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Bar im Stadtinneren Hargeons

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Beitrag von Toshiro Mo Jun 03, 2013 10:21 pm

das Eingangsposting lautete :

cf: Büro des Gildenmeisters

Toshiro kam zusammen mit Giriko und seiner Schwester Fumiko in der Bar an. Es war schon Abends und die Bar relativ gut besucht. Sie war gefüllt mit betrunkenen Männern sowie Frauen. Kinder sah man keine mehr, dies war auch der Grund warum die Leute Fumiko komisch anstarten. "Guckt nicht so blöd" sagte Toshiro zu den Leuten. Diese wandten sich ab und flüsterten leise weiter. Wahrscheinlich lästerten sie grade oder sonstwas aber darum ging es bei diesem Auftrag ja nicht. Toshiro ging langsam durch die Bar und begab sich zum Tresen. Er sprach mit dem Barkeeper. "Hey hören sie mal, waren oder befinden sich hier Menschen die Schwarze Kampfanzüge mit einem Drachensymbol tragen?" fragte Toshiro den Mann. Dieser schaute Toshiro mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Als ob ich dir das sagen würde Kleiner" sagte der Barkeeper und schüttelte den Kopf. Toshiro ballte die Hand zur Faust, riss sich jedoch zusammen. Er war leicht verärgert und ging zu den anderen beiden zurück. "Aus dem bekommen wir nichts raus, aber wir können nicht gewalttätig werden sonst fliegen wir auf" sagte Toshiro und seufzte. Plötzlich vernahm er ein Pfeifen aus einer Dunklen Ecke der Bar. Toshiro zögerte nicht lange und folgte der Stimme. Dort befand sich ein Mann der zur Hälfte Mensch und zur anderen Hälfte Echse war. Toshiro schaute ihn etwas verwundert an, fragte jedoch nicht weiter nach seinem Aussehen. "Ich habe gehört nach wem du suchst, und ich denke dir helfen zu können, aber das ist nicht umsonst" sagte die Halbechse und zischte mit der Zunge. Toshiro schaute ihn an. "Was verlangst du?" fragte er gespannt. "Ihr sollt etwas für mich besorgen, tief in einer Ruine, habe ich meine Familienklinge verloren, besorgt sie mir und kommt zurück, dann habt ihr die Infos die ihr braucht" sagte die Echse. Toshiro grinste. "Geht klar" sagte er und lächelte. "Sie befindet sich in der Ruine in der Dead Splitter Wüste, viel Glück mein Freund" sagte der Mutant.
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Beitrag von Gast Fr März 20, 2015 9:02 pm

cf: Straßen von Cedar

Hauptsache raus aus Cedar. So lautete die Devise der Session gefolgt war. Nachdem was sie dort angestellt hatten und den Rat auf den Plan riefen, war es besser, einfach zu verschwinden und weit weg nach einer Unterkunft und etwas Ruhe zu suchen. Auch ein Fürst der Allianz konnte nicht zu jeder Zeit funktionieren, er musste auch seine Energiereserven wiederherstellen. Die Stadt Hargeon fiel ihm ein, er war hier schon öfters gewesen. Wenn er seine Maske ablegte und in eine Bar ging, würde ihn sowieso niemand erkennen. Da war es viel auffälliger, wenn ein maskierter Mann in einem schwarzen Mantel ein solches Lokal betrat. Jedenfalls war es späterer Abend, als er ankam. Das Wetter war nicht unbedingt gut, was  ihn dazu veranlasste, schnell etwas zu suchen, wo er Unterstand bekam. Dafür lief er durch die Stadt hindurch, die Maske hatte er bereits im Mantel versteckt, trotzdem blickte er niemandem in die Augen, hielt seine lange rote Mähne unter der Kapuze, welche sein Gesicht mehr oder minder auch bedeckt hielt. Schließlich fand er nun eine Bar, in welche er sofort eintrat.

Als die Tür aufschlug, erntete er zum Glück nicht allzu viele interessierte Blicke, auch wenn er die Kapuze aufbehielt. Langsam ging er an die Bar, wartete bis der Barkeeper ihm seine Aufmerksamkeit schenkte. "Was darfs denn sein der Herr?" fragte er umgehend nach. "Ein Glas Whiskey bitte" forderte Session schließlich an, sollte sein Getränk auch sofort bekommen. Mit dem Alkohol in der Hand, versuchte er sich einen Platz auszumachen. Tief in der hinteren Ecke, sichtete er einen Tisch, an dem nur 2 Mann Platz haben konnten. Dort schlich er sich hin, vergrub sein Gesicht weiterhin in der Kapuze. Er nahm Platz, trank stillschweigend von seinem Glas, dachte dabei einfach nur über die Geschehnisse nach. Es beschäftigte ihn eben, dass Ayane dort einfach auftauchte. Er musste nun nachdenken, wie er alles lösen konnte. Wenn sowas öfter passierte, seine Schwester bemerkte dass er einer der Allianz war, hatte er schlechte Karten. Das war ein Thema zum Kopf zerbrechen. Manchmal würde er gerne alles hinschmeißen, einfach dahin zurückgehen, wo alles noch einfacher war. Aber das ging nun mal nicht. Nicht mehr zumindest. Session hatte es in der Hand, er musste aufpassen, wie alles verlaufen würde, und wer in seinem großen Spiel des Lebens, alles eine Rolle bekam. Die Allianz, seine Familie und sein wahres Ich. Alles unter eine Decke zu bekommen, war absolut nicht möglich. Irgendwann musste er sich entscheiden. Diese Entscheidung hatte er innerlich wahrscheinlich auch schon getroffen. Noch war es etwas Zeit, bis er vor die Wahl gestellt werden würde. Session würde schon das Richtige tun, solange er auf sein Herz und seinen Verstand hörte. Obwohl das manchmal leichter gesagt war, als getan. In dem Kopf des Fürsten ging eine ganze Menge vor, von früh bis spät war er am arbeiten. Niemand kannte ihn richtig, niemand wusste wer er überhaupt war. Und das war auch gut so. Wenn alle Karten offen wären, würde sein Leben nicht mehr so funktionieren, wie er es momentan führte. Noch immer trank er aus seinem Glas, blickte ab und zu in die Runde. Es war keine wirkliche Person hier, die sofort seine Aufmerksamkeit erregte. Umso besser. So brauchte er keine Angst haben, dass ihn gleich irgendjemand vom Rat oder sonst wer, mit irgendwelchen Angelegenheiten konfrontierte. Plötzlich lauschte er vom Tisch nebenan bei einem Gespräch. Sie unterhielten sich auch über das, was an diesem Tag in Cedar passiert war, schließlich war fast die ganze Stadt zerstört, dank Session und Ulquiorra. Er schüttelte nur den Kopf, legte ihn auf seinen Armen ab und schloss für einen Moment seine müden Augen.

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Beitrag von Gast Fr März 20, 2015 10:17 pm

Der Blonde bedankte sich bei Nanami und fügte sogar noch hinzu, dass sie einen Wunsch bei ihm frei hätte. Im Anschluss stellte er sich vor, Dean Yamato war sein Name und, was Nanami ja schon wusste, er war Kommandant im Rat. Welches Bataillon würde sie sich wahrscheinlich sowieso nicht merken können, aus diesem Grund machte sie sich nun auch gar keine Mühe, es erst zu versuchen. Zufrieen lächelte sie, es war doch gut, beim Rat etwas gut zu haben, oder nicht? Jedenfalls dachte sie das und so nickte sie, sagte aber selbst nichts dazu. Er würde sie schon erkennen, wenn sie ihn wirklich einmal aufsuchen sollte, auch ohne Namen. Immerhin war das Aussehen etwas, was einen auch auszeichnete und mit ihren violetten Haaren konnte sie durchaus gut im Gedächtnis anderer bleiben. Doch als im Anschluss auch noch ein Sack in ihrer Hand landete, hob sie die Braue. Zu erst schaute sie nicht hinein, sondern verabschiedete den Kommandanten kurz. Er ging schon wieder? Fast hätte sie gedacht, ihre Tat wäre umsonst gewesen, ehe sie sich an den Wunsch erinnerte und im Anschluss auch noch in den Sack sah, in dem sich einige Jewel befanden. Sie grinste kurz, warf den Sack etwas hoch, nachdem sie ihn wieder geschlossen hatte und war zufrieden. Nein, ihre Aktion war wirklich nicht umsonst gewesen, sie war wirklich zufrieden mit dem Ergebnis, auch ohne, dass sie einen Drink bekam.

Sie setzte sich wieder auf ihren Platz, bestellte sich dann etwas neues zu trinken und sah sich um. So schnell würde sie dank dem bekommenen Beutel nun nicht mehr verdursten, sie könnte sich einige Drinks gönnen und sie überlegte, dieser Idee nachzukommen. Genau genommen hatte sie ja wirklich sowieso nichts vor, wieso also nicht einen Abend mal wirklich genießen? Sie ließ sich bisher nie sonderlich oft so sehr fallen, trank nur so viel, wie sie wollte – bis sie wusste, dass es genug war, um sich auch nach den Drinks noch in einem Kampf behaupten zu können. Sie war eben vorsichtig, in dieser Gegend musste man das nun mal auch sein und sie hatte gelernt, dass der Tod überall auf einen lauern konnte. Doch wollte sie noch nicht sterben, nicht bis sie endlich ihre Rache bekommen hatte. Und dann, als sie sich auf ihr Umfeld konzentrierte war es, als hätte man ihre Gedanken gelesen. Sie war überrascht, gar überwältigt. Konnte sie sich selbst trauen? Oder war es Einbildung? Sie wagte es gar im ersten Moment nicht, es für wahr zu halten. Und doch war ihr Drang, die Wahrheit zu erfahren so groß, dass sie ihm nachkommen musste.

Der Grund für den Aufruhr im Kopf der Violetthaarigen war eine Gestalt, die diese Bar betreten hatte. Eine Kapuze verdeckte sein Gesicht und sein Haar, aber doch war seine Aura, die er ausstrahlte etwas, was der Magierin unheimlich bekannt vorkam. Bekannt aus alten Tagen, in denen ihre Familie noch gelebt hatte. In denen noch alles.. freier war, leichter, kindlicher. Tage, an denen man sich weniger Sorgen musste, Tage, an denen man nicht alleine war. Es war einfach nicht mit der heutigen Zeit zu vergleichen, in der alles so streng schien. Und vor allem auch so gefährlich, wenn man sich mit den falschen Leuten abgab.
Im ersten Moment beobachtete die Kristallmagierin nun den vermeintlich bekannten, der sich unter einer Kapuze versteckte. Er orderte ein Getränk ehe er sich an einen Tisch setzte, der sich in der hintersten Ecke der Bar befand. Ihren Kopf schief gelegt, wartete sie ab und beobachtete ihn weiterhin. Sah, wie er seinen Kopf ablegte und konnte aber nur erahnen, dass er vielleicht versuchte, sich etwas zu entspannen. Wenn sie genau war: so sehr interessierte es sie auch wiederum nicht. Aber doch empfand sie es als verblüffend. Sie hatte doch so lange nach genau dieser Aura gesucht und heute sollte sie ihr zufällig begegnen? Sie konnte ihr Glück kaum fassen und wollte sich diese Chance nun gewiss auch nicht nehmen lassen. Noch konnte sie sich zwar nicht ganz sicher sein, aber bald. Denn sie nahm sich vor, auf ihn zu zu gehen, vielleicht würde sie ihn erkennen und dann war sie ihrem Ziel endlich so unglaublich nahe, wie lange nicht mehr. Dabei sprach sie von ihrem rothaarigen Kindheitsfreund, der sie damals einmal vor dem Ertrinken gerettet hatte. Bis heute hatte sie immer noch Angst vor Wasser. Aber viel wichtiger war, dass er es gewesen sein sollte, der ihre Familie getötet hatte. Und genau deshalb hatte sie sich Rache an ihm geschworen. Rache, der sie endlich ganz nahe war, nach all der Zeit, in der sie auf der Suche gewesen war. In all der Zeit in der sie hart trainiert hatte, um stärker zu werden und ihre Rache eines Tages vollführen zu können.
So ergriff sie nun die Initiativen, in dem sie ihren Drink in die Hand nahm – immerhin wollte sie ihn mitnehmen – und sich erhob. Dann schritt sie auf ihn zu, setzte dabei vorsichtig Fuß vor Fuß und versuchte dabei so leise, wie nur möglich zu sein. Die Lautstärke hier in der Bar erleichterte ihr dies natürlich und so hoffte sie, sich ihm zu nähern, ohne dass er es wirklich merken würde. Bei ihm angekommen ergriff sie erneut die Initiative, in dem sie ihre Hand zu seiner Kapuze bewegte und sie ihm mit einer schnellen Bewegung vom Kopf zog. Zur Vorschein kam eine rote Mähne, die der Magierin nur zu bekannt war. Glatt total selbstgefällig nahm sie dann auf dem anderen Stuhl Platz, stellte ihren Drink ab und sah ihn an. Jetzt war sie sich wirklich sicher: er war es. Session, der vermutliche Mörder ihrer Familie saß genau vor ihr. Der Griff um ihr Glas wurde automatisch etwas fester, aber doch versuchte sie, es sich nicht zu sehr anmerken zu lassen. Sie wollte die ruhige Rolle spielen, auch wenn es ihr im Zusammenhang mit dem, was sie negatives mit ihm verband, wirklich schwer fiel. „Sag bloß, du erkennst mich nicht mehr?“, fragte sie ihn dann, schaute ihn glatt herausfordernd an und war gespannt darauf, was er sagen würde.
Es war immerhin schon lange her, seit dem sie sich das letzte Mal gesehen hatte. „Es ist lange her, oder Session?“, fuhr sie dann fort. Kurz überlegte sie, ihn direkt auf das, was mit ihrer Familie passiert war, anzusprechen. „Damals, im Wüstendorf..“ Als du meine Familie getötet hast, fügte sie innerlich hinzu, wollte es aber noch nicht so aussprechen. „Du warst kleiner, deine Haare waren kürzer – aber genauso rot und auffällig. Kein Wunder, dass du sie unter einer Kapuze versteckst.“ Und das hatte ihm, in ihren Augen, auch lange Zeit geholfen, ihr davon zu kommen.

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Beitrag von Gast Sa März 21, 2015 3:01 am

Nun, endlich war er in Hargeon angenommen, weit genug weg vom Ort des Geschehens. So schnell kam ihm der Rat nicht mehr auf die Schliche. Sie hatten den Red Knight in Erinnerung, nicht den Session in Zivil. Daher war er sich recht sicher, dass ihn niemand erkannte, er brauchte sich nicht fürchten, auch wenn er eine Bar als Unterschlupf aufsuchte. Mit einem Drink bewaffnet und durch eine Kapuze verhüllte, verfrachtete er sich selbst in die hinterteste Ecke der Bar, nur als Schutzmaßnahme, auf Störungen hatte er an sich schon keine Lust. Auch wenn er die Maske nicht trug, blieb er der Fürst der Allianz, der mit wenigen Handgriffen, Nichtskönnern ins Jenseits befördern würde. Trotzdem versuchte er sich zusammenzureißen, wollte nicht unnötig für Aufruhr und Aufmerksamkeit sorgen. Das konnte er nicht gebrauchen, nicht in einer solchen Situation, wo er doch grade erst genug Krawall verübte. Die Allianz hatte wieder zugeschlagen, so sprachen sie. Wohl wahr, man sollte sie niemals unterschätzen. Sie waren immer präsent, auch wenn sie nicht erkannt wurden. Sobald sie vor hatten, ihre Pläne in die Tat umzusetzen, wurde das auch getan. Keine Widerworte. Sie waren strukturiert und zielorientiert, gespickt mit starken Magiern an ihrer Seite, die auf ihre eigene Art und Weise so unterschiedlich waren, aber dennoch mehr als raffiniert. Ob sich jeder vertraute und schätzte, war ja eine ganze andere Frage. Sie hatten ihre eigenen Prinzipien und Vorstellungen, so auch der Rothaarige Fürst, der den höchsten Posten besaß, den man dort haben konnte. Er war einer von 4, die den Komplex leiteten. Diese Verantwortung war groß, vielleicht mehr als er je haben wollte. Session war dabei kein Blatt, was man wenden konnte um alles über ihn zu erfahren, sondern eher ein Mysterium, welches sich selbst nicht einmal richtig zu kennen schien. 

Da saß er nun, nichtsahnend an seinem Tisch, den Whiskey in der Hand. Ab und zu nahm er einen Schluck, dachte meistens nach, was auch sonst? Unterhalten wollte er sich sicherlich mit niemandem hier. Diese betrunkenen Idioten und Narren, konnten ihm gestohlen bleiben. Es würde eh nur in Chaos und Vernichtung enden, wenn ihm jemand dumm kommen würde. Somit hatte er den Kopf abgelegt, hielt die Augen geschlossen und versuchte einfach nur, die nervige Geräuschkulisse auszublenden. Warum suchte er sich auch eine Bar aus? Es war eben das erst beste, Session dachte dass das reichen würde. Im Nachhinein nervte es ihn eher. Plötzlich bemerkte er etwas. Die Kapuze wurde ihm vom Kopf gezogen. Schnell richtete er sich auf, ging der Sache auf den Grund. Vor ihm stand eine Frau, die einige schwammige Worte an ihn richtete. Sein Blick war kalt, fast schon erbost über die Tat, signalisierte eigentlich, dass er genervt war, sie ihn in Ruhe lassen sollte. Doch sie fragte, ob er sie nicht mehr erkennen würde. Sessions Augen verengten sich, nahmen die Dame genauer unter die Lupe. Lila Haare und ein hübsches Gesicht. Mehr würde ihm von sich selbst nicht auf die Sprünge helfen. Er kramte in seinen Erinnerungen nach, doch der Denkprozess wurde unterbrochen, als sie wieder anfing zu reden. Sie nannte sogar seinen wahren Namen und sprach vom Wüstendorf, seiner Heimat. Wenn das stimmte, dann musste sie ihn wirklich kennen. Angestrengter überlegte er, wurde erneut ergänzt. Es war noch ein Kind, seine Mähne war noch die selbe wie damals, nur länger geworden. Es musste eine Kindheitserinnerung sein. Langsam aber sicher, entstand ein Bild vor den Augen des Fürsten. Es war die junge Dame, die damals verpönt wurde, geärgert von anderen Kindern. Session hatte sie damals vor dem Ertrinken bewahrt, als sie rücksichtslos in den See geschmissen wurde. Nachdem er das Dorf verließ, sah er sie nie wieder, hatte vorher auch noch kaum etwas mit ihr zu tun, obwohl er mal dachte, sie wären kurzzeitig sowas wie Freunde gewesen. Gespannt blickte er sie an, ihr Gesichtsausdruck wirkte unsicher, nervös. "Interessant. Das Schicksal fügt uns an diesem Ort wieder zusammen, nach all der Zeit. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dir sogar noch einmal begegne. Wirklich verändert hast du dich nicht, du bist noch die Selbe, zumindest vom Aussehen her" merkte er recht monoton an. Die Situation war ihm unangenehm, er fühlte sich fast bedrängt von ihrer Anwesenheit. Was wollte sie hier? Sie pochte fast darauf, ihm ein Gespräch aufzudrängen. Die Art und Weise, wie aggressiv sie ihm die Kapuze vom Kopf riss, und dass sie ihn allgemein erkannt hatte, ohne sein Gesicht zu sehen, konnte nicht zwingend etwas Gutes bedeuten. Session war nicht dumm, sie hatte seine Aura gespürt, ihn so schnell wie möglich enttarnt um sich ganz sicher zu sein. Was war sie? Eine Beamte des Rates die nach ehemaligen Kopfgeldjägern suchte ? Oder wusste sie von seinem Dasein in der Allianz? Eigentlich unmöglich. Seine Tarnung war zu gut, zu taktisch durchplant als das sie es durchschauen könnte. Der Rothaarige spielt einfach mit, ließ sich nichts anmerken, war innerlich aber auf alles gefasst, was kommen könnte. Er griff zu seinem Glas, nahm einen kurzen Schluck. "Sag mir, was führt dich in diese Gegend...Nanami?" fragte der Fürst gespielt interessiert nach, erwähnte auch ihren wahren Namen. Wenn er nicht das Gefühl hätte, dass hier etwas faul war, hätte er sie definitiv herzlicher begrüßt, er hatte nie ein Problem mit ihr, im Gegenteil. Er verstand sich sehr gut mit der jungen Damen, was in einem Dorf der Kopfgeldjäger auch nicht unbedingt üblich war. Er griff sich an die Stirn, wirkte nachdenklich. Um ihn herum war noch recht viel Trubel, die Leute bekamen von der Begegnung nichts mit. Warum auch? Es sah nur aus wie 2 Leute, die an einem Tisch saßen, ihr Getränk genossen und sich dabei unterhielten. Eigentlich nichts außergewöhnliches. Hinter dieser Begegnung steckte allerdings weitaus mehr, als man es vielleicht vermutet hatte. Mehr Vergangenheit und Zukunft zugleich, es würde definitiv etwas ändern. Doch wie genau, blieb noch offen.

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Beitrag von Gast Sa März 21, 2015 12:41 pm

Fast war die gildenlose Magierin etwas enttäuscht, als nicht sofort eine Reaktion bezüglich der Person, die sie war, folgte. Er war sofort aufgesprungen und hatte sie gemustert, doch lange Zeit erkannte Nanami kaum eine Regung in seinem Gesicht. Lediglich sah er nachdenklich aus, so, als würde er wirklich nachdenken müssen, während die Kristallmagierin ihn sofort erkannt hatte. Wie sollte es auch anders sein, wenn sie sich darauf fixiert hatte, ihn eines Tages zu finden? Doch dass dieser Tag grade heute kam, hatte sie selbst durchaus überrascht. Aber jetzt, wo es so weit war würde sie sicherlich auch keinen Rückzieher mehr machen. Fast war sie etwas enttäuscht, dass er sie nicht sofort zu erkennen schien, immerhin waren sie damals durchaus Freunde gewesen und er hatte ihr sogar einmal das Leben gerettet, wie konnte er nur das Gesicht der Person vergessen, der er die Familie genommen hatte? Jedenfalls war es genau das, wovon Nanami aus ging, denn das, was sich damals vor ihren Augen vorgespielt hatte, sprach für sich. Noch viel zu gut erinnerte sie sich daran, wie sie nach Hause gekommen war nach ihrem Training und ihre Eltern tot vor gefunden hatte. Die Person, die zu genau dieser Zeit in dem Haus gestanden hatte, hatte sich samt seines Aussehen in Nanamis Gedächtnis gebrannt und es war niemand anderes, als Session gewesen, der – so hatte es die Magierin geschlussfolgert – ihre Familie getötet hatte. Und was war etwas, was sie ihm nie verzeihen würde – und etwas, woran sie sich rächen würde, an ihm persönlich denn solche Taten würde sie niemanden durchgehen lassen. Auch wenn sie selbst heutzutage vielleicht nicht unbedingt eine so viel bessere Person war. Sie selbst hatte sich der Jagd von Kopfgeldjägern verschrieben, machte das sie selbst nicht zu einer? Aber davon sah sie nun ab.

Seine Stimme war monoton, als er sie doch endlich erkannt hatte und das Zusammentreffen an diesem Ort als interessant betitelte. Er war nicht davon ausgegangen, sie erneut zu sehen – Nanami auch nicht zwingend, aber zu mindestens hatte sie es sich vorgenommen, denn nur so konnte sie sich nun mal den dem Rothaarigen rächen. Obgleich es sie innerlich unglaublich wütend machte, ihm in sein Gesicht zu schauen, versuchte sie nach außen hin ruhig zu bleiben, sich nichts anmerken zu lassen und das ganze klug anzugehen. „Und trotzdem hast du viel zu lange gebraucht, um mich zu erkennen“, erwiderte sie dann, hob kurz skeptisch die Braue. Innerlich machte es sie glatt noch einen Ticken wütender, zu erfahren, dass er anscheinend das ganze vergessen hatte. Sie wusste ja gar nicht, dass in diesem Moment gar nicht der Mörder ihrer Familie vor ihr saß. „Fast etwas enttäuschend“, fügte sie leise an, hob ihr Glas und gönnte sich ein paar wenige, kleine Schlücke ihres Drinks. Die Magierin war gar nicht von einer herzlichen Begrüßung ausgegangen, denn für diese lieferte Nanami ihm auch gar keinen Grund. Sie war direkt auf ihn zu gegangen, hatte ihm seine Kapuze vom Kopf gerissen und sich einfach zu ihm gesetzt, als wäre es das Selbstverständlichste überhaupt. In keinster Weise ging sie auf ihn ein, sondern hatte einfach das Wort erhoben und ein Gespräch begonnen, ohne auch nur in irgendeinerweise abzuwarten, wie er im ersten Moment reagieren würde. Sie hatte zwar versucht nicht all zu sehr ihre inneren Gefühle nach außen dringen zu lassen, aber manches konnte sie eben einfach nicht verstecken. Und so kam ihre eher impulsive und aggressive Art eben doch durch ihr Verhalten ein wenig zum Vorschein, ohne, dass es ihr unbedingt in dieser Weise bewusst gewesen war.

Er hinterfragte, was sie hier in dieser Gegend tat und wenn die Lilahaarige ehrlich mit sich selbst war, wusste sie es nicht einmal selbst so ganz genau. Sie ging dahin, wo der Wind sie hintrieb, ohne festes Ziel. Denn Kopfgeldjäger gab es doch fast überall, man musste nur wissen, wo man suchen musste und der Schwarzmarkt schien dafür doch wirklich kein schlechter Anhaltspunkt zu sein. So zuckte sie mit den Achseln, schob ihr Glas etwas über den Tisch, als wäre sie gedankenverloren. „Deiner Reaktion nach.. glaube ich kaum, dass es dich wirklich interessiert.“ Noch zu vor zeigte er sich wirklich skeptisch, gar monoton und vielleicht sogar ein wenig desinteressiert. So konnte sie sich kaum vorstellen, dass seine Frage von ehrlichem Interesse herrührte. „Die bessere Frage wäre doch, was mich nicht hier her führen sollte. Hier gibt es doch einige interessante Dinge.“ Sie wollte sich aber gar nicht länger, als nötig mit diesem langweiligen Thema beschäftigen. Es war doch letztlich total egal, was zählte war, dass sie heute dem Mörder ihrer Familie gegenüber saß und ihrem Ziel, sich zu rächen, unglaublich nahe war. „Keine sehr nette Begrüßung für eine Person, die du mal gut kanntest, hm?“ Gut, sie war ja auch nicht sonderlich herzlich zu ihm gewesen, hatte ihn ja nicht einmal wirklich begrüßt, sondern ihn einfach direkt angesprochen. „Willst du mir nicht erzählen, was du die ganzen Jahre lang getrieben hast?“

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Beitrag von Gast So März 22, 2015 11:07 pm

Was für ein komischer Tag für den Fürsten. Zuerst hatte er eine Auseinandersetzung mit dem Rat, sogar mit einem ihrer Obersten. Dabei hatte er es geschafft, in diesem Kampf eine ganze Stadt fast komplett zu vernichten. Dabei trat aus dem Nichts seine Schwester auf und unterbrach das Ganze. Im Anschluss verschwand er weit weg, suchte sich eine Bar Hargeon aus. So wie es das Schicksal wollte, hatte der Tag noch ein paar Überraschungen für ihn parat. Nichtsahnend saß er dort, genoss sein Glas Whiskey, mehr oder minder zumindest. Er wollte einfach nur seine Ruhe haben, sonst nichts. In einer Bar musste man sich ja nichts zwangsläufig mit jemandem unterhalten, aber man war geschützt vor schlechtem Wetter, so wie in diesem Fall. Auf der Straße sitzen wollte er schließlich auch nicht. Also bot sich diese Gelegenheit an, wurde kurzerhand auch ergriffen. Er sorgte extra dafür, dass er einen Platz abseits des Getümmels bekam, um irgendwelchen Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen. Aber es kam ja so, wie es nun mal kommen musste, wenn man es grade nicht gebrauchen konnte. Was auch sonst. An sich waren Begegnungen mit alten Bekannten nie etwas schlechtes, zumindest im Normalfall. Bei Session würde das vielleicht anders aussehen. Nanami war in dieser Bar, das machte sie auch sofort deutlich, als sie sich näherte, dem Fürsten einfach die Kapuze vom Kopf riss, so als wäre es selbstverständlich.
 

Sie konnte nicht erkannt haben, dass er es war, die Aura verriet ihn. Das konnte nichts Gutes bedeuten, wenn eine Frau wie sie, sofort auf Konfrontationskurs ging. Was hatte er ihr getan? Wenn er sein Gehirn anstrengte und Kindheitserinnerungen versuchte rauszukramen, was er damals mit ihr erlebt hatte. Sie wurde von anderen Kindern verachtet und fertig gemacht, interessiert hatte ihn das zwar nicht immer, aber als sie unfreiwillig im See landete, musste der Rothaarige einfach eingreifen, somit bewahrte er sie vor dem sicheren Tod. Session erwartete keinen großartigen Dank oder sonst was, aber wurde mit ihrer Freundschaft belohnt. Deshalb verstand er nicht, aus welchem Grund sie mit dieser Haltung auf ihn zuging. Was hatte er ihr getan? Einfach nachfragen konnte er nicht, dafür waren die Umstände einfach nicht gegeben, diesmal spielte er eher den stillen Beobachter, der abwartete und im richtigen Augenblick eine Antwort gab. Nun ja, sie hatte Recht. Er brauchte etwas, um das Mädchen mit den schönen Lila Haaren und dem attraktiven Gesicht, zu erkennen.  „Nun ja, ich hatte lange nicht mehr die Ehre, dich zu sehen. Sei mir nicht böse. Es hat zwar gedauert, aber jetzt weiß ich ja wieder Bescheid“ sprach er zu ihr, blickte ihr in die Augen. Etwas herausfordernd vielleicht, hielt mit seiner eigenen Art gegen ihre. Sie saßen sich beide einfach gegenüber, waren noch ruhig, ließen keine Taten sprechen, regelten es nur mit Worten. Worte die aber eine ganze Menge anrichten konnten, solange man sie auch richtig verwendete. Jedenfalls hoffte Session, dass es auch dabei blieb. Auf eine erneute Auseinandersetzung an diesem Tag, hatte er keine Lust und auch keine Ambitionen. Session stellte zwischendurch Gegenfragen, die das Gespräch so aussehen lassen sollten, als wenn nichts wäre. Jedoch kam sie ihm zum Teil auf die Schliche. So richtig interessierte es ihn in diesem Augenblick nicht, was sie dazu sagte. Er hatte anderen Sorgen, die sie ihm bereitete. Wirklich antworten auf seine Frage, tat sie daher auch nicht, sondern speiste es eher ab, ging zu einem anderen Punkt über. Es ging wohl eher darum, was sie nicht hier suchen sollte. Session grinste nur. „Gute Frage. Viel hat die Stadt meiner Meinung nach nicht zu bieten“ gab er kühl wieder, trank von seinem Whiskey. Außerdem konnte sie sich wohl eine nette Begrüßung vorstellen, von jemandem den man lange nicht zu Gesicht bekam. „Hm, du hättest mich auch anders ansprechen können, anstatt mir die Kapuze vom Kopf zu reißen und dich einfach hinzusetzen, mir ein Gespräch aufzudrängen.“ Meinte er harsch zu ihr. Drehte seinen Kopf weg von der jungen Frau. Das Gespräch wurde verfahrender, intensiver. Die Frage nachdem was er in der langen Zeit getan hatte, hätte sie sich auch ersparen können. „Was soll ich großartig getan haben? Nachdem wir uns aus den Augen verloren, war ich noch einige Zeit als Kopfgeldjäger unterwegs, hab das Geschäft aber schnell abgelegt. Nun habe ich nichts mehr dergleichen am Hut, bin ein freier Mensch. Ich wette, du hast mir auch viel Spannendes zu erzählen, nicht wahr?“ gab er ihr als relativ passende Antwort und gleichzeitige Gegenfrage zurück. Wenn das so weiterging, würde Session nicht wissen was er noch sagen soll.  Was sollte er tun, wenn sie ihn angriff? Einen Kampf wollte er eigentlich nicht haben. Dennoch ließ es sich manchmal nicht vermeiden. Auch wenn er gerne wüsste, wo Nanamis Problem bei ihm lag. Mit einem Fürst der Allianz legte man sich doch nicht freiwillig an, auch wenn er jetzt in Zivil unterwegs war, und sie seinen Ruf nicht kannte. Vielleicht war sie ja auch eine mehr als begabte Magierin, eine Aura war definitiv zu spüren. Warum musste ihm das passieren? Womit hatte er das nun verdient? Normalerweise hätte er sich wohl gut mit Nanami verstanden, wenn sie nicht so reagieren würde. Session wusste genau dass etwas nicht stimmte, dafür musste man kein guter Psychologe sein. Wenn sie nicht auf eine Konfrontation aus war, hätte sie ihn erst gar nicht angesprochen, oder einfach auf eine andere Art und Weise. Es galt ihn Erfahrung zu bringen, wo ihr Problem lag. Wenn er das wusste, konnte er auch ansetzen, und es beheben. Aber solange sie scheinheilig tat, als wäre alles in Ordnung, ging das nicht gut aus.

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Beitrag von Gast Mi März 25, 2015 4:13 pm

Er sprach doch tatsächlich von Ehre, dabei könnte Nanami glatt meinen, er meinte dies nicht einmal ernst. Wieso sollte es auch eine Ehre sein, sie wiederzusehen? Gut, sie waren einmal Freunde gewesen, etwas, was man nicht einfach unter den Teppich kehren sollte, aber über die Jahre hinweg war diese Freundschaft wohl wirklich etwas in Vergessenheit geraten. Bei ihm sicherlich, bei Nanami eher weniger. Der Grund dafür lag auch auf der Hand. Sie dachte, dass er verantwortlich für den Tod ihrer Eltern war. Sie dachte, dass ihr Leben durch ihn zerstört worden war. Und alles nur, weil sie ihn damals in ihrem Haus gesehen hatte, als ihre Familie tot, blutüberströmt am Boden gelegen hatte. Natürlich hatte sich dieses Bild eingeprägt, sie vergaß es nie und deswegen war sie auch froh, ihn heute endlich wieder zu sehen. Wenn sie ihre Rache endlich vollführen könnte, könnte sie vielleicht endlich mit ihrer Vergangenheit und den grausamen Bildern abschließen. Vielleicht würde es ihr Leben erleichtern, die Gedanken an früher .. besser machen, weil sie sich selbst sagen könnte, dass sie den Tod ihrer Eltern gerächt hatte. Sie erwiderte die ganze Zeit über seinen Blick, der genau auf ihren Augen lag, dementsprechend lag ihr Blick auch auf seinen Augen. Sie schreckte auch nicht vor diesen Blickkontakt zurück, dafür hatte sie keinen Grund. Außerdem fühlte sie sich so stärker, den Blick zu erwidern, anstatt ihm auszuweichen. Sie zeigte deutlich, dass sie nicht zurückschreckte sondern sogar reifer geworden war, erfahrener und sie wusste, was sie tat. Jedenfalls behauptete sie das gerne von sich selbst. Genau genommen war sie ihm sehr böse, aber sicherlich nicht wegen etwas so banalem, wie der Name. Das war ihr ziemlich egal, obwohl es sie durchaus ein wenig nachdenklich gemacht hatte, dass er sich nicht sofort an sie erinnert hatte. „Ich denke auch nicht, dass du dir die Mühe gemacht hast, mich zu suchen.“ Sie zuckte mit den Achseln, auch das war ihr egal. So etwas hatte sie gewiss nicht von ihm verlangt, wieso auch? Sie hingegen hatte ihn gesucht, aber nicht um ihm glücklich um den Hals zu fallen. „Aber ich bin mir sicher, dass du mich nicht so schnell wieder vergessen wirst.“ Wenn sie daran dachte, was sie vor hatte, war sie sich dabei wirklich sehr sicher. Zwar wusste sie noch nicht, wie es genau ausgehen würde, aber egal ob er sterben würde, oder nicht. Vergessen würde er sie danach wohl hoffentlich nicht. Es sollte nicht umsonst gewesen sein.

Session war der Meinung, dass die Stadt nicht sonderlich viel zu bieten hatte. Aber für Nanami hatte diese Stadt in diesem Moment doch unglaublich viel zu bieten: ihn. Denjenigen, den sie so lange gesucht hatte. Endlich hatte sie den Rotschopf gefunden, nachdem sie wirklich lange gesucht hatte, mehr oder weniger aktiv. Immerhin hatte sie für Zwischendurch eine Beschäftigung gefunden, in dem sie andere Kopfgeldjäger um die Ecke brachte, die es in ihren Augen verdient hatten. Seine Stimme war eher kühl gewesen, Nanami hingegen grinste kurz etwas, ehe sie auf ihr Glas sah, es in der Hand etwas drehte und erst danach wieder auf zu ihm sah. „Auf dem ersten Blick vielleicht“, gab sie dann wieder. Aber doch gab es hier den Schwarzmarkt, einige Bars, die wirklich nicht schlecht waren und wenn man sich näher mit der Stadt beschäftigte, gab es sicher auch noch andere Dinge, die interessant sein könnten. Aber das interessanteste für sie war in diesem Moment nun mal Session, der davon allerdings nicht nichts wirklich wusste. „Und doch bist du hier und unsere Wege haben sich gekreuzt.“ Obwohl die Stadt nichts, oder kaum etwas in seinen Augen zu bieten hatte. In ihren Augen passte das nicht ganz zusammen, aber genau dafür interessieren, was er ihr machte, tat sie sich auch nicht. Was zählte war, dass er hier war, genauso wie sie. Nun aber hielt er ihr vor, dass auch sie ihn anders hätte ansprechen können, anstatt sich einfach hinzusetzen, ihm ein Gespräch aufzudrängen und ihm die Kapuze herunter zu reißen. Gar etwas amüsiert schmunzelte sie, legte den Kopf schief, während er doch eher harsch zu ihr gesprochen hatte und seinen Kopf im Anschluss auch von ihr weg drehte. Ihm schien es nicht zu gefallen, wie sie auf ihn zu gegangen war. Aber sie zuckte mit den Achseln. „Ich wusste nicht, dass ich dich mit Samthandschuhen anfassen muss und du verweichlicht bist.“ Natürlich entschuldigte sie sich nicht, sondern versuchte ihn gar herausfordernd aufzuziehen durch ihre Worte, in dem sie ihn wie ein Weichei darstellte. In ihren Augen wirkte seine Reaktion auch wirklich so. War er keinen harten, rauen Umgang mehr gewöhnt? „Ich musste sicher gehen, dass du es bist. Und nach der ganzen Zeit dachte ich, dir läge etwas daran, dich mit mir zu unterhalten. Aber wenn dem nicht so ist, dich hält niemand davon ab zu gehen.“ Aber sobald er ihr den Rücken zu wenden würde, würde sie zu schlagen. Sicherlich würde sie ihn nun nicht mehr einfach gehen lassen. Nicht nach allem, was passiert war – und nicht nach ihrer langen Suche nach ihm. Aber wenn er wirklich gehen wollte, würde es nur ihr Bild von ihm bestärken – nicht, dass sie noch irgendeine Bestätigung suchen würde.

Er erzählte dann, dass er noch einige Zeit als Kopfgeldjäger unterwegs gewesen war, er damit dann aber aufgehört hatte und nun ein freier Mensch war. Er stellte sogar die Gegenfrage an sie und sie überlegte sich darauf eine gute, passende Antwort. Aber die kam nun mal nicht von selbst, sondern beanspruchte ihre grauen Zellen. „Einfach so abgelegt?“ Ungläubig hob sie dann doch eine Braue. Sie konnte es sich wirklich kaum, bis eher gar nicht vorstellen, dass ein Kopfgeldjäger von heute auf Morgen seinen Job niederlegte und gar nichts mehr in dieser Richtung tat. Man war vorbelastet, das Gewissen war nicht ganz so sentimental und ausgeprägt. Sie war sich fast sicher, dass er noch immer kein Problem damit hätte, andere zu töten. Und garantiert auch nicht davor zurück schrecken würde. Seine Antwort war in ihren Augen also sehr.. frei, ließ viel Spielraum und war alles andere, als präzise. Aber was erwartete sie groß? „Man ist niemals völlig frei.“ Nie. Es gab immer etwas, was einen leitete und das nicht ganz von einem selbst kam. Jedenfalls war die Magierin dieser Auffassung und würde wohl auch weiterhin dieser Meinung bleiben. Zu sprechen verschaffte ihr nun Zeit, darüber nachzudenken, was sie auf seine Frage hin erwidern sollte. „Ich habe damit begonnen, Kopfgeldjäger zu töten.“ Sie sprach nicht lange um den heißen Brei herum, sondern kam direkt zum Punkte, ohne viel Spielraum zu lassen, oder freie Interpretationen zu zu lassen. „Und ich verrate dir sogar ein Geheimnis, Session.“ Sie beugte sich nun vor zu ihm. Ihre Stimme wurde zum Ende hin immer leiser. „Du bist der Grund dafür.“ Ihre Griff um das Glas in ihrer Hand wurde immer fester, ehe es langsam sogar Risse bekam.

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Beitrag von Gast So März 29, 2015 3:06 pm

Unangenehm. Das war das Schlagwort und genau das, was Session im Moment irgendwie fühlte. Diese Situation war für ihn äußerst ungewohnt, lange hatte er das schon nicht mehr empfunden oder erlebt. In der Allianz war man geschützt, zwischenmenschliche Beziehungen gab es nicht. Unter der Maske war Session ein anderer Mensch, er war Exoz, der Fürst der Allianz, nicht der rothaarige Junge aus dem Wüstendorf, wie er es früher einst war. Sein Leben änderte sich von dem Moment an, als er aus der Türe des Elternhauses ging und vorerst niemals wiederkam. In der Zwischenzeit hatte er sie zwar wieder getroffen, doch das was in der Vergangenheit davor passierte, konnte er auch nicht mehr ändern. Obwohl Session genau wusste, was er vorhatte und was seine Pläne waren, konnte er das niemandem zeigen. Seine Existenz und sein Dasein konnten trügen, sie waren manchmal nicht echt. Irgendwann würde sich das ändern, bisher wartete er nur auf den richtigen Moment um alles zum richtigen zu drehen, für ihn selbst zumindest.

Doch was Nanami da grade machte, ging ihm gegen den Strich. Irgendwas stimmte mit ihr nicht, doch was genau es war, wusste Session nicht. Schließlich standen Probleme einem meist nicht grade auf der Stirn geschrieben. Die Atmosphäre war angespannt. Beide saßen sich gegenüber, wechselten ganz überlegt und konzentriert einige Worte, welche jede Sekunde das Fass zum überlaufen bringen konnten. Sie redeten irgendwie aneinander vorbei. Session versuchte einfach ruhig zu bleiben, immer nur zu antworten wenn es nötig war. Ab und zu stellte er selbst eine Frage, wollte die angespannte Lage einfach nur runterfahren, doch er stellte schnell fest, dass das so gut wie nicht mehr in seiner Hand war, etwas dagegen zu tun, er musste vorsichtig und gewarnt sein. Ihre Aussagen ihm gegenüber waren kalt und abweisend, gar negativ und äußerst herausfordernd. Session ließ sich direkt nicht darauf ein, auch nicht als sie ihn weiterhin versuchte zu provozieren, das war doch viel zu einfach. " Keine Sorge, ich bin noch immer ein wenig derjenige, den du mal kanntest, deswegen dachte ich nur, dass du nicht so reagierst, wenn du schon so scharf darauf bist, mich wiederzusehen" antwortet er ihr kalt, als sie meinte dass er vielleicht verweichlicht wäre. Sie hatte Recht, Session konnte gehen wenn er wollte, möglicherweise wäre das sogar besser für alle beteiligten. Er hätte sich sogar recht gerne mit ihr unterhalten, aber nicht wenn sie diesen Eindruck machte, der Verdacht dass sie ihm etwas antun wollte, vergrößerte sich. "Vielleicht sollte ich gehen. Das wäre besser für dich und für mich, denke ich" meinte er nur kurz, bevor er ungläubig den Kopf schüttelte. 

Immer wieder fiel es Session auf, wie fest sie doch ihr Glas in den Händen hielt, so als würde sie es jeden Moment zerstören wollen, vollgepumpt mit Wut. Doch sie wirkte auch stutzig. Stutzig über die Aussage, dass er selbst kein Kopfgeldjäger mehr gewesen war, er hatte dem Geschäft den Rücken gekehrt. Allerdings meinte die Lilahaarige auch, dass er nicht frei sein konnte, da man niemals völlig frei war. "Ich habe aufgehört Menschen für Geld das Leben zu nehmen, meine Familie verlassen um meinen eigenen Weg zu gehen. Damals war ich auch nicht in der Lage, mich ohne eine Waffe zu wehren. Wenn mir heute noch jemand nachstellt, mich meiner Freiheit beraubt, bereut es die Person schneller als du denkst" wieder Worte von ihm, die ihren Aussagen kontra gaben. Nun kam sie langsam dem ganzen etwas näher. Auch sie war nicht die selbe, hatte begonnen Kopfgeldjäger zu töten, und der Grund dafür, war der Mann der vor ihr saß. Ohne eine Miene zu verziehen, blickte Session ihr in die Augen, bemerkte aber, wie das Glas Risse bekam, nachdem sie stärker zudrückte. Der Fürst hob sein eigenes Glas, trank es aus, hielt es dann einfach in die Luft. "Weißt du was? Dann bist du bei mir an der falschen Adresse, ich bin keiner mehr von denen, hab ich dir auch gesagt. Ich kann mir nicht vorstellen, was für ein Problem du mit mir haben solltest" erwähnte er, plötzlich entstand rote Energie um seine Hand, brachte das Glas in seiner Hand einfach zum schmelzen, es war zerstört. Manche Leute in der Bar hatten Wind bekommen, die Augen waren auf die beiden gerichtet. "Das bezahlen sie aber!" brüllte der Barkeeper von hinten, man hörte es durch die Bar schallen. Session drehte sich zu ihm um, ein Grinsen bildete sich in seinem Gesicht. "Klar Chef, ich werde sowieso bald gehen, dann bezahl ich dir auch das doppelte dafür, wenn du dann aufhörst zu nerven" rief der Rothaarige herüber. Wandte sich wieder Nanami zu. "Sag mir einfach, was du willst und wo dein Problem liegt, ansonsten gehe ich nun" machte er ihr klar, beugte sich über den Tisch und schaute sie aus nächster Nähe direkt an, das Grinsen waren verflogen.

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Beitrag von Gast Mo März 30, 2015 10:41 pm

Session beharrte darauf, noch immer ein wenig der von damals zu sein. Kurz musste die Lilahaarige wirklich nachdenken, an alte Zeiten denken – daran, wie er gewesen war. Eigentlich dachte sie nur ungerne an ihre eigene Kindheit, immerhin war diese nicht unbedingt positiv gewesen. Die meiste Zeit hatte sie trainiert, wollte stärker werden und hatte sich ausschließlich um sich selbst gekümmert. Dabei hatte sie sich natürlich automatisch von den abgekapselt. Dadurch hatte sie sogut wie keine Freunde, nur ihre Familie, die zu ihr hielt und ihr versuchte, etwas Beistand zu leisten. Es kam aber sogar so weit, dass andere anfingen, sie zu ärgern – sie zu hänseln dafür, dass sie keine Freunde hatte, sondern lieber alleine war. In den Augen der damals noch jungen Nanami war das alles etwas, was total verschwommen war – denn nie hatte sie verstanden, warum man sie so behandelte, nur weil es ihr wichtig war, stark zu werden. Aber an einem Tag hatte sich dann alles geändert. Denn eines Tages hatte man sie in den See geworfen, hatte sie einfach rein geschmissen, gelacht und war gegangen. Niemand hatte ihre Hilferufe gehört, ihr Flehen um Rettung. Denn, was niemand wusste war, dass sie nicht schwimmen konnte und drohte, zu ertrinken. Sie schluckte reichlich Wasser an diesem Tag und dachte, ihr kurzes Leben wäre wirklich bald vorbei – ehe sie dann doch gerettet wurde. Ein Rotschopf war in den See gesprungen und hatte ihr Leben gerettet, in dem er sie aus dem Wasser gezogen hatte. Sie erinnerte sich noch gut an diesen Tag und daran, wie er sich ihr vorgestellt hatte. Seit diesem Tag an hatte Nanami endlich einen Freund gehabt, jemand, der ihr zu hörte und mit dem sie gerne etwas unternahm. Zu vor hatte sie nie das Glück gehabt, eine Freundschaft zu haben und nun erfuhr sie, was sie dadurch verpasst hatte. Vieles. Sie hatten zusammen gelacht, vielleicht sogar geweint, zusammen viel erlebt, geredet und unternommen. So viele Dinge an die Nanami früher nie gedachte. Um so härter hatte es sie eben getroffen, als sie erfahren musste, dass Session – ihr einziger Freund – ihre Familie auf dem Gewissen haben sollte. Es hatte sie zu tiefst verletzt und sie hatte sich vor genommen, nie wieder jemanden so nah an sich heran kommen zu lassen. Aus Angst, dass sich etwas dergleichen nochmal abspielen könnte. Und das.. wollte Nanami auf jeden Fall verhindern.

Sie war jedoch skeptisch, denn in ihren Augen wirkte er bisher wirklich eher ein wenig verweichtlicht. „Harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen.“ Sie wollte ihm glatt sagen, dass er sich nun nicht ins Hemd machen sollte, nur weil sie vielleicht etwas.. grob im Umgang mit ihm gewesen war. Aber theoretisch konnte er gar nicht mehr als das erwarten, jedenfalls in ihren Augen. Denn er verdiente es nicht, nett behandelt zu werden. Nicht jemand wie er, der so verlogen und falsch war – und ihre Familie auf dem Gewissen hatte. „Dann solltest du den harten Umgang gewöhnt sein.“ Es lief nun mal in einem Kopfgeldjäger Dorf, wie das aus dem die beiden kamen, nicht groß anders. Dort gingen die Leute eben etwas härter miteinander um, dnen ihr Alltag allgemein war um einiges härter und kaum zu vergleichen mit dem Leben, welches andere Leute in beispielsweise Magnolia führten. Ein normales, ruhiges und geordnetes Leben – vielleicht sogar waren sie noch wohlhabend. Dinge, von denen Kinder wie Nanami damals nur hatten träumen können. Aber nun war sie in der Lage ihren eigenen Weg zu gehen und diesen hatte sie sich gesucht – und gefunden. Ihr Weg führte sie zu Session, oder eher zu seinem Grab, welches sie nur zu gerne höchst persönlich schaufeln würde. Aber davon wusste Session noch nichts, aber er war wohl bereits dabei, etwas zu ahnen.

Als er dann auch noch meinte, dass er vielleicht gehen sollte, weil es das beste für beide Seiten wäre, legte die Lilahaarige ihren Kopf schief, zog ihre Mundwinkel gar ein wenig amüsiert in die Höhe. „Sag bloß, du kriegst kalte Füße.“ Ihr Grinsen auf den Lippen wurde kurz größer, damit auch herausfordernder, ehe sie es gänzlich verblassen ließ, weil sie es doch als unpassend empfand, auf eine andere Art und Weise. Sie würde ihn natürlich nicht einfach gehen lassen. Dazu hatte sie ihn zu lange gesucht und dafür war sie in diesem Moment viel zu glücklich, ihn endlich gefunden zu haben. Ihn, den Mörder seiner Familie, an dem sie sich all die Jahre lang schon rächen wollte saß genau vor ihr. Niemals würde sie ihn aus den Augen lassen, gehen lassen. Nicht, bevor sie endlich ihre Rache hatte.
Angeblich hatte er also aufgehört, Leute für Geld zu töten – und er hatte begonnen, eigene Wege einzuschlagen, genauso wie es eben auch Nanami getan hatte. Jeder hatte andere Ziele, denen er nachkam. Aber von seinen Worten zeigte sich die Magierin nicht unbedingt sehr beeindruckt, wieso auch? Jeder änderte sich und sie hatte keine Angst vor ihm, auch wenn sie wusste, dass er in all den Jahren sicherlich auch nicht untätig gewesen war. Man sollte ihn sicherlich wirklich ernst nehmen, das tat sie auch. Aber es war nun mal nichts was sie davon abhalten würde, ihn tot sehen zu wollen. Und nur, weil sie Kopfgeldjäger tötete – und Session keiner mehr war – meinte er, wäre sie an der falschen Adresse. Auch hatte er angeblich keine Ahnung, was für ein Problem sie mit ihm haben könnte. Hatte er ein so schlechtes Gedächtnis oder tat er so unwissend, um sie nur noch mehr zu provozieren? Es machte die Kristallmagierin innerlich unglaublich wütend, ihm zeigte sie nur das Verdrehen ihrer Augen. „Ich glaube nicht, dass ich an der falschen Adresse bin.“ Und dann zerstörte der Rotschopf nun sein Glas, aber mit seiner Magie. „Ich bin nicht auf einen Schwanzvergleich aus, Rambo.“ Sie schüttelte den Kopf über sein Verhalten, was der Barkeeper sagte wiederum war ihr komplett gleich – er könnte froh sein, wenn die Bar noch stand, wenn die beiden erstmal miteinander fertig waren. „Das Problem ist, dass ich dich nicht gehen lassen kann.“ Jetzt erhob sie sich, nahm ihr Glas und schmiss es gegen die nächste Wand, wo es nun vollends zerschellte und in kleine Einzelteile zersprang – der Barkeeper war alles andere, als begeistert und dass nun die ganze Aufmerksamkeit der Barbesucher auf der Lilahaarigen lag, war dieser auch gleich.

„Hör zu, Session. Du magst so tun, als ob du dich nicht an diesen einen Tag erinnerst – aber ich weiß, dass du es tust. Denn ich tu es. Und ich werde dir niemals verzeihen, dass du meine Eltern getötet hast. Ich habe dir vertraut! Und zum Dank komme ich nachhause und muss feststellen, dass ein einziges Bludbad im Haus herrschte und du mitten drin standest!“ Sie war wütend, umfasste den Tisch mit ihren Händen und versuchte innerlich doch sich etwas mehr unter Kontrolle zu halten. „Ich habe dich gesucht, um dich zu töten – um dir dein Leben zu nehmen, genauso wie du es meinen Eltern genommen hast.“

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Beitrag von Gast Mi Apr 01, 2015 1:07 pm

Es wurde immer deutlicher und deutlicher. Nanami war nicht unbedingt darauf aus, ein Wiedersehen zu feiern, sondern hatte aggressive Intentionen, daraus bestand der Fürst, es war zu leicht zu bemerken. Außerdem wäre das ja nicht seine erste Auseinandersetzung gewesen. Was das betraf, konnte er Menschen schon ein wenig einschätzen. Dennoch versuchte er ruhig zu bleiben, nicht sofort auf Provokationen oder derartiges einzugehen. Wenn sie aber wirklich vorhatte einen Kampf auszutragen, würde er sich nicht zurückhalten, so viel stand fest. Ganz egal ob sie eine Freundin aus der Kindheit war. Das war Vergangenheit, er lebte aber im Hier und Jetzt. Und genau in diesem Moment, hatte er eine andere Frau vor sich, als das Mädchen mit den lila Haaren von damals, die er vor dem ertrinken bewahren konnte. Das es sich bei diesem Treffen in eine solche Richtung entwickeln könnte, hätte er nicht gedacht. Nun, ändern konnte er es ja nicht, sie hatte ein Problem mit ihm, was er wohl oder übel ausbaden musste, obwohl er sich der Sache nicht bewusst gewesen war. Lange würde es bestimmt nicht mehr dauern, bis sie ihn endlich auf irgendeiner Art und Weise darüber aufklärte. 

Bisher fielen schließlich nur ein paar Worte, die nicht unbedingt viel auszusagen hatte, Sessions Meinung nach. Es war ein Kampf ohne dabei überhaupt physische Kräfte einsetzen zu müssen, jedenfalls bisher. Sie erwähnte etwas davon, dass harte Zeiten auch solche Maßnahmen erfordern würden, und war erstaunt darüber, dass Session so reagierte, eigentlich keine Lust auf den ganzen Kram hatte. "Kalte Füße? Du scheinst mich wirklich nicht zu kennen. Aber wie denn auch? Du solltest dir abgewöhnen falsche Vermutungen aufzustellen, das kann böse enden" gab er ihr erneut zurück, wollte die Sache nun runterfahren und versuchen zu beenden, bevor er die Bar verließ, sich einen anderen Ort suchte. Möglicherweise war es einfach besser bei schlechtem Wetter draußen zu sitzen und den Regen über sich ergehen zu lassen, als sich das hier antun zu müssen. Da war ihm ein Unwetter lieber als das. Session war schon dabei aufzustehen, als sie wieder ihre Stimme erhob. Also, sie dachte nicht dass sie an der falschen Adresse war, musste also nach ihm gesucht haben. Was zur Hölle hatte er verbrochen? Hatte er ihr jemals etwas angetan? Jedenfalls nicht dass er sich an etwas erinnern könnte. Die Sache mit dem Glas hatte sie auch nicht beeindruckt, sollte es auch gar nicht. Es war eher eine kleine Parodie an ihr Gehabe mit ihrem Glas, hatte sie wohl nicht ganz verstanden. Jetzt wurde es also interessanter als sie sich erhob, schließlich meinte dass sie ihn nicht gehen lassen könnte, ihr Glas erzürnt gegen eine Wand feuerte. Sessions Mundwinkel gingen nach oben, brachten ein schelmisches Lächeln hervor. Jenes welches der Fürst immer unter seine Maske zeigte, doch kaum jemand zu Gesicht bekam. "Nicht so stürmisch junge Frau, du könntest dich damit noch verletzen" meinte er, während Session die Hände in die Hüfte stemmte, ungläubig den Kopf schüttelte. Was war nur in sie gefahren, dass sie so reagierte? 

Jetzt war es soweit. Die Finalen Worte kamen über ihre Lippen, all das was ihr auf der Seele brannte, weshalb sie so zu ihm war. Zugegeben, es war nicht grade das, was Session erwartet hatte, ganz und gar nicht. Das Lächeln verschwand, seine Augen verengten sich. Sie machte ihn, Session Kasai, für den Tod ihrer Eltern verantwortlich wollte deshalb ebenso seinen Tod, als Rache so zu sagen. "Bist du komplett irre geworden? Du suchst nach dem falschen Mann! Ich habe deine Familie nicht angerührt, ich schwöre es dir. Meine Zeit als Kopfgeldjäger hat sich darauf gestemmt, das Gesindel auszulöschen, was meine Eltern mir aufgetragen hatten. Doch wenn du mir nicht glaubst..." erwiderte er ungläubig über ihre Worte, ihre Haltung. Er zuckte mit den Schultern, wusste nicht was er tun sollte. Die Blicke der Leute waren immer noch auf sie gerichtet, ließen auch nicht mehr ab. Der Barkeeper war schon wütend, war dabei sie rauszuschmeißen. "Ihr verlasst jetzt die Bar !" meinte er, kam herüber und packte Session an den Arm, um ihn rauszuzerren. Sein Blick huschte kurz herüber, erfasste ihn. "Fass mich nicht an. Lass los, ich sage es dir im Guten, doch nochmal wiederhole ich mich nicht" äußerte er energisch, der Barkeeper wollte nicht hören, packte fester zu, zog an ihm. Mit der anderen Hand, ballte Session eine Faust, verpasste ihm einen Hieb in den Magen, der ihn in einen entfernten Tisch krachen ließ. "Ihr solltet auch alle verschwinden anstatt hier dumm in der Gegend zu starren. Ich kann euch nicht garantieren wie die nette Dame hier reagieren wird, sie scheint schlechte Laune zu haben" sprach der Fürst, zeigte mit seinem Finger auf Nanami, widmete ihr auch wieder seine Aufmerksamkeit. "Hör mir zu. Ich weiß absolut nicht wie du auf die Idee kommst, dass ich deine Eltern getötet haben kann...aber.." kurz stockte Session, überlegte, musste seine Gedanken sammeln, warum er ausgerechnet dabei war, als das geschah. Wie ein Geistesblitz fiel es ihm, eben eine Situation die eine schnelle Lösung erforderte. "Es war ein düsterer Tag, ich erinnere mich. Jeder in unserem kleinen Dorf hatte mitbekommen, was dort passierte, ich werde es nie vergessen, auch wenn es schon viele Jahre her ist. Meine Eltern haben mir gesagt dass im Hause der Arisawas etwas vorgefallen war. Du kanntest mich, ich war ungestüm. Ich musste einfach gehen und schauen was passierte, sogar ob es dir gut ging. Wir waren zu dieser Zeit sehr gute Freunde, davon hatte ich nicht viele. Als ich ankam, habe ich gesehen, wie deine Eltern dort lagen, ihre leblosen Körper in ihrem eigenen Blut. Ich habe dich aber nicht gefunden, was bedeutete, dass du noch am Leben sein musstest. Mehr weiß ich nicht. Wenn du mir diese Geschichte nicht glaubst, fühle dich frei im Versuch mich zu töten" das waren die letzten Worte an sie, bevor er sich auf einem Tisch hinter sich gemütlich abstützte, ihr aber weiterhin in die Augen sah. Manche Leute waren noch immer da, fanden es wohl interessant, murmelten etwas in die Menge. Na wenn das mal kein Fehler war. Session selbst wusste nicht, ob das in einem Spektakel enden würde, oder eher Chaos.

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Beitrag von Gast Mi Apr 01, 2015 6:38 pm

Genau genommen gab die Lilahaarige gar nichts auf die Worte, die den Mund des Rothaarigen verließen. Immerhin war er, in ihren Augen, der Mörder ihrer Familie und so jemanden konnte man unglaublich trauen, nicht einmal wenn es so schien, als würde er mit seinen Worten die Wahrheit sprechen – oder wenn er irgendetwas anderes erzählte, wenn er Smalltalk anfing  und über belanglose Dinge sprach. Er schien es auch ganz anders zu sehen, in seinen Augen hatte er keine kalten Füße bekommen, sondern behaarte darauf, dass Nanami ihn nicht wirklich kennen würde. Genauso schien er ihr glatt dazu zu raten, solche Vermutungen aufzustellen. Aber wenn Nanami ehrlich war, kümmerte sie sich um diese Worte kein bisschen. Sie wusste, was sie sah. Und sie sah eindeutig jemanden, der dieser Situation entkommen wollte. Und warum? Eindeutig, weil es ihm unangenehm sein musste, so von ihr behandelt zu werden. Vielleicht auch, weil sie damals so gute Freunde gewesen waren und sich niemals feindselig angesehen hatten. „Du willst abhauen, schon vergessen?“, warf die Magierin dann also ein, um ihm vor Augen zu führen, dass sie mit ihrer Aussage doch Recht hatte. Er wollte gehen, dabei war es eben ihre Vermutung, dass er kalte Füße bekam, wieso sonst sollte er abhauen? Sie glaubte nicht, dass jemand wie er tatsächlich Angst vor ihr hatte, warum auch? Aber ihm schien diese Situation ganz eindeutig unangenehm zu sein, weshalb er gehen wollte. Und so schämte sie sich sicher nicht dafür, Behauptungen aufzustellen, die sie doch unheimlich gut, in ihren Augen jedenfalls, begründen konnte. Was wirklich dahinter steckte, konnte sie natürlich nicht wissen. Man konnte den Leuten eben nur vor den Kopf schauen, daran war so schnell nichts zu ändern. Außer natürlich, man könnte Gedanken lesen, aber das blieb wohl unerreichbar und eine Fantasie. Genau genommen war das wohl auch gut so, niemand sollte in den Gedanken anderer rumschnüffeln können, sie waren das geistige Eigentum einer Person und etwas Privatsphäre sollte einem doch wirklich gegönnt sein. Außerdem wollte Nanami gar nicht daran denken, was manche mit dieser Fähigkeit alles anfangen würden.. Es gab eben wirklich böse Leute auf dieser Welt, das wusste sie mittlerweile zu gut. Solch eine Fähigkeit durfte eben auch nicht in die falschen Hände geraten. Aber wozu darüber Gedanken machen, wenn es diese Fähigkeit sowieso nicht gab, vielleicht nur noch nicht?

Session schien es zu amüsieren, dass die Magierin nun ihr Glas gegen die Wand geschleudert hatte, denn ein schelmisches Lächeln zierte seine Lippen, als er dann zu ihr sah und im Anschluss den Kopf schüttelte. Sie hasste solche Reaktionen, versuchte aber die Emotionen, die dazu in ihr aufkochten, innerlich zu lassen und versuchte auch, ruhig zu bleiben und sich zu beruhigen, auf seine Reaktion nichts zu geben. Nur war so etwas leider immer leichter gesagt, als getan. Besonders, wenn man so impulsiv und emotional war, wie die Lilahaarige. So sagte sie nichts, presste ihren Kiefer aufeinander, um sich ja nicht auf seine Provokation einzulassen, sondern zweimal tief durchzuatmen, in der Hoffnung, sich so zu beruhigen. Im Anschluss, nachdem Nanami ihm erklärt hatte, wieso sie so wütend auf ihn war und wieso sie ihn töten wollte, verteidigte er sich natürlich und war der festen Überzeugung, dass Nanami nach dem falschen suchte und er nicht derjenige war, der ihre Eltern getötet hatte. Wie sollte sie ihm das glauben nach all den Jahren in denen sie gelernt hatte, ihn zu hassen? Wieso sollte sie ihm, einem Mörder so etwas abkaufen? Er war genauso einmal ein Kopfgeldjäger gewesen, wie Nanami selbst – und so wusste sie doch, dass man solchen Leuten niemals wirklich vertrauen konnte, weshalb sie ihm das, was er sagte einfach nicht glauben konnte. Jedoch zog sie ihre Stirn kraus, als der Barkeeper kam und die beiden raus schmeißen wollte. Dabei fasste er sogar den Rothaarigen an und wollte ihn anscheinend höchst persönlich vor die Tür setzen, davon war Session aber gar nicht begeistert und so rammte er ihm prompt seine Faust in die Magengegend, so dass der Barkeeper gegen einen Tisch krachte, der einige Meter von den beiden entfernt stand. Im Anschluss war Nanami aber gar überrascht, als der Rotschopf noch eine Warnung an die anderen Leute, die sich hier befanden, aussprach. Mit der schlechten Laune jedoch hatte er wirklich unrecht, ihre Laune war bestens, immerhin hatte sie endlich Session gefunden, nachdem sie lange trainiert hatte und ihn gesucht hatte. „Ach, auf einmal möchtest du doch bleiben?“, fragte sie dann, schmunzelte glatt ironisch darüber, dass er anscheinend seine Meinung geändert hatte. „Leider muss ich dich enttäuschen, meine Laune ist bestens.“ Auch wenn sie nicht darauf vorbereitet war, ihn hier und jetzt zu treffen war sie bereit, ihm die Stirn zu bieten. Angeblich erinnerte er sich an nichts, ehe er doch ins Stocken kam und sein Gedächtnis anscheinend langsam wirklich in Schwung kam. Es war also doch nicht ganz eingerostet, man konnte glatt Rauchwolken sehen, die seinen Kopf verließen, produziert durch die Denkprozesse, die in ihm angeregt worden waren.

Nun erinnerte sich also tatsächlich an jenen Tag, an dem die Seelen von Nanamis Eltern diesen Planeten verlassen hatten. Er schien wirklich weit auszuholen, tischte Nanami irgendeine Geschichte auf, die sie so natürlich nicht einfach glauben konnte. Wie sollte sie ihm auch nur ein Wort glauben können, nach allem? Er erzählte, dass er selbst an diesem Tag gehört haben sollte, dass in ihrem Familienhaus etwas passiert gewesen war – und so war er dorthin gelaufen, um sicher zu gehen, dass es der Lilahaarigen gut ging. Er hatte sie allerdings nicht gefunden, sondern nur die Leichen ihrer Eltern. In Nanamis Augen allerdings war er es gewesen, der für die Leichen verantwortlich gewesen war. Es hatte nun mal so ausgesehen und dieses Bild hatte sich in den Kopf der Magierin gebrannt, es würde vermutlich nie aus ihrem Kopf wieder verschwinden. „Halt den Mund!“, fuhr sie ihn dann an, fasste den Tisch richtig an, um ihn zur Seite um zu werfen, nur um freie Bahn zu haben und auf Session zu gehen zu können. Sie hob kurz ihre Hand, ließ ihren Zauber Kurisutaru Uoru wirken und schuf damit eine Kristallwand zwischen Session und ihr selbst – und den anderen Leuten, die anscheinend wirklich schaulustig waren und hier geblieben waren, obwohl Session sie doch gewarnt hatte. Sie fand nicht, dass das ganze hier wirklich ein Kino für Schaulustige sein musste, weshalb sie sich selbst mit Session zusammen von den anderen abschnitt. Dabei war es ihr egal, dass die Wand die Decke der Bar beschädigt hatte – war ja nicht ihre Bar und momentan gab es für sie wirklich wichtigere Dinge, als dieser Schade. Sie machte einen Schritt auf Session zu, ließ mithilfe von Kurisutaru Furawa Kristalle aus dem Boden ragen, welche Sessions Bewegungsfreiheit einschränken sollten, in dem sie nah um ihn herum platziert wurden. „Ich glaub dir kein Wort, Session. Keines!“ Sie konnte es einfach nicht, vielleicht auch weil sie dachte, sie könnte ihren eigenen Frieden nur finden, wenn sie ihn töten könnte. Für ihre Eltern, damit diese in Frieden ruhen konnten. „Wer sollte es bitte gewesen sein, wenn nur du im Haus gewesen bist? Wer hätte einen Grund dafür, meine Familie umzubringen?“ In ihren Augen natürlich niemand anderes, als er – auch wenn sie eigentlich gar nicht wusste, wieso er ein Motiv haben sollte. Abgesehen davon, dass Kopfgeldjäger eben selbst gerne zu gejagten wurden. „Ich hatte damals wirklich gedacht, dass wir Freunde sind.“ Es war ein tiefer Kratzer gewesen, der wohl nie wieder verheilen würde in ihrer Seele. Er hatte ihr vertraut und den Tod ihrer Eltern geerntet. „Du warst der einzige, der dort war!“ Sie machte die letzten Schritte auf ihn zu, um ihm einen Schlag in sein Gesicht zu verpassen.

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Beitrag von Gast Do Apr 02, 2015 2:17 pm

Mittlerweile wollte Session einfach nur weg. Nicht weil er Angst vor Nanami hatte, oder etwas derartiges, sondern weil diese Konversation und Konfrontation ihm einfach gehörig gegen den Strich gingen. Er war sich keiner Schuld bewusst, hatte mit Sicherheit auch besseres zu tun, als den Abend nach einem anstrengenden Tag in einer Bar zu sitzen um sich von einer alten Freundin anzuhören, was er falsch gemacht hätte und warum sie ihn loswerden möchte. Ihr Gedankengang wurde ihm nicht klar, konnte er auch gar nicht werden. Jeder hatte seine eigene Sicht der Dinge, wollte bei einem solch heiklen Thema natürlich auch nicht auf den Anderen eingehen. Egal wie stark der Rothaarige versuchte sich zu erinnern, es gab keine Erinnerung in der er ihre Eltern ermordete, es gab sie einfach nicht, es war nicht existent. Session war nicht derjenige welcher ihnen das Leben nahm, er war aber zu dem Augenblick da, als sie leblos vor seinen Füßen lagen. Das war der Anlass für Nanami, zu glauben dass  alles Session schuld gewesen war. Bis zum heutigen Tage hielt sie daran fest, seit damals wollte sie Rache an ihm, bis sie ihm nun endlich gegenüberstand. Allerdings war er nicht mehr der kleine naive Junge und Kopfgeldjäger von damals, sondern der Fürst der Allianz, einer Organisation die in Fiore Unruhe und Schrecken verbreitete. Doch das war zu einfach, es steckte mehr dahinter, zumindest in Sessions Kopf.
 

Jedenfalls würde er diese Lage nicht einfach klären können, Nanami machte ernst, sehr sogar, war davon überzeugt ihn nun töten zu müssen, egal was er tat oder sagte. Session erklärte ihr, was damals wirklich passiert war, natürlich war diese Sicht der Dinge für die Frau mit den Lila Haaren nicht zu akzeptieren, schließlich wäre der Fürst damit ja nicht der Täter und sie hatte niemanden mehr, den sie beschuldigen könnte. Sie schmetterte die Worte ab, wollte nichts mehr hören und wirkte aus dem Nichts einen Zauber. Dieser trennte die beiden von den anderen ab, mit Hilfe einer gewaltigen Wand aus Kristall. Das waren also ihre Kräfte? Interessant. Nun waren sie zu 2., so leicht störte sie nun keiner mehr. Ungläubig blickte der Fürst sie an. Er war nun hier ohne die Maske, musste sein wahres Ich zeigen, schließlich würde sonst seine Tarnung auffliegen, das konnte er sich nicht leisten. Exoz, der Fürst der Allianz und Session waren eigentlich 2 Personen im selben Körper, wobei er sehr gut differenzieren konnte, wann er was einsetzen musste. Er war nicht schizophren oder sowas, es war einfach nur notwendig. Sie wollte nicht verstehen, oder konnte es nicht, dass Session ihren Eltern einfach nichts tat, war so in Rage und blendete die eigentliche Realität aus, schuf sich ihre eigene.  „Willst du es nicht verstehen? Ich kann nicht mehr als die Wahrheit sprechen. Du hast in einem verdammten Dorf bestehend aus Kopfgeldjägern gelebt, so wie jeder von uns. Denkst du, dass man dort rund um die Uhr sicher sein kann? Es tut mir leid für deine Eltern, aber das willst du nicht hören, weil du denkst dass ich ihnen das Leben nahm.“ Sprach er direkt zu ihr, wirkte etwas energisch und erzürnt.  Um ihn herum entstanden Kristalle die ihn auf der Stelle halten sollten, genervt blickte er nach unten. „Lass das. Ich habe keine Lust mit dir zu kämpfen, wir waren schon damals Freunde gewesen, ich habe kein Interesse daran dass wir uns verletzen. Du kennst mich nicht mehr, weißt nicht wer oder was ich geworden bin, also hör auf damit und komm zur Vernunft“ riet er ihr, legte eine grimmige Mimik auf.  „Was willst du von mir hören? Soll ich lügen und sagen dass ich deine Eltern getötet habe, dass du deine Rache bekommst? Ich bin nicht dumm Nanami, ich weiß wem ich das Leben genommen habe, aber anscheinend ist dem bei dir nicht so“ fügte er knapp hinzu.  Eine Aura aus roter Energie entstand um ihn. „Egal was du tust, ich lasse mich nicht von dir vernichten, denk daran“ damit war die angeregte Unterhaltung auch erstmal wieder vorbei. Die Kristalle um ihn würde er schon zerstören können, wenn er musste. Dabei beobachtete er auch, wie Nanami einfach auf ihn zuschritt, wohl vorhatte ihn zu schlagen. „Rote Wellen“ sprach er aus, streckte eine Hand von sich und erzeugte eine Druckwelle, die die Kristalle die ihn an Ort und Stelle hielten, zum Zerplatzen brachten.  Der Fürst streckte sich kurz, renkte sich ein und dehnte sich kurz.  Noch immer wollte er eigentlich nicht kämpfen, verteidigte sich eher zur Not um keine unnötigen Treffer einstecken zu müssen. Vielleicht ließ sich diese Situation auch noch anders regeln, ohne den Austausch von Magie.  „Gibt es keine Möglichkeit mehr dich zur Vernunft zu bringen, ohne dich verletzen zu müssen?“ fragte er hoffnungsvoll nach,  hoffte dabei eher auf die richtige Antwort, auf eine die ihm entgegenkam. Einfach so davon zu überzeugen, schien nicht in seiner Macht zu liegen.  Sich in ihre Lage zu versetzen war sicher auch nicht einfach. Immerhin glaubte sie den Mörder der Personen vor sich zu haben, die sie am meisten liebte, doch leider irrte sie sich. Der wahre Mörder war nicht dort, wer es auch immer war, er sollte nun an Sessions Stelle stehen.  Kurz kratzte er sich am Hinterkopf, ließ Nanami weiter auf ihn zulaufen. Was würde jetzt passieren? Würde sie verstehen, wer wirklich vor ihr war? Oder war es ihr nun wichtig, wirklich bis zum letzten zu kämpfen? Session war überfordert. Falls sie angriff, musst er wohl oder übel antworten.

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Beitrag von Gast Fr Apr 03, 2015 12:32 pm

Er schien überhaupt nicht davon begeistert zu sein, dass Nanami im nicht glaubte – denn er konnte eben nicht mehr, als die Wahrheit sprechen und versuchte ihr zu erklären, dass man in einem Kopfgeldjäger Dorf nun mal nie sicher sein konnte. Damit hatte er sicherlich recht. Das Leben war gefährlich, besonders als Kopfgeldjäger war man einer ständigen Gefährdung ausgesetzt – man hatte viele Feinde. Man wurde selbst schnell zum Gejagten. Genauso war auch die Magierin jemand geworden, die Kopfgeldjäger jagten. Aber dazu hatte sie, in ihren Augen, auch guten Grund. Immerhin dachte sie, der Rotschopf vor ihr hätte ihre Eltern getötet. Dies war der Anlass dafür gewesen, dass sie damit anfing, diejenigen zu töten, mit denen sie zu vor noch in einem Dorf zusammen gewohnt hatte. Damals hätte sie nie daran gedacht, irgendwann diese Leute töten zu wollen. Immerhin hatte sie mit ihnen doch jeden Tag verbracht und sogar ihre Eltern hatten zu den Kopfgeldjägern gehört. Und nun schien sich die Lilahaarige sogar gegen ihre eigenen Eltern gestellt zu haben. Aber eher gegen ihre Ziele, als gegen diese Personen an sich. Denn niemals würde sie schlecht auf ihre Eltern blicken, auf die Leute, die sie groß gezogen haben. Aber dass sie ermordet worden sind nahm sie als eindeutiges Zeichen dafür, dass es Leute gab, die Menschen, die eine intakte Familie hatten und ein gutes Leben führten, töten wollten. Kindern ihren Eltern nehmen, den Eltern das Glück nehmen zu sehen, wie ihre Kinder erwachsen wurden. Es gab schreckliche Menschen auf diesem Planeten und wahrscheinlich war nicht jeder Kopfgeldjäger so schrecklich, aber Session war es in ihren Augen – ganz egal, ob er nun jemand anderes war und nicht mehr länger ein Kopfgeldjäger war. Nanami bereute keinen ihrer Morde, keine ihrer Taten, da sie der Meinung war, dass sie doch genau das richtige tat, auch wenn sie so selbst zu einer Kopfgeldjägerin geworden war, in einem gewissen Maße. Immerhin war auch auf den Kopf eines Kopfgeldjägers oft  Geld ausgesetzt und die Magierin konnte nicht verneinen, dass sie das Geld nicht ab und an wirklich gut gebrauchen konnte und darauf zurück kommen musste, auch wenn es ihr wirklich nicht ganz gefiel. Ungerne gab sie sich auf so ein Niveau herab.

Session wollte nicht mit der Magierin kämpfen, immerhin waren sie einmal auch Freunde gewesen und er wollte nicht, dass die beiden einander verletzen mussten. Angeblich hatte er sich wohl ziemlich verändert, jedenfalls war es genau das, auf was er jedes Mal wieder anspielte. Aber auch Nanami konnte von sich behaupten, sich verändert zu haben. Jeder tat das wohl im Laufe der Zeit, besonders, wenn ein so einschneidendes Ereignis hinter einem lag, wie der Tod der eigenen Eltern. Durch die Hand eines Freundes. Genau genommen, in Anbetracht der Worte des Rotschopfes, wusste auch die junge Magierin nicht wirklich, was sie eigentlich von ihm hören wollte. Natürlich dachte sie von ihm auch nicht, dass er dumm war – ansonsten würde er wohl auch nicht abstreiten, es gewesen zu sein. Nanami wusste eben nur, was sie gesehen hatte. Was wirklich passiert war, blieb ihr verborgen. Alles was sie hatte war dieses Bild im Kopf. Dieses Bild, in dem sie Session in dem Haus ihrer Eltern sah, während diese tot am Boden lagen. Zwar hatte er zu vor gesagt, er würde sie nicht unbedingt verletzen wollen – aber er würde sich gleichzeitig auch nicht einfach so vernichten lassen. Doch schien er gleichzeitig noch zu hoffen, dass Nanami ihm glauben würde und zur Vernunft kam, aber davon war ihr innerer Starrsinn noch weit entfernt. Sie war eben stur, glaubte nur an ihre eigene Wahrheit und wollte nun, wo er genau vor ihr stand, auch an gar nichts anderes mehr glauben. Wie Leute es bei Pferden mit Scheuklappen taten, so war auch Nanamis Blickwinkel stark eingeschränkt – durch ihre starken Emotionen, die sich kaum bremsen ließen. Wovon auch? Von einem Mann, der ihre Eltern umgebracht hatte und nun mit ihr sprach? Man konnte es ihr kaum verübeln, dass sie ihm nicht einfach glauben konnte – sie nicht mit ein paar Worten, die genauso gut eine Lüge sein konnten – überzeugen konnte. Davon überzeugen, dass er nicht der Kerl war, für den sie ihn hielt. Früher hatte sie ein wirklich gutes Bild von ihm gehabt, er war ihr Freund gewesen – den ersten, den sie gehabt hatte. Er hatte ihr sogar das Leben gerettet. Und nun? Das Blatt hatte sich unglaublich gewendet. Aus Freunden wurden Feinde, jedenfalls für die Lilahaarige, die den Tod ihrer Eltern vor die Freundschaft zu Session stellte. Diese Bilder waren eben einschneidender. Was schlechtes merkte man sich eben eher, als gute Dinge – so schienen die Menschen gestaltet worden zu sein und genauso schien es auch, dass daran so einfach nichts zu ändern war.
„Klar ist es meine Vernunft, an der du zweifelst. Alles spricht gegen dich – komplett alles. Natürlich versuchst du Auswege zu finden.“ Damit sie ihn doch als unschuldig ansah, aber so schnell würde das sicherlich nicht passieren. Ein Teil in ihr wollte sicherlich auch, dass er unschuldig war, wollte dass nicht ihr ehemaliger guter Freund der Mörder ihrer Eltern war. Und ein anderer Teil in ihr wollte endlich jemanden dafür verurteilen, was er getan hatte – und da schienen nun mal alle Hinweise auf ihn zu deuten. Immerhin war es auch ein ganz typisches Verhalten für jemanden, der schuldig war diese Schuld abzustreiten. „Sag mir, wer es war – wenn du es nicht gewesen bist“, forderte die Magierin dann, gespannt darauf, ob er ihr eine Antwort darauf geben konnte. Wahrscheinlich würde selbst eine richtige Antwort sie nicht davon abbringen, weiterhin zu denken, dass er es gewesen war. Erst, wenn er es ihr handfest beweisen könnte, vielleicht würde sie dann davon absehen, dass er es gewesen war. Vielleicht würde sie ihm dann wirklich völlig glauben können. Auch, wenn er sich nun nur so weit verteidigte, wie es nötig war und betonte, dass er der Magierin nichts tun wollte, dachte diese weiterhin daran, dass er der Böse war. Er der gesuchte, den sie so lange gesucht hatte. Kurz blitzte eine Erinnerung vor ihrem inneren Auge auf, in der er ihr damals das Leben gerettet hatte, als sie gedroht hatte, zu ertrinken. Es ergab doch, genau genommen gar keinen Sinn. Oder hatte er sich ihr Vertrauen damals erschleichen wollen, von Anfang an? Oder an seinen Worten, an seiner Unschuld war etwas dran. Aber daran glaubte die gildenlose Magierin noch nicht wirklich zu diesem Zeitpunkt. „Gib mir auch nur einen Grund, warum ich dir glauben sollte – ganz abgesehen davon, dass wir damals befreundet gewesen waren“, verlangte sie dann und blickte ihn an. Was würde er wohl diesmal für eine Ausrede finden? Sie dachte ja gar nicht daran, dass er die Wahrheit sprechen könnte.
„Ich glaube nicht, dass man in einem Dorf wie dem, in welchem wir aufgewachsen sind, sicher ist. Niemand ist dort sicher. Und wahrscheinlich konnte man dort auch niemanden ganz vertrauen. Man ist nirgends wirklich sicher. Und bei dieser Sache spielt es keine Rolle, wer du heute bist – ob Session oder sonst wer. Fakt ist, dass jeder sich im Laufe der Zeit verändert, aber die Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind, dadurch nicht gleich in Vergessenheit geraten. Sie verfolgen einen.“ Sie blickte ihn an, wartend auf das, was er zu sagen hatte, weil sich in ihr wohl doch die Hoffnung breit machte, dass er damals nicht der falschen Person vertraut hatte, sondern jemand anderes hinter dem Mord steckte. Und so tat sie nichts, rührte sich nicht.

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Beitrag von Gast Do Apr 09, 2015 11:47 pm

So leicht kam er aus der Sache anscheinend nicht raus, egal was er sagte oder versuchte zu tun, Nanami blockte ab. In ihrem Kopf befand sich lediglich die Tatsache, dass der Rothaarige vor ihr, der Mörder ihrer Familie gewesen war, was allerdings absolut nicht stimmte. Er hatte mit dem Vorfall nichts im Geringsten zu tun, seine Anwesenheit in dem Moment galt nur ihr, er wollte überprüfen was geschehen war, musste mit seinen eigenen Augen sehen, wie ihre Eltern dort leblos auf dem Boden lagen. Was er damit anrichtete, wusste er natürlich nicht. Session wusste dass sie am Leben war, doch auch sie wusste, was sie nun von ihm hielt. Bis zum heutigen Tage hatte sich rein gar nichts an ihrer Meinung getan. Genau aus diesem Grund standen sie nun hier, waren kurz davor sich an die Gurgel zu gehen. Session wollte das vermeiden, er wollte keinen Kampf, auch weil er grade so zu sagen in Zivil unterwegs war. Schließlich hatte er die Maske nicht im Gesicht, die ihn als Fürsten der Allianz doch auszeichnete. Somit war er nur Session, setzte eine Menge aufs Spiel wenn er hier für eine Auseinandersetzung sorgte. 
 

Allerdings kam er aus der Nummer nicht mehr raus. Egal was er tat. Wenn er versuchte zu fliehen, würde Nanami ihn wohl verfolgen und von hinten angreifen, wenn er selbst in die Offensive ging, würde es in einem Chaos enden. Beides eher kontraproduktiv für ihn. Also gab es nur eines zu tun, weiter auf Nanami einzureden und versuchen, nicht verletzt zu werden. Auch wenn das absolut nicht einfach war, hatte der sonst so gewandte Fürst absolut keine andere Wahl gehabt.  Irgendwie musste er Nanamis Zorn entgehen, obwohl es nicht möglich schien, immerhin glaubte sie ihm nicht ein einziges Wort, das aus seinem Mund stammte, obwohl er die verdammte Wahrheit sprach, natürlich nicht für sie. Er wurde in eine Rolle gesteckt, die ihm nicht kleidete, doch er wurde sie auch nicht mehr los, jedenfalls nicht so schnell und einfach. Da bedarf es schon guten Argumenten und Überzeugungskraft.  Wenn sie ihm zu nahe kam und angriff, musste er sich wohl oder übel wehren, sterben wollte und konnte er nicht, nicht aus so einem Grund, für etwas das er nicht verbrochen hatte. Wenn sie gekommen wäre, im Namen des Rates um ihn als Fürsten zu töten, wäre das weitaus verständlicher gewesen, als der Grund, mit dem sie bei ihm ankam. Session wusste was er getan hatte und was nicht, manchmal konnte man vergessen, aber ein Mord, ging einem nicht so leicht aus dem Kopf. Zudem kam ja noch, dass Nanami eigentlich nicht irgendwer war, sondern eine wichtige Freundin aus der Kindheit, die man eigentlich auch nicht einfach aus dem Gedächtnis verdrängte, obwohl schon einige Jahre zwischen dem letzten Treffen und dem heutigen Tage lagen.  Eines stand fest, diesen Tag würde er so leicht nicht vergessen, um ehrlich zu sein, schockierte ihn das sogar ein wenig, was dort vorfiel, er hatte einfach absolut nicht damit gerechnet. Es hieß zwar, sei auf alles gefasst und rechne mit dem unmöglichen, aber nun ja, das kam ihm bei weitem nicht in den Sinn. Nun stand er da, in der Bar, war konfrontiert worden mit diesem Problem. Nichts außer ihr, ihm und der Wand aus Kristallen die sie von anderen abschnitt.  Er war in einer Bredouille. Sie hielt sich allerdings zurück, griff noch nicht an, ließ Session weiterhin reden, er hatte noch die Chance sich zu erklären.  Er sollte ihr erklären, wer außer ihm der Mörder sein könnte und einen Grund liefern, warum sie dem Rothaarigen glauben könnte.  Session massierte seine Schläfe, dachte kurz nach, was er überhaupt sagen sollte.  „Ganz ehrlich? Ich kann dir nicht sagen wer der Mörder deiner Familie ist, weil ich ihn nicht mit eigenen Augen gesehen habe.  Als ich kam, war niemand mehr aus die Leichen deiner Eltern im Haus. Ich schwöre es dir, auch wenn du einem Mann wie mir schwer vertrauen kannst, wenn du denkst, dass ich derjenige bist, den du schon so lange suchst“  antwortete er, schaute sie weiterhin direkt an. „Ich kann dir nicht sagen, dass du mir vertrauen sollst, vermutlich kannst du das auch nicht. Aber in diesem Fall spreche ich die verdammte Wahrheit. Wenn ich der Mörder der Eltern meiner Freunde wäre, würde ich wohl skrupellose in dieser Begegnung reagieren, oder? Wenn du mir nicht glaubst, schlag zu, versuch mich zu töten. Im Endeffekt hast du nichts davon, jemand falsches dafür zu bestrafen, nichts getan zu haben. Irgendwann findest du dann heraus, wer es war, denkst daran, wie du mich getötet hast und weißt genau, dass du das Leben des kleinen Rothaarigen auf dem Gewissen hast…und das vollkommen umsonst. Vergiss das nicht“ führte er aus, blieb regungslos stehen.  Natürlich würde er sich nicht einfach von ihr töten lassen, so dumm war er nicht, aber so tun konnte man ja. Solange sie darauf einging, musste er auch nicht zurückschlagen, was ihm ziemlich gelegen kam. Schließlich lehnte sich der Fürst gegen die Wand aus dem Kristall, wartete gemütlich ab, was sie nun vorhatte oder sagte, ob sie ihm die glaubte? Das was er sagte, war keine verdammte Notlüge, es war alles was er in einem Gedächtnis hatte, mehr nicht.

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Beitrag von Gast Mo Apr 20, 2015 11:31 pm

Wenn Nanami in diesem Moment ehrlich mit sich selbst war, hatte sie keine Ahnung, was sie von der ganzen Situation halten sollte. Dabei war sie doch mit dem klaren Ziel auf die Suche nach Session gegangen, ihn zu töten – den Mord an ihren Eltern zu rächen. Und nun stand sie direkt vor ihm und hatte die Chance dazu, seinem Leben ein Ende zu setzen. Der Moment auf den sie doch so lange gewartet hat. Und was tat sie? Sie dachte nach, die Bilder der Vergangenheit ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Auf der einen Seite war natürlich das Bild von ihm in ihren Kopf verankert, wie er in ihrem Haus stand, als ihre Eltern getötet worden waren. Wie sie glaubte: von ihm. Auf der anderen Seite jedoch verband sie auch einige schöne Erinnerungen mit Session. Zum einen hatte er sie natürlich gerettet – ihr Leben gerettet, als sie drohte zu ertrinken, nachdem sich ein paar andere ihren Spaß mit ihr erlaubt hatten. Und im Anschluss hatten die beiden durchaus einige Zeit miteinander verbracht, hatten zusammen gelernt, zusammen gelacht und einige Dinge erlebt, die man nicht so leicht vergessen würde. Er war zu einer wirklich wichtigen Person in ihrem Leben geworden: zu einem Freund. Einen Freund, den sie zu vor noch nie gehabt hatte und der ihr zeigte, was Freundschaft bedeutete. Und vor allem auch, wie wichtig diese doch war. Diese Freundschaft hatte ihr gezeigt, wie man jemanden anderes vertrauen konnte und mit jemanden anderes positive Zeit verbringen konnte, als mit der Familie. Zu der Zeit war es etwas ganz neues für die Lilahaarige gewesen, die doch immer die meiste Zeit mit ihrem Training beschäftigt gewesen war, als sich um Dinge wie.. soziale Kontakte zu kümmern. Mit der Freundschaft zu Session hatte sich da doch einiges an ihrem Bild geändert: sie hatte Kontakte zu gelassen, hatte mehr mit Menschen zu tun gehabt und ließ das Training ab und an außen vor. Das hatte natürlich aufgehört, nachdem sie Session für den Mord an ihren Eltern verurteilte, ohne auch nur einmal seine Version zu vor gehört zu haben. Das Bild war für sie Aussage genug gewesen und so hatte sie sich geschworen, den Tod ihrer Eltern zu rächen. Jedenfalls hatte sie das bis.. jetzt. Bis er vor ihr stand und ihr versuchte zu erklären, dass es anders war, als sie dachte. Und nie zu vor hätte sie gedacht, sich wirklich ein wenig darauf einzulassen. Immerhin hatte sie ihn doch völlig aus ihrer eigenen Welt verband, oder? Anscheinend.. doch nicht. Anscheinend hatte er immer noch einen, vielleicht nur sehr kleinen Platz, aber immerhin einen. Und das ärgerte sie in diesem Moment doch ungemein selbst sehr. Sie wollte ihn hassen und verurteilen. Ihre Emotionen sprachen auch für sich, aber.. was hätte er für ein Motiv? Warum sollte er es nicht zu geben, sondern sie zum Narren halten?

„Ein Verurteilter gibt doch niemals seine Schuld zu. Und um das zu unterstützen, schlüpft er in eine unschuldige Rolle – in der er natürlich nicht länger skrupellos ist“, erwiderte die Magierin dann, wahrscheinlich auch um sich selbst von genau diesen Worten zu überzeugen. Und es schien wirklich zu helfen. Kurz sah sie sich dann um, ehe ihr Blick wieder auf den Rotschopf fiel, der sich nun an die Kristallwand anlehnte, als wären sie hier, um sich locker zu unterhalten. Kein Kampf um Leben oder Tod, sondern eine ruhige Zusammenführung zweier Gemüter. Einen Moment lang sah sie ihn also einfach nur an, innerlich am Nachdenken, doch äußerlich ließ sie sich das nicht anmerken. Und dann machte sie letztlich doch ein paar Schritte auf ihn zu.
„Du bist so davon überzeugt es nicht zu sein, Session. Dann sollte es doch kein Problem sein, das zu beweisen. Oder?“, fuhr sie dann weiter fort und ihr Blick war immer noch auf ihn gerichtet. Sie würde ihn nicht aus den Augen lassen und war gespannt auf seine Antwort. Würde er sich die Mühe machen wollen, es ihr zu beweisen? Und wie würde er das wirklich anstellen wollen? „Ich geb dir eine Chance dazu, mich zu überzeugen.“ Aber das tat sie wahrscheinlich nur, weil sie Kindheitsfreunde waren und sie sich vielleicht wünschte, dass nicht jemand hinter dem Mord steckte, den sie so gut kannte. Oder geglaubt hatte zu kennen. Niemand, den sie vertraut hatte.. „Beweis mir, dass du es nicht warst.“ Aber er sollte nicht glauben, dass sie ihn nun einfach gehen lassen würde, in dem Glauben, er würde sich wirklich damit beschäftigen. Sie würde ihn nicht aus den Augen lassen, bis sie den Beweis dafür hatte, dass er es war – oder eben nicht. Je nachdem, ob er etwas fand.

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Beitrag von Gast Mi Mai 27, 2015 3:16 pm

Irgendwie hatte Session das Gefühl, dass egal was er sagte, es doch sowieso keine Wirkung hatte, jedenfalls nicht die, die er sich erhofft hatte. Einerseits konnte er sie natürlich verstehen. Nanami dachte er hätte die wichtigsten Menschen in ihrem Leben ausgelöscht, aber andererseits verurteilte sie hier den Falschen. Der Rotschopf hatte absolut nichts damit zu tun. Auch wenn er ein Kopfgeldjäger war, hätte er die Menschen die ihm selbst wichtig waren, nie auf irgendeine Art und Weise verletzen können, dazu gehörte Nanami und damit auch ihre Familie. Der Moment war natürlich unpassend für den Rothaarigen. Er war dort an dem Augenblick, als ihre Eltern getötet wurden, doch nur um zu sehen, ob es seiner Freundin mit dem lila Haar auch gut ging. Als er wie ein Trampel in das Gebäude stapfte, fand er nur noch den Tod vor seinen Augen. Ein Bild, das auch er nie mehr vergessen konnte. Schmerz den er gut verstand, welcher sich in Nanamis Körper befand. Daraus resultierte natürlich auch der Hass auf Session, mit dem er umgehen musste. Daher versuchte er die gesamte Zeit, seine alte Freundin irgendwie wieder zur Vernunft zu bringen, ihr die Wahrheit beizubringen. Das war allerdings einfacher gesagt oder gedacht, als getan. Obwohl er sich momentan in einer brenzlichen Lage befand. Umgeben von unzähligen Kristallen, eingeschlossen von ihrer Magie, musste er nun die direkte Konfrontation zu ihr suchen. Allerdings nur auf verbaler Basis. Nun wartete er gemütlich ab, sah zu wie sie zu reagieren versuchte.

Nun, ihre nächsten Worte waren schon richtig, zumindest vom Wahrheitsfaktor an sich. Warum sollte jemand der etwas verbrochen hatte, es ohne weiteres einfach zugeben, wenn er mit dem Konsequenzen vertraut war und mit ihnen konfrontiert wurde? In diesem Fall aber, sprach er die Wahrheit, weil nur er anscheinend wusste, dass es auch ihr entsprach. Mehr als Reden konnte er in diesem Moment kaum, um einem Kampf irgendwie zu entgehen. Weiter, immer weiter. Mehr bleib ihm nicht übrig. Bis sie plötzlich ein paar Schritte auf ihn zuging und einen sehr interessanten Vorschlag machte, der gleichzeitig schwer umzusetzen war. Wenn er so von sich überzeugt war, sollte er ihr beweisen, dass er nicht der Mörder war. Diese Chance erhielt er soeben von ihr. Session machte für einen kurzen Moment große Augen, kratzte sich am Kopf und dachte nach. Mit einem kurzen seufzten, kündigte er seinen Plan an. "Also, pass auf. Ich kann nicht sofort irgendwas tun um dir zu beweisen dass ich nicht der Mörder deiner Eltern bin. Doch ich verspreche dir, dass ich ihn finden kann. Wenn ich will, kann ich eine ganze Armee auf seinen Kopf aussetzen. Wenn es jemanden gibt, der ihn aufspüren kann, dann ist es Session Kasai" brachte er heraus, schaute seiner Gegenüber direkt in die Augen. Sein kühler und doch ernster Blick, sagte hier viel aus. Es war pure Überzeugung und Selbstsicherheit, die aus ihm sprach. 

"Löse deinen Zauber auf und gib mir die Chance, dir seinen leblosen Körper vorzuzeigen. Du kannst mich die ganze Zeit begleiten, wenn es dir damit besser geht. Das ist das einzige, was ich für dich tun kann. Glaub mir, danach kannst du mich wieder mit den Augen sehen, wie du es früher immer getan hast" sprach er sanft aber bestimmt zu ihr, stieß sich etwas von der Kristallwand ab. Vor sich sah er für eine kurze Zeit, das kleine Mädchen von früher, wie sie dort stand, mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Zeit damals, war ein Kapitel in seinem Leben, dass er nicht mehr missen konnte. Es gehörte einfach dazu...und diese Begegnung an diesem Tag, ließ alles wieder aufblühen, Erinnerungen erneuern. Es war alles wieder da, als wäre es erst gestern. Wäre das nicht passiert, wäre es wohl irgendwann verblasst und einfach verschwunden. Eins war klar. Dieses Treffen sollte nicht umsonst gewesen sein. Session machte ein paar Schritte auf sie zu, legte seine Hand auf ihre Schulter, auch wenn es mehr als riskant war. "Vertrau mir. Nur dieses eine Mal noch. Danach musst du mich nie wieder sehen. Doch dein Gewissen und auch meines sind dann rein. Das bin ich dir wohl anscheinend schuldig" nach diesen Worten entfernte er seine Hand wieder, legte eine entspannte Köperhaltung ein und schloss die Augen, bis Nanami die Wand aus Kristall entfernte oder generell eine Antwort von sich gab. Immerhin konnte sie seinen Vorschlag auch noch ablehnen und aggressiv reagieren. Doch er hoffte, dass er die Situation damit etwas beruhigen konnte, ein bisschen zumindest. Er schraubte seine Aura zurück, entspannte sich etwas, zeigte ihr damit, dass er keine Intention besaß, die einen Angriff zur Folge haben könnte.

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Beitrag von Gast Mi Mai 27, 2015 6:47 pm

Wenn Nanami ehrlich zu sich selbst war, wollte sie ja auch glauben, dass Session unschuldig war. Denn so würde sie vielleicht zu mindestens einen kleinen Teil ihrer Vergangenheit zurück bekommen und einen kleinen Teil von dem, was ihr immer etwas bedeutet hatte. Denn nachdem ihre Familie ermordet worden war und sie auch Session nie wieder gesehen hatte, ihn sogar für den Mord verantwortlich machte, waren alle Leute mit einem Mal verschwunden, die ihr mal etwas bedeutet haben. Seit diesem Tag an hatte sie sich fast alleine durchgekämpft, hatte aber Freunde gefunden, die zu ihr hielten und an sie glaubten. Und diese neuen Bekanntschaften hatten ihre neu gesteckten Ziele nur weiter unterschrieben – denn die Leute, welche sie kennen gelernt hatte, denen ging es genauso, wie ihr selbst. Sie hatten genauso unter anderen Kopfgeldjägern gelitten und hatten es sich zur Aufgabe gemacht, eben diese zu töten. Das mit ihnen zu tun, was sie ihren ganzen Tag, ihr ganzes Leben lang taten. Auch, wenn sie das selbst zu keinen guten Menschen machte, sondern zu genau solchen. Genau genommen war Nanami in einem Kopfgeldjäger Dorf aufgewachsen, ihre Eltern waren welche gewesen und auch sie selbst wurde genau in diese Richtung erzogen. Und doch hatte sich das Blatt so unglaublich gewendet, dass die Lilahaarige es sich zum Ziel gemacht hatte, Kopfgeldjäger zu bestrafen. Und sie hielt daran fest, war auf ihrer ganzen Reise entschlossen dazu gewesen, Kopfgeldjäger zu töten und war sogar dazu entschlossen, Session zu töten, der genauso dazu zählte, auch wenn er angeblich heute keiner mehr war. Denn er war einer gewesen, als er ihre Eltern getötet hatte. Und dieses Ereignis hatte sie dazu gebracht, niemanden mehr zu vertrauen. Es hatte sie gezeichnet, ihr gleichzeitig aber den Willen gegeben, weiter zu machen, zu trainieren, stärker zu werden, um eines Tages ihren früheren Freund zu finden und ihn zu töten. Und jetzt, genau jetzt wo sich ihr diese Chance endlich eröffnete.. Jetzt tat sie es nicht. Statt dessen hörte sie ihm zu und wollte ihm sogar die Chance geben, es zu beweisen. Ihm die Chance geben zu zeigen, dass er unschuldig war. Anscheinend ließen sie die positiven Dinge, die sie mit ihm verband, doch nicht ganz los, so dass sie doch noch innerlich die Hoffnung hatte, dass er unschuldig war, so dass sie ihm diese Chance, es zu beweisen, einräumte.

Doch etwas verwundert sah sie den Rotschopf an, als dieser meinte, dass er eine ganze Armee ansetzen könnte auf den Mörder ihrer Familie und dass er anscheinend glaubte, dass besonders er den Übeltäter finden könnte. Natürlich, einfach jetzt in diesem Moment konnte er nicht beweisen, dass er es nicht war – sie müssten suchen, müssten Zeugen finden, müssten den finden, der es gewesen sein konnte – ihn ausfragen, bis er es zu gab, nur um ihn dann zu töten, damit Nanami ihre Rache bekam und ihr Bild von Session nicht länger durch falsche Erinnerungen getrübt wurde. „Was für eine Armee?“, fragte sie dann also, durchaus etwas verwundert, ehe sie aber nickte. Wenn er davon überzeugt war, dass er den Mörder finden konnte, dann sollte er das tun. Er schien es dabei auch wirklich ernst zu meinen, so wollte sie nicht zu sehr an seinen Worten zweifeln, obwohl sie doch ein paar Zweifel hatte. Wie sollte es anders sein, wenn sie bisher jeden Tag, jede Stunde dachte, dass er der Mörder ihrer Familie war? Im Anschluss forderte er, dass sie ihren Zauber lösen sollte und sie ihm eine Chance geben sollte. Ihr Blick ging kurz nachdenklich zur Seite. Sollte sie ihm glauben? Aber was sollte passieren? Sie würde ihn begleiten, er hatte ihr hier nichts getan, dann würde er dabei sicherlich auch bleiben, oder? Und wenn sie nichts heraus fanden, dann würde sie eben Session weiterhin dafür verantwortlich machen können und er könnte sich nicht mehr gegen die Vorwürfe wehren, genauso wenig, wie sie. So hatte Nanami doch nichts zu verlieren. Doch ob sie ihn wirklich wieder so sehen konnte, wie damals?

Dann legte er seine Hand auf ihre Schulter, ihr Blick fiel auf seine Hand und sie wusste nicht wirklich, was sie von dieser Berührung halten sollte, hatte sie sich doch die ganze Zeit von anderen fern gehalten und hatte sie doch geglaubt, er wäre der Mörder ihrer Familie – und obwohl sie es nicht glauben wollte, tat sie es wohl im Inneren noch immer. Sie sollte ihm vertrauen, erwartete er das wirklich von ihr? Nach allem sollte sie ihm vertrauen? Das schien kein wirkliches Ding der Möglichkeit zu sein, wenn man bedachte, wie schlecht sie doch von ihm dachte, obwohl er ihr damals das Leben gerettet hatte. All die Jahre, in denen sie ihn in Verbindung mit so viel Hass gebracht hatte, hatten sie eben gezeichnet. „Ich kann dir nicht einfach so vertrauen, Session. Nicht.. nach allem. Aber wenn du davon überzeugt bist, dass wir den Verantwortlichen finden können, der deine Unschuld beweisen kann.. dann werde ich mit dir kommen. Aber keine Tricks.“ Sie sah zu ihm. Darauf konnte sie nämlich wirklich verzichten und sie wollte nicht bereuen, ihm diese Chance zu geben. Sie hob ihre Hand und ließ die Wand aus Kristall langsam verschwinden. „Aber sollten wir niemanden finden oder sich mein Verdacht bestätigen, dann.." Sie ließ es offen, ihr Blick, den sie bei den Worten bei legte, sollte wohl reichen. „Ich hoffe, du hast einen Plan.“ Denn sie.. war nicht auf eine solche Suche vorbereitet.

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Beitrag von Gast Do Mai 28, 2015 1:41 am

Das ging ja grade wohl nochmal gut. Session konnte einem Kampf wohl also vielleicht doch noch entgehen, denn seine Worte schraubten die Situation etwas herunter. Natürlich war er in keiner Sekunde sicher, denn Nanami war noch nicht davon überzeugt, dass der der Rotschopf nicht der Mörder ihrer Familie war. Wie auch? Leere Worte konnte jeder von sich geben. Deshalb gab sie ihm die Chance, ihr zu zeigen, dass er nicht schuldig war. Das war natürlich leichter in seiner Vorstellung, als es überhaupt umzusetzen war. Er brauchte vorerst eine Idee, wie er das anstellen könnte. Hier und jetzt auf der Stelle, konnte das nicht funktionieren, doch er hatte einen anderen Plan.Wenn er es schaffen sollte, ihr den wahren Mörder zu präsentieren, ihn zu finden und zu töten, dann wäre die Sache erledigt und vom Tisch. Beide hätten ihre Ruhe und konnten diese Streitigkeit vergessen. Das war Session auch am liebsten so. Er hatte auch noch andere Sachen zu tun. Schlimm genug, dass er dafür nun eine Menge mehr Zeit opfern wird, als es mit einem einfachen Kampf einfach gegen sie zu beenden. Anscheinend war es ihm doch mehr wert, ihr zu helfen, sein Image aus ihrer Sicht, wieder reinzuwaschen, als den einfachen Weg zu wählen. Er wollte ihr zeigen, dass er noch immer ein Mensch war, der ihr gegenüber immer positiv gestimmt war. Dafür brauchte er das gesamte Ausmaß der Allianz. Natürlich durfte sie davon nichts erfahren, doch er selbst war darauf angewiesen. In den Archiven der Allianz waren so ziemlich alle Verbrechen und deren Täter in ganz Fiore aufgelistet, über eine sehr lange Zeitspanne verteilt. Das würde ihm die Möglichkeit geben, denjenigen ausfindig zu machen, der für den Tod von Nanamis Eltern zuständig war. Die Allianz führte diese Listen für ihre Kopfgelder und potenzielle Anwärter. So schrecklich es klang, doch manche von ihnen, hatten Gründe für ihre Taten. Das machte es dem Rothaarigen sehr leicht, den Verantwortlichen zu finden. Theoretisch zumindest. Erstmal hieß es abwarten und sehen, was Nanami von diesem Vorschlag hielt. Gespannt blickte er zu ihr.

Erstmal fragte sie natürlich etwas neugierig nach, was Session mit der Armee gemeint hatte, die er dem Feind auf den Hals hetzen konnte. Ganz genau konnte er das natürlich nicht sagen, er würde sich und seine andere Identität verraten. Mehr als kontraproduktiv. Recht hatte er mit seiner Aussage definitiv.Wenn er wollte, konnte unzählige Kämpfer der Allianz mobilisieren und mitnehmen. Doch es war wohl besser, wenn weder Nanami, noch die anderen aus der Allianz davon Wind bekämen. Also zog er es lieber alleine durch. "Ich sagte dir doch, dass ich kein Kopfgeldjäger mehr bin und dass jeder der meiner Freiheit zu nahe kommt, es bitter bezahlt. Ich habe eine andere Aufgabe für mich gefunden. Genaueres kann dir nicht sagen, nur so viel, dass es uns dabei helfen wird, den Mörder deiner Familie zu finden" verriet er ihr. Mehr musste es auch absolut nicht sein. Dieser Teil der Information musste ihr einfach reichen, mehr gab es nämlich von Session nicht zu holen. Allerdings schien sie auf sein Angebot einzugehen, obwohl sie ihm natürlich nicht ganz vertrauen konnte, wie sie klar machte, als der Rothaarige die Hand von ihrer Schulter nahm. Davon ging er auch gar nicht unbedingt aus, es reichte ihm, dass sie einwilligte, mit ihm zu kommen, um zusammen seine eigene Unschuld zu beweisen. Dieses Angebot nahmen also beide wahr. "Tricks? Nein, vergiss es. Ich mag zwar nicht zu berechnen sein, aber sowas befindet sich nicht in meinem Repertoire. Glaub mir, wenn ich nicht das Interesse hätte, dir zu helfen, hätte ich dich längst attackiert" machte er klar und sah zu, wie sie die Wand aus Kristallen auflöste. Natürlich war er sich bewusst, dass er wenn er nicht in der Lage war, ihr den Mörder zu zeigen, er selbst wieder der Schuldige war und der einzige der in Frage kam, ihre Familie getötet zu haben. "Das war mir schon klar. Ohne einen Plan verlasse ich nicht mal meine Unterkunft, Nanami. Du scheinst mich nicht mehr zu kennen. Gib mir bis zum Morgengrauen Zeit. Wir treffen uns genau hier. Ich muss Vorkehrungen treffen, dessen Ergebnisse ich dir dann präsentieren werde. Du sollst dich auch auf eine lange Reise einstellen. Also pack deine Sachen und keine Angst. Ich laufe schon nicht weg, bin Morgen wieder hier. Eine größere Wahl als mir zu vertrauen, hast du jetzt eh nicht mehr" sprach er grinsend und sprang plötzlich davon, rannte sehr schnell. Doch nicht um zu flüchten, sondern einfach um mit hoher Geschwindigkeit bei der Allianz anzukommen. Wenn er gut war, dürfte alles genaustens im Zeitplan liegen. Hoffentlich versuchte Nanami ihm nicht zu folgen oder sonstiges. Falls sie bei der Allianz ankam, würde das für niemanden gut ausgehen. Außerdem wollte Session ihr wirklich helfen. Dafür musste sie seinen Worten wenigstens einen Funken Glauben schenken.

Es war tief in der Nacht, als er bei dem Schloss der Allianz ankam. Niemand war zu sehen. Vorsichtig öffnete er die Tore, trat ein und bewegte sich unauffällig in das Archiv. Viele Regale mit Akten, aber alle gut beschriftet. Er wusste wann..und wo es war, mehr brauchte er nicht. In wenigen Augenblicken war der richtige Hefter gegriffen. Er blätterte umher, fand die richtige Seite, doch was er dort sah, schockierte ihn definitiv. Laut der Akte, war der Mörder nie gefasst, doch seine Identität bekannt. Es war nicht Session, sondern jemand den Nanami mehr als gut kennen dürfte. Ihr eigener Bruder. Session musste mehrmals lesen, konnte es trotzdem nicht glauben. Er durfte ihr nicht sagen, wer es war, erst wenn sie vor ihm standen, konnte sie sich selbst davon überzeugen. Ansonsten würde sie ihm nie im Leben überhaupt ein Wort glauben. Er riss die Seite raus, steckte sie sich ein, für den Notfall. Umgehend verließ er das Archiv, eilte in seine Unterkunft um sich einige Sachen für die Reise einzupacken, denn der wirkliche Aufenthaltsort von Nanamis Bruder war nicht bekannt. Nur einzelne Vermutungen und Hinweise. Sie würden also eine ganze Weile unterwegs sein, wie es aussah. Mit genügend Dingen im Gepäck, verließ er das Allianz Hauptquartier so schnell wie er gekommen war, machte sich auf den direkten Weg zurück, nach Hargeon.

Als er ankam, er war grade Morgen geworden. Einige Hähne waren noch dabei zu krähen. Langsam aber sicher lief er zurück zu der Bar, wo er das erneute Treffen mit Nanami ausgemacht hatte. Etwas müde und erschöpft, ließ er sich an der Wand des Gebäudes nieder und schlummerte etwas. Sie würde ihn schon darauf aufmerksam machen, dass sie nun auch anwesend war.

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Beitrag von Gast Do Mai 28, 2015 7:43 pm

Nanami hatte wirklich Angst, diesen Schritt zu bereuen. Zwar sagte sie deutlich, dass sie ihm nicht vertraute, weshalb sie ihn nicht alleine los reisen lassen wollte, aber eigentlich war es schon ein Akt des Vertrauens, dass sie sich auf sein Angebot einließ. Dass sie ihn nicht hier und jetzt töten wollte, sondern sich von ihm überzeugen lassen wollte. Ihm die Chance gab, etwas anderes zu beweisen und zu zeigen, dass er unschuldig war. Und sie wusste noch nicht, ob es wirklich die richtige Entscheidung war, ihm diese Chance zu geben. Denn diesen Schritt schien sie fast schon wieder zu bereuen, als Session ihr sagte, dass er ihr nicht sonderlich viel über seine anscheinend neue Tätigkeit oder sein neues Interesse erzählen konnte. Er war kein Kopfgeldjäger mehr, das hatte er bereits zu vor erwähnt und das spielte für die Lilhaarige in diesem Moment auch keine all zu große Rolle mehr. Auch die Tatsache, dass er anscheinend diejenigen bestrafte, die ihn seiner Freiheit berauben wollte, klang in diesem Moment total uninteressant für sie, aber verständlich. Wer kämpfte nicht für seine Freiheit? Die war immerhin jedem irgendwie wichtig und so war es in ihren Augen nichts, was ihn besonders von anderen abheben ließ, weshalb dies keine Information war, die ihr weiter half, um sich ein Bild von Session machen zu können. Schön und gut, dass diese neue Sache ihnen helfen würde – aber damit konnte sich die dickköpfige junge Dame natürlich nicht zufrieden geben, so leicht war das bei ihr eben wirklich nicht. „Du verlangst wirklich von mir, dir zu vertrauen, aber willst mir das nicht verraten?“ In ihren Augen hatte er deshalb kein Recht von ihr wirklich so etwas wie Vertrauen zu erwarten. Was sollte sie schon großartig tun? So schrecklich konnte die Sache, die er ihr nicht sagen konnte, doch gar nicht sein, oder? Dachte sie jedenfalls. „Das kannst du dann nicht verlangen, Session. Du vertraust mir nicht, ich vertraue dir nicht.“ Denn würde er ihr vertrauen, würde er sie doch informieren, oder nicht? Jedenfalls waren dies die Gedankengänge der Magierin.

Er fuhr fort, wies Tricks ab und meinte, dass er ihr anscheinend wirklich helfen wollte. Ansonsten wäre dieses Treffen sicherlich auch anders ausgegangen, weniger.. friedlich. Und so nickte sie lediglich, beschloss aber trotzdem vorsichtig zu sein, ihm nicht zu vertrauen und ihm am besten nie den Rücken zu zu drehen. Er wollte, dass sie ihm Zeit gab, versprach aber, dass sie sich hier wider treffen würde. Ob sie ihm dabei wirklich vertrauen konnte? Schon wieder diese Geheimnistuerei von ihm, die sie doch wirklich irgendwie.. nervte. Sie mochte es nicht, etwas nicht zu wissen. Ungern war sie die Unwissende. „Fakt ist, dass ich dich eine ganze Zeit lang nicht kennen wollte, verbesserte sie ihn dann. Sie hatte so einen Hass auf ihn gehabt, dabei war es besser gewesen zu vergessen, dass man ihn gekannt hatte. Leider hatte er Recht, sie musste ihm.. vertrauen, auch wenn es ihr widerstrebte. Und dann konnte sie auch schon nichts mehr dagegen sagen, als er abhaute und sie ihm nicht hinter her lief. Ob er wirklich hier sein würde? Würde er das nicht tun, würde sie ihn finden, nahm sie sich vor – und ihm zeigen, was sie von solchen Aktionen hielt. Sie trank also noch etwas, ehe sie sich auf zu ihrer Unterkunft machte, um sich etwas hin zu legen und ihre Sachen zusammen zu suchen, um auf eine große Reise zu gehen. Die hoffentlich nicht umsonst sein würde..

In den frühen Morgenstunden begab sie sich dann also wieder dorthin zurück, innerlich zweifelte sie doch wirklich daran, ob sie den Rothaarigen wieder sehen würde, doch als sie ankam, war sie mehr als überrascht. Sie sah ihn. Zwar sah er müde aus, schlief vielleicht sogar – aber er war hier. Und sie ergriff natürlich die Initiative, auf ihn zu zu gehen. Erst überlegte sie, ob sie ihn etwas ärgern sollte, ehe sie doch beschloss, dass dies kindisch und unangebracht wäre. „So sieht es also aus, wenn man Vorkehrungen trifft?“, fragte Nanami skeptisch und bezweifelte doch fast, dass er wirklich irgendetwas in so kurzer Zeit heraus gefunden hatte. Er regte sich, also war er wach und sicher auch aufnahmefähig. Sie hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht, ihn zu begrüßen oder einen schönen guten Morgen zu wünschen. „Hast du etwas herausgefunden?“ Sie wollte diese Reise nicht planlos starten, weshalb sie sich wohl irgendwie auf ihn verlassen musste. Leider. Ansonsten würden sie eben ein wenig.. weniger konkret starten müssen. Aber das wäre wirklich ungünstig und würde viel Zeit kosten.

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Beitrag von Gast Sa Mai 30, 2015 1:03 am

Glück gehabt. Die Chance es Nanami zu beweisen, nutzte er sofort. Dafür brauchte er aber dennoch die Unterstützung der Allianz, zumindest wenn man das überhaupt so nennen konnte. Schließlich vergriff er sich ja nur an den Mitteln und Zwecken, die ihm die Organisation wohl oder übel zur Verfügung stellen musste, ohne dass sie davon überhaupt wussten. Die Archive sollten es sein, um den Mörder zumindest bestimmen zu können, erste Anhaltspunkte zu sammeln. Ohne irgendwas, würden sie nie herausfinden, wer oder was es gewesen sein könnte. Somit würde Nanami ihm nie verzeihen und ihn weiterhin jagen. Das wollte er natürlich auch nicht. Sich unnötig damit zu plagen, gehörte nicht grade zu seinen Interessen. Also war es wohl erstmal das einfachste, ihr unter die Arme zu greifen und denjenigen zu finden, der wirklich daran schuld war, dass ihre Eltern nicht mehr lebten. Irgendwie war Session ihr das einfach noch schuldig. Damals hatte sie viel für ihn getan, sie war eine der wenigen Personen die er schätzte. Daher musste er einige Dinge einfach wieder in Ordnung bringen, besonders weil er ja der Falsche war, und sie eigentlich keinen Hass ihm gegenüber verspüren durfte. Also besorgte er sich einfach die nötigen Informationen und verschwand so schnell er konnte, natürlich unbemerkt.

Es war zwar tiefste Nacht, dennoch musste er das nutzen, um wieder nach Hargeon zu kommen. Schließlich hatte er Nanami dort zurückgelassen, die ihm natürlich kein Stück vertraute, da war seine Aktion so oder so schon riskant gewesen. Es war wohl besser, wenn er mehr als pünktlich zurück war.  Somit nahm er die Beine in die Hand und rannte, die gesamte Nacht durch, einfach um beim Morgengrauen in Hargeon angekommen zu sein, um genau zu sein, vor der Bar, an der er Nanami das letzte Mal hatte stehen lassen.  So kam es auch. Grade als die Sonne langsam dabei war, sich zu erheben, kam Session an, gönnte sich noch etwas Ruhe, denn Nanami war noch nicht anwesend.  Somit ließ er sich an der Wand nieder und schlummerte ein wenig. Natürlich war das bei weitem kein fester Schlaf. Dafür war er nicht sicher genug.

Als er grade noch ein wenig vor sich hin döste, vernahm er eine Stimme in seinem Kopf. Kein Zweifel, es war Nanami. Sie machte keine Anstalten ihn irgendwie grob aufzuwecken, zwar war es auch kein sanftes „Guten Morgen“, aber das hatte er auch nicht erwartet. Sie sprach einfach drauf los, bemerkte wohl, dass der Rotschopf ansprechbar war.  Langsam öffnete er seine Augen, richtete seinen Blick auf die junge Dame. „Wenn ich nichts rausgefunden hätte, wäre ich wohl kaum wieder hier“ machte er schnell klar, grinste flüchtig. Vorsichtig und langsam erhob sich der Fürst der Allianz schließlich. „Also. Ich hab genug herausgefunden, leider ist es relativ ungenau, das heißt wir werden eine Weile nach dem Verdächtigen suchen dürfen, der übrigens wirklich nicht ich bin“ spaßte er eher  ironischerweise und kratzte sich am Hinterkopf. „Als erstes sollten wir dahin gehen, wo wir herkamen. Ab in die Heimat, wenn du verstehst was ich meine. Hoffentlich kannst du es verkraften“ sprach der ehemalige Kopfgeldjäger aus und meinte damit natürlich das alte Wüstendorf aus dem sie alle stammten. „Es ist zwar zerstört, doch ich denke, wir können dort noch etwas herausfinden“ fügte er hinzu, während er Nanami kalt anblickte, sich seine Kapuze über den Kopf zog, und erste Schritte in Richtung Stadtausgang machte. Still und in sich gekehrt, setze er einen Fuß vor den anderen.

Ihm selbst würde es nicht schwerfallen, an den Ort zurückzugehen, an dem sein Schicksal seinen Lauf nahm. Er hatte schon viel zu viel in seinem Leben durchgemacht, als dass er vor solchen Kleinigkeiten eine gewisse Furcht verspüren würde.  Das letzte Mal, dass er ein solches Gefühl verspürte war, als er vor dem Grab seiner verstorbenen Geliebten stand. Es kam auf einmal alles wieder hoch, diese Schwäche in ihm, die nicht erlaubte, dass er sie damals vielleicht doch hätte retten können. Auch wenn es eigentlich nicht möglich war. Er hatte sich vorgenommen, so stark zu werden wie es nur ging, um die Menschen zu retten, die er liebte. So vermied er den Schmerz den man spüren musste, wenn jemand von einem ging, der einem wichtig war.  Session war viel mächtiger geworden, doch zum Glück musste er seine Künste noch nie auf die Probe stellen, wenn es darum ging, seine Geliebten zu retten.  Jedenfalls nicht wirklich…

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Beitrag von Gast So Mai 31, 2015 12:42 am

Nanami glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Sagte der Rotschopf tatsächlich, dass er nicht gekommen wäre, hätte er nichts gefunden? Gut, dazu hätte sie ihm auch geraten, immerhin würde sie dann nicht zögern, auf ihn los zu gehen, wenn es keine Beweise dafür gab, dass es sich bei ihm um jemanden unschuldiges handelte. Und doch war sie etwas geschockt davon, dass er zu feige war, sich ihr dann zu stellen. War er wirklich zu einem solch feigen Kerl geworden? Er, der sich damals gegen die Gruppe an Kindern im Dorf gestellt hatte, in dem er Nanami aus dem Wasser gerettet hatte? Sie konnte sich das nicht vorstellen, nur hatte sich Session wohl eben leider wirklich sehr verändert, von ihrem damaligen guten Freund war vielleicht nicht einmal noch viel übrig. Natürlich, auch Nanami hatte sich verändert. Sie ist reifer geworden, weiblicher und vor allem charakterlich hat sie durch den Tod ihrer Eltern und durch das Erfassen neuer Ziele einen Wandel durchgemacht und an Stärke gewonnen. Sie wusste nicht, was Session in all der Zeit getrieben hatte und da er nicht einmal Auskunft über seine jetzigen Aktivitäten geben wollte, glaubte sie auch nicht, dass er ihr noch irgendetwas anderes erzählen wollte – außer natürlich, dass er kein Kopfgeldjäger mehr war. Aber das konnte sie ihm so einfach nicht glauben, viele sagten eben einmal Kopfgeldjäger, immer Kopfgeldjäger – es schien etwas zu sein, was man wirklich nur schwer ablegen konnte. Selbst Nanami, die einen unglaublichen Hass gegenüber Kopfgeldjägern entwickelt hatte, konnte das Dasein als eben eine von ihnen nicht beenden. Nein, sie blieb dabei, war genau genommen nicht besser als die, die sie tötete. Und doch empfand sie das, was sie tat als rechtschaffend und richtig. Und doch würde sie es verstehen, würde man sie eines Tages wegen dem, was sie tat umbringen. Sie schien doch genauso den Tod zu verdienen, wie die anderen Kopfgeldjäger auch. Das verstand sie, sie würde ihre Taten auch nie wirklich ganz gut reden können und wollen. Und doch.. sie selbst empfand das, was sie tat als genau richtig. Und als ihre Lebensaufgabe.

„Du wärst also einfach wieder verschwunden. Wie verlässlich.“ Von wegen und so waren ihre Worte auch von Ironie geprägt. Sie hielt von einem solchen Verhalten gar nichts – und davon, dies auch noch zu erwähnen, machte sie fast wütend. Ihr war nichts anderes übrig geblieben, als ihn gehen zu lassen – auf ihn zu vertrauen, dass er wiederkommen würde. Und er wäre vielleicht sogar nicht wieder gekommen, hätte er nichts gefunden. Somit wusste sie genau, sie durfte ihm kein Stück weit glauben, vielleicht spielte er hier auch nur ein falsches Spiel? Vielleicht war er der Mörder seiner Familie und wollte Nanami an der Nase herum führen, in dem er jemanden anderen fand und einfach für einen Mord verantwortlich machte, den er nicht begannen hat? Das wäre wirklich eine miese Tat, aber im Moment traute die Lilahaarige ihrem ehemaligen Vertrauten doch wirklich alles zu, leider. Ihre Hand ruhte auf ihrer Hüfte, immer dazu bereit, zu einem Messer zu greifen und zu reagieren, sollte es Session wagen, ihr irgendetwas zu tun. Sie traute ihm nicht mehr, auch wenn das früher ganz anders gewesen war, als er sogar einmal ihr Leben gerettet hatte. Doch diese Zeiten waren nun leider eben vorbei – jetzt standen sie sich anders gegenüber, denn viel Zeit war vergangen. Zeit, die die beiden verändert hatten. Ob sie ihm Ketten anlegen musste, um sicher zu gehen, dass er nicht in der Zwischenzeit abhaute? „Ach, wirklich?“, gab sie zurück, unterdrückte es die Augen zu verdrehen. Hätte sie ja gar nicht gedacht, dass er heraus fand, dass er es nicht gewesen war – wäre auch wirklich blöd, ihr so gegenüber zu treten. „Und wenn du es nicht gewesen bist, wer dann?“ Er sprach ja von einem Verdächtigen, das klang glatt so, als wäre dieser genauer bekannt und natürlich wollte die Magierin wissen, ob sie diesen nicht sogar kannte. „Ist es jemand aus unserem alten Dorf?“ Immerhin schlug er vor, dorthin zu reisen. Für sie ergab das den einzig logischen Zusammenhang. Oder?

Er schlug also vor in ihr Heimatdorf zu reisen, runzelte jedoch die Stirn, als er in Frage stellte, ob die Magierin das verkraften würde. Was dachte er bitte von ihr? Sie schnaubte abfällig, ehe sie die richtigen Worte fand, die sie direkt an Session wandte. „Was denkst du von mir?“, fragte sie ihn. Hielt er sie für schwach? Für psychisch labil? Sie hatte gelernt, mit ihrer Vergangenheit umzugehen und hatte sie fast abgeschlossen – bis auf die Rache, auf die sie nun mal noch heute sinnte. „Also unser altes Dorf, gut.“ Gar kein Problem für sie. Es war ja aber fast auch logisch, die Reise dort zu beginnen, auch wenn sie bezweifelte, dort noch etwas zu finden, wenn es wirklich zerstört war. Seit sie das Dorf verlassen hatte, war sie nie wieder dorthin gegangen. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es heute aussah. Aber sicherlich würde sie mit den Trümmern die sie dort vorfand, trotzdem noch einiges verbinden können. Aber sie würde nichts zu nah an sich heran kommen lassen. Die beiden setzten sich dann also in Bewegung und der Rotschopf zog eine Kapuze über seine Haarpracht, genauso wie er es am gestrigen Abend in der Bar getan hatte. Na, wenn er meinte. „Heul dich nicht bei mir aus, solltest du einen emotionalen Schock bekommen“, meinte die Lilahaarige dann gar etwas keck, aus dem einfachen Grund, dass er zu vor mit seinen Worten auch in eine solche Richtung gegangen war.

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Beitrag von Gast Mi Jun 03, 2015 12:21 pm

Unglaublich aber wahr. Vor einigen Stunden noch, war Nanami drauf und dran, den Rothaarigen in Stücke zu reißen, für etwas, das er nicht getan hatte. Wobei sie sich dessen noch nicht bewusst war. Allerdings arbeitete Session akribisch daran, genau dies zu ändern. Nachdem die Situation sich abkühlte nahm er die Chance die er bekam wahr, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Gesagt getan, der Anfang war gemacht. Da waren sie dann auch wieder, wo es am gestrigen Tag angefangen hatte, nämlich vor der kleinen Bar in Hargeon. Mit wichtigen Infos im Gepäck nach einer riskanten Aktion, fand er Nanami hier wie besprochen vor. Alles bereit um sich auf die Reise zu machen, die sich der Rothaarige im Kopf immer mehr ausmalte, sich einen Plan und eine Struktur bildete. Es konnte also losgehen, alles weitere würden sie noch sehen. 
 
Nanami hatte Sessions Rückkehr fast kommentarlos aufgenommen, aber auch nur "fast". Als er meinte, dass er wohl nicht hier wäre, wenn er nichts herausgefunden hätte, schien sie das getroffen haben, beziehungsweise sehr zu verärgern, auch wenn eher innerlich, als stark von außen zu bemerken. Session konnte sich dennoch denken, was in ihr vorging, ihre Reaktion verriet es ihm ansatzweise. So wie sie es verstand, hatte er es nicht unbedingt gemeint, einfach nicht lange nachgedacht, als er es äußerte. "Hör mal, nimm nicht alles ernst, was ich sage. Ich stehe in deiner Schuld, weil ich beweisen will, dass ich es nicht war. Du warst ein wichtiger Mensch für mich. Auch wenn ich  manchmal skrupellos bin, hätte ich nicht mehr schlafen können, wenn ich mich wie ein Feigling davongeschlichen hätte. Wenn es Probleme gibt, bin ich bereit sie zu lösen. Was auch immer das bedeuten mag" machte er seiner alten Bekannten deutlich klar, warf ihr einen kalten Blick zu, schaute ihr in die Augen. Dann schüttelte er kurz den Kopf, lief einfach weiter in die Richtung, die in seinem Kopf schwirrte. Eigentlich war es recht still, es baute sich kein Gespräch zwischen den Anwesenden auf, was auch auf sozialer Ebene einfach nicht möglich war. Es waren immer nur so kleine Momente, in denen sie ein paar Worte herausbrachten. Als nächstes ging es darum, dass Session nochmal zum Ausdruck brachte, auf Grundlage seiner Informationen, wirklich nicht der Mörder zu sein. Natürlich glaubte sie ihm das nicht einfach, ohne dass er es richtig bewies, das wusste er selbst. Allerdings wollte sie dann auch wissen, wer es denn seiner Meinung nach war, und ob er nicht aus dem alten Dorf kommen würde. Unter seiner dunklen Kapuze die seine Miene verdeckte, grinste Session schelmisch. "Möglich. Deshalb will ich mich selbst vor Ort davon überzeugen. Ohne Grund gehe ich dorthin nicht mehr zurück. Warum sollte ich auch?" fing er an, holte kurz Luft und drehte sich dann im Lauf zu ihr um, ging rückwärts weiter, die Hände in den Taschen seines Mantels. "Jedenfalls denke ich, dass wir in den Ruinen der Häuser noch etwas herausfinden können, wenn das stimmt, was ich mir denke. Lass mich das machen und du wirst sehen, wir werden denjenigen finden, der dir viel Schmerz und Leid bereitet hat. Dann bist du mich wieder los, auch wenn ich dann wohl noch atme" beendete er seine Ausführung und seufzte. bevor er sich wieder in die richtige Richtung begab um weiterzulaufen. 
 
Seinen kleinen Spaß hatte sie wenigstens verstanden, zumindest auf irgendeine Art und Weise. Nämlich wie sie wohl reagieren würde, wenn sie wieder zurück in die Heimat kam. Daraufhin kam kurz die Frage, wie er wohl von ihr denken würde. Spaßeshalber, beantwortete der Rothaarige das sogar kurz und knapp. "Naja, nicht viel zumindest. Die neue Nanami hat mich doch recht überrascht" brachte er zum Ausdruck und lachte kurz auf, bis erneut ein Schweigen beiderseits auftrat. Allerdings würde sie wohl keine Schwierigkeiten damit haben, so wie es erwähnte.  Aber natürlich stichelte sie auch zurück, als sie meinte, dass er sich nicht bei ihr ausheulen sollte, falls er einen emotionalen Schock bekäme.  Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. „Hatte ich nicht vor, keine Sorge. So schnell kommt nichts an mich heran. Sei dir da sicher“  äußerte der Fürst der Allianz recht neutral. Damit hatte er auf keinen Fall Unrecht. Gegenüber solchen Sachen wurde er recht abgestumpft und kalt. Dafür hatte er viel zu viel überlebt und durchgemacht. Der Tod war zum Bestandteil seines Lebens geworden, auch wenn es furchtbar klang. Die Allianz spielte mit Leben, opferte sie zu ihrem eigenen Gunsten.  Aber nun ja, Sessions Sicht auf die Dinge war eh eine andere. Seine Figur auf diesem Spielbrett war eine komplett andere, als die, die viele Menschen in ihm sahen.  Was das zu bedeuten hatte, wusste nur er selbst und würde es auch sicherlich bald zum Ausdruck bringen. Eines Tages definitiv, er brauchte nur den richtigen Zeitpunkt und die Gelegenheit dafür, es durchzuziehen.


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Beitrag von Gast Mi Jun 03, 2015 6:51 pm

Anscheinend hatte die Magierin Sessions Worte zu ernst genommen, denn dieser beharrte darauf, dass er zurück gekommen wäre, anstatt wie ein Feigling davon zu schleichen. Es waren nun mal einige Jahre vergangen, seit dem sich die beiden das letzte Mal gesehen hatten und es war sicherlich kein Geheimnis, dass sich die beiden in dieser Zeit verändert hatten. Diese Tatsache, gemischt damit, dass Session ein Geheimnis aus seiner jetzigen Tätigkeit machte, ließ Nanami nun mal skeptisch werden und ihn genau beobachten. Und wenn dann nun mal ein Satz kam, dass er sich fast hier vor gedrückt hätte, konnte sie das nur ernst nehmen. Denn sie konnte nicht mehr auf ihn vertrauen, konnte nicht mehr auf seine Worte hoffen, auch wenn sie damals wirklich gute Freunde gewesen waren und einander etwas bedeutet haben. Sie konnte ihn leider nach der ganzen Zeit, die verstrichen war, nicht mehr einschätzen und musste auf das vertrauen, was sie sah und was sie hörte – und auf das hören, was ihr Bauchgefühl ihr dabei zuflüsterte. Und das war nun mal, dass sie skeptisch sein musste, alle seine Worte genau abwiegen musste, damit sie nicht auf ihn herein fiel – denn sie wollte nicht als Verliererin dastehen. Sie wollte nicht von ihm an der Nase herum geführt werden! Und so musste sie eben vorsichtig sein, auch wenn das anstrengend werden konnte auf einer langen Reise. Seine Worte klangen, als würde er durchaus noch Ehre besitzen, aber darauf vertrauen würde Nanami natürlich nicht, weiterhin würde sie vorsichtig sein müssen. „Da ich mir noch nicht ganz sicher bin, zu was für einer Person du wurdest, kann ich nicht auf deine Schuldgefühle bauen.“ Die er anscheinend hätte, würde er einfach abhauen. Aber er war ja hier her gekommen, musste sie sich also wirklich noch weiter Gedanken darum machen? „Ich glaube, dass du früher nicht davon gelaufen wärst. Doch ob du das heute tun würdest, weiß ich nicht.“ So weit konnte sie ihn leider noch nicht einschätzen – und das ärgerte sie leider selbst sehr. Sie fühlte sich dadurch unsicher und unterlegen, Gefühle, die sie hasste. Doch hoffte sie für ihn genauso schwer zu durchschauen zu sein.

Sie hob etwas die Braue, als sie sein Manöver beobachtete. Er drehte sich um, ging rückwärts um anscheinend Nanami gut beim Sprechen sehen zu können. Er hielt es also für möglich, dass der wahre Mörder aus ihrer Heimat kam, jedoch blieb sie wirklich skeptisch. Selbst überzeugen? Er musste wirklich eine Spur haben, die er nach ging. Doch selbst auf ihre Frage hin wollte er keine genaue Antwort geben. Anscheinend wollte er es ihr nicht direkt sagen, sondern abwarten, etwas anderes konnte es doch kaum sein, oder? Doch fragte sie sich, warum. Warum entlastete er sich nicht lieber gleich, in dem er Nanami an seinem Wissen teil haben ließ, sondern machte so ein Geheimnis daraus? Sie wurde einfach nicht schlau daraus. Er verlangte von ihr, dass sie ihn das einfach machen lassen sollte. Aber wusste er, wie schwer es ihr fiel, das zu tun? Ihm das nötige Vertrauen dafür zu geben? Das ging nicht so einfach, aber sie konnte die Informationen leider auch schlecht aus ihm heraus prügeln. „Wie willst du in Ruinen etwas finden? Vor allem was?“ Menschenleer, keine Zeugen – wie sollte es dort bitte noch wertvolle Informationen geben? Gut, sie hätte auch zu erst das Wüstendorf angesteuert auf ihrer Suche – aber.. nicht mit so viel Hoffnung, wie er es anscheinend tat. „Du verlangst von mir wirklich, dich das einfach machen zu lassen? Ich kann dir nicht vertrauen, auch dabei kann ich das nicht. Du hast irgendwelche Informationen, denen du folgst, die du nicht einmal mit mir teilst.“ Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie würde ihn das nicht einfach machen lassen. Am Ende nutzte er das ganze noch, um die Fährte selbst zu jemanden anderes zu legen, damit sie davon ab kam, ihn zu beschuldigen.

Erst danach drehte er sich wieder um, um gerade aus weiter zu laufen. Eigentlich total unpassend hatten die beiden doch damit begonnen, Späße zu machen. Und doch war Nanami etwas über seine Worte überrascht, was sie auch durchaus zum Ausdruck brachte. „Wieso?“, fragte sie ihn also daraufhin direkt, doch war es eben kein Geheimnis, dass sich die beiden verändert hatten im Laufe der Zeit. Sie waren älter geworden, reifer – und hatten neue, ganz eigene Erfahrungen gemacht. Session wollte sich also nicht bei ihr ausheulen und bestand darauf, dass so etwas nicht all zu nah an ihn heran kam. „Da bin ich beruhigt, ich habe die Taschentücher vergessen“, meinte sie. Natürlich, irgendetwas emotionales würde sie mit ihrer Heimat verbinden, aber das war nichts, was sie nicht aushalten konnte.

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