Unexpected Meetings - Die Kristallküste [Kami & Nene only]

Der Wind fegte über die Ebene. Nun, besser gesagt das, was noch davon übrig war. Die Bäume, die einst das Ufer hinter dem breiten Sandstrand säumten, waren jetzt alles andere als dicht. Hier und dort stand noch ein vereinzelter Baum mit Büschen darunter, manchmal aber um einiges seltener stand sogar noch eine Baumgruppe dort, die die Apokalypse aus Blut und Zerstörung überstanden hatten.
Nene lag auf dem Rücken. Ihr Blick war in die Sterne gerichtet, die dort über den beiden DragonSlayern standen, vom Schicksal verbunden, wie sie jetzt bemerkte.
"Ey...Kami...du lebst doch noch...oder?", fragte sie schließlich. Da war nichts mehr von der vorherigen Feindseeligkeit, nicht mehr der Zorn, der gerade noch darin steckte. Nur Vertrauen.
"Lass ihn uns...gemeinsam besiegen..."

Wie.kam das ganze? Zwei DragonSlayer, die sich so vollkommen fremd waren? Was war passiert, weshalb war alles so verwüstet?
Es ist nur wenige Stunden her...da war die Welt noch in Ordnung...

Die Wellen brachen. Es war laut, sehr laut sogar. Die Sonne stand hoch am Himmel, erwärmte den Sand...und hielt das Mädchen am leben, das zwischen Holzstücken und Seilen, Fässern und Kisten am Ufer lag. Bewusstlos. Schwarz die Welt um sie herum.

Es fing eigentlich alles an wie ein verdammt normaler, gewöhnlicher Tag. Kami war mal nicht in der Gilde gewesen sondern schlenderte einfach ein wenig herum. Er brauchte mal ein wenig Auslauf wenn man das so sagen konnte, eben Abstand nehmen. So lief er oft einfach mal los und blieb ein paar Tage der Gilde fern. So kam es das der junge Dragonslayer am Strand entlang lief. Es war wirklich idyllisch. Die Sonne schien noch und es war ein angenehmer Wind der Kami durch die Haare fuhr. Die Wellen preschten gegen den Strand und die Möwen kreisten mit ihrem Gesang über das Wasser. Mit den Händen in den Taschen setzte Kami seine Fußspuren in den Sand. Plötzlich blieb er stehen, er vernahm den Körper eine jungen Dame am Strand die zwischen einigen Sachen bewusstlos lag. Kami überlegte ob er nun zu ihr gehen sollte oder nicht, er befand sich noch nicht in einer solchen Situation und war eigentlich der Meinung das sich jeder um seine eigenen Probleme kümmern sollte. So drehte er sich um und lief wieder los. Nach ein paar Schritten jedoch packte ihn der letzte Funken des guten Gewissens und ließ ihn umkehren. Bei der jungen Dame angekommen, zog er sie aus den Trümmern und legte sie auf dem Sand ab. Nun dachte Kami wieder nach, was sollte er nun tun ? Wie sollte er ihr helfen? Kami drückte mit beiden Händen auf ihren Brustkorb und das immer wieder, so wollte er das Wasser herausbekommen falls sie welches schluckte. Wenn nicht, wüsste er auch nicht was er noch machen sollte außer sie zu beerdigen.

Nun...wie viele verschiedene Möglichkeiten gibt es, wenn jemand Wasser in der Lunge hat und noch nicht erstickt ist? Richtig! Zwei. Nämlich einmal daran jämmerlich ertrinken und einmal...
Sie spührte den kurzen Druck, dann spührte sie den würgeartigen Reflex...und spuckte dem Jungen über ihr im nächsten Moment eine mittelgroße Menge Wasser ins Gesicht. Danach folgte ein Hustenreiz, dem das Mädchen kurzerhand nachgeben musste.
Keuchend schnappte sie nach Luft, versuchte die AUgen zu öffnen...bevor sie wieder in tiefste FInsterniss fiel.

Es war das Knistern. Oder war es das flackernde Licht? Nein, es musste das Knistern sein, das sie weckte.
Ihre AUgenlieder hoben sich langsam von den Pupillen, die versuchten, etwas um sich herum zu erkennen. Doch es war immer noch dunkel...nur das Feuer in ihrer Nähe spendete Licht.
"Doko...?"
Sie versuchte sich irgendwie an die Vorkommnisse zu erinnern....doch...es klappte nicht.
Sich fragend, wa slos was, schaute sie sich um.

[Out: Doko...? bedeutet Wo?]

Ein Glück ! Das Mädchen war am Leben. Kami konnte sie wohl noch vor ihrem Tod bewahren und das war das was in diesem Moment zählte. Sie war am Leben und das war unverkennbar, denn sie spuckte Kami eine ganze Menge Wasser ins Gesicht. Der Dragon Slayer versuchte sich sein Gesicht abzuwischen und schaute dann die junge Dame vor seinen Augen an. Sie war noch nicht besonders alt und Kami fragte sich wie sie in solch eine brenzliche Lage geraten konnte. Jedoch dauert es nicht lange bis das Mädchen wieder das bewusstsein verlor, was aber auch nicht ungewöhnlich war nach dieser Tortur. Der Anzugträger zögerte nicht lange und trug das Mädchen auf Händen zu einer Art Lagerstätte die Kami errichtete. Kurz gesagt ein Holzstamm, Lagerfeuer und ein improvisiertes Zelt. Genau in diesem legte Kami sie ab bevor er sich ans Lagerfeuer setzte und Holz in die lodernde Flamme warf. Langsam aber sicher neigte sich der Tag dem Ende zu und der Himmel verdunkelte sich rasch. Kurz ertönte die Stimme des Mädchens, sie fragte wo sie sich befinden würde. "Noch immer am Strand, ich habe dich gerettet und ließ dich hier rasten" sprach Kami zu ihr und blickte dabei weiter in den Sternenhimmel. Nun herrschte eine ganze Weile Stille zwischen den beiden in denen sie einfach die Ruhe genossen, bis Kami das ganze unterbrach. "Wie bist du überhaupt in diese Lage geraten?" fragte der Junge sie und blickte sie dabei an. Schließlich war es nicht normal das irgendwelche Mädchen ohnmächtig am Strand lagen und dabei waren zu sterben. Wenn Kami nicht gekommen wäre, hätte es wohl ein Unglück gegeben was für die junge Dame nicht schön ausgegangen wäre. "Wo wir schon dabei sind uns zu unterhalten, nenn mich Kami" entgegnete der Anzugträger ihr und gähnte dann einmal bevor er sich auf dem Stamm hinlegte und seinen Blick erneut voll und ganz in die Sterne richtete. Kami kannte das Mädchen nicht und wusste nicht wie sie ihm gesinnt war oder ihre Pläne. Dennoch machte sie einen vertrauten und weniger bedrohlichen Eindruck als so manch anderem dem Kami einst begegnete. Er wusste nicht einmal ob die Frau es ihm hoch anrechnen würde das er sie rettete oder ob sie es überhaupt glauben wollte, man konnte ja nie wissen.

"Ah, arrigatou ne!"
Ich bin mir nicht sicher, wie man normalerweise reagiert, wenn man gerade vor dem Tod gerettet worden ist. Nene reagierte hauptsächlich überfröhlich und freundlich. Am besten konnte man es wohl gerade mit einem kleinem Mädchen vergleichen, dass gerade etwas unglaubliches Geschenkt bekommen hatte. Es fehlten nur noch die funkelnden Augen und das Bild wäre perfekt gewesen.
Doch...zumindest jenes blieb aus.
"Ich heiße Nene, Nene Hideyoshi. Nett deine Bekanntschaft zu machen.", stellte sie sich vor und verschaffte sich damit gleichzeitig genug Zeit um sich zu erinnern, was passiert war.
Ekine kleine Bilderfolge ploppte in ihrem Geist auf, ähnlich einem Stummfilm, weswegen das so oder so schon komische Mädchen anfing, eine kurze Melodie zu summen, während sie zu den Sternen schaute.
"Also...dass letzte, woran ich mich erinnere ist, dass ich in einem Boot vom westlichen Königreich nach Fiore aufgebrochen bin. Nach ein paar Stunden...oder Minuten...okay, es könnten auch Sekunden gewesen sein, ist dann nicht mehr viel da...na ja, bin wohl eingeschlafen..."
Ihr Finger tippte gegen ihre Unterlippe.
"Jepp, könnte in etwa hinkommen...ähem...sag mal, wo sind wir hier?", fragte sie leicht summend und - scheinbar - vollkommen ungestört.

[Out: Nach Ewigkeiten haben Shika und ich, uns dazu entschlossen, diesen Plot doch noch weiterzuführen. Als einen kleinen Einstieg für ihn]

Der Tag verlief für den Dragonslayer generell etwas komisch. Da hatte er mal freie Zeit, nahm Abstand von der Gilde und war auf der Suche nach einem idyllischen Plätzchen. Am Strand spazierte er lang, dache sich nicht viel dabei, bis er plötzlich dieses Mädchen in den Trümmern fand. Kami hätte sie niemals dort so einfach liegenlassen können. Bis er bemerkte, dass irgendwas mit ihr nicht stimmte. Sie schien ans Land gespült worden zu sein, kam vom Meer. Vielleicht war sie fast ertrunken und hatte zu viel Wasser geschluckt? Der Anzugträger setzte an, legte die Hände auf ihren Brustkorb und presste immer wieder, bis sie plötzlich das gesamte Wasser, welches sie aufgenommen hatte, in Kamis Gesicht verteilte. Etwas erstaunt blickte er auf sie herab, als sie noch hustete und etwas mir sich rang, dann aber ihre Ohnmacht nicht überwinden konnte. Zumindest war er sich nun relativ sicher, dass sie wieder auf die Beine kommen konnte und sie am Leben war. Das Wasser wischte er sich schnell aus der Visage, hob das Mädchen an und suchte einen geeigneten Platz für die beiden. In der Nähe des Sandstrandes, auf einer Düne, hatte der Schwarzhaarige ein Lager aufgeschlagen. Er entfachte ein kleines Feuer und schaffte große Stämme quasi als Sitzmöglichkeit heran. Auf einem platzierte er die junge Dame, setzte sich gegenüber hin, wartete einfach ab, bis sie erwachte, passte währenddessen auf die lodernden Flammen auf. Seine Augen begutachteten ab und zu das knisterte Feuer, ging dann aber auch zu der jungen Dame herüber. Er fragte sich wer sie war, was sie hier machte und wie sie hierhergekommen war. Irgendwie war diese Situation doch ganz interessant. Er war froh, wenn er ihr irgendwie helfen konnte. Kami blieb nicht noch da um Dank einzuheimsen, sondern um sich zu vergewissern, dass es ihr gutging.

Nach einiger Zeit öffnete sie vorsichtig ihre Augenlider, fragte gleich als erstes, wo sie war, nachdem sie sich zögerlich umgesehen hatte. Ohne weiteres erläuterte der Anzugträger ihr die genauen Umstände, wollte aber im Gegenzug auch wissen, wie sie überhaupt erst in diese Lage geraten war. Dazu gehörte aber auch, dass sich Kami höflicherweise bei ihr mit seinem Vornamen vorstellte. Nun ihr wieder das Wort überlies. Sie öffnete ihren Mund, begann die Ausführungen mit einem kleinen Dank an den Anzugträger, den er nur flüchtig mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. Sie fuhr fort. Nene Hideyoshi, so lautete der Name des Mädchens. „Die Freude ist ganz meinerseits, Nene“ erwiderte er kurz und schenkte ihr ein kleines Lächeln, während er durch das flackernde Feuer und ihr Gesicht sah. Sie wirkte ein wenig nachdenklich, wollte das Geschehene wohl Revue passieren lassen. Als sie plötzlich begann etwas zu summen, legte der Slayer etwas den Kopf schief und lachte kurz auf. Sie war etwas komisch, aber auf eine niedliche Art und Weise, wenn man das sagen konnte. Jetzt kam es zum spannenden Teil, nämlich was mit ihr passiert war und wo sie herkam. Ihren Worten zufolge, kam sie sogar aus einem westlichen Königreich, war mit einem Boot unterwegs und schien eingeschlafen zu sein. Danach wusste sie nichts mehr. Sie erzählte es so, als wäre es das normalste der Welt, während sie weiterhin summte und einen erleichterten Eindruck machte, unbeschwert. Etwas skeptisch schaute der Sabertooth Magier sie daraufhin an, kratzte sich am Hinterkopf. „Nochmal Glück gehabt, würde ich meinen“ Bei diesen Worten musste Kami wieder Grinsen, verlor sie nicht aus den Augen. Zumindest war auch sie daran interessiert herauszufinden, wo sie sich gerade genau befand. Eine einfache Frage für Kami. Er hatte diesen Ort ja nicht zufällig gewählt.

„An der Kristallküste. Ein Strand in der Nähe von Gallowstown, westlich Fiores. Deshalb bist du wohl auch genau hier gestrandet, an der Westseite des Königreichs“ stellte Kami kurzerhand fest und klärte sie damit zügig auf. Die Sterne funkelten Hell in der Nacht, das Knistern des Feuers unterbrach die anschließende Stille. Eine wundervolle Kulisse die sich ihnen an diesem Abend bot. „Und dir geht es wirklich gut, ja? Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass du nicht mehr aufwachst“ teilte er ihr mit. Innerlich dachte er gerade über die Gilde nach. Er hatte sich ja abgemeldet, brauchte also keine Sorge zu haben, falls er in dieser Nacht noch nicht wieder zuhause war. Je nachdem, würde er dieser Dame vielleicht eine Unterkunft suchen oder zumindest dafür sorgen, dass es ihr irgendwie gutging. Das Gewissen des Apokalypse Jünglings würde ihn sonst auffressen. Der Slayer stand plötzlich auf, ging einige Schritte vom Feuer weg, sodass Nene aber noch hörbar war, falls sie etwas sagte. So saß er sich an den Rand der Düne und konnte das rauschende Meer beobachten, das in der Dunkelheit fast aussah wie eine bedrohliche schwarze Masse. Doch mit den Sternen am Horizont, war es nur halb so wild.