupst hatte, rappelte sich jedoch auf und starrte aus großen blauen Augen zu dem inzwischen wieder menschlichen Beast, der freudig darauf wartete, dass sie wieder weglief und sie weiterspielen konnten. Sein Jagdinstinkt hatte übernommen und er konnte es nicht erwarten, hinter der Kreatur herzujagen, sie einzuholen und festzunageln. Sein ganzer Körper zitterte vor Aufregung und Vorfreude und die Schnitte und Bisswunden überall auf seinem Körper schienen ihn überhaupt nicht zu stören. Nur wenige waren überhaupt tief genug, um einigermaßen zu bluten. Wenn dann war es die Menge an Wunden, die es gefährlicher aussehen ließ als es in Wirklichkeit war.Erwartungsvoll blickten die braunen Augen hinter der Kreatur her, die um den Baum herum geglitten war und Langsam-Wie-Schnecke weglief. Mehrmals schoss die rosafarbene Zunge des Magiers hervor und glitt über seine langen Fänge, während er angespannt darauf wartete, dass die Kreatur sich weiter entfernte. Er wollte die Jagd auskosten, wollte länger spielen und die Kreatur nicht wie Futter in einer Sekunde erlegen. Zu köstlich waren die Gerüche. Scharf-Und-Stark schmeckte er die Angst der Kreatur auf seiner Zunge und er hörte das Donnern-Wie-Sturm-In-Brust von der Kreatur, so als würde er dem Donnern in seiner Brust lauschen.  Lange genug Zeit hatte die Kreatur gehabt davon zu laufen und sofort setzte sich Beast in Bewegung. Mit einem langen Sprung beförderte er sich auf den nächsten Baum, wo seine Klauen ins Holz schlugen und sofort sprang er weiter, von Baum zu Baum. Enttäuscht blieb er jedoch stehen, als er im Baum hinter der Kreatur landete, das hatte ihm keinen Spaß gemacht und enttäuscht fauchte er leise. Still und heimlich kletterte er am Baumstamm hinab und schlich sich an diesem von oben an die Kreatur heran. Das Donnern-In-Brust hatte sich bei ihr nicht gelegt und vorsichtig streckte Beast die Hand aus, hielt jedoch erstarrt inne als die Kreatur den Stein-Voll-Blut hervorzog und sich selber durch die Handinnenfläche schnitt. Sofort sprudelte das Blut hervor und der schwere süßliche Duft stieg Beast in die Nase. Wie von einem Zauber getroffen, hing er am Baum über der Kreatur, starr und bewegungslos, die Hand nur wenige Zentimeter von der Schulter der Kreatur entfernt. Wie ein Ertrinkender nach Luft schnappte, zog Beast den Geruch des Blutes in seine Nase das er ihn niemals vergessen würde. Eine nie da gewesene Schwere legte sich in seine Glieder und ein Donnern-Wie-Sturm begann in seiner Brust zu ertönen, wie das Grollen eines Gewitters das vorbei zog. Das Wasser lief dem Magier im Maul zusammen und wie hypnotisiert starrte er auf das nasse Rot, welches zu Boden fiel und in Millionen kleinerer Tropfen explodierte, ehe es in das Moos sickerte und es rot färbte. Mit aller Kraft musste sich Beast zurückhalten, um sich nicht auf die Kreatur zu stürzen. Warm-Wie-Körper-Rot-Wie-Morgen floss es aus dem Körper der Kreatur. Rot-Wie-Leben-Freunde-Voll-Tod und doch existierte es, was für eine seltsame Kreatur hatte er da gefunden?Als würde ein Maulwurf vorbeikommen, begann sich auf einmal die Erde zu bewegen und aufzuplatzen und kleine Erdklümpchen flogen umher, als sich Knochen aus dem Erdreich gruben. Doch selbst als sie begannen an der Kreatur nach oben zu gleiten und sich zu verformen, beachtete Beast sie nicht. Sein Körper zitterte in seinem inneren Kampf, während ein gieriger verlangender Ausdruck in seine Augen getreten war, so verlockend erschien ihm das Blut der Kreatur. Es dauerte bis eine Seite gewonnen hatte, doch dann schüttelte sich Beast lautlos und machte Anstalten die Schulter der Kreatur doch noch zu ergreifen, doch gerade als er seine Klauen um die Kreatur legen wollte, ertönte ein Schrei im Wald und Beasts Welt stürzte zusammen. Bunte Sterne explodierten vor seinen Augen und der ganze Wald begann zu verschwimmen und zusammenzufallen. Von Schmerzen zusammengekrümmt fiel Beast kraftlos vom Baum auf den Boden, die Klauenhände gegen die Ohrmuscheln gepresst. Weder der Aufprall auf dem harten Erdreich, noch die Äste und Steine bemerkte der junge Magier. Wie eine Welle brach Übelkeit über ihn und sofort wälzte er sich auf dem Untergrund. Äste, Steine und Erde gruben sich in seine Haut und rißen sie auf, als sich Beast auf dem Wald hin und her warf. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr und glühende Stacheln trieben in seinem Kopf. Immer weiter warf Beast sich hin und her, krümmte sich zusammen, nur um sich im nächsten Moment wieder aufzuspannen. Er spürte nur noch Schmerzen, überall. Die Kreatur bemerkte er schon längst nicht mehr. Tränen liefen über das schmerzverzerrte Gesicht des jungen Mannes, der nicht einmal mehr sein eigenes Heulen mitbekam. Wie wahnsinnig warf er den Kopf hin und her, als wolle er das Kreischen verscheuchen; schnappte mit den Zähnen überallhin, als könne er das Geräusch so fangen und er schrie. Schrie und heulte vor Schmerz, der seinen Körper immer weiter quälte. Die Schnitte auf Beasts Körper rissen immer weiter auf, je stärker er sich umher warf und schon bald war es sein Blut und nicht mehr das der Kreatur, das den Boden befleckte und rot färbte.Nachdem das Kreischen abebbte und schließlich verstummt war, blieb Beasts zitternder und geschundener Körper zuckend am Boden liegen. Noch immer schnappten er in die Luft, der einzige traurige Versuch etwas zu ergreifen was man nicht ergreifen konnte. Moos und Dreck klebte in seinem tränennassen Gesicht und noch immer liefen die Tränen über das jugendliche Gesicht. Sein Körper erbebte und zitternd krümmte er sich zusammen, machte sich klein und wand sich am Boden. Sofort legte er die zitternden Arme um sich und die langen Klauen durchschlugen die wunde Haut des Magiers und noch mehr Blut floss an ihm herab. Gequält heulte er auf. Anklagend, unwissend. Er wand sich unter dem Auswirkungen des Schmerzes, Schmerz den er nicht verstehen konnte. Als der Schmerz langsam abebbte, rollte sich der Wilde zusammen und weinte hemmungslos.

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Beitrag von Kibe Asano Mo Nov 11, 2013 7:25 pm

Dieser Abend hatte es wirklich in sich. Ob die Situation ähnlich ausgegangen wäre, wenn Kibe einfach in den Büschen hocken geblieben wäre, und geschlafen hätte? Wohl kaum. Sie hatte die ganze Situation ihrer Neugierde zu verdanken. Es war ja nicht das erste mal, dass jene sie in Schwierigkeiten brachte. Dann würde sie jetzt nicht mit klopfendem Herzen und schmerzender Kehle mitten in der Dunkelheit des Waldes stehen – gehetzt, von irgendetwas das sie nicht so recht einzuordnen vermochte. Aber wer hätte denn auch ahnen können, dass eine einfache Begegnung auf der Lichtung so ausartete?
Sobald der Schrei, der den Wald erschüttert hatte, verklungen war, blieb die Magierin stehen. In den ersten Sekunden störte sie ein langer Piepton, der sich in ihrem Gehörgang breit gemacht hatte und wenig Platz für andere Geräusche schaffte. Doch aus Erfahrung wusste sie, dass es nicht lange dauern würde, bis auch das Piepen zum Hintergrundgeräusch wurde. Sobald das geschah lauschte die Hellhaarige in den Wald hinein, kaute sich dabei recht nervös auf der Unterlippe herum, ehe sie sich einmal um 180° drehte und hinter sich blickte. Sie hatte vieles erwartet. Aber sicher nicht das, was sich ihr hier gerade bot. Anscheinend hatte ihr Plan besser geklappt als erwartet. Und dennoch wusste sie nicht so recht, was sie von dem am Boden liegenden Fremden halten sollte. Er lag genau dort, wo sie noch vor einigen Augenblicken gestanden hatte. Unvermittelt lief ihr ein Schauer über den Rücken. Blut und Dreck bedeckte seinen Körper, während er sich zusammen gekauert hatte und Klagelaute von sich gab. Dennoch hatte er seine Bedrohlichkeit nicht ganz verloren. Wer wusste schon, wie er mit dieser Situation umging? Möglicherweise machte ihn der Schmerz noch aggressiver und das Risiko wollte die Nekromantin nicht eingehen. Prüfend musterten ihre Augen den in Schwarz getauchten Schatten, den sie nur unschwer von der Umgebung unterscheiden konnte. Würde er sich nicht Bewegen und Geräusche von sich geben, würde Kibe ihn wohl glatt übersehen und bei ihrem Glück vermutlich noch über ihn stolpern.
Ihre linke Klinge wanderte zurück in ihre Halterung am Gürtel, während sie die rechte noch immer fest umschlossen hielt. Beide würde sie wohl im Augenblick nicht brauchen, zudem wurde sie ja von den bleichen, im Mondlicht schimmernden Knochen geschützt. Während sie ganz langsam und so leise wie möglich auf die Gestalt zu trat, hob sie ihre aufgeschnittene Handfläche und drückte ihre Lippen auf die Wunde in der Innenseite. Der Geschmack ihres eigenes Blutes machte sich auf ihrer Zunge breit und kurz verzog Kibe ihr Gesicht. Solange ihre Beschwörung nicht entlassen oder vernichtet war, würde die Wunde in ihrer Handfläche nicht verheilen. Und gehen lassen würde sie ihre wohl im Moment stärkste Waffe nicht. Immerhin war der Ruf der Kreischer um einiges effektiver als es ihre Zwillingsklingen je sein würde. Jedenfalls im Augenblick. Einige endlos erscheinende Sekunden musterte die junge Frau den Fremdling und konnte sich dabei nicht entscheiden, was sie dabei empfinden sollte. Wut – er hatte sie durch den halben Wald gejagt und wohl kaum vor gehabt, sie unversehrt zu lassen. Gleichzeitig jedoch wurde ihr Schwer ums Herz. Ein einziger Streich mit ihrem Schwert würde genügen und es wäre ein für alle mal aus mit ihm. Doch man trat Niemanden, der schon am Boden lag und Kibe war sowieso nicht zwingend ein Freund vom Morden. Und nichts anders wäre das: ein Mord.
Genervt von ihrer Eigenen Inkonsequenz und ihrem Mitleid gab sie ein gestresstes Seufzen von sich und pustete sie eine lange, helle Ponysträhne aus dem Gesicht. Bedächtig hockte sie sich vor die Gestalt und betrachtete seine Hände, die viel mehr Klauen glichen. Seine Krallen hatten sich in sein eigenes Fleisch gegraben und Blut quoll aus den selbst beigebrachten Wunden heraus. Ihre Augen wanderten zu seinem Gesicht, welches noch immer vom Schmerz verzerrt war – die Folgen ihres Zaubers plagten ihn noch immer. Gut so. „Wenn du mir weh tust, tu ich dir weh, klar?“ fragte sie, nicht sicher, ob er sie überhaupt hörte. Dann jedoch packte sie seine Hände und löste seine Krallen aus seinem eigenen Körper, nicht zimperlich, aber auch nicht übermäßig brutal. Dies tat sie nur mit ihrer linken Hand, da ihre rechte damit beschäftigt war die Zwillingsklinge zu halten. In diesem Moment war die Magierin äußerst angespannt und rechnete jeden Moment damit, eine gewischt zu bekommen. Sie hörte ihr eigenes Blut in ihren Ohren rauschen und nun spürte sie wieder die Müdigkeit in ihren Knochen. Kein Wunder also, dass ihre Bewegungen sehr langsam waren. Nicht zuletzt, weil sie den jungen Mann vor sich nicht noch erschrecken wollte. Zudem war sie zu mehr auch nicht Imstande. Die Lider wurden ihr schwer und mehrmals musste Kibe blinzeln, um den Schlaf aus ihren Augen zu vertreiben. Dann zog sie auf umständliche Weise den Rucksack auf ihren Rücken herunter und öffnete die Schnallte mit ihrer linken Hand, ehe sie hinein griff und an irgendetwas zu zuppeln begann. Stück für Stück zog sie schwarzen Stoff heraus, der trocken, geschützt vor dem Regen in der Tasche verborgen geblieben war. Es war Kibes Umhang, den sie schon seit Ewigkeiten mit sich herum trug. Zögerlich blickte sie den Fremden an, ehe sie den Stoff fester packte und mit einem Ruck heraus zog. Sie führte ihn zum Mund und biss darauf, damit sie mit der Linken einige Streifen abreißen konnte. Einen band sie sich selbst um die linke Hand, die andere um die tiefen Wunden, sie er sich selbst durch seine Krallen zugefügt hatte. Seine Haut, die sie dabei berührte, war gewärmt von seinem eigenen Blut. Schnell tränkte sich der Stoff mit der dunklen Flüssigkeit und Kibe war sich sicher, dass sie sich entzünden würde, wenn man sie nicht behandelte. Doch das war nicht ihr Problem. Sofort, nachdem sie den letzten Knoten gefestigt hatte, rutschte sie auf dem Erdboden zurück, zog ihren Rucksack und ihr Schwert dabei mit und richtete sich langsam wieder auf. Den Blick wand sie dabei nicht ab. Es war sowieso nicht unbedingt ihre klügste Idee gewesen, dem Magier so nahe zu kommen. Genau genommen war es sogar ziemlich dumm von ihr.
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Beitrag von Gast Di Nov 12, 2013 1:48 pm

Riesige, glühende Pfähle bohrten sich unaufhaltsam in seinen Kopf und Tausende brennender Nadeln stachen in seinen Körper, während Flammen über seine Haut leckten. Seine Muskeln verkrampften und sandten Wellen der Pein aus. Es war, als würden seine Krallen und Klauen gezogen werden, seine Zähne splittern und seine Organe zerplatzen. Hitze und Kälte rollte durch Beasts Körper, während Finsternis vor seinen Augen glühte. Alles um ihn herum war verschwunden, nichts mehr existierte; nur Schmerzen und Pein. Als das Kreischen abebbte und der Schmerz langsam schwächer wurde, rollte sich Beast zusammen, ohne etwas von seiner Umgebung zu erhaschen; ein kleines Häuflein Elend. Ein kleines, blutendes, verschmutztes Häuflein Elend das sich heulend am Boden krümmte. Dass er von der Kreatur beobachtet wurde, die er vor wenigen Augenblicken noch gejagt hatte, beobachtet wurde bemerkte Beast nicht einmal, noch immer hallte das Kreischen in seinen Ohren nach und weder seine Augen noch seine Nase erledigte ihren Dienst. Selbst als die Kreatur über ihm stand und ein einziger Streich genügen würde, bemerkte der Magier die Kreatur nicht. Zu sehr litt er unter den Nachwirkungen des Angriffs. Nur langsam schaffte er es sich zu beruhigen und Stück für Stück verkümmerte das haltlose Heulen zu einem schmerzerfüllten Wimmern.
Das erste was er spürte, waren etwas das sich um sein Handgelenk legte, warm-wie –Himmelsstrahlen-und-weich-wie-Feder. Bestimmt, aber dennoch mit einer seltsamen Vorsicht zog es die Klauen aus seinem Fleisch und erst jetzt realisierte Beast, dass er sich selbst verwundet hatte. Er wehrte sich nicht, ließ das Himmelsstrahlen-Feder-Etwas seine Hände führen, die kaum, dass es sie los ließ, kraftlos zur Seite fielen. Quälende Momente blieb Beast einfach liegen, versuchte sich dann jedoch sichtbar entkräftet aufzustehen, schaffte es jedoch nur sich ein wenig aufzurichten und in eine sitzende Position zu gelangen. Heiße Tränen liefen noch immer über seine Wangen und als sich die Finsternis aus seinem Blick zu lösen begann, erkannte Beast durch den Tränenschleier immer noch nichts. Was auch immer das Himmels-Feder-Ding auch machte, Beast wollte es nicht aufhalten, konnte es nicht. Noch immer brannte in seinem Körper der Schmerz und das einfache Gemüt des Magiers verstand nicht woher, nicht wodurch, nicht warum. Er wurde gequält und gepeinigt, konnte nicht verstehen wieso es geschah und fühlte sich misshandelt und wie ein verletztes Tier blieb er einfach nur sitzen.
Offenbar war das Himmelsfeder-Ding nicht untätig gewesen. Nachdem sich Beast ein wenig beruhigt hatte, das Wimmern war zu einem Schluchzen abgeklungen, spürte er einen leichten Druck auf seinen Armen und als er versuchte nachzusehen, erblickte Beast durch die letzten Tränen etwas an seinen Armen. Noch immer schluchzte er. Doch war es nicht mehr der Schmerz, der ihn peinigte, sondern nur noch die Erinnerung daran und die Wut und Verzweiflung über das, was er erleiden musste. Lange betrachtete Beast seine Oberarme, regungslos mit rot geweinten Augen. Als er jedoch den Kopf hob und die Kreatur erblickte, veränderte sich sein Ausdruck. Der Geruch von Magie und Blut lag in der Luft. Und von einem Moment auf den anderen verschwand der Schmerz und die Wut aus Beasts Gesicht. Panik und Furcht breitete sich in ihm aus und sein Gesicht verzerrte sich zu einer Maske der Angst, selbst sein benommener Geist erkannte den Zusammenhang zwischen der Kreatur und dem Kreischen. Hastig begann der junge Magier rückwärts zu krabbeln und ein erschrockener Laut überkam seine Lippen. Weg! Schmerz! Flucht! Fliehen! Weg! Nur zu gut erinnerte sich sein Körper daran, was geschehen war. Hauptsache weg von der Quelle des Tod-Schmerz! Noch während er wegkrabbelte, drehte sich Beast um die eigene Achse und versuchte auf allen Vieren weiter zu rennen. Kaum jedoch, bewegte er sich verschwamm wieder alles vor seinen Augen und er begann zu taumeln. Sein Magen bockte und Beast fiel auf Hände und Knie, dann erbrach er sich. Kraft- und energielos taumelte er zur Seite und ließ sich zu Boden fallen. Seine Brust hob und senkte sich schnell, sein Atem rasselte schwer und das Donnern in seiner Brust schien ihm zu einem einzigen anhaltenden Donner zu werden. Bunte Schlieren und Sterne verschwammen vor seinen Augen und alles um ihn herum drehte sich. Gequält stöhnte er auf, während sich seine Klauen in den Boden bohrten als wollte er sich festhalten.
Einige Minuten verstrichen in denen er sich nicht bewegte und nur am Waldboden festklammerte, während sich die Welt Stück für Stück wieder einrenkte und das Wirbeln, Kreiseln und Drehen ein Ende fand. Erst als sich Beast sicher war, dass der Wald da war wo er sein sollte, richtete er sich vorsichtig auf und blickte sich vorsichtig auf der Suche nach der Kreischer-Kreatur um. Die Schultern herabhängend, mit gesenktem Kopf und ängstlichem Blick blieb er einfach sitzen und wagte es nicht sich zu bewegen. Zu groß war der Respekt vor dem Tot-Schrei-Schmerz. Angst, Schmerz-Wie-Eis,  lähmte seinen Körper, was ihn nur noch mehr einschüchterte. Dann jedoch hob er seine Krallen und einen Augenblick später zerfetzten die Verbände an seinen Schultern. Was auch immer das war, es gehörte der Kreischer-Kreatur und der Magier wollte nichts damit zu tun haben. Langsam, wie um keine Aufmerksamkeit zu erhalten reckte er den Hals und begutachtete die Einstiche an seinen Oberarmen. Die rosafarbene Zunge schnellte hervor und Einstich für Einstich säuberte Beast die Wunden von Schmutz und Dreck und Blut. Er spuckte aus und blickte sich um. Dann fiepte er leise und blickte in Richtung der Kreischer-Kreatur.

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Beitrag von Kibe Asano Di Nov 12, 2013 7:15 pm

Langsam klopfte die junge Magierin sich das Laub und die Erde von den dreckigen Klamotten, zog einige Holzsplitter aus ihrer Haut, die sie sich beim Fallen zugezogen hatte. Es waren nur hauchdünne, zarte Kratzer. Einige blaue Flecken würden sich bestimmt auf ihrer hellen Haut breit machen. Toll. Genau das hatte sie noch gebraucht. Sie strafte den am Boden liegenden Mann mit einem bitterbösen Blick. Das war alles seine Schuld! Er musste sie ja auch einfach ohne Grund angreifen. Langsam aber sicher schien er auch wieder bei klarem Verstand zu sein – wenn er dies denn je gewesen war. Er hatte sie gewähren lassen, als sie seine Wunden verbunden hatte, so als ob er sie erst gar nicht registriert hätte. Wenn man genauer darüber nachdachte, schien das auch sehr wahrscheinlich. Der unglaublich laute, hohe Schrei hatte den Magier ziemlich aus der Bahn geworfen, mehr noch, als Kibe es je für möglich gehalten hätte. Nun, da sie etwas in der Hinterhand hatte, fühlte sie sich um einiges Sicherer. Und da sollte noch mal Jemand sagen, ihre Magie sei nutzlos.
Als sich die Blicke der Beiden trafen, erkannte die Nekromantin die Pure Furcht in den Augen des jungen Mannes wieder. Nur einige Augenblicke erwiderte sie den Blick, ehe sie ihre Lider senkte. Sie hatte den Wald nicht mit der Absicht Jemanden zu verletzen betreten. Allerdings blieb ihr in dieser Situation keine anderer Wahl. Wie hieß es doch so schön? Fressen oder gefressen werden. Und sie wollte sicherlich nicht als Mitternachts-Snack enden. Das Rascheln des Laubes verriet ihr, dass sich der Fremde wieder in Bewegung gesetzt hatte und als sie ihren Kopf hob sah sie wie er sich von ihr aus Angst entfernte.
Mittlerweile hatte Kibe begriffen, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Menschen und auch um keinen gewöhnlichen Magier handelte. Seine Verhaltensweise unterschied sich grundlegend von allen anderen. So als könnte er nicht das fassen, was um ihn herum so recht geschah. Sicher, seine Sinne schienen ausgezeichnet zu sein. Jedenfalls war es für ihn kein Problem gewesen, sie ausfindig zu machen. Doch die Lage einschätzen tat er nicht. Warum sonst sollte er vor ihr zurück weichen, wo sie doch keinerlei Bedrohung mehr darstellte? Immerhin war sie auch nicht mehr als ein Schatten ihrer Selbst. In diesem Wald war sie so gut wie blind, das Atmen fiel ihr schwer und noch immer war ihre Kehle staubtrocken. Aber so fertig wie der Fremde war sie noch lange nicht. Immerhin waren ihre Sinne nicht so sensibel und reagierten demnach auch nicht so empfindlich auf äußere Einflüsse. Das mochte in manchen Situationen, wie zum Beispiel der Dunkelheit, von Nachteil sein, doch hatte diesmal er den Kürzeren gezogen,
Während der Magier der Kraftlosigkeit seines Körpers unterlag, schob Kibe ihre Klinge zurück in die Halterung und löste die Knochen von ihren Unterarmen. Lautlos fielen sie in die modernden Blätter am Waldboden und verwesten vollständig, bis nur noch ein Häufchen Dreck von ihnen übrig blieb, vermengt mit dem Untergrund. Erneut blickte sie zu dem am Boden kauernden Fremden, der noch immer mit den Folgen ihrer Magie zu kämpfen hatte. Mit einem leisen Brummeln verdrehte die Weißhaarige die Augen. Mein Gott. So hatte sich noch nie Jemand wegen ein bisschen Lärm angestellt. Sie heulte ja auch nicht gleich rum, nur weil ein Irrer sie durch den Wald verfolgte!
Nachdem er sich langsam wieder in den Griff bekommen hatte – wurde ja auch Zeit – riss er die notdürftigen Verbände einfach ab. Resigniert blinzelte Kibe ihn aus ihren blauen Augen an, während ihr Gesichtsausdruck Bände sprach. Nie wieder würde sie nett oder sozial sein. Es lohnte sich ja doch nicht! Unwirsch pustete sie sich die immer wiederkehrende Haarsträhne aus dem Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach leck mich doch.“. Wenn er meinte, dass sein Sabber ihm besser helfen würde als zwei halbwegs vernünftige Verbände – bitte. Nicht ihr Problem. Es war ja nicht ihre Blutvergiftung. Zudem würde er sich ja doch nicht helfen lassen. Es wäre sicherlich klüger zurück zum Wasser zu gehen und die Kratzer dort vernünftig zu säubern. Ob er überhaupt so weit denken konnte?
Ungehalten zerrte sie an ihrem eigenen Verband und betrachtete die Schnittwunde. Ein glänzender, dunkler Strich zog sich sauber durch die Mitte und das beständige Pochen ihres Herzens drückte immer wieder einige Tropfen Blut hervor. Erst als sie ihre Beschwörung ziehen ließ, begann die Wunde zu verheilen. Natürlich würde es noch einige Tage dauern, bis die Wunde nicht mehr frisch war, aber wenigstens laugte sie nun nicht noch ein zusätzlicher Zauber aus, den sie kontinuierlich aufrecht erhalten musste. Sie war schon langsam und kaputt genug, würde sich wohl doch hier irgendwo in der Nähe nieder lassen, damit sie endlich in Ruhe schlafen konnte. Etwas anderes blieb ihr ja auch nicht übrig. Noch einmal musterte sie den Magier, ohne so recht zu wissen, wie sie damit umgehen sollte. Natürlich könnte sie ihn hier einfach liegen lassen. Es schien ihm ja einigermaßen besser zu gehen. Und dennoch haderte sie mit sich selber. Kurzerhand trat sie wenige Schritte näher, hockte sich dann hin und kramte erneut in ihrem Rucksack rum, bis sie ein kleines, silbernes Döschen heraus zog. Als sie es öffnete kam eine farblose Paste zum Vorschein, von der ein beißender Geruch ausging. Er erinnerte an Kräuter und Desinfektionsmittel. Kibe selbst mochte den Geruch nicht besonders, doch trug sie diese Creme immer auf, wenn sie ein Blutopfer brachte. So löste sie ihren Verband ein Stück und schob ihn über ihr Handgelenk, damit sie ihre eigene Wunde damit einreiben konnte. Dabei kniff sie ihre Augen leicht zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Es brannte ein wenig, wie nicht anders zu erwarten bei diesem Geruch. Nun aber schob sie den Verband zurück und sah den Magier wieder an, hielt ihm ihre andere Hand entgegen, auffordernd und gleichzeitig abwartend, den Kopf dabei leicht schräg gelegt. Eigentlich rechnete sie nicht damit, dass er sich dieses komische Zeug auf die Verletzung schmieren ließ. Immerhin trauter er ihr nicht. Nachdem auch nach einigen Augenblicken des Abwartens keine Reaktion seinerseist zu vermerken war, zuckte die junge Magierin mit den Schultern und richtete sich langsam wieder auf. Die Salbe steckte sie ein. Einen allerletzen Blick warf sie dem Fremden zu, ehe sie ihm den Rücken zuwand und ihres Weges ging. So etwas sollte ihr Niewieder passieren, dafür würde sie sorgen.

tbc: ???


Zuletzt von Kibe Asano am Do Jan 30, 2014 8:13 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Mika Tullaryn Do Dez 05, 2013 5:08 pm

Mika hatte das Gefühl dass sich noch andere Personen am See befanden, weswegen sie kurzerhand beschloss zu gehen. 
Kühl drehte sie sich zu Shin, ihre Gefühle hatte sie mal wieder einfach vergraben. 
Ich muss nun gehen Shin, vielleicht sieht man sich ja mal wieder., meinte sie kurz und knapp. 
Auf die Sache mit seinen Eltern ging sie nicht weiter ein.
Bevor die Schwarzhaarige jedoch in die Schatten trat um zu verschwinden, drehte sie sich doch nochmal zu ihm um. 
Hör auf dein Herz auf deinem weiteren Weg.
Gefühle sollte man nicht unbedingt einfrieren lassen, ohne sie ist man nicht richtig lebendig. 
Finde deinen Weg und solltest du nicht weiter wissen hör auf deine Instinkte. 
Meistens sind sie die Richtigen., murmelte sie. 
Eigentlich hatte Mika ja selbst nicht so richtig Ahnung was sie da redete. 
Eigentlich hatte sie ja auch nur gesagt was ihr gerade eingefallen war. 
Innerlich zuckte sie mit den Schultern, bevor sie sich endlich umdrehte. 
Mit geschlossenen Augen dachte sie fest an den Ort wo sie hinwollte.
Dann trat sie einen Schritt nach Vorne und verschwand in den Schatten. 
Das Mädchen wurde von einem Gefühl der Schwerelosigkeit erfasst, während sie zu ihrem Ziel teleportiert wurde. 
Während der Reise schlich sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen.
Mika hatte nie das Gefühl wirklich einsam zu sein, wenn sie die Schatten hatte.
Manche hatten sie schon für Verrückt erklärt weil sie so verbunden war mit ihrer Magie.
Aber konnte man sie wirklich als Verrückt bezeichnen? 
Auf der einen Seite ja, immerhin konnte das was sie da alles tat nicht immer gut sein.
Auf der anderen Seite wohl nicht, wenn man bedachte was sie durchgemacht hatte.
Wie man die junge Magierin einschätze war wohl jedem selbst überlassen - wozu gab es schließlich die eigene freie Meinung?


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